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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

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Treseau
ce sehr gemein, und eine Gattung
vom Garou ist, siehe Garou. Es
wird vornehmlich zum Färben ge-
braucht, indem es eine braune Far-
be giebt, siehe Braun. Es bekom-
men aber die damit gefärbten Zeuge
einen sehr starken Geruch, der auch
den Augen derjenigen schaden soll,
die solche tragen. Jn Frankreich
ist daher der Gebrauch desselben, so-
wol den Schön- als Schlechtfärbern
verbothen: wenigstens ist solcher
nur in denjenigen Provinzen ver-
stattet, wo man keine bessere Far-
bezeuge hat, zu welchen sonst der
Trentanel gebraucht wird.

Treseau, ist in Frankreich ein
kleines Gewicht, mit welchem man
die Apothekerwaaren und die klei-
nen Waaren, so die Krämer im ein-
zeln verkaufen, als Zwirn, Seide
etc. abwiegt. Es wiegt so viel als
1 Quent, und wird auch daher ge-
wöhnlicher Gros, oder Quent ge-
nennet, siehe Quent.

Tresse, franz. Tresse, ital. Trec-
cia
,
eine Gattung von breiteren
oder schmälern Borten, aus golde-
nen, silbernen und seidenen Fäden
gewebet, die auf Art einer doppel-
ten Matte in einander geschlungen,
und von den Posamentirern gemacht
werden. Sie sind entweder glatt,
oder durchbrochen, schlecht oder
ausgezäckt, gemodelt oder Spiegel-
tressen. Man gebraucht dieselben,
sonderlich die goldenen und silber-
nen, Röcke, Schleppen, Lätze, Hü-
te und andere Kleidungen damit zu
besetzen, und anstatt eines Bandes
damit zu umfassen, oder zu chame-
riren; ingleichen um Leibgürtel für
die Frauensleute, Strumpf- und
Kniebänder etc. daraus zu machen.
Die französischen silbernen Tressen
will man allen andern vorziehen,
und zwar wegen der schönen und be-
ständigen Weiße, des vortrefflichen
Glanzes, der Leichtigkeit, des net-
ten Gewebes und der verschiedenen
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Trieste
neuen Muster: allein in den Gold-
und Silberfabriken zu Leipzig, Cö-
then etc. wird eben so schönes Gut,
als das französische ist, fabriciret,
nur daß es theurer ist. Daß aber
insgemein die deutschen silbernen
Tressen sonderlich bald anlaufen,
und blaß werden, oder gleich nicht
schön weiß sind; rühret zum Theil
daher, daß man das geschiedene
Silber immer wieder, ohne es wie-
der abzutreiben, darunter schmelzet.
Siehe auch Galone.

Treuen, oder Dreyen, eine klei-
ne Stadt im Churfürstenthume
Sachsen, im voigtländischen Kreise
gelegen, und der adelichen Familie
von Feilitsch gehörig. Sie ist we-
gen der Zeuge und Leinwande zu
merken, so von den daselbst woh-
nenden vielen Zeug- und Leinwebern
gemacht werden.

Treulich sonder Gefährde, oder
sonder Arglist und ohne Gefähr-
de,
lat. Fideliter, sine fraude et
dolo
,
eine Clausel, die heutiges Ta-
ges den gewöhnlichen Schluß aller
Contracte machet; die aber darum,
wie einige Rechtsgelehrte dafür ge-
halten haben, die Eigenschaft des
Contracts nicht ändert, sondern
nur dieses will, daß bey der Hand-
lung keine List oder Betrug unter-
gelaufen, auch nicht unterlaufen
soll. Aus diesem Grunde sind die
meisten Rechtsgelehrten der Mey-
nung, daß ein Bürge, der sich un-
ter solcher Clausel verschrieben, des
Beneficii excussionis sich damit nicht
begeben habe.

Trieges, Art Leinwand, siehe
den Artikel Schweiz.

Trieste, lat. Tergestum, eine
nicht allzu große, aber schöne und
stark bewohnte Stadt in Jstrien,
aufm Karst, am adriatischen Mee-
re, so von den Jtalienern Golfo
di Trieste
genennet wird, in einer
angenehmen Lage gelegen, und in
einem halben Zirkel, mit Weinber-

gen

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Treſeau
ce ſehr gemein, und eine Gattung
vom Garou iſt, ſiehe Garou. Es
wird vornehmlich zum Faͤrben ge-
braucht, indem es eine braune Far-
be giebt, ſiehe Braun. Es bekom-
men aber die damit gefaͤrbten Zeuge
einen ſehr ſtarken Geruch, der auch
den Augen derjenigen ſchaden ſoll,
die ſolche tragen. Jn Frankreich
iſt daher der Gebrauch deſſelben, ſo-
wol den Schoͤn- als Schlechtfaͤrbern
verbothen: wenigſtens iſt ſolcher
nur in denjenigen Provinzen ver-
ſtattet, wo man keine beſſere Far-
bezeuge hat, zu welchen ſonſt der
Trentanel gebraucht wird.

