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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.

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der Verführung der Jugend.
und hernach mit Cronen und Palmen zu beehren.
Ja er bereitet sich in diesen letzten Zeiten sein hertz-
innig-geliebte Philadelphische Gemeinde zum
Pfeiler, Offenb. 3, 13. so daß ihnen der Teuffel
nicht so zu Leibe gehen kan, wie andern unseligen
Jünglingen, von welchen in der Paradiesische
Aloe/
und andern feinen Büchern zu lesen stehet.

Es muß also in jedem Weisheits-Schüler sich
ein Vorspiel des Streits zwischen Michael und
dem Drachen
zeigen. Offenb. 12, 8. Es hat
dich auch, liebstes Kind! dein Feld-HErr schon
in der heiligen Tauffe angeworben; wehre dich dar-
um nicht wie Jether/ dessen Ausflucht ihme zu
keinem Ruhm aufgeschrieben stehet. Wann du
auch gleich keine Lust hättest ins Feld zu ziehen, und
kein Verlangen fühltest, einen Thron zu besteigen,
und ein König zu werden, so sollte dich doch die
liebwürdigste Weisheit und Leutseligkeit, und die
unendliche Krafft und Stärcke dieses majestätischen
Königs darzu anlocken, und seine unersättliche Be-
gierde, in dir und durch dich Göttliche Helden-
Thaten zu verrichten, und alles mit dir zu theilen,
einen heiligen Trieb zum Streit in deiner Seele er-
wecken. Gönne dann deinem Heyland diese Freu-
de, daß er an dem stoltzen Satan durch ein schwa-
ches Kind Ehre einlege. Ps. 8, 3. JEsus hat wohl
starcke, englische Helden, die er wieder das Höllen-
Heer ins Feld stellen, mithin Macht gegen Macht
setzen konnte; es will aber der HErr die grimmige
stoltze Geister des Abgrunds trotzen und so beschimpf-
fen, daß sie vor Zorn bersten möchten, wann sie
sehen, wie die Täublein Christi die Geyer und

Sper-
X 5

der Verfuͤhrung der Jugend.
und hernach mit Cronen und Palmen zu beehren.
Ja er bereitet ſich in dieſen letzten Zeiten ſein hertz-
innig-geliebte Philadelphiſche Gemeinde zum
Pfeiler, Offenb. 3, 13. ſo daß ihnen der Teuffel
nicht ſo zu Leibe gehen kan, wie andern unſeligen
Juͤnglingen, von welchen in der Paradieſiſche
Aloe/
und andern feinen Buͤchern zu leſen ſtehet.

Es muß alſo in jedem Weisheits-Schuͤler ſich
ein Vorſpiel des Streits zwiſchen Michael und
dem Drachen
zeigen. Offenb. 12, 8. Es hat
dich auch, liebſtes Kind! dein Feld-HErr ſchon
in der heiligen Tauffe angeworben; wehre dich dar-
um nicht wie Jether/ deſſen Ausflucht ihme zu
keinem Ruhm aufgeſchrieben ſtehet. Wann du
auch gleich keine Luſt haͤtteſt ins Feld zu ziehen, und
kein Verlangen fuͤhlteſt, einen Thron zu beſteigen,
und ein Koͤnig zu werden, ſo ſollte dich doch die
liebwuͤrdigſte Weisheit und Leutſeligkeit, und die
unendliche Krafft und Staͤrcke dieſes majeſtaͤtiſchen
Koͤnigs darzu anlocken, und ſeine unerſaͤttliche Be-
gierde, in dir und durch dich Goͤttliche Helden-
Thaten zu verrichten, und alles mit dir zu theilen,
einen heiligen Trieb zum Streit in deiner Seele er-
wecken. Goͤnne dann deinem Heyland dieſe Freu-
de, daß er an dem ſtoltzen Satan durch ein ſchwa-
ches Kind Ehre einlege. Pſ. 8, 3. JEſus hat wohl
ſtarcke, engliſche Helden, die er wieder das Hoͤllen-
Heer ins Feld ſtellen, mithin Macht gegen Macht
ſetzen konnte; es will aber der HErr die grimmige
ſtoltze Geiſter des Abgrunds trotzen und ſo beſchimpf-
fen, daß ſie vor Zorn berſten moͤchten, wann ſie
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Sper-
X 5
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[329/0347] der Verfuͤhrung der Jugend. und hernach mit Cronen und Palmen zu beehren. Ja er bereitet ſich in dieſen letzten Zeiten ſein hertz- innig-geliebte Philadelphiſche Gemeinde zum Pfeiler, Offenb. 3, 13. ſo daß ihnen der Teuffel nicht ſo zu Leibe gehen kan, wie andern unſeligen Juͤnglingen, von welchen in der Paradieſiſche Aloe/ und andern feinen Buͤchern zu leſen ſtehet. Es muß alſo in jedem Weisheits-Schuͤler ſich ein Vorſpiel des Streits zwiſchen Michael und dem Drachen zeigen. Offenb. 12, 8. Es hat dich auch, liebſtes Kind! dein Feld-HErr ſchon in der heiligen Tauffe angeworben; wehre dich dar- um nicht wie Jether/ deſſen Ausflucht ihme zu keinem Ruhm aufgeſchrieben ſtehet. Wann du auch gleich keine Luſt haͤtteſt ins Feld zu ziehen, und kein Verlangen fuͤhlteſt, einen Thron zu beſteigen, und ein Koͤnig zu werden, ſo ſollte dich doch die liebwuͤrdigſte Weisheit und Leutſeligkeit, und die unendliche Krafft und Staͤrcke dieſes majeſtaͤtiſchen Koͤnigs darzu anlocken, und ſeine unerſaͤttliche Be- gierde, in dir und durch dich Goͤttliche Helden- Thaten zu verrichten, und alles mit dir zu theilen, einen heiligen Trieb zum Streit in deiner Seele er- wecken. Goͤnne dann deinem Heyland dieſe Freu- de, daß er an dem ſtoltzen Satan durch ein ſchwa- ches Kind Ehre einlege. Pſ. 8, 3. JEſus hat wohl ſtarcke, engliſche Helden, die er wieder das Hoͤllen- Heer ins Feld ſtellen, mithin Macht gegen Macht ſetzen konnte; es will aber der HErr die grimmige ſtoltze Geiſter des Abgrunds trotzen und ſo beſchimpf- fen, daß ſie vor Zorn berſten moͤchten, wann ſie ſehen, wie die Taͤublein Chriſti die Geyer und Sper- X 5

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/347>, abgerufen am 17.07.2024.