Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

Bild:
<< vorherige Seite

Sie um deßwillen nicht verwirfft, weilen Sie
Jhme dem äussern Zustand nach so ungleich sind,
sondern Sie in ihrer Weise, irrdischem Glantz und
Auffzug auf dem Schauplatz dieser Welt duldet,
ihren Gewalt und Souverainete mit seinen Heil. Ge-
botten feste gründet, ehret und schmucket, Jhnen
einen Strahl und Bildnüß seiner Allerhöchsten
Mayestät anhänget, Sie als seine Statthaltere
im äussern Reich der Welt tituliret, und seinem
heiligen, eigenthümlichen Volck, seinen geistli-
chen Königen und Priestern, alle Treu, Liebe,
Gehorsam, Ehrerbietung gegen Sie einschärffet;
das gibt Materie zu lustigen Gedancken. Ja, der
Höchstgebietende, gute König JESUS
lasset einen gemessenen Befehl ergehen an alle Un-
terthanen seiner Herrschafft, so weit sich sein Gna-
denreich erstreckt, Sie sollen niemahls vor Jhme
erscheinen, daß Sie nicht auch der Königen zum
besten gedencken. So hoch sind Jrrdische Ma-
jestäten
dem Heyland der Welt angelegen, so
theuer sind Sie geachtet in seinen Augen, so gerne
will Er Sie mit seinem Heyl erfreuen, mit innerli-
cher, schmackhaffter, Himmels-süsser Erkanntnuß
der Warheit beseligen, den Geist seiner Herrlichkeit
mit seinen Siebenfachen Gaaben auf Jhnen ruhen
lassen, bey ihren weit aussehenden Verrichtungen
mitseyn, mit Hand-anlegen, ja selbs in allerhöch-

ster

Sie um deßwillen nicht verwirfft, weilen Sie
Jhme dem aͤuſſern Zuſtand nach ſo ungleich ſind,
ſondern Sie in ihrer Weiſe, irrdiſchem Glantz und
Auffzug auf dem Schauplatz dieſer Welt duldet,
ihren Gewalt und Souveraineté mit ſeinen Heil. Ge-
botten feſte gruͤndet, ehret und ſchmucket, Jhnen
einen Strahl und Bildnuͤß ſeiner Allerhoͤchſten
Mayeſtaͤt anhaͤnget, Sie als ſeine Statthaltere
im aͤuſſern Reich der Welt tituliret, und ſeinem
heiligen, eigenthuͤmlichen Volck, ſeinen geiſtli-
chen Koͤnigen und Prieſtern, alle Treu, Liebe,
Gehorſam, Ehrerbietung gegen Sie einſchaͤrffet;
das gibt Materie zu luſtigen Gedancken. Ja, der
Hoͤchſtgebietende, gute Koͤnig JESUS
laſſet einen gemeſſenen Befehl ergehen an alle Un-
terthanen ſeiner Herꝛſchafft, ſo weit ſich ſein Gna-
denreich erſtreckt, Sie ſollen niemahls vor Jhme
erſcheinen, daß Sie nicht auch der Koͤnigen zum
beſten gedencken. So hoch ſind Jrrdiſche Ma-
jeſtaͤten
dem Heyland der Welt angelegen, ſo
theuer ſind Sie geachtet in ſeinen Augen, ſo gerne
will Er Sie mit ſeinem Heyl erfreuen, mit innerli-
cher, ſchmackhaffter, Himmels-ſuͤſſer Erkanntnuß
der Warheit beſeligen, den Geiſt ſeiner Herꝛlichkeit
mit ſeinen Siebenfachen Gaaben auf Jhnen ruhen
laſſen, bey ihren weit ausſehenden Verrichtungen
mitſeyn, mit Hand-anlegen, ja ſelbs in allerhoͤch-

