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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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mit seiner Braut der Kirche.
von dir abstehen und bekennen müssen, du habest sie in allem Ernst
auffgegeben, also daß sie weder Recht noch Ansprach mehr an dir
haben, in dem du auch alles, was von ihrem Höllen-Kram noch in
dir versteckt seyn möchte, oder sonst ins Hertz schleichen wollte, die-
sen verzweiffelten Betriegerin wieder hinschmeissest in ihren Rachen.

Also bestättige GOTT was er an dir gewürckt hat, und dein
Anfang sey im Nahmen des HERREN, der Himmel und Er-
den gemacht hat, der Glauben hält ewiglich. Er vereinige dein
Hertz mit dem süssen Bräutigam Christo; Er gebe dir den Heiligen
Geist zu deinem Mahlschatz, daraus du durchs Gebet grosse Gnade
nehmen könnest in dieser geistlichen recht heiligen Ehe nach JESU
Willen zu leben, und Früchte der Gerechtigkeit zu bringen, daß ihr
euch untereinander ewig liebet in himmlischer Freud und Seeligkeit
Ps. 23, v. 84. o ewige Glory!

§. 2. Diese Ehe ist warlich im Himmel gemacht, alle Hochzeit-Hohe
Glücksee-
ligkeit
welche die
Braut in
dieser Ehe
geniesset.

Freuden der Grossen sind ein Puppenwerck dargegen; Hier können
keine Glückwünschungen allzuhoch stilisirt noch zu Majestätisch seyn;
der gantze himmlische Hof gratuliert beyderseits, alle edle Fürsten
und Grosse des Reichs flechten dir und ihrem König herrliche Eh-
ren-Cräntze: was liegt daran, wann deine zarte Liebe zu deinem
neuen Bräutigam von einem geringen Welt-Pöbel verlachet wird,
und die unwissende, ohnmächtige, antichristische Rotte dich schnell
ansiehet. Jnzwischen sind die Cherubim und Seraphim überaus be-
schäfftiget das allerköstlichste Abendmahl der Hochzeit des Lamms zu-
zurüsten, und es wird an keinem fehlen, was GOTT geredt
hat.

Ja gleich jetzt bereitet der Heilige Geist eine Göttliche Morgen-
Suppen,
wovon die Verlobte auf ihrem Pilgrims-Weg gestärckt
wird: Erlösungs-Trauben, Gnaden-Aepfel, Wein-Flaschen; Frey-
heit vom Gesetz der Sünden und des Todes, überflüßige Lust alles
zu thun und zu leyden, was nur GOTT gefällt; liebreiche Andacht,
völlige Gleichförmigkeit mit dem Göttlichen Willen, friedsames
Vergessen alles Vergangenen, Sorgen-freye Ruhe fürs Künfftige,
eine schmackhaffte Beschauung des gekreutzigten Heylands, ein in-

niges
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mit ſeiner Braut der Kirche.
von dir abſtehen und bekennen muͤſſen, du habeſt ſie in allem Ernſt
auffgegeben, alſo daß ſie weder Recht noch Anſprach mehr an dir
haben, in dem du auch alles, was von ihrem Hoͤllen-Kram noch in
dir verſteckt ſeyn moͤchte, oder ſonſt ins Hertz ſchleichen wollte, die-
ſen verzweiffelten Betriegerin wieder hinſchmeiſſeſt in ihren Rachen.

Alſo beſtaͤttige GOTT was er an dir gewuͤrckt hat, und dein
Anfang ſey im Nahmen des HERREN, der Himmel und Er-
den gemacht hat, der Glauben haͤlt ewiglich. Er vereinige dein
Hertz mit dem ſuͤſſen Braͤutigam Chriſto; Er gebe dir den Heiligen
Geiſt zu deinem Mahlſchatz, daraus du durchs Gebet groſſe Gnade
nehmen koͤnneſt in dieſer geiſtlichen recht heiligen Ehe nach JESU
Willen zu leben, und Fruͤchte der Gerechtigkeit zu bringen, daß ihr
euch untereinander ewig liebet in himmliſcher Freud und Seeligkeit
Pſ. 23, v. 84. o ewige Glory!

§. 2. Dieſe Ehe iſt warlich im Himmel gemacht, alle Hochzeit-Hohe
Gluͤckſee-
ligkeit
welche die
Braut in
dieſer Ehe
genieſſet.

