Tyrol stark gearbeitet, und nachher zu hundertweise in Kisten eingepackt, auswärts versendet werden. Den (9) Handel anlangend, so versen- det Tyrol seine Weine, Glas, Handschuhe, und andere Sachen an auswärtige Orte, welchen Handel der Fluß Jnn, von dem ein eigener Artikel handelt, einigermaßen er- leichtert. Ein mehrers von der da- [Spaltenumbruch]
Tschopa
sigen Handlung, siehe in den Arti- keln: Oesterreich, Jnspruck, Hal- le und Botzen.
Tyssavoyana, siehe Färberröthe.
Tzerbet, siehe Scherbet.
Tzschopa, oder Zschopa, ein Städtlein in Meißen, in dem Am- te Augustusburg, woselbst ein ein- trägliches Blaufarbenwerk ange- leget worden ist.
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U
U und V, der zwanzigste und ein und zwanzigste Buch- stab des Alphabets. Bey- de werden gemeiniglich nur für einen Buchstaben angesehen, in- dem vor einem stummen Buchsta- ben, (Consonans) das U, und vor einem selbst lautenden Buchstaben, (Vocalis,) das V gebraucht wird, weil jenes ein selbstlautender, und dieses ein stummer Buchstab ist. Un- ter den lateinischen Zahlbuchstaben, bedeutet das V fünfe. Wenn auf den französischen Münzen ein U steht, zeiget solches an, daß selbige Mün- ze zu Pau, (nicht Amiens, wie im Artikel: Franzthaler, steht,) und wenn ein V darauf steht, zu Troy- es, gepräget sey. Wird dieser letz- tere Buchstab mit einem Querstri- che darüber geschrieben gefunden, nämlich also V; so heißt solcher so viel, als Ecu: und, wenn mehrere Ecus angedeutet werden sollen, wird ein gedoppeltes V mit dergleichen Querstriche gesetzet, also: W. Vls ist ebenfalls ein Abkürzungszeichen, und bedeutet Vlämisch, oder Flä- misch. Wenn auf ein großes V ein kleines o folget, nämlich also: Vo, so heißt es Verso, siehe den Artikel F. Endlich |merken wir noch, daß die Buchstaben: u. s. f. so viel bedeuten, als: und so ferner.
Vade, ein französisches Seehand- lungswort, welches eben das bedeu- [Spaltenumbruch]
Val
tet, was im Deutschen eine Schiffs- part heißt, siehe Schiff.
Vahats, ein Strauch auf der Jnsel Madagascar, dessen Wurzel zum Färben gebraucht wird. Wenn man sich dieser Wurzel bedienen will: so nimmt man derselben die Rinde ab, die allein diese Farbe zu geben vermögend ist, und nachdem man einen Theil davon zu Asche ge- brannt hat, woraus man eine Lau- ge macht, so läßt man in dieser Lauge, zu welcher der andere Theil der Schale, die man aufgehoben hat, hinzugethan wird, diejenigen Materien kochen, die man färben will, als da sind Seide und Wolle: wobey man sich doch in Acht neh- men muß, daß man sie nicht zu lan- ge kochen läßt, um denselben keine gar zu hohe Farbe zu geben. Die Farbe, welche diese Rinde der Wur- zel hervorbringt, ist eine schöne feuerrothe Farbe; oder, wenn man ein wenig Citronensaft hinzu thut, eine helle gelbe Farbe.
Vakie, ein persisches Gewicht, welches nach unserm Gewichte et- wa 1 Unze, oder 2 Loth beträgt.
Val, ein kleines Gewicht, des- sen man sich in Ostindien bedienet, die Piaster, oder Stücke von Ach- ten, zu wägen, von denen jede 73 Vals halten muß, wenn sie für voll sollen genommen werden. Halten sie dieses Gewicht nicht: so ist der
Aus-
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Tyrol
Tyrol ſtark gearbeitet, und nachher zu hundertweiſe in Kiſten eingepackt, auswaͤrts verſendet werden. Den (9) Handel anlangend, ſo verſen- det Tyrol ſeine Weine, Glas, Handſchuhe, und andere Sachen an auswaͤrtige Orte, welchen Handel der Fluß Jnn, von dem ein eigener Artikel handelt, einigermaßen er- leichtert. Ein mehrers von der da- [Spaltenumbruch]
Tſchopa
ſigen Handlung, ſiehe in den Arti- keln: Oeſterreich, Jnſpruck, Hal- le und Botzen.
