Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Tyrol zucht ist insonderheit das Vinstgaubekannt. g) An allerley Wildpret ist Tyrol nicht weniger sehr reich, und insonderheit giebt es daselbst ei- ne Art von Hasen, welche man ty- rolische Schneehasen nennet, weil sie im Winter ihre Farbe und Pelz- werk ändern, und ganz weiß wer- den. Hieher gehören auch die Gemsen, oder wilden Steinböcke, nebst den wilden Ziegen, deren es in Tyrol auf den steilen Bergen und Felsen genug giebt, welche sich aber doch auch in den Thälern und im Buschwerke aufzuhalten pflegen; wie denn Tyrol und Salzburg gleichsam das Vaterland der Gem- sen ist. An Federwildpret ist auf dem Felde und in den Wäldern kein Mangel; vornehmlich aber giebt es daselbst viel Rephüner, Haselhüh- ner, Fasane, und dergleichen. h) An allerley Fischen und Krebsen hat Tyrol, einen Ueberfluß; wie denn insonderheit der Sankafluß in Tyrol, überaus forellenreich ist. Der Bergbau wird in den tyroli- schen Gebirgen mit großem Nutzen getrieben. Er liefert an theils Or- ten i) Gold in ziemlicher Ausbeute. Noch ergiebiger aber sind k) die Silberbergwerke, absonderlich bey dem Flecken Schwatz. So giebt es auch noch mehrere Silbererzte in die- ser Grafschaft, die ziemlich beträcht- lich sind. Desgleichen geben l) die schönen Kupferbergwerke zu Kutz- puhl, ingleichen zu Rotenburg, wel- ches letztere seinen Namen von dem vielen rothen Kupfer hat, so daselbst erlanget wird, recht gute Ausbeute. m) Die Quecksilberbergwerke in Tyrol sind ebenfalls überaus reich- haltig und ergiebig; und saget man, daß allhier das beste, und so viel Quecksilber gefunden werde, als sonst nirgends in der Welt, so gar nicht in Jndien. Nächstdem giebt es noch sehr viele andere Minerali- en und Bergarten, als n) Alaun, [Spaltenumbruch] Tyrol Galmey und Bolus. An edlenGesteinen trifft man daselbst o) eine besondere Art Crystallen an, wel- che wegen ihrer Härte zum Glas- schneiden anstatt der Diamanten, gebraucht werden. Außerdem aber hat es in Tyrol noch p) feine Ame- thysten, Granaten, Chalcedonier und Markasiten, welche man hin und wieder in den verschiedenen Klüften antrifft; wie man denn nicht weniger in Tyrol q) mancher- ley Arten von Marmor antrifft. r) Die herrlichen Salzsiedereyen zu Halle in Tyrol sind in dem besten Stande. Es werden zu denselben die Salzsteine auf dem nächsten Ge- birge ausgehauen, alsdann in Gru- ben mit süßem Wasser erweicht, und darauf in hölzernen Teichlein in die Stadt Halle zu den großen eisernen Salzpfannen geleitet, und da das Salz vollends ausgekocht. Man zählet wohl täglich tausend Menschen, die mit diesem Salzwer- ke beschäfftiget sind. s) Von Ge- sundbädern sind in Tyrol die in Sellrain bey Jnspruck, in Alsen und Aentholz; und von Gesund- und Sauerbrunnen, die zu Brutz im Oberinnthale, zu Rabi auf dem Nansberge, zu Trasp im Engeddin, u. a. m. bekannt. Die (8) Manu- facturen sind in der Grafschaft Ty- vol unter der itzigen Regierung in einem guten Stande, und es ist zu hoffen, daß solche mit der Zeit noch höher steigen werden, da man sich, wie in allen österreichischen Landen, also auch hier, alle Mühe giebt, sie empor zu bringen. Jnsonder- heit gehören hieher, die vielen Glasfabriken, in welchen so man- cherley Sorten von Gläsern, Fen- sterscheiben, als auch besonders viel buntes und gemaltes Glas ge- arbeitet wird; ingleichen die Ver- fertigung mancherley Arten von Handschuben, sowol glatter, als parfumirter, welche sonderlich in Tyrol
