Willen dir einfallen, so tröste dich, Christus wird deine Weißheit seyn vor dem Vatter, damit du nicht als ein Thor gerichtet und ver- dammt werdest, sonderen sein hoher geheiligter Verstand, und wird dein seyn, dann Christi Weißheit wird eben so wohl dem Sünder zugerechnet, als die übrigen Tugenden und unbeflecktes Leben.
4. Habe Gedult, er wird dich immer höhere Lectionen lehren in seiner Göttlichen Schul, seine himmlische GOtts-Gelehrtheit, und seine reiche Schätze und Geheimnussen eröffnen, liese fleißig die H. Schrifft, bätte mit unabläßiger Sehnsucht nach JEsu innerlicher Erleuchtung, Leitung und Regierung, besuche die Gesellschafft ge- übter Christen; Dieses alles sind Mittel die närrischen Bilder zu vertreiben, als wie Abraham thät gegen dem wilden Gevögel. Gen. 15. 11. Mercke auf die Zucht des Heil. Geistes, welches wohl das gröste und unentbährlichste Gut der Seelen in dieser Welt ist. Seine Creutz-Schul wird dir die Thorheit die so vest ans Hertz ge- bunden nach und nach wegnehmen; Schola crucis, Schola lucis. Die Schul des Creutzes ist auch die Schul des Liechts und Erleuch- tung.
Ob er ih- nen wegen den Schreck- nussen, so die Sünd in ihrem Gewissen anrichtet zur Ge- rechtig- keit?
§. 3. Einwurff: Aber wann JEsus meine Gerechtigkeit ist, wa- rum schröckt mich dann die Sünd, mein Gewissen ängstiget mich, Satan plagt mich, und ich förchte den Tod.
Antw. Meditire die Glaubens-Lehr 2 Cor. 5. so wird alles ver- schwinden, höre Joh. in der 1 Joh. 4. Die Liebe wird alle Forcht austreiben.
O wär unser Aug der Seelen Stätig nur auf GOTT gewendt, So hätt auch das sorglich Quälen Jm Gewissen gantz ein End.
Seuffze so lang, schaue JEsum deinen Heyland am Creutz und in der Herrlichkeit so lange und steiff an, biß daß du dir JEsum und seine Gerechtigkeit, L[ie]be und Gunst, die Er bey GOtt hat/ als dein eigen Gut, zuversichtlich zueignen kanst.
Brauche dieses Schwerdt des Geistes und Schild des Glaubens, laß sie nicht verrosten, halte dich an dem, und laß dich von niemand irr machen; Wer will die Auserwehlten GOttes beschuldigen? GOtt ist der da gerecht spricht; Wer will verdammen? Christus ist der gestorben ist. Rom. 8. 33. 34. Tod wo ist dein Stachel.
Höl.
JESUS das Horn des Heyls
Willen dir einfallen, ſo troͤſte dich, Chriſtus wird deine Weißheit ſeyn vor dem Vatter, damit du nicht als ein Thor gerichtet und ver- dammt werdeſt, ſonderen ſein hoher geheiligter Verſtand, und wird dein ſeyn, dann Chriſti Weißheit wird eben ſo wohl dem Suͤnder zugerechnet, als die uͤbrigen Tugenden und unbeflecktes Leben.
4. Habe Gedult, er wird dich immer hoͤhere Lectionen lehren in ſeiner Goͤttlichen Schul, ſeine himmliſche GOtts-Gelehrtheit, und ſeine reiche Schaͤtze und Geheimnuſſen eroͤffnen, lieſe fleißig die H. Schrifft, baͤtte mit unablaͤßiger Sehnſucht nach JEſu innerlicher Erleuchtung, Leitung und Regierung, beſuche die Geſellſchafft ge- uͤbter Chriſten; Dieſes alles ſind Mittel die naͤrriſchen Bilder zu vertreiben, als wie Abraham thaͤt gegen dem wilden Gevoͤgel. Gen. 15. 11. Mercke auf die Zucht des Heil. Geiſtes, welches wohl das groͤſte und unentbaͤhrlichſte Gut der Seelen in dieſer Welt iſt. Seine Creutz-Schul wird dir die Thorheit die ſo veſt ans Hertz ge- bunden nach und nach wegnehmen; Schola crucis, Schola lucis. Die Schul des Creutzes iſt auch die Schul des Liechts und Erleuch- tung.
Ob er ih- nen wegen den Schreck- nuſſen, ſo die Suͤnd in ihrem Gewiſſen anrichtet zur Ge- rechtig- keit?
