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Lohner, Tobias: Geistliche Hauß-Bibliothec. Bd. 4. München, 1684.

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Litaney von der Gedult.

Ach liebster JEsu/ ach vereinige meine Schmer-
tzen mit den deinen/ vnd opffere sie auff deinem himmli-
schen Vatter.

Ach was soll ich GOtt geben vmb alles/ das er mir
geben hat? den Kelch/ den er mir hat eingeschenckt/
will ich außtrincken/ vnd also seinen heiligen Namen
benedeyen.

O meiu JEsu/ der Diener ist nicht grösser/ als der
HErr; weil dann du sovil gelitten hast/ warumb
wolt ich nicht das wenig gedulten; vnd ich zwar leide
alles billich/ du aber was hast verschuldt?

O JESU/ verleyh mir Gedult/
Daß ich abzahl mein Sünd/ vnd Schuld:
Mit deinem Leyden/ Creutz/ vnd Peyn/
Laß mein Leyden vereinigt seyn.
Trostreiche Sprüch/
Für die Gedult.
Auß der H. Schrifft.

DEr HErr euer GOtt versucht euch/ das offen-
bar werde/ ob jhr jhn von gantzen Hertzen/ vnd
von gantzer Seel liebet.

Dieweil du GOtt angenemb warest/ war vonnö-
then/ daß dich die Anfechtungenbewehreten.

Wann wir das Gut haben von der Hand GOttes
empfangen/ warumb wolten wir nicht auch das Böß
annemmen?

Mein Kind verwirff die Zucht deß HErrn nicht/
vnd sey nicht vngedultig über seiner Straff/ dann

welchen
Litaney von der Gedult.

Ach liebſter JEſu/ ach vereinige meine Schmer-
tzen mit den deinen/ vnd opffere ſie auff deinem him̃li-
ſchen Vatter.

Ach was ſoll ich GOtt geben vmb alles/ das er mir
geben hat? den Kelch/ den er mir hat eingeſchenckt/
will ich außtrincken/ vnd alſo ſeinen heiligen Namen
benedeyen.

O meiu JEſu/ der Diener iſt nicht gröſſer/ als der
HErꝛ; weil dann du ſovil gelitten haſt/ warumb
wolt ich nicht das wenig gedulten; vnd ich zwar leide
alles billich/ du aber was haſt verſchuldt?

O JESU/ verleyh mir Gedult/
Daß ich abzahl mein Sünd/ vnd Schuld:
Mit deinem Leyden/ Creutz/ vnd Peyn/
Laß mein Leyden vereinigt ſeyn.
Troſtreiche Sprüch/
Für die Gedult.
Auß der H. Schrifft.

DEr HErꝛ euer GOtt verſucht euch/ das offen-
bar werde/ ob jhr jhn von gantzen Hertzen/ vnd
von gantzer Seel liebet.

Dieweil du GOtt angenemb wareſt/ war vonnö-
then/ daß dich die Anfechtungenbewehreten.

Wann wir das Gut haben von der Hand GOttes
empfangen/ warumb wolten wir nicht auch das Böß
annemmen?

Mein Kind verwirff die Zucht deß HErꝛn nicht/
vnd ſey nicht vngedultig über ſeiner Straff/ dann

welchen
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[304/0304] Litaney von der Gedult. Ach liebſter JEſu/ ach vereinige meine Schmer- tzen mit den deinen/ vnd opffere ſie auff deinem him̃li- ſchen Vatter. Ach was ſoll ich GOtt geben vmb alles/ das er mir geben hat? den Kelch/ den er mir hat eingeſchenckt/ will ich außtrincken/ vnd alſo ſeinen heiligen Namen benedeyen. O meiu JEſu/ der Diener iſt nicht gröſſer/ als der HErꝛ; weil dann du ſovil gelitten haſt/ warumb wolt ich nicht das wenig gedulten; vnd ich zwar leide alles billich/ du aber was haſt verſchuldt? O JESU/ verleyh mir Gedult/ Daß ich abzahl mein Sünd/ vnd Schuld: Mit deinem Leyden/ Creutz/ vnd Peyn/ Laß mein Leyden vereinigt ſeyn. Troſtreiche Sprüch/ Für die Gedult. Auß der H. Schrifft. DEr HErꝛ euer GOtt verſucht euch/ das offen- bar werde/ ob jhr jhn von gantzen Hertzen/ vnd von gantzer Seel liebet. Dieweil du GOtt angenemb wareſt/ war vonnö- then/ daß dich die Anfechtungenbewehreten. Wann wir das Gut haben von der Hand GOttes empfangen/ warumb wolten wir nicht auch das Böß annemmen? Mein Kind verwirff die Zucht deß HErꝛn nicht/ vnd ſey nicht vngedultig über ſeiner Straff/ dann welchen

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Zitationshilfe: Lohner, Tobias: Geistliche Hauß-Bibliothec. Bd. 4. München, 1684, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohner_geistliche04_1684/304>, abgerufen am 26.06.2024.