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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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mit seiner Braut der Kirche.
und Laster-Geistern, häßlich, voll Schulden. O wo ist ein groß-
mächtiger Printz, der um einer solchen willen eine so weite Reise thue,
so viel Jammers auf sich nehme, ja das Leben vor eine solche gebe
als dieser Wunder-Blut-Bräutigam?

§. 5. Soll uns nicht diese Liebe anfrischen, daß eine jede SeeleDie Be-
trachtung
der Glück-
seeligkeit,
die man
in dieser
Ehe ge-
niessen
wird, ma-
chet

der Sach nachsinne, und den Schluß fasse: O wie wohl wirds mir
seyn im Hause GOttes eines so hertzlichst liebenden Vatters, welch
eine seelige Zeit, gute Sach, vergnügtes Leben werd ich in dieser
Ehe haben! was muß es seyn, von GOTT selbst geküßt, geschmü-
cket werden, über alle sichtbare Himmel in die Schoos JESU ge-
tragen, in den innigsten Umarmungen des Göttlichen Bräutigams
ruhen biß an den sollennischen Hochzeit-Tag seiner Hertzens-Freude:
Wer sothane Hoffnung hat, reiniget sich, wie JESUS rein ist;
den soll auch keine Bemühung, Angst-Tiegel, Leiden, Angst,
Kampf und Verlaugnung gereuen am Ende dieser Zeit und Welt,
wann er an Leib und Seel verkläret, wie die goldene Sonne glän-
tzend, in himmlisch Königlichem Schmuck auf den Wolcken des Him-
mels dem ewigen König entgegen fährt; da Himmel und Erden Zeu-
gen sind, die Heil. Engel Zuschauer und Aufwärter, da die Teufel
brüllen, die ungeheiligte Heyden zusehen, wie die gerechtfertigte
und geheiligte Kinder des Reichs so freundlich von JESU bewill-
kommet, als seine allerdings schöne untadentliche Braut ihme darge-
stellt, offentlich mit GOttes Sohn copuliert, von seinen lieblichsten
Händen mit dem unverwelcklichen Crantz der Herrlichkeit gekrönt,
und in unbeschreiblicher Majestät unter dem zujauchzenden Frolocken
und unaussprechlichen Jubel-Gesängen der Göttlichen Heerschaaren
vom himmlischen Jsaac wie Rebecca vonerst in die Zelte Sara, in
die ewig-gläntzenden Braut-Kammern des neuen Jerusalems, und
nach Verfliessung der zu diesem Freuden-vollen Abendmahl des Lamms
von GOTT bestimmten Zeit, in des Vatters Wohnungen hinein-
geführt wird; alsdann der Vatter sie als seines lieben Sohnes
Braut wohl auch freundlich empfangen und aufnehmen wird. O
was wird das vor eine Seeligkeit seyn, wann das ewige höchste Gut
sich selbst zu kosten, zu besitzen und zu geniessen gibt auf eine Weise,
so alle Weise und Maas übersteiget, alles aus lauter Gnade.

Gesetzt nun die Welt und ihr Fürst der Satan geben dir jetzt die
besten Worte, auch fleischliches Vergnügen, Reichthümer, Gelüste,

Ehren,
Z z z z z z z

mit ſeiner Braut der Kirche.
und Laſter-Geiſtern, haͤßlich, voll Schulden. O wo iſt ein groß-
maͤchtiger Printz, der um einer ſolchen willen eine ſo weite Reiſe thue,
ſo viel Jammers auf ſich nehme, ja das Leben vor eine ſolche gebe
als dieſer Wunder-Blut-Braͤutigam?

§. 5. Soll uns nicht dieſe Liebe anfriſchen, daß eine jede SeeleDie Be-
trachtung
der Gluͤck-
ſeeligkeit,
die man
in dieſer
Ehe ge-
nieſſen
wird, ma-
chet

der Sach nachſinne, und den Schluß faſſe: O wie wohl wirds mir
ſeyn im Hauſe GOttes eines ſo hertzlichſt liebenden Vatters, welch
eine ſeelige Zeit, gute Sach, vergnuͤgtes Leben werd ich in dieſer
Ehe haben! was muß es ſeyn, von GOTT ſelbſt gekuͤßt, geſchmuͤ-
cket werden, uͤber alle ſichtbare Himmel in die Schoos JESU ge-
tragen, in den innigſten Umarmungen des Goͤttlichen Braͤutigams
ruhen biß an den ſollenniſchen Hochzeit-Tag ſeiner Hertzens-Freude:
Wer ſothane Hoffnung hat, reiniget ſich, wie JESUS rein iſt;
den ſoll auch keine Bemuͤhung, Angſt-Tiegel, Leiden, Angſt,
Kampf und Verlaugnung gereuen am Ende dieſer Zeit und Welt,
wann er an Leib und Seel verklaͤret, wie die goldene Sonne glaͤn-
tzend, in himmliſch Koͤniglichem Schmuck auf den Wolcken des Him-
mels dem ewigen Koͤnig entgegen faͤhrt; da Himmel und Erden Zeu-
gen ſind, die Heil. Engel Zuſchauer und Aufwaͤrter, da die Teufel
bruͤllen, die ungeheiligte Heyden zuſehen, wie die gerechtfertigte
und geheiligte Kinder des Reichs ſo freundlich von JESU bewill-
kommet, als ſeine allerdings ſchoͤne untadentliche Braut ihme darge-
ſtellt, offentlich mit GOttes Sohn copuliert, von ſeinen lieblichſten
Haͤnden mit dem unverwelcklichen Crantz der Herrlichkeit gekroͤnt,
und in unbeſchreiblicher Majeſtaͤt unter dem zujauchzenden Frolocken
und unausſprechlichen Jubel-Geſaͤngen der Goͤttlichen Heerſchaaren
vom himmliſchen Jſaac wie Rebecca vonerſt in die Zelte Sara, in
die ewig-glaͤntzenden Braut-Kammern des neuen Jeruſalems, und
nach Verflieſſung der zu dieſem Freuden-vollen Abendmahl des Lam̃s
von GOTT beſtimmten Zeit, in des Vatters Wohnungen hinein-
gefuͤhrt wird; alsdann der Vatter ſie als ſeines lieben Sohnes
Braut wohl auch freundlich empfangen und aufnehmen wird. O
was wird das vor eine Seeligkeit ſeyn, wann das ewige hoͤchſte Gut
ſich ſelbſt zu koſten, zu beſitzen und zu genieſſen gibt auf eine Weiſe,
ſo alle Weiſe und Maas uͤberſteiget, alles aus lauter Gnade.

