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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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über die himmlische Perle.
Daß wir in Ewigkeit mit unseren Sinnen nisten.
Man läßt den Perlen-Schatz ums kleinste Ungemach.

8.
Ach HERR gib daß forthin die schwärste Anfechtungen
Von Satans Höllen-Heer, Angst, Noth, Schad, Schmach
nnd Schmertz,
Das Meer der Sinnlichkeit, deß Fleisches Anreitzungen
Nicht schwächen unseren Lauff nach dir, o liebstes Hertz!
9.
Hebt doch in deiner Krafft ein Mensch die Sünden-Ber-
gen
Durch Glauben aus dem Weg. Das Meer zerspaltet sich.
Du bist ein feur'ge Maur, willt den in dich verbergen
Der GOTT alleine sucht, und heilst der Schlangen-Stich.
10.
Auf dann! Jhr Brüder auf! Wer wollte lieber serben?
Jn alle Ewigkeit, drum setzt die Reise fort.
Jn JEsu sicherm G'leit, thut euch um GOTT bewerben.
Das Schifflein kommt gewiß ins seel'ge Freuden-Port.

§. 5. Der Kauffmann nimmt Zeit und Gelegenheit in Acht: Ju-Ein Ehrist-
licher
Kauf-
mann pro-
fitirt von
der Zeit.

gend-Blüthe, gesunde Tage, Gnaden-Stunden, in denen der Heil.
Geist das Hertz reget und beweget, da die Himmels-Waaren auffs
wohlfeilste angebotten werden a.

§. 6. Er hat einen über alle massen getreuen Freund und Corre-
spondenten im Himmel, dahin er seinen Handel treibt und geringe
Waaren, nehmlich seine schwache Begierden, Seufftzen und Buß-Corre-
spondirt
gen Him-
mel.

Thränen hinschickt, dargegen gar zu köstliche zurück empfängt, nam-
lich himmlische Gnaden-Kräfften deß Heil. Geistes und herrliche Früch-
te aus dem Paradieß b.

§. 7. Er ist gar ernstlich und vorsichtig, braucht GOttes Prüffe-Hat die H.
Schrifft
zum Pro-
bierstein,
und bezah-
let gern
was recht
gut ist.

Stein, bittet einbrünstig um den Geist der Weißheit, des Verstands
und der Klugheit, das wahre vom falschen, das Göttliche vom
Menschlichen und eigenem wohl zu unterscheiden; Allermassen ein

Jubelierer
a Eph. V. 16. Esai. LV. 1.
b Hebr. IX. 24.

uͤber die himmliſche Perle.
Daß wir in Ewigkeit mit unſeren Sinnen niſten.
Man laͤßt den Perlen-Schatz ums kleinſte Ungemach.

8.
Ach HERR gib daß forthin die ſchwaͤrſte Anfechtungen
Von Satans Hoͤllen-Heer, Angſt, Noth, Schad, Schmach
nnd Schmertz,
Das Meer der Sinnlichkeit, deß Fleiſches Anreitzungen
Nicht ſchwaͤchen unſeren Lauff nach dir, o liebſtes Hertz!
9.
Hebt doch in deiner Krafft ein Menſch die Suͤnden-Ber-
gen
Durch Glauben aus dem Weg. Das Meer zerſpaltet ſich.
Du biſt ein feur’ge Maur, willt den in dich verbergen
Der GOTT alleine ſucht, und heilſt der Schlangen-Stich.
10.
Auf dann! Jhr Bruͤder auf! Wer wollte lieber ſerben?
Jn alle Ewigkeit, drum ſetzt die Reiſe fort.
Jn JEſu ſicherm G’leit, thut euch um GOTT bewerben.
Das Schifflein kommt gewiß ins ſeel’ge Freuden-Port.

§. 5. Der Kauffmann nimmt Zeit und Gelegenheit in Acht: Ju-Ein Ehriſt-
licher
Kauf-
mann pro-
fitirt von
der Zeit.

gend-Bluͤthe, geſunde Tage, Gnaden-Stunden, in denen der Heil.
Geiſt das Hertz reget und beweget, da die Himmels-Waaren auffs
wohlfeilſte angebotten werden a.