Treſeau, iſt in Frankreich ein
kleines Gewicht, mit welchem man
die Apothekerwaaren und die klei-
nen Waaren, ſo die Kraͤmer im ein-
zeln verkaufen, als Zwirn, Seide
ꝛc. abwiegt. Es wiegt ſo viel als
1 Quent, und wird auch daher ge-
woͤhnlicher Gros, oder Quent ge-
nennet, ſiehe Quent.

Treſſe, franz. Treſſe, ital. Trec-
cia
,
eine Gattung von breiteren
oder ſchmaͤlern Borten, aus golde-
nen, ſilbernen und ſeidenen Faͤden
gewebet, die auf Art einer doppel-
ten Matte in einander geſchlungen,
und von den Poſamentirern gemacht
werden. Sie ſind entweder glatt,
oder durchbrochen, ſchlecht oder
ausgezaͤckt, gemodelt oder Spiegel-
treſſen. Man gebraucht dieſelben,
ſonderlich die goldenen und ſilber-
nen, Roͤcke, Schleppen, Laͤtze, Huͤ-
te und andere Kleidungen damit zu
beſetzen, und anſtatt eines Bandes
damit zu umfaſſen, oder zu chame-
riren; ingleichen um Leibguͤrtel fuͤr
die Frauensleute, Strumpf- und
Kniebaͤnder ꝛc. daraus zu machen.
Die franzoͤſiſchen ſilbernen Treſſen
will man allen andern vorziehen,
und zwar wegen der ſchoͤnen und be-
ſtaͤndigen Weiße, des vortrefflichen
Glanzes, der Leichtigkeit, des net-
ten Gewebes und der verſchiedenen
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Trieſte
neuen Muſter: allein in den Gold-
und Silberfabriken zu Leipzig, Coͤ-
then ꝛc. wird eben ſo ſchoͤnes Gut,
als das franzoͤſiſche iſt, fabriciret,
nur daß es theurer iſt. Daß aber
insgemein die deutſchen ſilbernen
Treſſen ſonderlich bald anlaufen,
und blaß werden, oder gleich nicht
ſchoͤn weiß ſind; ruͤhret zum Theil
daher, daß man das geſchiedene
Silber immer wieder, ohne es wie-
der abzutreiben, darunter ſchmelzet.
Siehe auch Galone.

Treuen, oder Dreyen, eine klei-
ne Stadt im Churfuͤrſtenthume
Sachſen, im voigtlaͤndiſchen Kreiſe
gelegen, und der adelichen Familie
von Feilitſch gehoͤrig. Sie iſt we-
gen der Zeuge und Leinwande zu
merken, ſo von den daſelbſt woh-
nenden vielen Zeug- und Leinwebern
gemacht werden.

Treulich ſonder Gefaͤhrde, oder
ſonder Argliſt und ohne Gefaͤhr-
de,
lat. Fideliter, ſine fraude et
dolo
,
eine Clauſel, die heutiges Ta-
ges den gewoͤhnlichen Schluß aller
Contracte machet; die aber darum,
wie einige Rechtsgelehrte dafuͤr ge-
halten haben, die Eigenſchaft des
Contracts nicht aͤndert, ſondern
nur dieſes will, daß bey der Hand-
lung keine Liſt oder Betrug unter-
gelaufen, auch nicht unterlaufen
ſoll. Aus dieſem Grunde ſind die
meiſten Rechtsgelehrten der Mey-
nung, daß ein Buͤrge, der ſich un-
ter ſolcher Clauſel verſchrieben, des
Beneficii excuſſionis ſich damit nicht
begeben habe.

Trieges, Art Leinwand, ſiehe
den Artikel Schweiz.