§. 3. Einwurff: Aber wann JEſus meine Gerechtigkeit iſt, wa- rum ſchroͤckt mich dann die Suͤnd, mein Gewiſſen aͤngſtiget mich, Satan plagt mich, und ich foͤrchte den Tod.
Antw. Meditire die Glaubens-Lehr 2 Cor. 5. ſo wird alles ver- ſchwinden, hoͤre Joh. in der 1 Joh. 4. Die Liebe wird alle Forcht austreiben.
O waͤr unſer Aug der Seelen Staͤtig nur auf GOTT gewendt, So haͤtt auch das ſorglich Quaͤlen Jm Gewiſſen gantz ein End.
Seuffze ſo lang, ſchaue JEſum deinen Heyland am Creutz und in der Herrlichkeit ſo lange und ſteiff an, biß daß du dir JEſum und ſeine Gerechtigkeit, L[ie]be und Gunſt, die Er bey GOtt hat/ als dein eigen Gut, zuverſichtlich zueignen kanſt.
Brauche dieſes Schwerdt des Geiſtes und Schild des Glaubens, laß ſie nicht verroſten, halte dich an dem, und laß dich von niemand irr machen; Wer will die Auserwehlten GOttes beſchuldigen? GOtt iſt der da gerecht ſpricht; Wer will verdammen? Chriſtus iſt der geſtorben iſt. Rom. 8. 33. 34. Tod wo iſt dein Stachel.
Hoͤl.
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dammt werdeſt, ſonderen ſein hoher geheiligter Verſtand, und wird
dein ſeyn, dann Chriſti Weißheit wird eben ſo wohl dem Suͤnder
zugerechnet, als die uͤbrigen Tugenden und unbeflecktes Leben.
4. Habe Gedult, er wird dich immer hoͤhere Lectionen lehren in
ſeiner Goͤttlichen Schul, ſeine himmliſche GOtts-Gelehrtheit, und
ſeine reiche Schaͤtze und Geheimnuſſen eroͤffnen, lieſe fleißig die H.
Schrifft, baͤtte mit unablaͤßiger Sehnſucht nach JEſu innerlicher
Erleuchtung, Leitung und Regierung, beſuche die Geſellſchafft ge-
uͤbter Chriſten; Dieſes alles ſind Mittel die naͤrriſchen Bilder zu
vertreiben, als wie Abraham thaͤt gegen dem wilden Gevoͤgel. Gen.
15. 11. Mercke auf die Zucht des Heil. Geiſtes, welches wohl das
groͤſte und unentbaͤhrlichſte Gut der Seelen in dieſer Welt iſt.
Seine Creutz-Schul wird dir die Thorheit die ſo veſt ans Hertz ge-
bunden nach und nach wegnehmen; Schola crucis, Schola lucis.
Die Schul des Creutzes iſt auch die Schul des Liechts und Erleuch-
tung.
§. 3. Einwurff: Aber wann JEſus meine Gerechtigkeit iſt, wa-
rum ſchroͤckt mich dann die Suͤnd, mein Gewiſſen aͤngſtiget mich,
Satan plagt mich, und ich foͤrchte den Tod.
Antw. Meditire die Glaubens-Lehr 2 Cor. 5. ſo wird alles ver-
ſchwinden, hoͤre Joh. in der 1 Joh. 4. Die Liebe wird alle Forcht
austreiben.
O waͤr unſer Aug der Seelen
Staͤtig nur auf GOTT gewendt,
So haͤtt auch das ſorglich Quaͤlen
Jm Gewiſſen gantz ein End.
Seuffze ſo lang, ſchaue JEſum deinen Heyland am Creutz und in
der Herrlichkeit ſo lange und ſteiff an, biß daß du dir JEſum und
ſeine Gerechtigkeit, Liebe und Gunſt, die Er bey GOtt hat/ als
dein eigen Gut, zuverſichtlich zueignen kanſt.
Brauche dieſes Schwerdt des Geiſtes und Schild des Glaubens,
laß ſie nicht verroſten, halte dich an dem, und laß dich von niemand
irr machen; Wer will die Auserwehlten GOttes beſchuldigen?
GOtt iſt der da gerecht ſpricht; Wer will verdammen? Chriſtus
iſt der geſtorben iſt. Rom. 8. 33. 34. Tod wo iſt dein Stachel.
Hoͤl.
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/188>, abgerufen am 25.11.2024.
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