Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.der Verführung der Jugend. diesen Weg von Armuth zum Reichthum, vom"Hunger zu einer vollen Tafel, vom Gestanck zum" lieblichen Balsam-Geruch, von der Thorheit zum" Verstand, von meinem kräncklichen Sterben zur" Gesundheit, von meiner Ohnmacht zu grosser" Krafft, und von der Schmach zu grosser Ehre." Einmal wagen gewinnt es hier: Wie mancher" Bettler meldet sich bey einer Thür an, da er we-" der Beruff noch Einladung hat; hier habe ich" beydes, so daß ich weiß, daß ich werde willkomm" und nicht unwerth seyn." §. 8. Je geringer indessen die Zahl der Auserwähl- Jmma-
der Verfuͤhrung der Jugend. dieſen Weg von Armuth zum Reichthum, vom“Hunger zu einer vollen Tafel, vom Geſtanck zum“ lieblichen Balſam-Geruch, von der Thorheit zum“ Verſtand, von meinem kraͤncklichen Sterben zur“ Geſundheit, von meiner Ohnmacht zu groſſer“ Krafft, und von der Schmach zu groſſer Ehre.“ Einmal wagen gewinnt es hier: Wie mancher“ Bettler meldet ſich bey einer Thuͤr an, da er we-“ der Beruff noch Einladung hat; hier habe ich“ beydes, ſo daß ich weiß, daß ich werde willkomm“ und nicht unwerth ſeyn.‟ §. 8. Je geringer indeſſen die Zahl der Auserwaͤhl- Jmma-
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der Verfuͤhrung der Jugend.
dieſen Weg von Armuth zum Reichthum, vom“
Hunger zu einer vollen Tafel, vom Geſtanck zum“
lieblichen Balſam-Geruch, von der Thorheit zum“
Verſtand, von meinem kraͤncklichen Sterben zur“
Geſundheit, von meiner Ohnmacht zu groſſer“
Krafft, und von der Schmach zu groſſer Ehre.“
Einmal wagen gewinnt es hier: Wie mancher“
Bettler meldet ſich bey einer Thuͤr an, da er we-“
der Beruff noch Einladung hat; hier habe ich“
beydes, ſo daß ich weiß, daß ich werde willkomm“
und nicht unwerth ſeyn.‟
§. 8.
Je geringer indeſſen die Zahl der Auserwaͤhl-
ten iſt, die den Beruff zur willigen Folgſamkeit an-
nehmen: Je ſtaͤrckere Hoffnung haben ſie, deſto
reichlicher beſchenckt und begnadiget zu werden. Die
Hoffnung dieſes Beruffs iſt ſo wichtig, daß der
Geiſt der Weisheit und der Offenbahrung es auf-
heitern und verklaͤren muß; und wer erleuchtete Au-
gen hat, der ſiehet, was ſonſt kein Aug geſehen,
und hoͤret, was kein ander Ohr ſonſt hoͤren kan.
O der Koͤnigliche Trompeten-Hall und die ruffen,
de Stimme des Fuͤrſten ſchallet ihm Tag und
Nacht in den Ohren, und dieſer Beruff des groſ-
ſen GOttes zum himmliſchen Prieſterthum und
Koͤnigreich, zur Heiligung und taͤglichen Ubung des
Glaubens und der Liebe, zur Gedult in allem Lei-
den, zur Sanfftmuth, Keuſchheit und Hertzens-
Reinigkeit, zum unablaͤßigen Gebet, und Gleich-
foͤrmigkeit mit dem Geſalbten GOttes, unſerm
Jmma-
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