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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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einer glaubigen Seele nach JESU.

Aber JEsus stirbet nicht, er lebet von Ewigkeit zu Ewigkeit a/
und die er liebet, die liebet er biß ans End b; Seine Gnaden-
Wasser lauffen immerhin; So wendet euch dann zu JESU, thut
den Mund weit auf, daß er ihn fülle
c; Hungert nach Himmli-
schen Trachten, dürstet nach der Quell des Lebens, schnappet nicht
nach Rauch, dann warum zehlet ihr Geld dar? da kein Brod ist/
und euer Arbeit um dasjenige/ da ihr nicht satt davon werden
könnet? Höret doch eurem JEsu zu/ und esset das Gute/ so wird
euere Seele in Wollust fett werden; Gehet zu ihm/ zum lebendi-
gen Wasser, und die ihr nicht Geld habt/ gehet/ kauffet und esset
ohne Geld und umsonst Freuden-Wein und Gnaden-Milch
d.

§. 11. Diß ist der herrlich wohlmeynende und Liebes-volle Be-Derohal-
ben solle
man sich
zu ihme
wenden.

felch des grossen GOttes unsers JESU: Wendet euch zu mir/
dann ich kan euch ewig glückselig, und ewig herrlich machen; schauet
auf mich, als euern Vorgänger, zu dessen Conterfait ihr sollt ge-
bildet und gestaltet werden e, schauet auf meine Sanfstmuth, De-
muth, Liebe, Gedult und Heiligkeit, sehet auf mich, der ich ein solch
Widersprechen von den Sündern wider mich erduldet, auf daß
ihr nicht matt werdet, und den Muth fallen lasset
f. Vertrauet
mir in allem, wie es euch auch gehet, und glaubet nur, daß ich euer
Bestes suche g; Das, sage ich, ist der Befehl GOttes.

Das zweyte Capitel.

§. 1. (II.) Deme hänget er, als für das andere, eine herrlicheDie Ver-
heissung

heisset:
Seyd see-
lig.
Nach-
druck die-
ser Re-
dens-Art.

Verheissung an, so wegen des unendlich ernstlichen Verlangens
JESU selbige zu erfüllen, im Jmperativo, Befehls-weise vorge-
stellt wird. Seyd selig; Jst eben das allmächtige Krafft-Wort,
Fiat, es werde; durch welches der Sohn die Welt erschaffen, nach
der Vorschrifft und dem Model, so ihme GOTT der Vatter ge-
zeiget, es werde Liecht, so heißt es auch in der Erschaffung des
neuen Menschen h: Es gehe auf Ruhe, Friede, Freude im Heil.
Geist, es gehe auf in dieser nach mir fragenden Seel, Gedult, Ge-
lassenheit, Gütigkeit, Wahrheit, Keuschheit, Gerechtigkeit und alle
die edle Paradysische Früchte und Blumen, so in die neue Welt ge-
hören; Seyd selig/ aller Welt End.

§. 2. Die-
a Offenb. Joh. I. 18.
b Joh. XIII. 1.
c Psalm. LXXXI. 11.
d Esaj-
IV.
2.
e 2 Cor. III. 18.
f Hebr. XII. 13.
g Jes. VII. 9.
h 2 Cor. IV. 6.
N 3
einer glaubigen Seele nach JESU.

Aber JEſus ſtirbet nicht, er lebet von Ewigkeit zu Ewigkeit a/
und die er liebet, die liebet er biß ans End b; Seine Gnaden-
Waſſer lauffen immerhin; So wendet euch dann zu JESU, thut
den Mund weit auf, daß er ihn fülle
c; Hungert nach Himmli-
ſchen Trachten, duͤrſtet nach der Quell des Lebens, ſchnappet nicht
nach Rauch, dann warum zehlet ihr Geld dar? da kein Brod iſt/
und euer Arbeit um dasjenige/ da ihr nicht ſatt davon werden
koͤnnet? Hoͤret doch eurem JEſu zu/ und eſſet das Gute/ ſo wird
euere Seele in Wolluſt fett werden; Gehet zu ihm/ zum lebendi-
gen Waſſer, und die ihr nicht Geld habt/ gehet/ kauffet und eſſet
ohne Geld und umſonſt Freuden-Wein und Gnaden-Milch
d.

§. 11. Diß iſt der herrlich wohlmeynende und Liebes-volle Be-Derohal-
ben ſolle
man ſich
zu ihme
wenden.

felch des groſſen GOttes unſers JESU: Wendet euch zu mir/
dann ich kan euch ewig gluͤckſelig, und ewig herrlich machen; ſchauet
auf mich, als euern Vorgaͤnger, zu deſſen Conterfait ihr ſollt ge-
bildet und geſtaltet werden e, ſchauet auf meine Sanfſtmuth, De-
muth, Liebe, Gedult und Heiligkeit, ſehet auf mich, der ich ein ſolch
Widerſprechen von den Suͤndern wider mich erduldet, auf daß
ihr nicht matt werdet, und den Muth fallen laſſet
f. Vertrauet
mir in allem, wie es euch auch gehet, und glaubet nur, daß ich euer
Beſtes ſuche g; Das, ſage ich, iſt der Befehl GOttes.

