Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

Bild:
<< vorherige Seite
Die geistliche Vermählung JEsu

34. Und er sprach: Jch bin Abrahams Knecht.

35. Und der HERR hat meinen Herrn reichlich gesegnet, und ist groß
worden, und hat ihme Schaaf und Ochsen und Silber und Gold und
Knechte und Mägde und Kamele und Esel gegeben.

36. Dazu hat Sarah meines Herrn Weib einen Sohn gebohren meinem
Herrn, nach dem sie alt worden; und er hat ihm gegeben alles was er
hat.

37. Und mein Herr hat mich beeydiget, und gesagt: Du sollt meinem
Sohn kein Weib nehmen von den Töchtern der Cananiter, in deren Land
ich wohne.

38. Sondern sollst zu meines Vatters Haus hinziehen, und zu meinem
Geschlecht und meinem Sohn ein Weib nehmen.

39. Jch sprach aber zu meinem Herrn vielleicht will mir das Weib nicht
folgen.

40. Da sprach er zu mir: Der HERR, vor dessen Angesicht ich stäts
gewandelt habe, wird einen Engel mit dir senden und deinen Weg gelin-
gen lassen daß du meinem Sohn ein Weib nehmest von meinem Geschlecht
und von meines Vatters Hause.

41. Alsdann sollt du von meinem Fluch frey seyn, wann du zu meinem
Geschlecht wirst gekommen seyn; und wann sie sie dir nicht geben werden,
so sollt du von meinem Fluch frey seyn.

42. Also kam ich heut zum Brunne, und sprach: HERR, du GOTT
meines Herren Abrahams wann du jetz wolltest meinen Weg gelingen lassen,
auf welchem ich hergezogen bin.

43. Siehe, so stehe ich hie bey dem Wasser-Brunn so es geschiehet daß
eine Jungfrau heraus kommet zu schöpfen, und ich zu ihr spreche: Gib
mir doch ein wenig Wasser zu trincken aus deinem Krug!

44. Und sie wird zu mir sagen: Trincke beydes du, und ich will deinen
Kamelen auch schöpfen; daß die seye das Weib, welches der HERR mei-
nes Herrn Sohn angewiesen hat.

45. Ehe ich nun das vollends geredet hatte in meinem Hertzen, siehe da
kam Rebecca heraus mit ihrem Krug auf ihrer Achsel, und stieg hinab zum
Brunnen, und schöpfete: da sprach ich zu ihr: Gib mir doch zu trincken.

46. Und sie nahm eilends ihren Krug von ihr herab, und sprach: Trin-
cke, und deine Kamel will ich auch träncken. Also trancke ich und sie tränck-
te auch die Kamele.

47. Und ich fragte sie, und sprach: Wessen Tochter bist du? Und sie ant-
wortete, ich bin Bethuels Tochter, des Sohns Nachors den ihm Milca ge-
bohren hatte, da legte ich das Stirnband an ihre Stirne, und die Arm-
ring an ihre Hände.

48. Und ich neigte mich und bettete den HERRN an, und lobete den
HERRN den GOTT meines Herrn Abrahams, der mich auf den rechten
Weg geführet hat, daß ich seinem Sohn meines Herrn Bruders Tochter
nehme.

Also
Die geiſtliche Vermaͤhlung JEſu

34. Und er ſprach: Jch bin Abrahams Knecht.

35. Und der HERR hat meinen Herrn reichlich geſegnet, und iſt groß
worden, und hat ihme Schaaf und Ochſen und Silber und Gold und
Knechte und Maͤgde und Kamele und Eſel gegeben.

36. Dazu hat Sarah meines Herrn Weib einen Sohn gebohren meinem
Herrn, nach dem ſie alt worden; und er hat ihm gegeben alles was er
hat.

37. Und mein Herr hat mich beeydiget, und geſagt: Du ſollt meinem
Sohn kein Weib nehmen von den Toͤchtern der Cananiter, in deren Land
ich wohne.

