den gelben und weissen Herd aus den Handen schlagen, und sie gleich- sam zwingen will, sich nach dem Himmels-gläntzenden Perle Christo zu strecken a, und eine bessere und bleibende Haab in dem Himmel zu suchen b, und mit Maria das einige nothwendige gute Theil zu erwehlen, das nicht mehr von ihro sollte genommen werden c, ja sich- selbsten von GOtt zu einer schönen beständigen, und in der himmli- schen Stadt gangbaren Müntze mit dem Bild der gantzen H. Drey- faltigkeit prägen zu lassen.
Alle Crea- turen muntern uns dazu auf.
§. 8. Alle Element schreyen uns mit vollem Hals zu: Gehet zu JEsu. Die Sonne, die alles endlich erwärmet und schmältzet, ladet unsere Seelen ein unter die Sonne der Gerechtigkeit d, Ach gehet doch zu JEsu! Er will euch mit seinem hellen Licht erleuch- ten, mit Seiner brennenden Liebe erwärmen. Ach sehet ihr nicht, wie seine Liebes-Strahlen auf euch zu schiessen. Ja, Himmel und Erden ruffen laut: Ach hanget nicht an uns, wir müssen zergehen, die Erden muß zerfallen und zerscheitern, der Himmel muß zerschmel- tzen; Gehet, gehet zu JEsu. Die Wolcken-Zeugen e sehen auf uns, sie warten, sie rühmen uns den gesegneten Tausch, den sie getroffen, und mit Verläugnung eines Linsen-Muses das Recht der Erstgeburt an sich gebracht, die himmlische Kundschaffter preisen uns an die fürtreffliche Güter des gelobten Landes, und nöthigen uns zu Chri- sto dem wahren Josua uns zu begeben, als der es allein vermag uns hinein zu bringen. Die Wächter unter den Thoren des himmlischen Jerusalems ruffen überlaut: Wer hinein will, der lauffe. So las- set uns nun förchten, daß wir die Verheissung/ einzukommen in Seine Ruhe/ nicht versaumen/ und unser keiner dahinden bleibef. Ein jedes Ungemach und Schwachheit unserer baufälligen Hütten stupffet unseren trägen Geist, sich beyzeiten mit deme bekannt zu ma- chen, der gesagt hat: Jch bin die Auferstehung und das Leben, wer an Mich glaubet, der wird leben/ ob er gleich stürbe. Und ein jeglicher der da lebet und glaubet an Mich/ der wird in Ewigkeit nicht sterbeng. Die Hölle, das Krachen und Spratzlen der Flam- men, das Heulen der Verdammten, das Brüllen der Teuflen treibet uns: Wollet ihr nicht zu uns kommen, so müsset ihr zu JEsu gehen.
Auch die Gerichte GOttes, die Er über ein
§. 9. GOtt schertzet nicht, wie Loths Tochter-Männer, und vie-
le
aMatth. XIII. 46.
bHebr. IX.
cLuc. X. 42.
dMal. IV.
eHebr. XII. 1.
fHebr. IV. 10.
gJoh. XI. 25-26.
Wunder-Geheimnuß des
den gelben und weiſſen Herd aus den Handen ſchlagen, und ſie gleich- ſam zwingen will, ſich nach dem Himmels-glaͤntzenden Perle Chriſto zu ſtrecken a, und eine beſſere und bleibende Haab in dem Himmel zu ſuchen b, und mit Maria das einige nothwendige gute Theil zu erwehlen, das nicht mehr von ihro ſollte genommen werden c, ja ſich- ſelbſten von GOtt zu einer ſchoͤnen beſtaͤndigen, und in der himmli- ſchen Stadt gangbaren Muͤntze mit dem Bild der gantzen H. Drey- faltigkeit praͤgen zu laſſen.
Alle Crea- turen muntern uns dazu auf.