Das zweyte Capitel.

§. 1. (II.) Deme haͤnget er, als fuͤr das andere, eine herrlicheDie Ver-
heiſſung

heiſſet:
Seyd ſee-
lig.
Nach-
druck die-
ſer Re-
dens-Art.

Verheiſſung an, ſo wegen des unendlich ernſtlichen Verlangens
JESU ſelbige zu erfuͤllen, im Jmperativo, Befehls-weiſe vorge-
ſtellt wird. Seyd ſelig; Jſt eben das allmaͤchtige Krafft-Wort,
Fiat, es werde; durch welches der Sohn die Welt erſchaffen, nach
der Vorſchrifft und dem Model, ſo ihme GOTT der Vatter ge-
zeiget, es werde Liecht, ſo heißt es auch in der Erſchaffung des
neuen Menſchen h: Es gehe auf Ruhe, Friede, Freude im Heil.
Geiſt, es gehe auf in dieſer nach mir fragenden Seel, Gedult, Ge-
laſſenheit, Guͤtigkeit, Wahrheit, Keuſchheit, Gerechtigkeit und alle
die edle Paradyſiſche Fruͤchte und Blumen, ſo in die neue Welt ge-
hoͤren; Seyd ſelig/ aller Welt End.

§. 2. Die-
a Offenb. Joh. I. 18.
b Joh. XIII. 1.
c Pſalm. LXXXI. 11.
d Eſaj-
IV.
2.
e 2 Cor. III. 18.
f Hebr. XII. 13.
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h 2 Cor. IV. 6.
N 3
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[101/0197] einer glaubigen Seele nach JESU. Aber JEſus ſtirbet nicht, er lebet von Ewigkeit zu Ewigkeit a/ und die er liebet, die liebet er biß ans End b; Seine Gnaden- Waſſer lauffen immerhin; So wendet euch dann zu JESU, thut den Mund weit auf, daß er ihn fülle c; Hungert nach Himmli- ſchen Trachten, duͤrſtet nach der Quell des Lebens, ſchnappet nicht nach Rauch, dann warum zehlet ihr Geld dar? da kein Brod iſt/ und euer Arbeit um dasjenige/ da ihr nicht ſatt davon werden koͤnnet? Hoͤret doch eurem JEſu zu/ und eſſet das Gute/ ſo wird euere Seele in Wolluſt fett werden; Gehet zu ihm/ zum lebendi- gen Waſſer, und die ihr nicht Geld habt/ gehet/ kauffet und eſſet ohne Geld und umſonſt Freuden-Wein und Gnaden-Milch d. §. 11. Diß iſt der herrlich wohlmeynende und Liebes-volle Be- felch des groſſen GOttes unſers JESU: Wendet euch zu mir/ dann ich kan euch ewig gluͤckſelig, und ewig herrlich machen; ſchauet auf mich, als euern Vorgaͤnger, zu deſſen Conterfait ihr ſollt ge- bildet und geſtaltet werden e, ſchauet auf meine Sanfſtmuth, De- muth, Liebe, Gedult und Heiligkeit, ſehet auf mich, der ich ein ſolch Widerſprechen von den Suͤndern wider mich erduldet, auf daß ihr nicht matt werdet, und den Muth fallen laſſet f. Vertrauet mir in allem, wie es euch auch gehet, und glaubet nur, daß ich euer Beſtes ſuche g; Das, ſage ich, iſt der Befehl GOttes. Derohal- ben ſolle man ſich zu ihme wenden. Das zweyte Capitel. §. 1. (II.) Deme haͤnget er, als fuͤr das andere, eine herrliche Verheiſſung an, ſo wegen des unendlich ernſtlichen Verlangens JESU ſelbige zu erfuͤllen, im Jmperativo, Befehls-weiſe vorge- ſtellt wird. Seyd ſelig; Jſt eben das allmaͤchtige Krafft-Wort, Fiat, es werde; durch welches der Sohn die Welt erſchaffen, nach der Vorſchrifft und dem Model, ſo ihme GOTT der Vatter ge- zeiget, es werde Liecht, ſo heißt es auch in der Erſchaffung des neuen Menſchen h: Es gehe auf Ruhe, Friede, Freude im Heil. Geiſt, es gehe auf in dieſer nach mir fragenden Seel, Gedult, Ge- laſſenheit, Guͤtigkeit, Wahrheit, Keuſchheit, Gerechtigkeit und alle die edle Paradyſiſche Fruͤchte und Blumen, ſo in die neue Welt ge- hoͤren; Seyd ſelig/ aller Welt End. Die Ver- heiſſung heiſſet: Seyd ſee- lig. Nach- druck die- ſer Re- dens-Art. §. 2. Die- a Offenb. Joh. I. 18. b Joh. XIII. 1. c Pſalm. LXXXI. 11. d Eſaj- IV. 2. e 2 Cor. III. 18. f Hebr. XII. 13. g Jeſ. VII. 9. h 2 Cor. IV. 6. N 3

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/197>, abgerufen am 24.11.2024.