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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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Lebens-Mahlzeit.
het werden: Dann also hat GOtt die Welt geliebet, daß er seinen
eingebornen Sohn gegeben hat, auf daß alle die an ihn glauben, nicht
verlohren werden, sonderen das ewige Leben haben a. Dann die Schrifft
spricht: Ein jeglicher der an Jhn glaubet, wird nicht zu schanden wer-
den b. Dann aus Gnaden seyd ihr seelig worden durch den Glauben:
und dasselbige nicht aus euch: GOttes Gaabe ist es c, als die ihr
davon bringen werdet den Lohn euers Glaubens, nemlich der See-
len Seeligkeit d.

§. 10. Ja jedwedes Gut des Gnaden-Bunds ins besonder bekommtEs ist kei[n]
Gut des
Gnaden-
Bundes
daß einem
der Glau-
be nicht
mittheilet.

man durch den Glauben, den Frieden mit GOtt e, welchen GOtt
hat fürgestellt zu einem Gnaden-Stul, durch den Glauben an sein
Blut f. Nachdem wir nun sind gerecht gesprochen worden aus dem
Glauben, so haben wir Frieden mit GOtt, durch unseren HErren
JEsum Christum. Die göttliche Kindschafft, wie viel Jhn aber auf-
nahmen, denen gab er Macht GOttes Kinder zu werden g. Die
Heiligung, in dem GOtt ihre Hertzen gereiniget hat, durch den Glau-
ben h. Das ist auch der Zweck des Predig-Amts i, aufzuthun ihre
Augen, daß sie sich bekehren von der Finsterniß zum Licht und von der
Gewalt des Satans zu GOtt, damit sie empfangen mögen Erlassung der
Sünden, und ein Erbtheil unter den Geheiligten; der Heil. Geist sagt k,
auf daß der Seegen Abrahä auf die Heyden käme in Christo JEsu,
auf daß wir den verheissenen Geist empfiengen durch den Glauben l,
durch welchen ihr auch, da ihr glaubig wurdet, versiglet worden seyd
mit dem Heil. Geist, welcher verheissen war m. Wer an mich glau-
bet, von desselben Leibe werden, wie die Schrifft sagt, Ströme le-
bendiges Wassers fliessen. Diß saget er aber von dem Geist, welchen
empfahen solten, die an Jhn glauben wurden: precise Sprüche, die-
se herrliche Lehre zu bestättigen, sind n: da die Juden wissen wolten
unter was vor einem Beding GOtt ihnen die ewig-bleibende Speise
geben wolle, so berichtet sie JEsus Vers 29. diß ist GOttes Werck,
daß ihr an den glaubet, den er gesandt hat, und Verß 40. sagt Er aus-
druckentlich: diß ist aber der Wille deß, der mich gesandt hat, daß,
wer den Sohn siehet, und glaubet an ihn, habe das ewige Leben:

und
a Rom. X. 11.
b Eph. II. 8.
c 1 Petr. I. 9.
d Joh. V. 40.
e Rom. III. 25.
f Rom. V. 1.
g Joh. I. 12. Gal. III. 26. Eph. I. 12.
h Act. XV. 9.
i Act. XXVI. 18.
k Gal. III. 14.
l Eph. I. 13.
m Joh. VII. 38.
n Joh. VI.
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Lebens-Mahlzeit.
het werden: Dann alſo hat GOtt die Welt geliebet, daß er ſeinen
eingebornen Sohn gegeben hat, auf daß alle die an ihn glauben, nicht
verlohren werden, ſonderen das ewige Leben haben a. Dann die Schrifft
ſpricht: Ein jeglicher der an Jhn glaubet, wird nicht zu ſchanden wer-
den b. Dann aus Gnaden ſeyd ihr ſeelig worden durch den Glauben:
und daſſelbige nicht aus euch: GOttes Gaabe iſt es c, als die ihr
davon bringen werdet den Lohn euers Glaubens, nemlich der See-
len Seeligkeit d.

§. 10. Ja jedwedes Gut des Gnaden-Bunds ins beſonder bekommtEs iſt kei[n]
Gut des
Gnaden-
Bundes
daß einem
der Glau-
be nicht
mittheilet.