§. 8. Alle Element ſchreyen uns mit vollem Hals zu: Gehet zu JEſu. Die Sonne, die alles endlich erwaͤrmet und ſchmaͤltzet, ladet unſere Seelen ein unter die Sonne der Gerechtigkeit d, Ach gehet doch zu JEſu! Er will euch mit ſeinem hellen Licht erleuch- ten, mit Seiner brennenden Liebe erwaͤrmen. Ach ſehet ihr nicht, wie ſeine Liebes-Strahlen auf euch zu ſchieſſen. Ja, Himmel und Erden ruffen laut: Ach hanget nicht an uns, wir muͤſſen zergehen, die Erden muß zerfallen und zerſcheitern, der Himmel muß zerſchmel- tzen; Gehet, gehet zu JEſu. Die Wolcken-Zeugen e ſehen auf uns, ſie warten, ſie ruͤhmen uns den geſegneten Tauſch, den ſie getroffen, und mit Verlaͤugnung eines Linſen-Muſes das Recht der Erſtgeburt an ſich gebracht, die himmliſche Kundſchaffter preiſen uns an die fuͤrtreffliche Guͤter des gelobten Landes, und noͤthigen uns zu Chri- ſto dem wahren Joſua uns zu begeben, als der es allein vermag uns hinein zu bringen. Die Waͤchter unter den Thoren des himmliſchen Jeruſalems ruffen uͤberlaut: Wer hinein will, der lauffe. So laſ- ſet uns nun foͤrchten, daß wir die Verheiſſung/ einzukommen in Seine Ruhe/ nicht verſaumen/ und unſer keiner dahinden bleibef. Ein jedes Ungemach und Schwachheit unſerer baufaͤlligen Huͤtten ſtupffet unſeren traͤgen Geiſt, ſich beyzeiten mit deme bekannt zu ma- chen, der geſagt hat: Jch bin die Auferſtehung und das Leben, wer an Mich glaubet, der wird leben/ ob er gleich ſtürbe. Und ein jeglicher der da lebet und glaubet an Mich/ der wird in Ewigkeit nicht ſterbeng. Die Hoͤlle, das Krachen und Spratzlen der Flam- men, das Heulen der Verdammten, das Bruͤllen der Teuflen treibet uns: Wollet ihr nicht zu uns kommen, ſo muͤſſet ihr zu JEſu gehen.
Auch die Gerichte GOttes, die Er uͤber ein
§. 9. GOtt ſchertzet nicht, wie Loths Tochter-Maͤnner, und vie-
le
aMatth. XIII. 46.
bHebr. IX.
cLuc. X. 42.
dMal. IV.
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gJoh. XI. 25-26.
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Wunder-Geheimnuß des
den gelben und weiſſen Herd aus den Handen ſchlagen, und ſie gleich-
ſam zwingen will, ſich nach dem Himmels-glaͤntzenden Perle Chriſto
zu ſtrecken a, und eine beſſere und bleibende Haab in dem Himmel
zu ſuchen b, und mit Maria das einige nothwendige gute Theil zu
erwehlen, das nicht mehr von ihro ſollte genommen werden c, ja ſich-
ſelbſten von GOtt zu einer ſchoͤnen beſtaͤndigen, und in der himmli-
ſchen Stadt gangbaren Muͤntze mit dem Bild der gantzen H. Drey-
faltigkeit praͤgen zu laſſen.
§. 8. Alle Element ſchreyen uns mit vollem Hals zu: Gehet zu
JEſu. Die Sonne, die alles endlich erwaͤrmet und ſchmaͤltzet,
ladet unſere Seelen ein unter die Sonne der Gerechtigkeit d, Ach
gehet doch zu JEſu! Er will euch mit ſeinem hellen Licht erleuch-
ten, mit Seiner brennenden Liebe erwaͤrmen. Ach ſehet ihr nicht,
wie ſeine Liebes-Strahlen auf euch zu ſchieſſen. Ja, Himmel und
Erden ruffen laut: Ach hanget nicht an uns, wir muͤſſen zergehen,
die Erden muß zerfallen und zerſcheitern, der Himmel muß zerſchmel-
tzen; Gehet, gehet zu JEſu. Die Wolcken-Zeugen e ſehen auf uns,
ſie warten, ſie ruͤhmen uns den geſegneten Tauſch, den ſie getroffen,
und mit Verlaͤugnung eines Linſen-Muſes das Recht der Erſtgeburt
an ſich gebracht, die himmliſche Kundſchaffter preiſen uns an die
fuͤrtreffliche Guͤter des gelobten Landes, und noͤthigen uns zu Chri-
ſto dem wahren Joſua uns zu begeben, als der es allein vermag uns
hinein zu bringen. Die Waͤchter unter den Thoren des himmliſchen
Jeruſalems ruffen uͤberlaut: Wer hinein will, der lauffe. So laſ-
ſet uns nun foͤrchten, daß wir die Verheiſſung/ einzukommen in
Seine Ruhe/ nicht verſaumen/ und unſer keiner dahinden bleibe f.
Ein jedes Ungemach und Schwachheit unſerer baufaͤlligen Huͤtten
ſtupffet unſeren traͤgen Geiſt, ſich beyzeiten mit deme bekannt zu ma-
chen, der geſagt hat: Jch bin die Auferſtehung und das Leben,
wer an Mich glaubet, der wird leben/ ob er gleich ſtürbe. Und ein
jeglicher der da lebet und glaubet an Mich/ der wird in Ewigkeit
nicht ſterben g. Die Hoͤlle, das Krachen und Spratzlen der Flam-
men, das Heulen der Verdammten, das Bruͤllen der Teuflen treibet
uns: Wollet ihr nicht zu uns kommen, ſo muͤſſet ihr zu JEſu gehen.
§. 9. GOtt ſchertzet nicht, wie Loths Tochter-Maͤnner, und vie-
le
a Matth. XIII. 46.
b Hebr. IX.
c Luc. X. 42.
d Mal. IV.
e Hebr. XII. 1.
f Hebr. IV. 10.
g Joh. XI. 25-26.
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/154>, abgerufen am 22.11.2024.
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