Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lohner, Tobias: Geistliche Hauß-Bibliothec. Bd. 4. München, 1684.

Bild:
<< vorherige Seite

Exempel etlicher heiligen Personen/ etc.
wann sie allzeit gesund gewesen. Jst endlich an
der Lieb Gottes mehr/ als leiblichen Kranckheiten
Gottseeliglich gestorben.

O heiliger/ O gewünschter/ glückseliger Todt!
aber was Wunder? dann an disem wahren vnnd
allein heylsamen Springbrunn (wann sie etwan
im Geist oder am Leib krafftloß worden) hat sie
sich erquickt/ vnd mit dem Samaritanischen Weib
offt gesprochen: Domine da mihi hanc aquam,
O HErr lösche meinen Durst/ dann ich sterb auß
Hitz deiner Lieb.

Am Durchlauff lag 14. gantzer Jahr der H.
Bernardinus/ in welcher Zeit er 14, ansehenliche
Predigen von den Schmertzen der Sterbenden
geschriben. Eben dises hat gelitten der H. Jgna-
tius/ vnd Xaverius.

Vom Durst/ vnd hitzigen Fiebern wurden ge-
plaget der H. Chrysostomus/ die H. Adelgundis/
vnd darumb rufft man an den H. Aegidium/ in
hitzigen Fiebern/ weil er mit disen behafft war.

Wassersichtig war acht gantzer Monat Be-
niamin ein Religios/ also daß man seinen kleine-
sten Finger vor Geschwulst mit der Hand nicht
vmbgreiffen können. Jn diser Schul war auch
die H. Lydwina/ welche jhr Leben durch Stein
vud Gallsucht geendet.

Ein Verdruß/ oder Grausen ob dem Essen/
bekamen auß langwüriger Kranckheit der H. An-
selmus/ Beda/ vnd Jsidorus. Dergleichen Blö-
digkeiten deß Magens vnd Ohnmächtenlitte der
H. Chrysostomus.

Der

Exempel etlicher heiligen Perſonen/ ꝛc.
wann ſie allzeit geſund geweſen. Jſt endlich an
der Lieb Gottes mehr/ als leiblichen Kranckheiten
Gottſeeliglich geſtorben.

O heiliger/ O gewünſchter/ glückſeliger Todt!
aber was Wunder? dann an diſem wahren vnnd
allein heylſamen Springbrunn (wann ſie etwan
im Geiſt oder am Leib krafftloß worden) hat ſie
ſich erquickt/ vnd mit dem Samaritaniſchen Weib
offt geſprochen: Domine da mihi hanc aquam,
O HErꝛ löſche meinen Durſt/ dann ich ſterb auß
Hitz deiner Lieb.

Am Durchlauff lag 14. gantzer Jahr der H.
Bernardinus/ in welcher Zeit er 14, anſehenliche
Predigen von den Schmertzen der Sterbenden
geſchriben. Eben diſes hat gelitten der H. Jgna-
tius/ vnd Xaverius.

Vom Durſt/ vnd hitzigen Fiebern wurden ge-
plaget der H. Chryſoſtomus/ die H. Adelgundis/
vnd darumb rufft man an den H. Aegidium/ in
hitzigen Fiebern/ weil er mit diſen behafft war.

Waſſerſichtig war acht gantzer Monat Be-
niamin ein Religios/ alſo daß man ſeinen kleine-
ſten Finger vor Geſchwulſt mit der Hand nicht
vmbgreiffen können. Jn diſer Schul war auch
die H. Lydwina/ welche jhr Leben durch Stein
vud Gallſucht geendet.

Ein Verdruß/ oder Grauſen ob dem Eſſen/
bekamen auß langwüriger Kranckheit der H. An-
ſelmus/ Beda/ vnd Jſidorus. Dergleichen Blö-
digkeiten deß Magens vnd Ohnmächtenlitte der
H. Chryſoſtomus.