Geſetzt nun die Welt und ihr Fuͤrſt der Satan geben dir jetzt die
beſten Worte, auch fleiſchliches Vergnuͤgen, Reichthuͤmer, Geluͤſte,

Ehren,
Z z z z z z z
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[1281/1377] mit ſeiner Braut der Kirche. und Laſter-Geiſtern, haͤßlich, voll Schulden. O wo iſt ein groß- maͤchtiger Printz, der um einer ſolchen willen eine ſo weite Reiſe thue, ſo viel Jammers auf ſich nehme, ja das Leben vor eine ſolche gebe als dieſer Wunder-Blut-Braͤutigam? §. 5. Soll uns nicht dieſe Liebe anfriſchen, daß eine jede Seele der Sach nachſinne, und den Schluß faſſe: O wie wohl wirds mir ſeyn im Hauſe GOttes eines ſo hertzlichſt liebenden Vatters, welch eine ſeelige Zeit, gute Sach, vergnuͤgtes Leben werd ich in dieſer Ehe haben! was muß es ſeyn, von GOTT ſelbſt gekuͤßt, geſchmuͤ- cket werden, uͤber alle ſichtbare Himmel in die Schoos JESU ge- tragen, in den innigſten Umarmungen des Goͤttlichen Braͤutigams ruhen biß an den ſollenniſchen Hochzeit-Tag ſeiner Hertzens-Freude: Wer ſothane Hoffnung hat, reiniget ſich, wie JESUS rein iſt; den ſoll auch keine Bemuͤhung, Angſt-Tiegel, Leiden, Angſt, Kampf und Verlaugnung gereuen am Ende dieſer Zeit und Welt, wann er an Leib und Seel verklaͤret, wie die goldene Sonne glaͤn- tzend, in himmliſch Koͤniglichem Schmuck auf den Wolcken des Him- mels dem ewigen Koͤnig entgegen faͤhrt; da Himmel und Erden Zeu- gen ſind, die Heil. Engel Zuſchauer und Aufwaͤrter, da die Teufel bruͤllen, die ungeheiligte Heyden zuſehen, wie die gerechtfertigte und geheiligte Kinder des Reichs ſo freundlich von JESU bewill- kommet, als ſeine allerdings ſchoͤne untadentliche Braut ihme darge- ſtellt, offentlich mit GOttes Sohn copuliert, von ſeinen lieblichſten Haͤnden mit dem unverwelcklichen Crantz der Herrlichkeit gekroͤnt, und in unbeſchreiblicher Majeſtaͤt unter dem zujauchzenden Frolocken und unausſprechlichen Jubel-Geſaͤngen der Goͤttlichen Heerſchaaren vom himmliſchen Jſaac wie Rebecca vonerſt in die Zelte Sara, in die ewig-glaͤntzenden Braut-Kammern des neuen Jeruſalems, und nach Verflieſſung der zu dieſem Freuden-vollen Abendmahl des Lam̃s von GOTT beſtimmten Zeit, in des Vatters Wohnungen hinein- gefuͤhrt wird; alsdann der Vatter ſie als ſeines lieben Sohnes Braut wohl auch freundlich empfangen und aufnehmen wird. O was wird das vor eine Seeligkeit ſeyn, wann das ewige hoͤchſte Gut ſich ſelbſt zu koſten, zu beſitzen und zu genieſſen gibt auf eine Weiſe, ſo alle Weiſe und Maas uͤberſteiget, alles aus lauter Gnade. Die Be- trachtung der Gluͤck- ſeeligkeit, die man in dieſer Ehe ge- nieſſen wird, ma- chet Geſetzt nun die Welt und ihr Fuͤrſt der Satan geben dir jetzt die beſten Worte, auch fleiſchliches Vergnuͤgen, Reichthuͤmer, Geluͤſte, Ehren, Z z z z z z z

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1377>, abgerufen am 22.11.2024.