man durch den Glauben, den Frieden mit GOtt e, welchen GOtt
hat fuͤrgeſtellt zu einem Gnaden-Stul, durch den Glauben an ſein
Blut f. Nachdem wir nun ſind gerecht geſprochen worden aus dem
Glauben, ſo haben wir Frieden mit GOtt, durch unſeren HErren
JEſum Chriſtum. Die goͤttliche Kindſchafft, wie viel Jhn aber auf-
nahmen, denen gab er Macht GOttes Kinder zu werden g. Die
Heiligung, in dem GOtt ihre Hertzen gereiniget hat, durch den Glau-
ben h. Das iſt auch der Zweck des Predig-Amts i, aufzuthun ihre
Augen, daß ſie ſich bekehren von der Finſterniß zum Licht und von der
Gewalt des Satans zu GOtt, damit ſie empfangen moͤgen Erlaſſung der
Suͤnden, und ein Erbtheil unter den Geheiligten; der Heil. Geiſt ſagt k,
auf daß der Seegen Abrahaͤ auf die Heyden kaͤme in Chriſto JEſu,
auf daß wir den verheiſſenen Geiſt empfiengen durch den Glauben l,
durch welchen ihr auch, da ihr glaubig wurdet, verſiglet worden ſeyd
mit dem Heil. Geiſt, welcher verheiſſen war m. Wer an mich glau-
bet, von deſſelben Leibe werden, wie die Schrifft ſagt, Stroͤme le-
bendiges Waſſers flieſſen. Diß ſaget er aber von dem Geiſt, welchen
empfahen ſolten, die an Jhn glauben wurden: preciſe Spruͤche, die-
ſe herrliche Lehre zu beſtaͤttigen, ſind n: da die Juden wiſſen wolten
unter was vor einem Beding GOtt ihnen die ewig-bleibende Speiſe
geben wolle, ſo berichtet ſie JEſus Vers 29. diß iſt GOttes Werck,
daß ihr an den glaubet, den er geſandt hat, und Verß 40. ſagt Er aus-
druckentlich: diß iſt aber der Wille deß, der mich geſandt hat, daß,
wer den Sohn ſiehet, und glaubet an ihn, habe das ewige Leben:

und
a Rom. X. 11.
b Eph. II. 8.
c 1 Petr. I. 9.
d Joh. V. 40.
e Rom. III. 25.
f Rom. V. 1.
g Joh. I. 12. Gal. III. 26. Eph. I. 12.
h Act. XV. 9.
i Act. XXVI. 18.
k Gal. III. 14.
l Eph. I. 13.
m Joh. VII. 38.
n Joh. VI.
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[1037/1133] Lebens-Mahlzeit. het werden: Dann alſo hat GOtt die Welt geliebet, daß er ſeinen eingebornen Sohn gegeben hat, auf daß alle die an ihn glauben, nicht verlohren werden, ſonderen das ewige Leben haben a. Dann die Schrifft ſpricht: Ein jeglicher der an Jhn glaubet, wird nicht zu ſchanden wer- den b. Dann aus Gnaden ſeyd ihr ſeelig worden durch den Glauben: und daſſelbige nicht aus euch: GOttes Gaabe iſt es c, als die ihr davon bringen werdet den Lohn euers Glaubens, nemlich der See- len Seeligkeit d. §. 10. Ja jedwedes Gut des Gnaden-Bunds ins beſonder bekommt man durch den Glauben, den Frieden mit GOtt e, welchen GOtt hat fuͤrgeſtellt zu einem Gnaden-Stul, durch den Glauben an ſein Blut f. Nachdem wir nun ſind gerecht geſprochen worden aus dem Glauben, ſo haben wir Frieden mit GOtt, durch unſeren HErren JEſum Chriſtum. Die goͤttliche Kindſchafft, wie viel Jhn aber auf- nahmen, denen gab er Macht GOttes Kinder zu werden g. Die Heiligung, in dem GOtt ihre Hertzen gereiniget hat, durch den Glau- ben h. Das iſt auch der Zweck des Predig-Amts i, aufzuthun ihre Augen, daß ſie ſich bekehren von der Finſterniß zum Licht und von der Gewalt des Satans zu GOtt, damit ſie empfangen moͤgen Erlaſſung der Suͤnden, und ein Erbtheil unter den Geheiligten; der Heil. Geiſt ſagt k, auf daß der Seegen Abrahaͤ auf die Heyden kaͤme in Chriſto JEſu, auf daß wir den verheiſſenen Geiſt empfiengen durch den Glauben l, durch welchen ihr auch, da ihr glaubig wurdet, verſiglet worden ſeyd mit dem Heil. Geiſt, welcher verheiſſen war m. Wer an mich glau- bet, von deſſelben Leibe werden, wie die Schrifft ſagt, Stroͤme le- bendiges Waſſers flieſſen. Diß ſaget er aber von dem Geiſt, welchen empfahen ſolten, die an Jhn glauben wurden: preciſe Spruͤche, die- ſe herrliche Lehre zu beſtaͤttigen, ſind n: da die Juden wiſſen wolten unter was vor einem Beding GOtt ihnen die ewig-bleibende Speiſe geben wolle, ſo berichtet ſie JEſus Vers 29. diß iſt GOttes Werck, daß ihr an den glaubet, den er geſandt hat, und Verß 40. ſagt Er aus- druckentlich: diß iſt aber der Wille deß, der mich geſandt hat, daß, wer den Sohn ſiehet, und glaubet an ihn, habe das ewige Leben: und Es iſt kein Gut des Gnaden- Bundes daß einem der Glau- be nicht mittheilet. a Rom. X. 11. b Eph. II. 8. c 1 Petr. I. 9. d Joh. V. 40. e Rom. III. 25. f Rom. V. 1. g Joh. I. 12. Gal. III. 26. Eph. I. 12. h Act. XV. 9. i Act. XXVI. 18. k Gal. III. 14. l Eph. I. 13. m Joh. VII. 38. n Joh. VI. P p p p p p 3

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1037. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1133>, abgerufen am 22.11.2024.