38. Sondern ſollſt zu meines Vatters Haus hinziehen, und zu meinem
Geſchlecht und meinem Sohn ein Weib nehmen.

39. Jch ſprach aber zu meinem Herrn vielleicht will mir das Weib nicht
folgen.

40. Da ſprach er zu mir: Der HERR, vor deſſen Angeſicht ich ſtaͤts
gewandelt habe, wird einen Engel mit dir ſenden und deinen Weg gelin-
gen laſſen daß du meinem Sohn ein Weib nehmeſt von meinem Geſchlecht
und von meines Vatters Hauſe.

41. Alsdann ſollt du von meinem Fluch frey ſeyn, wann du zu meinem
Geſchlecht wirſt gekommen ſeyn; und wann ſie ſie dir nicht geben werden,
ſo ſollt du von meinem Fluch frey ſeyn.

42. Alſo kam ich heut zum Brunne, und ſprach: HERR, du GOTT
meines Herren Abrahams wann du jetz wollteſt meinen Weg gelingen laſſen,
auf welchem ich hergezogen bin.

43. Siehe, ſo ſtehe ich hie bey dem Waſſer-Brunn ſo es geſchiehet daß
eine Jungfrau heraus kommet zu ſchoͤpfen, und ich zu ihr ſpreche: Gib
mir doch ein wenig Waſſer zu trincken aus deinem Krug!

44. Und ſie wird zu mir ſagen: Trincke beydes du, und ich will deinen
Kamelen auch ſchoͤpfen; daß die ſeye das Weib, welches der HERR mei-
nes Herrn Sohn angewieſen hat.

45. Ehe ich nun das vollends geredet hatte in meinem Hertzen, ſiehe da
kam Rebecca heraus mit ihrem Krug auf ihrer Achſel, und ſtieg hinab zum
Brunnen, und ſchoͤpfete: da ſprach ich zu ihr: Gib mir doch zu trincken.

46. Und ſie nahm eilends ihren Krug von ihr herab, und ſprach: Trin-
cke, und deine Kamel will ich auch traͤncken. Alſo trancke ich und ſie traͤnck-
te auch die Kamele.

47. Und ich fragte ſie, und ſprach: Weſſen Tochter biſt du? Und ſie ant-
wortete, ich bin Bethuels Tochter, des Sohns Nachors den ihm Milca ge-
bohren hatte, da legte ich das Stirnband an ihre Stirne, und die Arm-
ring an ihre Haͤnde.

48. Und ich neigte mich und bettete den HERRN an, und lobete den
HERRN den GOTT meines Herrn Abrahams, der mich auf den rechten
Weg gefuͤhret hat, daß ich ſeinem Sohn meines Herrn Bruders Tochter
nehme.

