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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

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Topfasche
rathen ausgearbeitet sind, Vasen,
franz. Vases, genennet werden. Zu
Amsterdam werden die eisernen Tö-
pfe nach dem Centner verkaufet.
Jhr gewöhnlicher Preiß ist unge-
fähr 6 holländische Gulden, der
Centner. Für baare Bezahlung
wird 1 pro Cent gekürzet. Siehe
übrigens die Artikel: Gefäße, Ge-
schirre (Erden-), Töpfer, Kupfer,
Porzellan,
u. s. w.

Topfasche, siehe Potasche.

Topfstein, siehe Speckstein.

Topfsteinschiefer, s. Schiefer.

Toque, oder Tocque, ist (1) eine
Gattung von einer Rechenmünze,
deren man sich in dem Königreiche
Juda und an einigen andern Orten
auf den africanischen Küsten, wo
man bey dem Negerhandel Bouges,
oder Cauris nimmt, zu Bestim-
mung einer gewissen Anzahl dieser
Bouges, oder Cauris bedienet. Ei-
ne Toque Cauris besteht aus 40 von
diesen Muschelschalen, oder, wel-
ches einerley ist, aus 8 Galline,
zu deren jeder 5 solche Muschelschalen
gehören, siehe Cauris. Ferner ist
(2) Toque, oder Tocque in China
eine Art von einem Gewichte, nach
welchem man daselbst den Gehalt,
oder die Feine des Silbers, sowol
des geprägten, als ungeprägten, auf
eben die Art bestimmet, wie bey uns
nach Lothen, oder Pfennigen, und
in Frankreich nach Deniers geschieht.
Das feinste Silber ist von 100 To-
quen, und das geringste von 80 To-
quen. Geringeres Silber wird gar
nicht genommen. Das französische
Geld wird in China auf den Fuß
von 95 Toquen genommen; einige
aber wollen es nicht höher, als zu
93 Toquen nehmen: Man verlieret
also an 100 Unzen französischer
Münze in China 7 Unzen an der Le-
girung. Endlich nennet man (3)
Toque, oder Tocque, eine gewisse
Gattung von Netteltuche, oder
feinem Cattun, so man aus Ostin-
[Spaltenumbruch]

Torf
dien, und insonderheit von Benga-
la bringt. Die Stücken von den-
selben halten 16 französische Ellen,
und in der Breite halten sie oder
1/2 französische Ellen. Man nennet
auch eine gewisse Gattung von gro-
ben Cattun, Toquen von Cam-
baya,
oder Korathes, siehe Ko-
rathes.
Jhren Namen sollen diese
Cattune daher haben, weil man
sich in Ostindien derselben bedienet,
um sie um die Mützen oder Turbans
zu wickeln.

Tor, oder El-Tor, lat. Eltora,
eine Stadt und Hafen in dem stei-
nigten Arabien am rothen Meere in
Asien. Sie ist die beste Stadt auf
dieser Küste, und treibt große Han-
delschaft mit denjenigen Waaren,
welche aus Jndien und andern mor-
genländischen Gegenden dahin ge-
bracht und von dannen durch ganz
Aegypten und andere benachbarte
Orte verführet werden. Jhre Ein-
wohner sind höflich, und meistens
jacobitische Christen; doch giebt es
auch griechische Mönche hier.

Toraille, eine Gattung roher,
oder ungearbeiteter Corallen, wel-
che die Europäer nach Cairo und
Alexandrien führen. Sie werden
nicht sehr geachtet, und gelten nur
den vierten Theil von dem, was die
Corallen von Meßina gelten. Man
verkaufet solche den Quintal gerouin,
welcher 217 Rotoli hält, insgemein
für 25 Piaster.

Torf, oder Turf, lat. Turfa,
oder Caespes inflammabilis, franz.
Tourbe, eine Art fetter und brenn-
barer Erde, so zu Rasen ausgesto-
chen, an der Sonne getrocknet, und
zur Feurung gebraucht wird. Man
hat verschiedene (1) Gattungen von
Torf, die sich aber ganz füglich auf
drey Hauptgattungen bringen las-
sen, von denen einige wiederum ih-
re besondere Abänderungen haben.
Die erste von diesen Hauptgattun-
gen, wird, zum Unterschiede der

andern,
G 3

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Topfaſche
rathen ausgearbeitet ſind, Vaſen,
franz. Vaſes, genennet werden. Zu
Amſterdam werden die eiſernen Toͤ-
pfe nach dem Centner verkaufet.
Jhr gewoͤhnlicher Preiß iſt unge-
faͤhr 6 hollaͤndiſche Gulden, der
Centner. Fuͤr baare Bezahlung
wird 1 pro Cent gekuͤrzet. Siehe
uͤbrigens die Artikel: Gefaͤße, Ge-
ſchirre (Erden-), Toͤpfer, Kupfer,
Porzellan,
u. ſ. w.