Freuden der Groſſen ſind ein Puppenwerck dargegen; Hier koͤnnen
keine Gluͤckwuͤnſchungen allzuhoch ſtiliſirt noch zu Majeſtaͤtiſch ſeyn;
der gantze himmliſche Hof gratuliert beyderſeits, alle edle Fuͤrſten
und Groſſe des Reichs flechten dir und ihrem Koͤnig herrliche Eh-
ren-Craͤntze: was liegt daran, wann deine zarte Liebe zu deinem
neuen Braͤutigam von einem geringen Welt-Poͤbel verlachet wird,
und die unwiſſende, ohnmaͤchtige, antichriſtiſche Rotte dich ſchnell
anſiehet. Jnzwiſchen ſind die Cherubim und Seraphim uͤberaus be-
ſchaͤfftiget das allerkoͤſtlichſte Abendmahl der Hochzeit des Lamms zu-
zuruͤſten, und es wird an keinem fehlen, was GOTT geredt
hat.

Ja gleich jetzt bereitet der Heilige Geiſt eine Goͤttliche Morgen-
Suppen,
wovon die Verlobte auf ihrem Pilgrims-Weg geſtaͤrckt
wird: Erloͤſungs-Trauben, Gnaden-Aepfel, Wein-Flaſchen; Frey-
heit vom Geſetz der Suͤnden und des Todes, uͤberfluͤßige Luſt alles
zu thun und zu leyden, was nur GOTT gefaͤllt; liebreiche Andacht,
voͤllige Gleichfoͤrmigkeit mit dem Goͤttlichen Willen, friedſames
Vergeſſen alles Vergangenen, Sorgen-freye Ruhe fuͤrs Kuͤnfftige,
eine ſchmackhaffte Beſchauung des gekreutzigten Heylands, ein in-

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[1307/1403] mit ſeiner Braut der Kirche. von dir abſtehen und bekennen muͤſſen, du habeſt ſie in allem Ernſt auffgegeben, alſo daß ſie weder Recht noch Anſprach mehr an dir haben, in dem du auch alles, was von ihrem Hoͤllen-Kram noch in dir verſteckt ſeyn moͤchte, oder ſonſt ins Hertz ſchleichen wollte, die- ſen verzweiffelten Betriegerin wieder hinſchmeiſſeſt in ihren Rachen. Alſo beſtaͤttige GOTT was er an dir gewuͤrckt hat, und dein Anfang ſey im Nahmen des HERREN, der Himmel und Er- den gemacht hat, der Glauben haͤlt ewiglich. Er vereinige dein Hertz mit dem ſuͤſſen Braͤutigam Chriſto; Er gebe dir den Heiligen Geiſt zu deinem Mahlſchatz, daraus du durchs Gebet groſſe Gnade nehmen koͤnneſt in dieſer geiſtlichen recht heiligen Ehe nach JESU Willen zu leben, und Fruͤchte der Gerechtigkeit zu bringen, daß ihr euch untereinander ewig liebet in himmliſcher Freud und Seeligkeit Pſ. 23, v. 84. o ewige Glory! §. 2. Dieſe Ehe iſt warlich im Himmel gemacht, alle Hochzeit- Freuden der Groſſen ſind ein Puppenwerck dargegen; Hier koͤnnen keine Gluͤckwuͤnſchungen allzuhoch ſtiliſirt noch zu Majeſtaͤtiſch ſeyn; der gantze himmliſche Hof gratuliert beyderſeits, alle edle Fuͤrſten und Groſſe des Reichs flechten dir und ihrem Koͤnig herrliche Eh- ren-Craͤntze: was liegt daran, wann deine zarte Liebe zu deinem neuen Braͤutigam von einem geringen Welt-Poͤbel verlachet wird, und die unwiſſende, ohnmaͤchtige, antichriſtiſche Rotte dich ſchnell anſiehet. Jnzwiſchen ſind die Cherubim und Seraphim uͤberaus be- ſchaͤfftiget das allerkoͤſtlichſte Abendmahl der Hochzeit des Lamms zu- zuruͤſten, und es wird an keinem fehlen, was GOTT geredt hat. Hohe Gluͤckſee- ligkeit welche die Braut in dieſer Ehe genieſſet. Ja gleich jetzt bereitet der Heilige Geiſt eine Goͤttliche Morgen- Suppen, wovon die Verlobte auf ihrem Pilgrims-Weg geſtaͤrckt wird: Erloͤſungs-Trauben, Gnaden-Aepfel, Wein-Flaſchen; Frey- heit vom Geſetz der Suͤnden und des Todes, uͤberfluͤßige Luſt alles zu thun und zu leyden, was nur GOTT gefaͤllt; liebreiche Andacht, voͤllige Gleichfoͤrmigkeit mit dem Goͤttlichen Willen, friedſames Vergeſſen alles Vergangenen, Sorgen-freye Ruhe fuͤrs Kuͤnfftige, eine ſchmackhaffte Beſchauung des gekreutzigten Heylands, ein in- niges C c c c c c c c 2

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1403>, abgerufen am 21.11.2024.