[Spaltenumbruch] Tyrol zucht iſt inſonderheit das Vinſtgaubekannt. g) An allerley Wildpret iſt Tyrol nicht weniger ſehr reich, und inſonderheit giebt es daſelbſt ei- ne Art von Haſen, welche man ty- roliſche Schneehaſen nennet, weil ſie im Winter ihre Farbe und Pelz- werk aͤndern, und ganz weiß wer- den. Hieher gehoͤren auch die Gemſen, oder wilden Steinboͤcke, nebſt den wilden Ziegen, deren es in Tyrol auf den ſteilen Bergen und Felſen genug giebt, welche ſich aber doch auch in den Thaͤlern und im Buſchwerke aufzuhalten pflegen; wie denn Tyrol und Salzburg gleichſam das Vaterland der Gem- ſen iſt. An Federwildpret iſt auf dem Felde und in den Waͤldern kein Mangel; vornehmlich aber giebt es daſelbſt viel Rephuͤner, Haſelhuͤh- ner, Faſane, und dergleichen. h) An allerley Fiſchen und Krebſen hat Tyrol, einen Ueberfluß; wie denn inſonderheit der Sankafluß in Tyrol, uͤberaus forellenreich iſt. Der Bergbau wird in den tyroli- ſchen Gebirgen mit großem Nutzen getrieben. Er liefert an theils Or- ten i) Gold in ziemlicher Ausbeute. Noch ergiebiger aber ſind k) die Silberbergwerke, abſonderlich bey dem Flecken Schwatz. So giebt es auch noch mehrere Silbererzte in die- ſer Grafſchaft, die ziemlich betraͤcht- lich ſind. Desgleichen geben l) die ſchoͤnen Kupferbergwerke zu Kutz- puhl, ingleichen zu Rotenburg, wel- ches letztere ſeinen Namen von dem vielen rothen Kupfer hat, ſo daſelbſt erlanget wird, recht gute Ausbeute. m) Die Queckſilberbergwerke in Tyrol ſind ebenfalls uͤberaus reich- haltig und ergiebig; und ſaget man, daß allhier das beſte, und ſo viel Queckſilber gefunden werde, als ſonſt nirgends in der Welt, ſo gar nicht in Jndien. Naͤchſtdem giebt es noch ſehr viele andere Minerali- en und Bergarten, als n) Alaun, [Spaltenumbruch] Tyrol Galmey und Bolus. An edlenGeſteinen trifft man daſelbſt o) eine beſondere Art Cryſtallen an, wel- che wegen ihrer Haͤrte zum Glas- ſchneiden anſtatt der Diamanten, gebraucht werden. Außerdem aber hat es in Tyrol noch p) feine Ame- thyſten, Granaten, Chalcedonier und Markaſiten, welche man hin und wieder in den verſchiedenen Kluͤften antrifft; wie man denn nicht weniger in Tyrol q) mancher- ley Arten von Marmor antrifft. r) Die herrlichen Salzſiedereyen zu Halle in Tyrol ſind in dem beſten Stande. Es werden zu denſelben die Salzſteine auf dem naͤchſten Ge- birge ausgehauen, alsdann in Gru- ben mit ſuͤßem Waſſer erweicht, und darauf in hoͤlzernen Teichlein in die Stadt Halle zu den großen eiſernen Salzpfannen geleitet, und da das Salz vollends ausgekocht. Man zaͤhlet wohl taͤglich tauſend Menſchen, die mit dieſem Salzwer- ke beſchaͤfftiget ſind. ſ) Von Ge- ſundbaͤdern ſind in Tyrol die in Sellrain bey Jnſpruck, in Alſen und Aentholz; und von Geſund- und Sauerbrunnen, die zu Brutz im Oberinnthale, zu Rabi auf dem Nansberge, zu Traſp im Engeddin, u. a. m. bekannt. Die (8) Manu- facturen ſind in der Grafſchaft Ty- vol unter der itzigen Regierung in einem guten Stande, und es iſt zu hoffen, daß ſolche mit der Zeit noch hoͤher ſteigen werden, da man ſich, wie in allen oͤſterreichiſchen Landen, alſo auch hier, alle Muͤhe giebt, ſie empor zu bringen. Jnſonder- heit gehoͤren hieher, die vielen Glasfabriken, in welchen ſo man- cherley Sorten von Glaͤſern, Fen- ſterſcheiben, als auch beſonders viel buntes und gemaltes Glas ge- arbeitet wird; ingleichen die Ver- fertigung mancherley Arten von Handſchuben, ſowol glatter, als parfumirter, welche ſonderlich in Tyrol
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Tyrol
Tyrol
zucht iſt inſonderheit das Vinſtgau
bekannt. g) An allerley Wildpret
iſt Tyrol nicht weniger ſehr reich,
und inſonderheit giebt es daſelbſt ei-
ne Art von Haſen, welche man ty-
roliſche Schneehaſen nennet, weil
ſie im Winter ihre Farbe und Pelz-
werk aͤndern, und ganz weiß wer-
den. Hieher gehoͤren auch die
Gemſen, oder wilden Steinboͤcke,
nebſt den wilden Ziegen, deren es
in Tyrol auf den ſteilen Bergen und
Felſen genug giebt, welche ſich aber
doch auch in den Thaͤlern und im
Buſchwerke aufzuhalten pflegen;
wie denn Tyrol und Salzburg
gleichſam das Vaterland der Gem-
ſen iſt. An Federwildpret iſt auf
dem Felde und in den Waͤldern kein
Mangel; vornehmlich aber giebt es
daſelbſt viel Rephuͤner, Haſelhuͤh-
ner, Faſane, und dergleichen. h)
An allerley Fiſchen und Krebſen
hat Tyrol, einen Ueberfluß; wie denn
inſonderheit der Sankafluß in
Tyrol, uͤberaus forellenreich iſt.
