II.Versichert uns auch die Heil. Schrifft/ daß Christus auch in uns und an uns alle Versuchungen und feu- rige Pfeile des Bösewichts zu Schan- den machen wolle täglich/ und ihne un- ter unter unsere Füsse treten/ Röm. 16, 20. Ephes. 6, 16. Dann dazu ist Christus erschie- nen/ daß er die Wercke des Teuffels zer- störe/ Joh. 3, 8. so daß er hinfort mit aller seiner Macht uns nichts anhaben kan. Ein Wörtlein kan ihn fällen.
Mein Hertzens-Kind! mercke es wohl! nach- dem JEsus einen völligen Sieg über deine unüber- windliche Feinde mit Lieben, Leyden und Bluten, mit starckem Geschrey und Thränen erfochten, so daß er sie entwaffnet, gefesselt, und in ewigen Ket- ten gefangen geleget, so wäre es ihme ein leichtes, sie gar zu zertrümmern und den gäntzlichen Garaus aus ihnen zu machen, er wird es auch ohne dich thun, so wie seine freye Gnade das erste gethan hat ohne dich, und sie gewaltig entkrafftet; seine Liebe aber ist so groß gegen dich, sein theurstes Kind, daß er seine Freude und Herrlichkeit gern mit dir theilen möchte; er führet dich deswegen zu diesen gezwungenen und gebundenen Feinden, denen er nicht mehr Gewalt und Stärcke übrig gelassen, als ers für dich heylsam geachtet, dich zu üben,
und
Cap. 6. Die ſechſte Quelle
jauchtzet ihr Himmel, und die darinnen wohnen.
§. 14.
II.Verſichert uns auch die Heil. Schrifft/ daß Chriſtus auch in uns und an uns alle Verſuchungen und feu- rige Pfeile des Boͤſewichts zu Schan- den machen wolle taͤglich/ und ihne un- ter unter unſere Fuͤſſe treten/ Roͤm. 16, 20. Epheſ. 6, 16. Dann dazu iſt Chriſtus erſchie- nen/ daß er die Wercke des Teuffels zer- ſtoͤre/ Joh. 3, 8. ſo daß er hinfort mit aller ſeiner Macht uns nichts anhaben kan. Ein Woͤrtlein kan ihn faͤllen.
Mein Hertzens-Kind! mercke es wohl! nach- dem JEſus einen voͤlligen Sieg uͤber deine unuͤber- windliche Feinde mit Lieben, Leyden und Bluten, mit ſtarckem Geſchrey und Thraͤnen erfochten, ſo daß er ſie entwaffnet, gefeſſelt, und in ewigen Ket- ten gefangen geleget, ſo waͤre es ihme ein leichtes, ſie gar zu zertruͤmmern und den gaͤntzlichen Garaus aus ihnen zu machen, er wird es auch ohne dich thun, ſo wie ſeine freye Gnade das erſte gethan hat ohne dich, und ſie gewaltig entkrafftet; ſeine Liebe aber iſt ſo groß gegen dich, ſein theurſtes Kind, daß er ſeine Freude und Herrlichkeit gern mit dir theilen moͤchte; er fuͤhret dich deswegen zu dieſen gezwungenen und gebundenen Feinden, denen er nicht mehr Gewalt und Staͤrcke uͤbrig gelaſſen, als ers fuͤr dich heylſam geachtet, dich zu uͤben,
und
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0346"n="328"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Cap. 6. Die ſechſte Quelle</hi></fw><lb/>
jauchtzet ihr Himmel, und die darinnen<lb/>
wohnen.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 14.</head><lb/><p><hirendition="#aq">II.</hi><hirendition="#fr">Verſichert uns auch die Heil.<lb/>
