fliehen sollen; die Hülffe, deren Noth so schrecklich grausam ist, daß sie an aller Hülff und Errettung verzagen müssen, und mit der Ver- zweifflung ringen; das Leben derer die der Höllen, dem ewig-schei- nenden Sünden-Tod im Rachen liegen, wie Jonas in deß Wallfi- sches Bauch. Diesen, diesen kommt JESUS eben recht und nach allen obigen Tituln wohl nach einander zu statten: Und als einen sol- chen beut er sich uns allerwilligst an: O wie offt hat er uns diß schön, freundlich, holdselig Liedlein gesungen: Komm her a.
Kommet ich will euch nicht gar verdammen; Jch will euch starck, rein, frölich und ewig selig machen, und wohl befriedigen.
§. 5. Einw. Wie kan ich im tieffen Sünden-Morast Bestochener,JEsus selbsten will helf- fen daß man zu ihme kom- men kan. unter gewichtigen Steinen und Lästen liegender zu JEsu kommen, wer hilfft mir aus meiner grossen Noth?
Antw. Kanst du nicht lauffen, so krieche, so gut du kanst; JE- SUS stehet da und spricht: "Jch, ich, ich will helffen, rathen, " trösten, mir ists befohlen; daran gedencke Jacob und Jsrael, " denn du bist mein Knecht, ich habe dich zubereitet, daß du mein " Knecht seyest, Jsrael vergiß mein nicht. Jch vertilge deine Mis- " sethat, wie eine Wolcke, und deine Sünde wie den Nebel. " Kehre dich zu mir, denn ich erlöse dich b. Jch gibe meine Ehre keinem andern, ich bin dein Mittler und Heyland, Vatter und Bruder, Herr und Meister, manglest du etwas, hast du ein Anlie- gen, das suche bey mir, willt du einen Heiligen, Patron und Helf- fer haben, laß michs seyn, ich bin der Heiligste, ein Patron aller Patronen, ja der einige rechte Nothhelffer; Jch bin allein JESUS euch vom Vatter verordnet und gegeben.
Jch will auch alleine gnädiglich erretten vom Teufel und allen Fein- den, mit Gnaden hertzlich wie eine Mutter ihr Kind annehmen und versorgen.
Schiebets je doch nicht lang einer auf den andern, sagend: Gehe du, er meint dich nicht, mich; vielweniger halte eines das ande- re ab vom gehorsamen, gläubigen Zutritt zu JEsu, sondern stellet euch alle ein groß und klein.
Manchen armen Sünder stosset sein sündlich Leben vor den Kopf, daß er denckt: Ach HERR GOTT, was armen Sünders bin ich
doch;
aPs. XCV. Esa. LV.
bJes. XLIV. 21-22. XLV. 5-7.
Labſal in Truͤbſal.
fliehen ſollen; die Huͤlffe, deren Noth ſo ſchrecklich grauſam iſt, daß ſie an aller Huͤlff und Errettung verzagen muͤſſen, und mit der Ver- zweifflung ringen; das Leben derer die der Hoͤllen, dem ewig-ſchei- nenden Suͤnden-Tod im Rachen liegen, wie Jonas in deß Wallfi- ſches Bauch. Dieſen, dieſen kommt JESUS eben recht und nach allen obigen Tituln wohl nach einander zu ſtatten: Und als einen ſol- chen beut er ſich uns allerwilligſt an: O wie offt hat er uns diß ſchoͤn, freundlich, holdſelig Liedlein geſungen: Komm her a.
Kommet ich will euch nicht gar verdammen; Jch will euch ſtarck, rein, froͤlich und ewig ſelig machen, und wohl befriedigen.
§. 5. Einw. Wie kan ich im tieffen Suͤnden-Moraſt Beſtochener,JEſus ſelbſten will helf- fen daß man zu ihme kom- men kan. unter gewichtigen Steinen und Laͤſten liegender zu JEſu kommen, wer hilfft mir aus meiner groſſen Noth?
Antw. Kanſt du nicht lauffen, ſo krieche, ſo gut du kanſt; JE- SUS ſtehet da und ſpricht: „Jch, ich, ich will helffen, rathen, „ troͤſten, mir iſts befohlen; daran gedencke Jacob und Jſrael, „ denn du biſt mein Knecht, ich habe dich zubereitet, daß du mein „ Knecht ſeyeſt, Jſrael vergiß mein nicht. Jch vertilge deine Miſ- „ ſethat, wie eine Wolcke, und deine Suͤnde wie den Nebel. „ Kehre dich zu mir, denn ich erloͤſe dich b. Jch gibe meine Ehre keinem andern, ich bin dein Mittler und Heyland, Vatter und Bruder, Herr und Meiſter, mangleſt du etwas, haſt du ein Anlie- gen, das ſuche bey mir, willt du einen Heiligen, Patron und Helf- fer haben, laß michs ſeyn, ich bin der Heiligſte, ein Patron aller Patronen, ja der einige rechte Nothhelffer; Jch bin allein JESUS euch vom Vatter verordnet und gegeben.