Der Bergbau wird in den tyroli-
ſchen Gebirgen mit großem Nutzen
getrieben. Er liefert an theils Or-
ten i) Gold in ziemlicher Ausbeute.
Noch ergiebiger aber ſind k) die
Silberbergwerke, abſonderlich bey
dem Flecken Schwatz. So giebt es
auch noch mehrere Silbererzte in die-
ſer Grafſchaft, die ziemlich betraͤcht-
lich ſind. Desgleichen geben l) die
ſchoͤnen Kupferbergwerke zu Kutz-
puhl, ingleichen zu Rotenburg, wel-
ches letztere ſeinen Namen von dem
vielen rothen Kupfer hat, ſo daſelbſt
erlanget wird, recht gute Ausbeute.
m) Die Queckſilberbergwerke in
Tyrol ſind ebenfalls uͤberaus reich-
haltig und ergiebig; und ſaget man,
daß allhier das beſte, und ſo viel
Queckſilber gefunden werde, als
ſonſt nirgends in der Welt, ſo gar
nicht in Jndien. Naͤchſtdem giebt
es noch ſehr viele andere Minerali-
en und Bergarten, als n) Alaun,
Galmey und Bolus. An edlen
Geſteinen trifft man daſelbſt o) eine
beſondere Art Cryſtallen an, wel-
che wegen ihrer Haͤrte zum Glas-
ſchneiden anſtatt der Diamanten,
gebraucht werden. Außerdem aber
hat es in Tyrol noch p) feine Ame-
thyſten, Granaten, Chalcedonier
und Markaſiten, welche man hin
und wieder in den verſchiedenen
Kluͤften antrifft; wie man denn
nicht weniger in Tyrol q) mancher-
ley Arten von Marmor antrifft.
r) Die herrlichen Salzſiedereyen
zu Halle in Tyrol ſind in dem beſten
Stande. Es werden zu denſelben
die Salzſteine auf dem naͤchſten Ge-
birge ausgehauen, alsdann in Gru-
ben mit ſuͤßem Waſſer erweicht,
und darauf in hoͤlzernen Teichlein
in die Stadt Halle zu den großen
eiſernen Salzpfannen geleitet, und
da das Salz vollends ausgekocht.
Man zaͤhlet wohl taͤglich tauſend
Menſchen, die mit dieſem Salzwer-
ke beſchaͤfftiget ſind. ſ) Von Ge-
ſundbaͤdern ſind in Tyrol die in
Sellrain bey Jnſpruck, in Alſen
und Aentholz; und von Geſund-
und Sauerbrunnen, die zu Brutz
im Oberinnthale, zu Rabi auf dem
Nansberge, zu Traſp im Engeddin,
u. a. m. bekannt. Die (8) Manu-
facturen ſind in der Grafſchaft Ty-
vol unter der itzigen Regierung in
einem guten Stande, und es iſt zu
hoffen, daß ſolche mit der Zeit noch
hoͤher ſteigen werden, da man ſich,
wie in allen oͤſterreichiſchen Landen,
alſo auch hier, alle Muͤhe giebt,
ſie empor zu bringen. Jnſonder-
heit gehoͤren hieher, die vielen
Glasfabriken, in welchen ſo man-
cherley Sorten von Glaͤſern, Fen-
ſterſcheiben, als auch beſonders
viel buntes und gemaltes Glas ge-
arbeitet wird; ingleichen die Ver-
fertigung mancherley Arten von
Handſchuben, ſowol glatter, als
parfumirter, welche ſonderlich in
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