Topfaſche, ſiehe Potaſche.

Topfſtein, ſiehe Speckſtein.

Topfſteinſchiefer, ſ. Schiefer.

Toque, oder Tocque, iſt (1) eine
Gattung von einer Rechenmuͤnze,
deren man ſich in dem Koͤnigreiche
Juda und an einigen andern Orten
auf den africaniſchen Kuͤſten, wo
man bey dem Negerhandel Bouges,
oder Cauris nimmt, zu Beſtim-
mung einer gewiſſen Anzahl dieſer
Bouges, oder Cauris bedienet. Ei-
ne Toque Cauris beſteht aus 40 von
dieſen Muſchelſchalen, oder, wel-
ches einerley iſt, aus 8 Galline,
zu deren jeder 5 ſolche Muſchelſchalen
gehoͤren, ſiehe Cauris. Ferner iſt
(2) Toque, oder Tocque in China
eine Art von einem Gewichte, nach
welchem man daſelbſt den Gehalt,
oder die Feine des Silbers, ſowol
des gepraͤgten, als ungepraͤgten, auf
eben die Art beſtimmet, wie bey uns
nach Lothen, oder Pfennigen, und
in Frankreich nach Deniers geſchieht.
Das feinſte Silber iſt von 100 To-
quen, und das geringſte von 80 To-
quen. Geringeres Silber wird gar
nicht genommen. Das franzoͤſiſche
Geld wird in China auf den Fuß
von 95 Toquen genommen; einige
aber wollen es nicht hoͤher, als zu
93 Toquen nehmen: Man verlieret
alſo an 100 Unzen franzoͤſiſcher
Muͤnze in China 7 Unzen an der Le-
girung. Endlich nennet man (3)
Toque, oder Tocque, eine gewiſſe
Gattung von Netteltuche, oder
feinem Cattun, ſo man aus Oſtin-
[Spaltenumbruch]

Torf
dien, und inſonderheit von Benga-
la bringt. Die Stuͤcken von den-
ſelben halten 16 franzoͤſiſche Ellen,
und in der Breite halten ſie oder
½ franzoͤſiſche Ellen. Man nennet
auch eine gewiſſe Gattung von gro-
ben Cattun, Toquen von Cam-
baya,
oder Korathes, ſiehe Ko-
rathes.
Jhren Namen ſollen dieſe
Cattune daher haben, weil man
ſich in Oſtindien derſelben bedienet,
um ſie um die Muͤtzen oder Turbans
zu wickeln.

Tor, oder El-Tor, lat. Eltora,
eine Stadt und Hafen in dem ſtei-
nigten Arabien am rothen Meere in
Aſien. Sie iſt die beſte Stadt auf
dieſer Kuͤſte, und treibt große Han-
delſchaft mit denjenigen Waaren,
welche aus Jndien und andern mor-
genlaͤndiſchen Gegenden dahin ge-
bracht und von dannen durch ganz
Aegypten und andere benachbarte
Orte verfuͤhret werden. Jhre Ein-
wohner ſind hoͤflich, und meiſtens
jacobitiſche Chriſten; doch giebt es
auch griechiſche Moͤnche hier.

Toraille, eine Gattung roher,
oder ungearbeiteter Corallen, wel-
che die Europaͤer nach Cairo und
Alexandrien fuͤhren. Sie werden
nicht ſehr geachtet, und gelten nur
den vierten Theil von dem, was die
Corallen von Meßina gelten. Man
verkaufet ſolche den Quintal gerouin,
welcher 217 Rotoli haͤlt, insgemein
fuͤr 25 Piaſter.

