groß ware GOTT in Abrahams Augen, es ware nichts so hoch, so unbegreifflich, das er ihm nicht zugetrauet hätte; Es ware ihm genug und über genug zu wissen, daß es GOTT gesagt habe um nicht nur nimmermehr daran zu zweifflen, sondern es ware ihm würcklich zur Stätte gegenwärtig, und erfüllete ihm sein Hertz mit solcher Jubel- Freud, daß er frolockete, als ob alles schon geleistet wäre; Er sahe JEsum in der Krippen, am Creutz und zur Rechten GOttes, er wartete auf die Stadt, und sahe allbereit im Geist dero Gassen aus so mancherley Edelgesteinen zusammen gesetzt und erbauet als Spra- chen, Völcker und Geschlechter unter dem gantzen Himmel sind, er sahe bereits die Taffel gedeckt, und auch seinen Thron hingestellet all- da er ansitzen sollte im Königreich GOttes.
§. 3. Sein Hertz war rechtschaffen vor GOtt: er meinte es rechtdeßwegen sich fest an ihn hielte und nicht wanckte. redlich mit ihm, er klammerte sich an ihm, er hielte sich stille hinter die- sem unüberwindlichen Schild, und harrete auf die Offenbahrung des sehr grossen Lohns, so lang, biß alle feindliche Pfeile verschossen waren, und er im besseren und himmlischen Vatterland ewige Ruh und un- gestörte Sicherheit genossen, bey allen Stürmen der Anfechtungen schlosse er seine Vernunffts-Augen zu, vor allen sichtbaren Dingen, sahe auch nicht auf seine eigene Untüchtigkeit und Unwürdigkeit, so gar zu grosse Sachen von GOtt zu erwarten, sondern er hielte sich unbeweglich an dem Unsichtbaren, des Sohnes Bürgschafft ware der eintzige Grund seiner Hoffnung, um dieses Gesalbeten willen glaubte er, daß GOtt überschwenglich mehr thun werde, als er je- mahlen verstehen, oder in alle Ewigkeit aussprechen könne; JEsus der getreue Zeug, der Heilige und Warhafftige ware seinem Glau- ben Bürg, das geb wie lang es sich auch verziehe, dennoch zuletzt alle Verheissungen GOttes, Ja und Amen seyn wurden.
§. 4. Und dasselb rechnet ihm [fremdsprachliches Material - fehlt] zur Gerechtigkeit, er gabe ihmwurde ihm zur Gerech- tigkeit angerech- net. einen weissen Stein, und auf demselben einen neuen Namen geschrie- ben, welchen niemand kennet, als der ihn empfahet, der Heil. Geist gabe seinem Gewissen ein gar sehr gutes Zeugnuß, nehmlich daß er GOttes Kind und Erbe seye.
§. 5. Als ob der H. Geist zu Abraham spreche: Nachdem GOttWie dieses geschehen. so viel Credit bey dir findet, daß du ihne vor deinen Patronen er- wehlest und eine so Hertz-gründliche Zuversicht zu ihme hast, daß du nicht zweifflest an einigen seinen guten Worten, so ist dieses ein Merck-
mahl,
D d d d d d 3
ewige Sternen-Himmel.
groß ware GOTT in Abrahams Augen, es ware nichts ſo hoch, ſo unbegreifflich, das er ihm nicht zugetrauet haͤtte; Es ware ihm genug und uͤber genug zu wiſſen, daß es GOTT geſagt habe um nicht nur nimmermehr daran zu zweifflen, ſondern es ware ihm wuͤrcklich zur Staͤtte gegenwaͤrtig, und erfuͤllete ihm ſein Hertz mit ſolcher Jubel- Freud, daß er frolockete, als ob alles ſchon geleiſtet waͤre; Er ſahe JEſum in der Krippen, am Creutz und zur Rechten GOttes, er wartete auf die Stadt, und ſahe allbereit im Geiſt dero Gaſſen aus ſo mancherley Edelgeſteinen zuſammen geſetzt und erbauet als Spra- chen, Voͤlcker und Geſchlechter unter dem gantzen Himmel ſind, er ſahe bereits die Taffel gedeckt, und auch ſeinen Thron hingeſtellet all- da er anſitzen ſollte im Koͤnigreich GOttes.
§. 3. Sein Hertz war rechtſchaffen vor GOtt: er meinte es rechtdeßwegen ſich feſt an ihn hielte und nicht wanckte. redlich mit ihm, er klammerte ſich an ihm, er hielte ſich ſtille hinter die- ſem unuͤberwindlichen Schild, und harrete auf die Offenbahrung des ſehr groſſen Lohns, ſo lang, biß alle feindliche Pfeile verſchoſſen waren, und er im beſſeren und himmliſchen Vatterland ewige Ruh und un- geſtoͤrte Sicherheit genoſſen, bey allen Stuͤrmen der Anfechtungen ſchloſſe er ſeine Vernunffts-Augen zu, vor allen ſichtbaren Dingen, ſahe auch nicht auf ſeine eigene Untuͤchtigkeit und Unwuͤrdigkeit, ſo gar zu groſſe Sachen von GOtt zu erwarten, ſondern er hielte ſich unbeweglich an dem Unſichtbaren, des Sohnes Buͤrgſchafft ware der eintzige Grund ſeiner Hoffnung, um dieſes Geſalbeten willen glaubte er, daß GOtt uͤberſchwenglich mehr thun werde, als er je- mahlen verſtehen, oder in alle Ewigkeit ausſprechen koͤnne; JEſus der getreue Zeug, der Heilige und Warhafftige ware ſeinem Glau- ben Buͤrg, das geb wie lang es ſich auch verziehe, dennoch zuletzt alle Verheiſſungen GOttes, Ja und Amen ſeyn wurden.
