Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.Vorrede. stock und Feigenbaum, seine Süßigkeit zurStärckung und Erquickung darreichet? Ach warum zaudern, bis diß alles verschwunden, der Winter und die Platz-Regen wider an- gehen, rauhe Lüffte ins Gesichte blassen, die Strassen schlimm, verdrießlich und beschwer- lich werden? Wie dann gemeinlich das Alter Millionen Lasten und Beschwerden hat, Ja, welches das bedencklichste ist, war- um in Sodom verziehen, bis die Engel wie- der fort sind, und der Schwefel-Regen zu tröpfeln beginet? Warum in Egypten ver- harren, bis kein Moses mehr am Ufer des ro- then Meers anzutreffen, und einem hindurch helffen? Warum in der Wüste unter dem Gesetz in Klagen, Ohnmacht u. tausenderley Abwechslungen bleiben, bis kein Josua mehr vorhanden, der durch den Jordan des alles überwindenden Glanbens ins gelobte Land der Gnaden hinüber führe, um unter dem Schatten des geereutzigten Christi wonnig- lich zu ruhen; nachdem in diesen gesegneten Zeiten so viele tausende allbereit sich von dem ängstlichen Treiber haben frey machen lassen und die Gemeinschafft des Vaters und sei- neslieben Sohns hinüber gezogen sind: Wie ich dann eine Menge sonderlich von jungen Leuten kenne so die Vergebung der Sünden, und die eiwohnung und Ober-Herrschafft des
Vorrede. ſtock und Feigenbaum, ſeine Suͤßigkeit zurStaͤrckung und Erquickung darreichet? Ach warum zaudern, bis diß alles verſchwunden, der Winter und die Platz-Regen wider an- gehen, rauhe Luͤffte ins Geſichte blaſſen, die Straſſen ſchlimm, verdrießlich und beſchwer- lich werden? Wie dann gemeinlich das Alter Millionen Laſten und Beſchwerden hat, Ja, welches das bedencklichſte iſt, war- um in Sodom verziehen, bis die Engel wie- der fort ſind, und der Schwefel-Regen zu troͤpfeln beginet? Warum in Egypten ver- harren, bis kein Moſes mehr am Ufer des ro- then Meers anzutreffen, und einem hindurch helffen? Warum in der Wuͤſte unter dem Geſetz in Klagen, Ohnmacht u. tauſenderley Abwechslungen bleiben, bis kein Joſua mehr vorhanden, der durch den Jordan des alles uͤberwindenden Glanbens ins gelobte Land der Gnaden hinuͤber fuͤhre, um unter dem Schatten des geereutzigten Chriſti wonnig- lich zu ruhen; nachdem in dieſen geſegneten Zeiten ſo viele tauſende allbereit ſich von dem aͤngſtlichen Treiber haben frey machen laſſen und die Gemeinſchafft des Vaters und ſei- neslieben Sohns hinuͤber gezogen ſind: Wie ich dann eine Menge ſonderlich von jungen Leuten kenne ſo die Vergebung der Suͤnden, und die eiwohnung und Ober-Herrſchafft des
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Vorrede.
ſtock und Feigenbaum, ſeine Suͤßigkeit zur
Staͤrckung und Erquickung darreichet? Ach
warum zaudern, bis diß alles verſchwunden,
der Winter und die Platz-Regen wider an-
gehen, rauhe Luͤffte ins Geſichte blaſſen, die
Straſſen ſchlimm, verdrießlich und beſchwer-
lich werden? Wie dann gemeinlich das
Alter Millionen Laſten und Beſchwerden
hat, Ja, welches das bedencklichſte iſt, war-
um in Sodom verziehen, bis die Engel wie-
der fort ſind, und der Schwefel-Regen zu
troͤpfeln beginet? Warum in Egypten ver-
harren, bis kein Moſes mehr am Ufer des ro-
then Meers anzutreffen, und einem hindurch
helffen? Warum in der Wuͤſte unter dem
Geſetz in Klagen, Ohnmacht u. tauſenderley
Abwechslungen bleiben, bis kein Joſua mehr
vorhanden, der durch den Jordan des alles
uͤberwindenden Glanbens ins gelobte Land
der Gnaden hinuͤber fuͤhre, um unter dem
Schatten des geereutzigten Chriſti wonnig-
lich zu ruhen; nachdem in dieſen geſegneten
Zeiten ſo viele tauſende allbereit ſich von dem
aͤngſtlichen Treiber haben frey machen laſſen
und die Gemeinſchafft des Vaters und ſei-
neslieben Sohns hinuͤber gezogen ſind: Wie
ich dann eine Menge ſonderlich von jungen
Leuten kenne ſo die Vergebung der Suͤnden,
und die eiwohnung und Ober-Herrſchafft
des
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