Alſo
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f1306" n="1210"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Die gei&#x017F;tliche Verma&#x0364;hlung JE&#x017F;u</hi> </fw><lb/>
          <p>34. <hi rendition="#fr">Und er &#x017F;prach: Jch bin Abrahams Knecht.</hi></p><lb/>
          <p>35. <hi rendition="#fr">Und der HERR hat meinen Herrn reichlich ge&#x017F;egnet, und i&#x017F;t groß<lb/>
worden, und hat ihme Schaaf und Och&#x017F;en und Silber und Gold und<lb/>
Knechte und Ma&#x0364;gde und Kamele und E&#x017F;el gegeben.</hi></p><lb/>
          <p>36. <hi rendition="#fr">Dazu hat Sarah meines Herrn Weib einen Sohn gebohren meinem<lb/>
Herrn, nach dem &#x017F;ie alt worden; und er hat ihm gegeben alles was er<lb/>
hat.</hi></p><lb/>
          <p>37. <hi rendition="#fr">Und mein Herr hat mich beeydiget, und ge&#x017F;agt: Du &#x017F;ollt meinem<lb/>
Sohn kein Weib nehmen von den To&#x0364;chtern der Cananiter, in deren Land<lb/>
ich wohne.</hi></p><lb/>
          <p>38. <hi rendition="#fr">Sondern &#x017F;oll&#x017F;t zu meines Vatters Haus hinziehen, und zu meinem<lb/>
Ge&#x017F;chlecht und meinem Sohn ein Weib nehmen.</hi></p><lb/>
          <p>39. <hi rendition="#fr">Jch &#x017F;prach aber zu meinem Herrn vielleicht will mir das Weib nicht<lb/>
folgen.</hi></p><lb/>
          <p>40. <hi rendition="#fr">Da &#x017F;prach er zu mir: Der HERR, vor de&#x017F;&#x017F;en Ange&#x017F;icht ich &#x017F;ta&#x0364;ts<lb/>
gewandelt habe, wird einen Engel mit dir &#x017F;enden und deinen Weg gelin-<lb/>
gen la&#x017F;&#x017F;en daß du meinem Sohn ein Weib nehme&#x017F;t von meinem Ge&#x017F;chlecht<lb/>
und von meines Vatters Hau&#x017F;e.</hi></p><lb/>
          <p>41. <hi rendition="#fr">Alsdann &#x017F;ollt du von meinem Fluch frey &#x017F;eyn, wann du zu meinem<lb/>
Ge&#x017F;chlecht wir&#x017F;t gekommen &#x017F;eyn; und wann &#x017F;ie &#x017F;ie dir nicht geben werden,<lb/>
&#x017F;o &#x017F;ollt du von meinem Fluch frey &#x017F;eyn.</hi></p><lb/>
          <p>42. <hi rendition="#fr">Al&#x017F;o kam ich heut zum Brunne, und &#x017F;prach: HERR, du GOTT<lb/>
meines Herren Abrahams wann du jetz wollte&#x017F;t meinen Weg gelingen la&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
auf welchem ich hergezogen bin.</hi></p><lb/>
          <p>43. <hi rendition="#fr">Siehe, &#x017F;o &#x017F;tehe ich hie bey dem Wa&#x017F;&#x017F;er-Brunn &#x017F;o es ge&#x017F;chiehet daß<lb/>
eine Jungfrau heraus kommet zu &#x017F;cho&#x0364;pfen, und ich zu ihr &#x017F;preche: Gib<lb/>
mir doch ein wenig Wa&#x017F;&#x017F;er zu trincken aus deinem Krug!</hi></p><lb/>
          <p>44. <hi rendition="#fr">Und &#x017F;ie wird zu mir &#x017F;agen: Trincke beydes du, und ich will deinen<lb/>
Kamelen auch &#x017F;cho&#x0364;pfen; daß die &#x017F;eye das Weib, welches der HERR mei-<lb/>
nes Herrn Sohn angewie&#x017F;en hat.</hi></p><lb/>
          <p>45. <hi rendition="#fr">Ehe ich nun das vollends geredet hatte in meinem Hertzen, &#x017F;iehe da<lb/>
kam Rebecca heraus mit ihrem Krug auf ihrer Ach&#x017F;el, und &#x017F;tieg hinab zum<lb/>
Brunnen, und &#x017F;cho&#x0364;pfete: da &#x017F;prach ich zu ihr: Gib mir doch zu trincken.</hi></p><lb/>
          <p>46. <hi rendition="#fr">Und &#x017F;ie nahm eilends ihren Krug von ihr herab, und &#x017F;prach: Trin-<lb/>
cke, und deine Kamel will ich auch tra&#x0364;ncken. Al&#x017F;o trancke ich und &#x017F;ie tra&#x0364;nck-<lb/>