§. 4. Und daſſelb rechnet ihm [fremdsprachliches Material – fehlt] zur Gerechtigkeit, er gabe ihmwurde ihm zur Geꝛech- tigkeit angerech- net. einen weiſſen Stein, und auf demſelben einen neuen Namen geſchrie- ben, welchen niemand kennet, als der ihn empfahet, der Heil. Geiſt gabe ſeinem Gewiſſen ein gar ſehr gutes Zeugnuß, nehmlich daß er GOttes Kind und Erbe ſeye.
§. 5. Als ob der H. Geiſt zu Abraham ſpreche: Nachdem GOttWie dieſes geſchehen. ſo viel Credit bey dir findet, daß du ihne vor deinen Patronen er- wehleſt und eine ſo Hertz-gruͤndliche Zuverſicht zu ihme haſt, daß du nicht zweiffleſt an einigen ſeinen guten Worten, ſo iſt dieſes ein Merck-
mahl,
D d d d d d 3
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ewige Sternen-Himmel.
groß ware GOTT in Abrahams Augen, es ware nichts ſo hoch, ſo
unbegreifflich, das er ihm nicht zugetrauet haͤtte; Es ware ihm genug
und uͤber genug zu wiſſen, daß es GOTT geſagt habe um nicht nur
nimmermehr daran zu zweifflen, ſondern es ware ihm wuͤrcklich zur
Staͤtte gegenwaͤrtig, und erfuͤllete ihm ſein Hertz mit ſolcher Jubel-
Freud, daß er frolockete, als ob alles ſchon geleiſtet waͤre; Er ſahe
JEſum in der Krippen, am Creutz und zur Rechten GOttes, er
wartete auf die Stadt, und ſahe allbereit im Geiſt dero Gaſſen aus
ſo mancherley Edelgeſteinen zuſammen geſetzt und erbauet als Spra-
chen, Voͤlcker und Geſchlechter unter dem gantzen Himmel ſind, er
ſahe bereits die Taffel gedeckt, und auch ſeinen Thron hingeſtellet all-
da er anſitzen ſollte im Koͤnigreich GOttes.
§. 3. Sein Hertz war rechtſchaffen vor GOtt: er meinte es recht
redlich mit ihm, er klammerte ſich an ihm, er hielte ſich ſtille hinter die-
ſem unuͤberwindlichen Schild, und harrete auf die Offenbahrung des
ſehr groſſen Lohns, ſo lang, biß alle feindliche Pfeile verſchoſſen waren,
und er im beſſeren und himmliſchen Vatterland ewige Ruh und un-
geſtoͤrte Sicherheit genoſſen, bey allen Stuͤrmen der Anfechtungen
ſchloſſe er ſeine Vernunffts-Augen zu, vor allen ſichtbaren Dingen,
ſahe auch nicht auf ſeine eigene Untuͤchtigkeit und Unwuͤrdigkeit, ſo
gar zu groſſe Sachen von GOtt zu erwarten, ſondern er hielte ſich
unbeweglich an dem Unſichtbaren, des Sohnes Buͤrgſchafft ware
der eintzige Grund ſeiner Hoffnung, um dieſes Geſalbeten willen
glaubte er, daß GOtt uͤberſchwenglich mehr thun werde, als er je-
mahlen verſtehen, oder in alle Ewigkeit ausſprechen koͤnne; JEſus
der getreue Zeug, der Heilige und Warhafftige ware ſeinem Glau-
ben Buͤrg, das geb wie lang es ſich auch verziehe, dennoch zuletzt
alle Verheiſſungen GOttes, Ja und Amen ſeyn wurden.
deßwegen
ſich feſt an
ihn hielte
und nicht
wanckte.
§. 4. Und daſſelb rechnet ihm _ zur Gerechtigkeit, er gabe ihm
einen weiſſen Stein, und auf demſelben einen neuen Namen geſchrie-
ben, welchen niemand kennet, als der ihn empfahet, der Heil. Geiſt
gabe ſeinem Gewiſſen ein gar ſehr gutes Zeugnuß, nehmlich daß er
GOttes Kind und Erbe ſeye.
wurde ihm
zur Geꝛech-
tigkeit
angerech-
net.
§. 5. Als ob der H. Geiſt zu Abraham ſpreche: Nachdem GOtt
ſo viel Credit bey dir findet, daß du ihne vor deinen Patronen er-
wehleſt und eine ſo Hertz-gruͤndliche Zuverſicht zu ihme haſt, daß du
nicht zweiffleſt an einigen ſeinen guten Worten, ſo iſt dieſes ein Merck-
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Wie dieſes
geſchehen.
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 949. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1045>, abgerufen am 24.11.2024.
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