Schrifft/ daß Chriſtus auch in uns<lb/>
und an uns alle Verſuchungen und feu-<lb/>
rige Pfeile des Boͤſewichts zu Schan-<lb/>
den machen wolle taͤglich/ und ihne un-<lb/>
ter unter unſere Fuͤſſe treten/</hi> Roͤm. 16, 20.<lb/>
Epheſ. 6, 16. Dann <hirendition="#fr">dazu iſt Chriſtus erſchie-<lb/>
nen/ daß er die Wercke des Teuffels zer-<lb/>ſtoͤre/</hi> Joh. 3, 8. <hirendition="#fr">ſo daß er hinfort mit aller<lb/>ſeiner Macht uns nichts anhaben kan.<lb/>
Ein Woͤrtlein kan ihn faͤllen.</hi></p><lb/><p>Mein Hertzens-Kind! mercke es wohl! nach-<lb/>
dem JEſus einen voͤlligen Sieg uͤber deine unuͤber-<lb/>
windliche Feinde mit Lieben, Leyden und Bluten,<lb/>
mit ſtarckem Geſchrey und Thraͤnen erfochten, ſo<lb/>
daß er ſie entwaffnet, gefeſſelt, und in ewigen Ket-<lb/>
ten gefangen geleget, ſo waͤre es ihme ein leichtes,<lb/>ſie gar zu zertruͤmmern und den gaͤntzlichen Garaus<lb/>
aus ihnen zu machen, er wird es auch ohne dich<lb/>
thun, ſo wie ſeine freye Gnade das erſte gethan hat<lb/>
ohne dich, und ſie gewaltig entkrafftet; ſeine Liebe<lb/>
aber iſt ſo groß gegen dich, ſein theurſtes Kind,<lb/>
daß er ſeine Freude und Herrlichkeit gern mit dir<lb/>
theilen moͤchte; er fuͤhret dich deswegen zu dieſen<lb/>
gezwungenen und gebundenen Feinden, denen er<lb/>
nicht mehr Gewalt und Staͤrcke uͤbrig gelaſſen,<lb/>
als ers fuͤr dich heylſam geachtet, dich zu uͤben,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">und</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[328/0346]
Cap. 6. Die ſechſte Quelle
jauchtzet ihr Himmel, und die darinnen
wohnen.
§. 14.
II. Verſichert uns auch die Heil.
Schrifft/ daß Chriſtus auch in uns
und an uns alle Verſuchungen und feu-
rige Pfeile des Boͤſewichts zu Schan-
den machen wolle taͤglich/ und ihne un-
ter unter unſere Fuͤſſe treten/ Roͤm. 16, 20.
Epheſ. 6, 16. Dann dazu iſt Chriſtus erſchie-
nen/ daß er die Wercke des Teuffels zer-
ſtoͤre/ Joh. 3, 8. ſo daß er hinfort mit aller
ſeiner Macht uns nichts anhaben kan.
Ein Woͤrtlein kan ihn faͤllen.
Mein Hertzens-Kind! mercke es wohl! nach-
dem JEſus einen voͤlligen Sieg uͤber deine unuͤber-
windliche Feinde mit Lieben, Leyden und Bluten,
mit ſtarckem Geſchrey und Thraͤnen erfochten, ſo
daß er ſie entwaffnet, gefeſſelt, und in ewigen Ket-
ten gefangen geleget, ſo waͤre es ihme ein leichtes,
ſie gar zu zertruͤmmern und den gaͤntzlichen Garaus
aus ihnen zu machen, er wird es auch ohne dich
thun, ſo wie ſeine freye Gnade das erſte gethan hat
ohne dich, und ſie gewaltig entkrafftet; ſeine Liebe
aber iſt ſo groß gegen dich, ſein theurſtes Kind,
daß er ſeine Freude und Herrlichkeit gern mit dir
theilen moͤchte; er fuͤhret dich deswegen zu dieſen
gezwungenen und gebundenen Feinden, denen er
nicht mehr Gewalt und Staͤrcke uͤbrig gelaſſen,
als ers fuͤr dich heylſam geachtet, dich zu uͤben,
und
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/346>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.