Trieſte, lat. Tergeſtum, eine
nicht allzu große, aber ſchoͤne und
ſtark bewohnte Stadt in Jſtrien,
aufm Karſt, am adriatiſchen Mee-
re, ſo von den Jtalienern Golfo
di Trieſte
genennet wird, in einer
angenehmen Lage gelegen, und in
einem halben Zirkel, mit Weinber-

gen
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[[120]/0126] Treſeau Trieſte ce ſehr gemein, und eine Gattung vom Garou iſt, ſiehe Garou. Es wird vornehmlich zum Faͤrben ge- braucht, indem es eine braune Far- be giebt, ſiehe Braun. Es bekom- men aber die damit gefaͤrbten Zeuge einen ſehr ſtarken Geruch, der auch den Augen derjenigen ſchaden ſoll, die ſolche tragen. Jn Frankreich iſt daher der Gebrauch deſſelben, ſo- wol den Schoͤn- als Schlechtfaͤrbern verbothen: wenigſtens iſt ſolcher nur in denjenigen Provinzen ver- ſtattet, wo man keine beſſere Far- bezeuge hat, zu welchen ſonſt der Trentanel gebraucht wird. Treſeau, iſt in Frankreich ein kleines Gewicht, mit welchem man die Apothekerwaaren und die klei- nen Waaren, ſo die Kraͤmer im ein- zeln verkaufen, als Zwirn, Seide ꝛc. abwiegt. Es wiegt ſo viel als 1 Quent, und wird auch daher ge- woͤhnlicher Gros, oder Quent ge- nennet, ſiehe Quent. Treſſe, franz. Treſſe, ital. Trec- cia, eine Gattung von breiteren oder ſchmaͤlern Borten, aus golde- nen, ſilbernen und ſeidenen Faͤden gewebet, die auf Art einer doppel- ten Matte in einander geſchlungen, und von den Poſamentirern gemacht werden. Sie ſind entweder glatt, oder durchbrochen, ſchlecht oder ausgezaͤckt, gemodelt oder Spiegel- treſſen. Man gebraucht dieſelben, ſonderlich die goldenen und ſilber- nen, Roͤcke, Schleppen, Laͤtze, Huͤ- te und andere Kleidungen damit zu beſetzen, und anſtatt eines Bandes damit zu umfaſſen, oder zu chame- riren; ingleichen um Leibguͤrtel fuͤr die Frauensleute, Strumpf- und Kniebaͤnder ꝛc. daraus zu machen. Die franzoͤſiſchen ſilbernen Treſſen will man allen andern vorziehen, und zwar wegen der ſchoͤnen und be- ſtaͤndigen Weiße, des vortrefflichen Glanzes, der Leichtigkeit, des net- ten Gewebes und der verſchiedenen neuen Muſter: allein in den Gold- und Silberfabriken zu Leipzig, Coͤ- then ꝛc. wird eben ſo ſchoͤnes Gut, als das franzoͤſiſche iſt, fabriciret, nur daß es theurer iſt. Daß aber insgemein die deutſchen ſilbernen Treſſen ſonderlich bald anlaufen, und blaß werden, oder gleich nicht ſchoͤn weiß ſind; ruͤhret zum Theil daher, daß man das geſchiedene Silber immer wieder, ohne es wie- der abzutreiben, darunter ſchmelzet. Siehe auch Galone. Treuen, oder Dreyen, eine klei- ne Stadt im Churfuͤrſtenthume Sachſen, im voigtlaͤndiſchen Kreiſe gelegen, und der adelichen Familie von Feilitſch gehoͤrig. Sie iſt we- gen der Zeuge und Leinwande zu merken, ſo von den daſelbſt woh- nenden vielen Zeug- und Leinwebern gemacht werden. Treulich ſonder Gefaͤhrde, oder ſonder Argliſt und ohne Gefaͤhr- de, lat. Fideliter, ſine fraude et dolo, eine Clauſel, die heutiges Ta- ges den gewoͤhnlichen Schluß aller Contracte machet; die aber darum, wie einige Rechtsgelehrte dafuͤr ge- halten haben, die Eigenſchaft des Contracts nicht aͤndert, ſondern nur dieſes will, daß bey der Hand- lung keine Liſt oder Betrug unter- gelaufen, auch nicht unterlaufen ſoll. Aus dieſem Grunde ſind die meiſten Rechtsgelehrten der Mey- nung, daß ein Buͤrge, der ſich un- ter ſolcher Clauſel verſchrieben, des Beneficii excuſſionis ſich damit nicht begeben habe. Trieges, Art Leinwand, ſiehe den Artikel Schweiz. Trieſte, lat. Tergeſtum, eine nicht allzu große, aber ſchoͤne und ſtark bewohnte Stadt in Jſtrien, aufm Karſt, am adriatiſchen Mee- re, ſo von den Jtalienern Golfo di Trieſte genennet wird, in einer angenehmen Lage gelegen, und in einem halben Zirkel, mit Weinber- gen

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Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [120]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/126>, abgerufen am 27.11.2024.