Tyſſavoyana, ſiehe Faͤrberroͤthe.
Tzerbet, ſiehe Scherbet.
Tzſchopa, oder Zſchopa, ein Staͤdtlein in Meißen, in dem Am- te Auguſtusburg, woſelbſt ein ein- traͤgliches Blaufarbenwerk ange- leget worden iſt.
[Spaltenumbruch]
U
U und V, der zwanzigſte und ein und zwanzigſte Buch- ſtab des Alphabets. Bey- de werden gemeiniglich nur fuͤr einen Buchſtaben angeſehen, in- dem vor einem ſtummen Buchſta- ben, (Conſonans) das U, und vor einem ſelbſt lautenden Buchſtaben, (Vocalis,) das V gebraucht wird, weil jenes ein ſelbſtlautender, und dieſes ein ſtummer Buchſtab iſt. Un- ter den lateiniſchen Zahlbuchſtaben, bedeutet das V fuͤnfe. Wenn auf den franzoͤſiſchen Muͤnzen ein U ſteht, zeiget ſolches an, daß ſelbige Muͤn- ze zu Pau, (nicht Amiens, wie im Artikel: Franzthaler, ſteht,) und wenn ein V darauf ſteht, zu Troy- es, gepraͤget ſey. Wird dieſer letz- tere Buchſtab mit einem Querſtri- che daruͤber geſchrieben gefunden, naͤmlich alſo V̅; ſo heißt ſolcher ſo viel, als Ecu: und, wenn mehrere Ecus angedeutet werden ſollen, wird ein gedoppeltes V mit dergleichen Querſtriche geſetzet, alſo: W̅. Vls iſt ebenfalls ein Abkuͤrzungszeichen, und bedeutet Vlaͤmiſch, oder Flaͤ- miſch. Wenn auf ein großes V ein kleines o folget, naͤmlich alſo: Vo, ſo heißt es Verſo, ſiehe den Artikel F. Endlich |merken wir noch, daß die Buchſtaben: u. ſ. f. ſo viel bedeuten, als: und ſo ferner.
Vade, ein franzoͤſiſches Seehand- lungswort, welches eben das bedeu- [Spaltenumbruch]
Val
tet, was im Deutſchen eine Schiffs- part heißt, ſiehe Schiff.
Vahats, ein Strauch auf der Jnſel Madagaſcar, deſſen Wurzel zum Faͤrben gebraucht wird. Wenn man ſich dieſer Wurzel bedienen will: ſo nimmt man derſelben die Rinde ab, die allein dieſe Farbe zu geben vermoͤgend iſt, und nachdem man einen Theil davon zu Aſche ge- brannt hat, woraus man eine Lau- ge macht, ſo laͤßt man in dieſer Lauge, zu welcher der andere Theil der Schale, die man aufgehoben hat, hinzugethan wird, diejenigen Materien kochen, die man faͤrben will, als da ſind Seide und Wolle: wobey man ſich doch in Acht neh- men muß, daß man ſie nicht zu lan- ge kochen laͤßt, um denſelben keine gar zu hohe Farbe zu geben. Die Farbe, welche dieſe Rinde der Wur- zel hervorbringt, iſt eine ſchoͤne feuerrothe Farbe; oder, wenn man ein wenig Citronenſaft hinzu thut, eine helle gelbe Farbe.
Vakie, ein perſiſches Gewicht, welches nach unſerm Gewichte et- wa 1 Unze, oder 2 Loth betraͤgt.
Val, ein kleines Gewicht, deſ- ſen man ſich in Oſtindien bedienet, die Piaſter, oder Stuͤcke von Ach- ten, zu waͤgen, von denen jede 73 Vals halten muß, wenn ſie fuͤr voll ſollen genommen werden. Halten ſie dieſes Gewicht nicht: ſo iſt der
Aus-
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[[172]/0178]
Tyrol
Tſchopa
Val
Tyrol ſtark gearbeitet, und nachher
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(9) Handel anlangend, ſo verſen-
det Tyrol ſeine Weine, Glas,
Handſchuhe, und andere Sachen an
auswaͤrtige Orte, welchen Handel
der Fluß Jnn, von dem ein eigener
Artikel handelt, einigermaßen er-
leichtert. Ein mehrers von der da-
ſigen Handlung, ſiehe in den Arti-
keln: Oeſterreich, Jnſpruck, Hal-
le und Botzen.
