Lohner, Tobias: Geistliche Hauß-Bibliothec. Bd. 4. München, 1684.Ein anders. was sie von jhrem Hayl/ vnd Seeligkeit verhindernkan/ gnädiglich beschützen. Was aber letztlich die zeitliche Güter anbelangt/ hab ich dieselbe zwar auß- getheilt/ wie ich vermaint hab/ daß es die grössere Ehr GOttes/ vnd die Christliche Lieb/ vnd Gerechtigkeit erfordert/ doch aber/ wann ich ein oder den andern vn- wissentlich noch etwas schuldig verbliben wäre/ beken- ne ich hiemit offentlich/ daß mein endlicher Willen vnd Begehren seye/ daß solche Schuld vor andern ab- gestatt/ vnd also die Gerechtigkeit völlig erfüllt werde. Bitte derohalben abermal alle meine Freund/ sie wol- len disen meinen letzten Willen fleissig in Obacht nem- men/ vnd alles/ was ich darinn verordnet/ schnell/ vnd vollkommentlich zu jhrem vnnd meinem Hayl voll- ziehen. Zum achten bekenne ich/ daß ich alle Gutthaten/ Danck- Z 4
Ein anders. was ſie von jhrem Hayl/ vnd Seeligkeit verhindernkan/ gnädiglich beſchützen. Was aber letztlich die zeitliche Güter anbelangt/ hab ich dieſelbe zwar auß- getheilt/ wie ich vermaint hab/ daß es die gröſſere Ehr GOttes/ vnd die Chriſtliche Lieb/ vnd Gerechtigkeit erfordert/ doch aber/ wann ich ein oder den andern vn- wiſſentlich noch etwas ſchuldig verbliben wäre/ beken- ne ich hiemit offentlich/ daß mein endlicher Willen vnd Begehren ſeye/ daß ſolche Schuld vor andern ab- geſtatt/ vnd alſo die Gerechtigkeit völlig erfüllt werde. Bitte derohalben abermal alle meine Freund/ ſie wol- len diſen meinen letzten Willen fleiſſig in Obacht nem- men/ vnd alles/ was ich darinn verordnet/ ſchnell/ vnd vollkommentlich zu jhrem vnnd meinem Hayl voll- ziehen. Zum achten bekenne ich/ daß ich alle Gutthaten/ Danck- Z 4
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Ein anders.
was ſie von jhrem Hayl/ vnd Seeligkeit verhindern
kan/ gnädiglich beſchützen. Was aber letztlich die
zeitliche Güter anbelangt/ hab ich dieſelbe zwar auß-
getheilt/ wie ich vermaint hab/ daß es die gröſſere Ehr
GOttes/ vnd die Chriſtliche Lieb/ vnd Gerechtigkeit
erfordert/ doch aber/ wann ich ein oder den andern vn-
wiſſentlich noch etwas ſchuldig verbliben wäre/ beken-
ne ich hiemit offentlich/ daß mein endlicher Willen
vnd Begehren ſeye/ daß ſolche Schuld vor andern ab-
geſtatt/ vnd alſo die Gerechtigkeit völlig erfüllt werde.
Bitte derohalben abermal alle meine Freund/ ſie wol-
len diſen meinen letzten Willen fleiſſig in Obacht nem-
men/ vnd alles/ was ich darinn verordnet/ ſchnell/ vnd
vollkommentlich zu jhrem vnnd meinem Hayl voll-
ziehen.
Zum achten bekenne ich/ daß ich alle Gutthaten/
welche mir die gantze Zeit meines Lebens/ ſonderlich
aber in gegenwärtiger Kranckheit von meinen Freun-
den/ oder andern gutwilligen Perſonen/ ſeynd erwi-
ſen worden/ oder auch hinfüran noch werden erwiſen
werden/ mit danckbarem Gemüth erkenne/ auch allen
möglichen Fleiß anwenden werde/ daß ich dieſelbe/ wo
es in diſer Welt nicht geſchehen kan/ auffs wenigſt in
dem andern Leben treulich vergelte; dahero dann ich
ſie abermal demütig bitte/ ſie wollen mir nach meinem
Abſterben mit dem HH. Meß-Opffer/ Ablaß/ Ge-
bett/ vnd andern gottſeeligen Wercken zu hülff kom-
men/ damit ich etwan wtgen meiner vilfältigen Sün-
den nicht lang in dem ſwwären Fegfeuer auffgehal-
ten/ ſondern alsbald zu der erwünſchten Seeligkeit
auffgenommen werde/ vnnd alſo mein ſchuldige
Danck-
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