Der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0336" n="336"/><fw place="top" type="header">Exempel etlicher heiligen Per&#x017F;onen/ &#xA75B;c.</fw><lb/>
wann &#x017F;ie allzeit ge&#x017F;und gewe&#x017F;en. J&#x017F;t endlich an<lb/>
der Lieb Gottes mehr/ als leiblichen Kranckheiten<lb/>
Gott&#x017F;eeliglich ge&#x017F;torben.</p><lb/>
          <p>O heiliger/ O gewün&#x017F;chter/ glück&#x017F;eliger Todt!<lb/>
aber was Wunder? dann an di&#x017F;em wahren vnnd<lb/>
allein heyl&#x017F;amen Springbrunn (wann &#x017F;ie etwan<lb/>
im Gei&#x017F;t oder am Leib krafftloß worden) hat &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;ich erquickt/ vnd mit dem Samaritani&#x017F;chen Weib<lb/>
offt ge&#x017F;prochen: <hi rendition="#aq">Domine da mihi hanc aquam,</hi><lb/>
O HEr&#xA75B;&#x017F;che meinen Dur&#x017F;t/ dann ich &#x017F;terb auß<lb/>
Hitz deiner Lieb.</p><lb/>
          <p>Am Durchlauff lag 14. gantzer Jahr der H.<lb/>
Bernardinus/ in welcher Zeit er 14, an&#x017F;ehenliche<lb/>
Predigen von den Schmertzen der Sterbenden<lb/>
ge&#x017F;chriben. Eben di&#x017F;es hat gelitten der H. Jgna-<lb/>
tius/ vnd Xaverius.</p><lb/>
          <p>Vom Dur&#x017F;t/ vnd hitzigen Fiebern wurden ge-<lb/>
plaget der H. Chry&#x017F;o&#x017F;tomus/ die H. Adelgundis/<lb/>
vnd darumb rufft man an den H. Aegidium/ in<lb/>
hitzigen Fiebern/ weil er mit di&#x017F;en behafft war.</p><lb/>
          <p>Wa&#x017F;&#x017F;er&#x017F;ichtig war acht gantzer Monat Be-<lb/>
niamin ein Religios/ al&#x017F;o daß man &#x017F;einen kleine-<lb/>
&#x017F;ten Finger vor Ge&#x017F;chwul&#x017F;t mit der Hand nicht<lb/>
vmbgreiffen können. Jn di&#x017F;er Schul war auch<lb/>
die H. Lydwina/ welche jhr Leben durch Stein<lb/>
vud Gall&#x017F;ucht geendet.</p><lb/>
          <p>Ein Verdruß/ oder Grau&#x017F;en ob dem E&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
bekamen auß langwüriger Kranckheit der H. An-<lb/>
&#x017F;elmus/ Beda/ vnd J&#x017F;idorus. Dergleichen Blö-<lb/>
digkeiten deß Magens vnd Ohnmächtenlitte der<lb/>
H. Chry&#x017F;o&#x017F;tomus.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[336/0336] Exempel etlicher heiligen Perſonen/ ꝛc. wann ſie allzeit geſund geweſen. Jſt endlich an der Lieb Gottes mehr/ als leiblichen Kranckheiten Gottſeeliglich geſtorben. O heiliger/ O gewünſchter/ glückſeliger Todt! aber was Wunder? dann an diſem wahren vnnd allein heylſamen Springbrunn (wann ſie etwan im Geiſt oder am Leib krafftloß worden) hat ſie ſich erquickt/ vnd mit dem Samaritaniſchen Weib offt geſprochen: Domine da mihi hanc aquam, O HErꝛ löſche meinen Durſt/ dann ich ſterb auß Hitz deiner Lieb. Am Durchlauff lag 14. gantzer Jahr der H. Bernardinus/ in welcher Zeit er 14, anſehenliche Predigen von den Schmertzen der Sterbenden geſchriben. Eben diſes hat gelitten der H. Jgna- tius/ vnd Xaverius. Vom Durſt/ vnd hitzigen Fiebern wurden ge- plaget der H. Chryſoſtomus/ die H. Adelgundis/ vnd darumb rufft man an den H. Aegidium/ in hitzigen Fiebern/ weil er mit diſen behafft war. Waſſerſichtig war acht gantzer Monat Be- niamin ein Religios/ alſo daß man ſeinen kleine- ſten Finger vor Geſchwulſt mit der Hand nicht vmbgreiffen können. Jn diſer Schul war auch die H. Lydwina/ welche jhr Leben durch Stein vud Gallſucht geendet. Ein Verdruß/ oder Grauſen ob dem Eſſen/ bekamen auß langwüriger Kranckheit der H. An- ſelmus/ Beda/ vnd Jſidorus. Dergleichen Blö- digkeiten deß Magens vnd Ohnmächtenlitte der H. Chryſoſtomus. Der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lohner_geistliche04_1684
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lohner_geistliche04_1684/336
Zitationshilfe: Lohner, Tobias: Geistliche Hauß-Bibliothec. Bd. 4. München, 1684, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohner_geistliche04_1684/336>, abgerufen am 28.11.2024.