Tyſſavoyana, ſiehe Faͤrberroͤthe.
Tzerbet, ſiehe Scherbet.
Tzſchopa, oder Zſchopa, ein
Staͤdtlein in Meißen, in dem Am-
te Auguſtusburg, woſelbſt ein ein-
traͤgliches Blaufarbenwerk ange-
leget worden iſt.
U
U und V, der zwanzigſte und
ein und zwanzigſte Buch-
ſtab des Alphabets. Bey-
de werden gemeiniglich nur
fuͤr einen Buchſtaben angeſehen, in-
dem vor einem ſtummen Buchſta-
ben, (Conſonans) das U, und vor
einem ſelbſt lautenden Buchſtaben,
(Vocalis,) das V gebraucht wird,
weil jenes ein ſelbſtlautender, und
dieſes ein ſtummer Buchſtab iſt. Un-
ter den lateiniſchen Zahlbuchſtaben,
bedeutet das V fuͤnfe. Wenn auf
den franzoͤſiſchen Muͤnzen ein U ſteht,
zeiget ſolches an, daß ſelbige Muͤn-
ze zu Pau, (nicht Amiens, wie im
Artikel: Franzthaler, ſteht,) und
wenn ein V darauf ſteht, zu Troy-
es, gepraͤget ſey. Wird dieſer letz-
tere Buchſtab mit einem Querſtri-
che daruͤber geſchrieben gefunden,
naͤmlich alſo V̅; ſo heißt ſolcher ſo
viel, als Ecu: und, wenn mehrere
Ecus angedeutet werden ſollen, wird
ein gedoppeltes V mit dergleichen
Querſtriche geſetzet, alſo: W̅. Vls
iſt ebenfalls ein Abkuͤrzungszeichen,
und bedeutet Vlaͤmiſch, oder Flaͤ-
miſch. Wenn auf ein großes V ein
kleines o folget, naͤmlich alſo: Vo,
ſo heißt es Verſo, ſiehe den Artikel F.
Endlich |merken wir noch, daß die
Buchſtaben: u. ſ. f. ſo viel bedeuten,
als: und ſo ferner.
Vade, ein franzoͤſiſches Seehand-
lungswort, welches eben das bedeu-
tet, was im Deutſchen eine Schiffs-
part heißt, ſiehe Schiff.
Vahats, ein Strauch auf der
Jnſel Madagaſcar, deſſen Wurzel
zum Faͤrben gebraucht wird. Wenn
man ſich dieſer Wurzel bedienen
will: ſo nimmt man derſelben die
Rinde ab, die allein dieſe Farbe zu
geben vermoͤgend iſt, und nachdem
man einen Theil davon zu Aſche ge-
brannt hat, woraus man eine Lau-
ge macht, ſo laͤßt man in dieſer
Lauge, zu welcher der andere Theil
der Schale, die man aufgehoben
hat, hinzugethan wird, diejenigen
Materien kochen, die man faͤrben
will, als da ſind Seide und Wolle:
wobey man ſich doch in Acht neh-
men muß, daß man ſie nicht zu lan-
ge kochen laͤßt, um denſelben keine
gar zu hohe Farbe zu geben. Die
Farbe, welche dieſe Rinde der Wur-
zel hervorbringt, iſt eine ſchoͤne
feuerrothe Farbe; oder, wenn
man ein wenig Citronenſaft hinzu
thut, eine helle gelbe Farbe.
Vakie, ein perſiſches Gewicht,
welches nach unſerm Gewichte et-
wa 1 Unze, oder 2 Loth betraͤgt.
Val, ein kleines Gewicht, deſ-
ſen man ſich in Oſtindien bedienet,
die Piaſter, oder Stuͤcke von Ach-
ten, zu waͤgen, von denen jede 73
Vals halten muß, wenn ſie fuͤr voll
ſollen genommen werden. Halten
ſie dieſes Gewicht nicht: ſo iſt der
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [172]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/178>, abgerufen am 24.11.2024.
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