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Lohner, Tobias: Geistliche Hauß-Bibliothec. Bd. 4. München, 1684.

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Ein anders.
mütigkeit außzustehen. Dahero bitt ich mein aller-
gnädigsten GOTT vnd HERRN/ er wolle mein
Schwachheit mit seiner Allmacht stärcken/ vnd gleich
wie er mich mit diser Kranckheit Vätterlich haimb-
gesucht/ also auch zu vollkomner Volziehung seines
heiligstens Willens häuffige Gnad vnnd Hülff mit-
theilen.

Zum vierdten bekenne ich/ daß/ wofern es meinem
GOTT vnd HERRN gefallen wird/ mir durch
gegenwärtige Kranckheit mein elendes Leben abzu-
kürtzen/ ich mich seinem Göttlichen Willen gäntzlich
übergeben hab/ weil ich jederzeit die jenige Stund
weiß/ vnd Zeit deß Todts für die Beste/ vnd tauglich-
ste gehalten/ welche mir von der allerweisesten/ vnd
liebreichsten Fürsichtigkeit GOTTES ist verordnet
worden.

Zum fünfften bekenne ich/ daß/ wann ich nun-
mehr von diser Welt wird abscheyden müssen/ ich
erstlich sterben wolle in wahren Catholischen vnnd
Apostolischen Glauben/ in welchem bißherv alle Hei-
ligen gestorben seynd. Hernach in steiffer Hoff-
nung auff die Verdienst meines allerliebsten Hey-
lands JESU Christi/ seiner allerrainesten Mutter/
vnd aller meiner H. Patronen. Letztlich in Lieb vnd
Gnad deß Allmächtigen GOttes/ der mich von Ewig-
keit/ wie ich verhoff zu dem ewigen Leben verordnet
hat/ vnnd allberait auch dahin beruffen/ vnnd einlassen
wird.

Damit ich aber dise so hocherwünschte Seeligkeit
desto gewiser erlange/ so bekenne ich hiemit zum sech-
sten/ daß ich wegen meiner aller vnd jeder begangner

Sün-
Z 3

Ein anders.
mütigkeit außzuſtehen. Dahero bitt ich mein aller-
gnädigſten GOTT vnd HERRN/ er wolle mein
Schwachheit mit ſeiner Allmacht ſtärcken/ vnd gleich
wie er mich mit diſer Kranckheit Vätterlich haimb-
geſucht/ alſo auch zu vollkomner Volziehung ſeines
heiligſtens Willens häuffige Gnad vnnd Hülff mit-
theilen.

Zum vierdten bekenne ich/ daß/ wofern es meinem
GOTT vnd HERRN gefallen wird/ mir durch
gegenwärtige Kranckheit mein elendes Leben abzu-
kürtzen/ ich mich ſeinem Göttlichen Willen gäntzlich
übergeben hab/ weil ich jederzeit die jenige Stund
weiß/ vnd Zeit deß Todts für die Beſte/ vnd tauglich-
ſte gehalten/ welche mir von der allerweiſeſten/ vnd
liebreichſten Fürſichtigkeit GOTTES iſt verordnet
worden.

Zum fünfften bekenne ich/ daß/ wann ich nun-
mehr von diſer Welt wird abſcheyden müſſen/ ich
erſtlich ſterben wolle in wahren Catholiſchen vnnd
Apoſtoliſchen Glauben/ in welchem bißherv alle Hei-
ligen geſtorben ſeynd. Hernach in ſteiffer Hoff-
nung auff die Verdienſt meines allerliebſten Hey-
lands JESU Chriſti/ ſeiner allerraineſten Mutter/
vnd aller meiner H. Patronen. Letztlich in Lieb vnd
Gnad deß Allmächtigen GOttes/ der mich von Ewig-
keit/ wie ich verhoff zu dem ewigen Leben verordnet
hat/ vnnd allberait auch dahin beruffen/ vnnd einlaſſen
wird.

Damit ich aber diſe ſo hocherwünſchte Seeligkeit
deſto gewiſer erlange/ ſo bekenne ich hiemit zum ſech-
ſten/ daß ich wegen meiner aller vnd jeder begangner

Sün-
Z 3
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[357/0357] Ein anders. mütigkeit außzuſtehen. Dahero bitt ich mein aller- gnädigſten GOTT vnd HERRN/ er wolle mein Schwachheit mit ſeiner Allmacht ſtärcken/ vnd gleich wie er mich mit diſer Kranckheit Vätterlich haimb- geſucht/ alſo auch zu vollkomner Volziehung ſeines heiligſtens Willens häuffige Gnad vnnd Hülff mit- theilen. Zum vierdten bekenne ich/ daß/ wofern es meinem GOTT vnd HERRN gefallen wird/ mir durch gegenwärtige Kranckheit mein elendes Leben abzu- kürtzen/ ich mich ſeinem Göttlichen Willen gäntzlich übergeben hab/ weil ich jederzeit die jenige Stund weiß/ vnd Zeit deß Todts für die Beſte/ vnd tauglich- ſte gehalten/ welche mir von der allerweiſeſten/ vnd liebreichſten Fürſichtigkeit GOTTES iſt verordnet worden. Zum fünfften bekenne ich/ daß/ wann ich nun- mehr von diſer Welt wird abſcheyden müſſen/ ich erſtlich ſterben wolle in wahren Catholiſchen vnnd Apoſtoliſchen Glauben/ in welchem bißherv alle Hei- ligen geſtorben ſeynd. Hernach in ſteiffer Hoff- nung auff die Verdienſt meines allerliebſten Hey- lands JESU Chriſti/ ſeiner allerraineſten Mutter/ vnd aller meiner H. Patronen. Letztlich in Lieb vnd Gnad deß Allmächtigen GOttes/ der mich von Ewig- keit/ wie ich verhoff zu dem ewigen Leben verordnet hat/ vnnd allberait auch dahin beruffen/ vnnd einlaſſen wird. Damit ich aber diſe ſo hocherwünſchte Seeligkeit deſto gewiſer erlange/ ſo bekenne ich hiemit zum ſech- ſten/ daß ich wegen meiner aller vnd jeder begangner Sün- Z 3

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Zitationshilfe: Lohner, Tobias: Geistliche Hauß-Bibliothec. Bd. 4. München, 1684, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohner_geistliche04_1684/357>, abgerufen am 26.06.2024.