ſter
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div type="dedication">
        <p><pb facs="#f0016"/><hi rendition="#fr">Sie</hi> um deßwillen nicht verwirfft, weilen Sie<lb/>
Jhme dem a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ern Zu&#x017F;tand nach &#x017F;o ungleich &#x017F;ind,<lb/>
&#x017F;ondern Sie in ihrer Wei&#x017F;e, irrdi&#x017F;chem Glantz und<lb/>
Auffzug auf dem Schauplatz die&#x017F;er Welt duldet,<lb/>
ihren Gewalt und <hi rendition="#aq">Souveraineté</hi> mit &#x017F;einen Heil. Ge-<lb/>
botten fe&#x017F;te gru&#x0364;ndet, ehret und &#x017F;chmucket, <hi rendition="#fr">Jhnen</hi><lb/>
einen Strahl und Bildnu&#x0364;ß &#x017F;einer Allerho&#x0364;ch&#x017F;ten<lb/>
Maye&#x017F;ta&#x0364;t anha&#x0364;nget, <hi rendition="#fr">Sie</hi> als &#x017F;eine Statthaltere<lb/>
im a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ern Reich der Welt <hi rendition="#aq">tituli</hi>ret, und &#x017F;einem<lb/>
heiligen, eigenthu&#x0364;mlichen Volck, &#x017F;einen gei&#x017F;tli-<lb/>
chen Ko&#x0364;nigen und Prie&#x017F;tern, alle Treu, Liebe,<lb/>
Gehor&#x017F;am, Ehrerbietung gegen <hi rendition="#fr">Sie</hi> ein&#x017F;cha&#x0364;rffet;<lb/>
das gibt Materie zu lu&#x017F;tigen Gedancken. Ja, der<lb/><hi rendition="#fr">Ho&#x0364;ch&#x017F;tgebietende, gute Ko&#x0364;nig <hi rendition="#g">JESUS</hi></hi><lb/>
la&#x017F;&#x017F;et einen geme&#x017F;&#x017F;enen Befehl ergehen an alle Un-<lb/>
terthanen &#x017F;einer Her&#xA75B;&#x017F;chafft, &#x017F;o weit &#x017F;ich &#x017F;ein Gna-<lb/>
denreich er&#x017F;treckt, Sie &#x017F;ollen niemahls vor Jhme<lb/>
er&#x017F;cheinen, daß Sie nicht auch der Ko&#x0364;nigen zum<lb/>
be&#x017F;ten gedencken. So hoch &#x017F;ind <hi rendition="#fr">Jrrdi&#x017F;che Ma-<lb/>
je&#x017F;ta&#x0364;ten</hi> dem Heyland der Welt angelegen, &#x017F;o<lb/>
theuer &#x017F;ind Sie geachtet in &#x017F;einen Augen, &#x017F;o gerne<lb/>
will Er Sie mit &#x017F;einem Heyl erfreuen, mit innerli-<lb/>
cher, &#x017F;chmackhaffter, Himmels-&#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;er Erkanntnuß<lb/>
der Warheit be&#x017F;eligen, den Gei&#x017F;t &#x017F;einer Her&#xA75B;lichkeit<lb/>
mit &#x017F;einen Siebenfachen Gaaben auf Jhnen ruhen<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en, bey ihren weit aus&#x017F;ehenden Verrichtungen<lb/>
mit&#x017F;eyn, mit Hand-anlegen, ja &#x017F;elbs <hi rendition="#fr">in allerho&#x0364;ch-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ter</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0016] Sie um deßwillen nicht verwirfft, weilen Sie Jhme dem aͤuſſern Zuſtand nach ſo ungleich ſind, ſondern Sie in ihrer Weiſe, irrdiſchem Glantz und Auffzug auf dem Schauplatz dieſer Welt duldet, ihren Gewalt und Souveraineté mit ſeinen Heil. Ge- botten feſte gruͤndet, ehret und ſchmucket, Jhnen einen Strahl und Bildnuͤß ſeiner Allerhoͤchſten Mayeſtaͤt anhaͤnget, Sie als ſeine Statthaltere im aͤuſſern Reich der Welt tituliret, und ſeinem heiligen, eigenthuͤmlichen Volck, ſeinen geiſtli- chen Koͤnigen und Prieſtern, alle Treu, Liebe, Gehorſam, Ehrerbietung gegen Sie einſchaͤrffet; das gibt Materie zu luſtigen Gedancken. Ja, der Hoͤchſtgebietende, gute Koͤnig JESUS laſſet einen gemeſſenen Befehl ergehen an alle Un- terthanen ſeiner Herꝛſchafft, ſo weit ſich ſein Gna- denreich erſtreckt, Sie ſollen niemahls vor Jhme erſcheinen, daß Sie nicht auch der Koͤnigen zum beſten gedencken. So hoch ſind Jrrdiſche Ma- jeſtaͤten dem Heyland der Welt angelegen, ſo theuer ſind Sie geachtet in ſeinen Augen, ſo gerne will Er Sie mit ſeinem Heyl erfreuen, mit innerli- cher, ſchmackhaffter, Himmels-ſuͤſſer Erkanntnuß der Warheit beſeligen, den Geiſt ſeiner Herꝛlichkeit mit ſeinen Siebenfachen Gaaben auf Jhnen ruhen laſſen, bey ihren weit ausſehenden Verrichtungen mitſeyn, mit Hand-anlegen, ja ſelbs in allerhoͤch- ſter

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/16
Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/16>, abgerufen am 24.11.2024.