Jch will auch alleine gnaͤdiglich erretten vom Teufel und allen Fein- den, mit Gnaden hertzlich wie eine Mutter ihr Kind annehmen und verſorgen.
Schiebets je doch nicht lang einer auf den andern, ſagend: Gehe du, er meint dich nicht, mich; vielweniger halte eines das ande- re ab vom gehorſamen, glaͤubigen Zutritt zu JEſu, ſondern ſtellet euch alle ein groß und klein.
Manchen armen Suͤnder ſtoſſet ſein ſuͤndlich Leben vor den Kopf, daß er denckt: Ach HERR GOTT, was armen Suͤnders bin ich
doch;
aPſ. XCV. Eſa. LV.
bJeſ. XLIV. 21-22. XLV. 5-7.
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Labſal in Truͤbſal.
fliehen ſollen; die Huͤlffe, deren Noth ſo ſchrecklich grauſam iſt, daß
ſie an aller Huͤlff und Errettung verzagen muͤſſen, und mit der Ver-
zweifflung ringen; das Leben derer die der Hoͤllen, dem ewig-ſchei-
nenden Suͤnden-Tod im Rachen liegen, wie Jonas in deß Wallfi-
ſches Bauch. Dieſen, dieſen kommt JESUS eben recht und nach
allen obigen Tituln wohl nach einander zu ſtatten: Und als einen ſol-
chen beut er ſich uns allerwilligſt an: O wie offt hat er uns diß ſchoͤn,
freundlich, holdſelig Liedlein geſungen: Komm her a.
Kommet ich will euch nicht gar verdammen; Jch will euch ſtarck,
rein, froͤlich und ewig ſelig machen, und wohl befriedigen.
§. 5. Einw. Wie kan ich im tieffen Suͤnden-Moraſt Beſtochener,
unter gewichtigen Steinen und Laͤſten liegender zu JEſu kommen,
wer hilfft mir aus meiner groſſen Noth?
JEſus
ſelbſten
will helf-
fen daß
man zu
ihme kom-
men kan.
Antw. Kanſt du nicht lauffen, ſo krieche, ſo gut du kanſt; JE-
SUS ſtehet da und ſpricht: „Jch, ich, ich will helffen, rathen,
„ troͤſten, mir iſts befohlen; daran gedencke Jacob und Jſrael,
„ denn du biſt mein Knecht, ich habe dich zubereitet, daß du mein
„ Knecht ſeyeſt, Jſrael vergiß mein nicht. Jch vertilge deine Miſ-
„ ſethat, wie eine Wolcke, und deine Suͤnde wie den Nebel.
„ Kehre dich zu mir, denn ich erloͤſe dich b. Jch gibe meine Ehre
keinem andern, ich bin dein Mittler und Heyland, Vatter und
Bruder, Herr und Meiſter, mangleſt du etwas, haſt du ein Anlie-
gen, das ſuche bey mir, willt du einen Heiligen, Patron und Helf-
fer haben, laß michs ſeyn, ich bin der Heiligſte, ein Patron aller
Patronen, ja der einige rechte Nothhelffer; Jch bin allein JESUS
euch vom Vatter verordnet und gegeben.
Jch will auch alleine gnaͤdiglich erretten vom Teufel und allen Fein-
den, mit Gnaden hertzlich wie eine Mutter ihr Kind annehmen und
verſorgen.
Schiebets je doch nicht lang einer auf den andern, ſagend:
Gehe du, er meint dich nicht, mich; vielweniger halte eines das ande-
re ab vom gehorſamen, glaͤubigen Zutritt zu JEſu, ſondern ſtellet euch
alle ein groß und klein.
Manchen armen Suͤnder ſtoſſet ſein ſuͤndlich Leben vor den Kopf,
daß er denckt: Ach HERR GOTT, was armen Suͤnders bin ich
doch;
a Pſ. XCV. Eſa. LV.
b Jeſ. XLIV. 21-22. XLV. 5-7.
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1239>, abgerufen am 22.11.2024.
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