te auch die Kamele.</hi></p><lb/>
          <p>47. <hi rendition="#fr">Und ich fragte &#x017F;ie, und &#x017F;prach: We&#x017F;&#x017F;en Tochter bi&#x017F;t du? Und &#x017F;ie ant-<lb/>
wortete, ich bin Bethuels Tochter, des Sohns Nachors den ihm Milca ge-<lb/>
bohren hatte, da legte ich das Stirnband an ihre Stirne, und die Arm-<lb/>
ring an ihre Ha&#x0364;nde.</hi></p><lb/>
          <p>48. <hi rendition="#fr">Und ich neigte mich und bettete den HERRN an, und lobete den<lb/>
HERRN den GOTT meines Herrn Abrahams, der mich auf den rechten<lb/>
Weg gefu&#x0364;hret hat, daß ich &#x017F;einem Sohn meines Herrn Bruders Tochter<lb/>
nehme.</hi></p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Al&#x017F;o</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1210/1306] Die geiſtliche Vermaͤhlung JEſu 34. Und er ſprach: Jch bin Abrahams Knecht. 35. Und der HERR hat meinen Herrn reichlich geſegnet, und iſt groß worden, und hat ihme Schaaf und Ochſen und Silber und Gold und Knechte und Maͤgde und Kamele und Eſel gegeben. 36. Dazu hat Sarah meines Herrn Weib einen Sohn gebohren meinem Herrn, nach dem ſie alt worden; und er hat ihm gegeben alles was er hat. 37. Und mein Herr hat mich beeydiget, und geſagt: Du ſollt meinem Sohn kein Weib nehmen von den Toͤchtern der Cananiter, in deren Land ich wohne. 38. Sondern ſollſt zu meines Vatters Haus hinziehen, und zu meinem Geſchlecht und meinem Sohn ein Weib nehmen. 39. Jch ſprach aber zu meinem Herrn vielleicht will mir das Weib nicht folgen. 40. Da ſprach er zu mir: Der HERR, vor deſſen Angeſicht ich ſtaͤts gewandelt habe, wird einen Engel mit dir ſenden und deinen Weg gelin- gen laſſen daß du meinem Sohn ein Weib nehmeſt von meinem Geſchlecht und von meines Vatters Hauſe. 41. Alsdann ſollt du von meinem Fluch frey ſeyn, wann du zu meinem Geſchlecht wirſt gekommen ſeyn; und wann ſie ſie dir nicht geben werden, ſo ſollt du von meinem Fluch frey ſeyn. 42. Alſo kam ich heut zum Brunne, und ſprach: HERR, du GOTT meines Herren Abrahams wann du jetz wollteſt meinen Weg gelingen laſſen, auf welchem ich hergezogen bin. 43. Siehe, ſo ſtehe ich hie bey dem Waſſer-Brunn ſo es geſchiehet daß eine Jungfrau heraus kommet zu ſchoͤpfen, und ich zu ihr ſpreche: Gib mir doch ein wenig Waſſer zu trincken aus deinem Krug! 44. Und ſie wird zu mir ſagen: Trincke beydes du, und ich will deinen Kamelen auch ſchoͤpfen; daß die ſeye das Weib, welches der HERR mei- nes Herrn Sohn angewieſen hat. 45. Ehe ich nun das vollends geredet hatte in meinem Hertzen, ſiehe da kam Rebecca heraus mit ihrem Krug auf ihrer Achſel, und ſtieg hinab zum Brunnen, und ſchoͤpfete: da ſprach ich zu ihr: Gib mir doch zu trincken. 46. Und ſie nahm eilends ihren Krug von ihr herab, und ſprach: Trin- cke, und deine Kamel will ich auch traͤncken. Alſo trancke ich und ſie traͤnck- te auch die Kamele. 47. Und ich fragte ſie, und ſprach: Weſſen Tochter biſt du? Und ſie ant- wortete, ich bin Bethuels Tochter, des Sohns Nachors den ihm Milca ge- bohren hatte, da legte ich das Stirnband an ihre Stirne, und die Arm- ring an ihre Haͤnde. 48. Und ich neigte mich und bettete den HERRN an, und lobete den HERRN den GOTT meines Herrn Abrahams, der mich auf den rechten Weg gefuͤhret hat, daß ich ſeinem Sohn meines Herrn Bruders Tochter nehme. Alſo

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1306
Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1306>, abgerufen am 24.05.2024.