§. 6. Er hat einen uͤber alle maſſen getreuen Freund und Corre-
ſpondenten im Himmel, dahin er ſeinen Handel treibt und geringe
Waaren, nehmlich ſeine ſchwache Begierden, Seufftzen und Buß-Corre-
ſpondirt
gen Him-
mel.

Thraͤnen hinſchickt, dargegen gar zu koͤſtliche zuruͤck empfaͤngt, nam-
lich himmliſche Gnaden-Kraͤfften deß Heil. Geiſtes und herrliche Fruͤch-
te aus dem Paradieß b.

§. 7. Er iſt gar ernſtlich und vorſichtig, braucht GOttes Pruͤffe-Hat die H.
Schrifft
zum Pro-
bierſtein,
und bezah-
let gern
was recht
gut iſt.

Stein, bittet einbruͤnſtig um den Geiſt der Weißheit, des Verſtands
und der Klugheit, das wahre vom falſchen, das Goͤttliche vom
Menſchlichen und eigenem wohl zu unterſcheiden; Allermaſſen ein

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a Eph. V. 16. Eſai. LV. 1.
b Hebr. IX. 24.
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[791/0887] uͤber die himmliſche Perle. Daß wir in Ewigkeit mit unſeren Sinnen niſten. Man laͤßt den Perlen-Schatz ums kleinſte Ungemach. 8. Ach HERR gib daß forthin die ſchwaͤrſte Anfechtungen Von Satans Hoͤllen-Heer, Angſt, Noth, Schad, Schmach nnd Schmertz, Das Meer der Sinnlichkeit, deß Fleiſches Anreitzungen Nicht ſchwaͤchen unſeren Lauff nach dir, o liebſtes Hertz! 9. Hebt doch in deiner Krafft ein Menſch die Suͤnden-Ber- gen Durch Glauben aus dem Weg. Das Meer zerſpaltet ſich. Du biſt ein feur’ge Maur, willt den in dich verbergen Der GOTT alleine ſucht, und heilſt der Schlangen-Stich. 10. Auf dann! Jhr Bruͤder auf! Wer wollte lieber ſerben? Jn alle Ewigkeit, drum ſetzt die Reiſe fort. Jn JEſu ſicherm G’leit, thut euch um GOTT bewerben. Das Schifflein kommt gewiß ins ſeel’ge Freuden-Port. §. 5. Der Kauffmann nimmt Zeit und Gelegenheit in Acht: Ju- gend-Bluͤthe, geſunde Tage, Gnaden-Stunden, in denen der Heil. Geiſt das Hertz reget und beweget, da die Himmels-Waaren auffs wohlfeilſte angebotten werden a. Ein Ehriſt- licher Kauf- mann pro- fitirt von der Zeit. §. 6. Er hat einen uͤber alle maſſen getreuen Freund und Corre- ſpondenten im Himmel, dahin er ſeinen Handel treibt und geringe Waaren, nehmlich ſeine ſchwache Begierden, Seufftzen und Buß- Thraͤnen hinſchickt, dargegen gar zu koͤſtliche zuruͤck empfaͤngt, nam- lich himmliſche Gnaden-Kraͤfften deß Heil. Geiſtes und herrliche Fruͤch- te aus dem Paradieß b. Corre- ſpondirt gen Him- mel. §. 7. Er iſt gar ernſtlich und vorſichtig, braucht GOttes Pruͤffe- Stein, bittet einbruͤnſtig um den Geiſt der Weißheit, des Verſtands und der Klugheit, das wahre vom falſchen, das Goͤttliche vom Menſchlichen und eigenem wohl zu unterſcheiden; Allermaſſen ein Jubelierer Hat die H. Schrifft zum Pro- bierſtein, und bezah- let gern was recht gut iſt. a Eph. V. 16. Eſai. LV. 1. b Hebr. IX. 24.

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 791. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/887>, abgerufen am 23.11.2024.