Torf, oder Turf, lat. Turfa,
oder Cæſpes inflammabilis, franz.
Tourbe, eine Art fetter und brenn-
barer Erde, ſo zu Raſen ausgeſto-
chen, an der Sonne getrocknet, und
zur Feurung gebraucht wird. Man
hat verſchiedene (1) Gattungen von
Torf, die ſich aber ganz fuͤglich auf
drey Hauptgattungen bringen laſ-
ſen, von denen einige wiederum ih-
re beſondere Abaͤnderungen haben.
Die erſte von dieſen Hauptgattun-
gen, wird, zum Unterſchiede der

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[[101]/0107] Topfaſche Torf rathen ausgearbeitet ſind, Vaſen, franz. Vaſes, genennet werden. Zu Amſterdam werden die eiſernen Toͤ- pfe nach dem Centner verkaufet. Jhr gewoͤhnlicher Preiß iſt unge- faͤhr 6 hollaͤndiſche Gulden, der Centner. Fuͤr baare Bezahlung wird 1 pro Cent gekuͤrzet. Siehe uͤbrigens die Artikel: Gefaͤße, Ge- ſchirre (Erden-), Toͤpfer, Kupfer, Porzellan, u. ſ. w. Topfaſche, ſiehe Potaſche. Topfſtein, ſiehe Speckſtein. Topfſteinſchiefer, ſ. Schiefer. Toque, oder Tocque, iſt (1) eine Gattung von einer Rechenmuͤnze, deren man ſich in dem Koͤnigreiche Juda und an einigen andern Orten auf den africaniſchen Kuͤſten, wo man bey dem Negerhandel Bouges, oder Cauris nimmt, zu Beſtim- mung einer gewiſſen Anzahl dieſer Bouges, oder Cauris bedienet. Ei- ne Toque Cauris beſteht aus 40 von dieſen Muſchelſchalen, oder, wel- ches einerley iſt, aus 8 Galline, zu deren jeder 5 ſolche Muſchelſchalen gehoͤren, ſiehe Cauris. Ferner iſt (2) Toque, oder Tocque in China eine Art von einem Gewichte, nach welchem man daſelbſt den Gehalt, oder die Feine des Silbers, ſowol des gepraͤgten, als ungepraͤgten, auf eben die Art beſtimmet, wie bey uns nach Lothen, oder Pfennigen, und in Frankreich nach Deniers geſchieht. Das feinſte Silber iſt von 100 To- quen, und das geringſte von 80 To- quen. Geringeres Silber wird gar nicht genommen. Das franzoͤſiſche Geld wird in China auf den Fuß von 95 Toquen genommen; einige aber wollen es nicht hoͤher, als zu 93 Toquen nehmen: Man verlieret alſo an 100 Unzen franzoͤſiſcher Muͤnze in China 7 Unzen an der Le- girung. Endlich nennet man (3) Toque, oder Tocque, eine gewiſſe Gattung von Netteltuche, oder feinem Cattun, ſo man aus Oſtin- dien, und inſonderheit von Benga- la bringt. Die Stuͤcken von den- ſelben halten 16 franzoͤſiſche Ellen, und in der Breite halten ſie [FORMEL] oder ½ franzoͤſiſche Ellen. Man nennet auch eine gewiſſe Gattung von gro- ben Cattun, Toquen von Cam- baya, oder Korathes, ſiehe Ko- rathes. Jhren Namen ſollen dieſe Cattune daher haben, weil man ſich in Oſtindien derſelben bedienet, um ſie um die Muͤtzen oder Turbans zu wickeln. Tor, oder El-Tor, lat. Eltora, eine Stadt und Hafen in dem ſtei- nigten Arabien am rothen Meere in Aſien. Sie iſt die beſte Stadt auf dieſer Kuͤſte, und treibt große Han- delſchaft mit denjenigen Waaren, welche aus Jndien und andern mor- genlaͤndiſchen Gegenden dahin ge- bracht und von dannen durch ganz Aegypten und andere benachbarte Orte verfuͤhret werden. Jhre Ein- wohner ſind hoͤflich, und meiſtens jacobitiſche Chriſten; doch giebt es auch griechiſche Moͤnche hier. Toraille, eine Gattung roher, oder ungearbeiteter Corallen, wel- che die Europaͤer nach Cairo und Alexandrien fuͤhren. Sie werden nicht ſehr geachtet, und gelten nur den vierten Theil von dem, was die Corallen von Meßina gelten. Man verkaufet ſolche den Quintal gerouin, welcher 217 Rotoli haͤlt, insgemein fuͤr 25 Piaſter. Torf, oder Turf, lat. Turfa, oder Cæſpes inflammabilis, franz. Tourbe, eine Art fetter und brenn- barer Erde, ſo zu Raſen ausgeſto- chen, an der Sonne getrocknet, und zur Feurung gebraucht wird. Man hat verſchiedene (1) Gattungen von Torf, die ſich aber ganz fuͤglich auf drey Hauptgattungen bringen laſ- ſen, von denen einige wiederum ih- re beſondere Abaͤnderungen haben. Die erſte von dieſen Hauptgattun- gen, wird, zum Unterſchiede der andern, G 3

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Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [101]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/107>, abgerufen am 27.11.2024.