Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lohenstein, Daniel Casper von: Sophonisbe. Breslau, 1680.

Bild:
<< vorherige Seite
SOPHONISBE.
Die Scipionen solln der Juno Stadt zerstören.
Scipio. Dich/ Masanissa/ wird Rom stets als Bunds-Freund
ehren.
615Dis überliefert dir des Syphax Reich durch mich.
Nimm Cron und Zepter hin; du wirst hingegen dich
Der Römer treuer Freund hinfort zu sterben mühen.
Alle. Daß Rom und Seipio und Masanissa blühen.
Reyen
Des Verhängnüsses der vier
Monarchien.
Das Verhängnüs.
620
JHr grossen Reiche dieser Welt/
Die ihr verblüht seit/ und solt blühen.
Mein Arm der Erd' und Himmel hält/
Der euch hat Sieg und Macht verliehen/
Stellt einen güldnen Siegs-Krantz hier
Dem Grösten unter allen für.
625Jch hab' Jhn an den Himmel an
Mit Stahl und Diamant gebunden/
Daß ihn kein Arm abreissen kan/
Als der den Welt-Kreiß überwunden.
Kommt und versuchet euer Heil.
630Dem Stärcksten wird der Preiß zu theil.
Das Assyrische Reich.
Rühmt eure Würd'/ ihr Reiche/ wie ihr wolt.
Jhr seit aus Silber/ Ertz't/ Stahl/ Thone/ meine Glieder.
Jch bin das Haupt; und dis ist feines Gold.
Und meine güldne Zeit kömmt mit euch keiner wieder.
Mein
G
SOPHONISBE.
Die Scipionen ſolln der Juno Stadt zerſtoͤren.
Scipio. Dich/ Maſaniſſa/ wird Rom ſtets als Bunds-Freund
ehren.
615Dis uͤberliefert dir des Syphax Reich durch mich.
Nim̃ Cron und Zepter hin; du wirſt hingegen dich
Der Roͤmer treuer Freund hinfort zu ſterben muͤhen.
Alle. Daß Rom und Seipio und Maſaniſſa bluͤhen.
Reyen
Des Verhaͤngnuͤſſes der vier
Monarchien.
Das Verhaͤngnuͤs.
620
JHr groſſen Reiche dieſer Welt/
Die ihr verbluͤht ſeit/ und ſolt bluͤhen.
Mein Arm der Erd’ und Himmel haͤlt/
Der euch hat Sieg und Macht verliehen/
Stellt einen guͤldnen Siegs-Krantz hier
Dem Groͤſten unter allen fuͤr.
625Jch hab’ Jhn an den Himmel an
Mit Stahl und Diamant gebunden/
Daß ihn kein Arm abreiſſen kan/
Als der den Welt-Kreiß uͤberwunden.
Kom̃t und verſuchet euer Heil.
630Dem Staͤrckſten wird der Preiß zu theil.
Das Aſſyriſche Reich.
Ruͤhmt eure Wuͤrd’/ ihr Reiche/ wie ihr wolt.
Jhr ſeit aus Silber/ Ertz’t/ Stahl/ Thone/ meine Glieder.
Jch bin das Haupt; und dis iſt feines Gold.
Und meine guͤldne Zeit koͤm̃t mit euch keiner wieder.
Mein
G
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <sp who="#LAEL">
          <p><pb facs="#f0134" n="97"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SOPHONISBE.</hi></hi></fw><lb/>
Die Scipionen &#x017F;olln der Juno Stadt zer&#x017F;to&#x0364;ren.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#SCI">
          <speaker> <hi rendition="#aq">Scipio.</hi> </speaker>
          <p>Dich/ Ma&#x017F;ani&#x017F;&#x017F;a/ wird Rom &#x017F;tets als Bunds-Freund<lb/>
ehren.<lb/><note place="left">615</note>Dis u&#x0364;berliefert dir des Syphax Reich durch mich.<lb/>
Nim&#x0303; Cron und Zepter hin; du wir&#x017F;t hingegen dich<lb/>
Der Ro&#x0364;mer treuer Freund hinfort zu &#x017F;terben mu&#x0364;hen.<lb/><hi rendition="#fr">Alle.</hi> Daß Rom und Seipio und Ma&#x017F;ani&#x017F;&#x017F;a blu&#x0364;hen.</p>
        </sp><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Reyen</hi> </head><lb/>
          <stage> <hi rendition="#b">Des Verha&#x0364;ngnu&#x0364;&#x017F;&#x017F;es der vier</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Monarchien.</hi> </stage><lb/>
          <sp who="#VERHAE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Das Verha&#x0364;ngnu&#x0364;s.</hi> </speaker><lb/>
            <note place="left">620</note>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l><hi rendition="#in">J</hi>Hr gro&#x017F;&#x017F;en Reiche die&#x017F;er Welt/</l><lb/>
                <l>Die ihr verblu&#x0364;ht &#x017F;eit/ und &#x017F;olt blu&#x0364;hen.</l><lb/>
                <l>Mein Arm der Erd&#x2019; und Himmel ha&#x0364;lt/</l><lb/>
                <l>Der euch hat Sieg und Macht verliehen/</l><lb/>
                <l>Stellt einen gu&#x0364;ldnen Siegs-Krantz hier</l><lb/>
                <l>Dem Gro&#x0364;&#x017F;ten unter allen fu&#x0364;r.</l><lb/>
                <l><note place="left">625</note>Jch hab&#x2019; Jhn an den Himmel an</l><lb/>
                <l>Mit Stahl und Diamant gebunden/</l><lb/>
                <l>Daß ihn kein Arm abrei&#x017F;&#x017F;en kan/</l><lb/>
                <l>Als der den Welt-Kreiß u&#x0364;berwunden.</l><lb/>
                <l>Kom&#x0303;t und ver&#x017F;uchet euer Heil.</l><lb/>
                <l><note place="left">630</note>Dem Sta&#x0364;rck&#x017F;ten wird der Preiß zu theil.</l>
              </lg>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp who="#AREI">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Das A&#x017F;&#x017F;yri&#x017F;che Reich.</hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l>Ru&#x0364;hmt eure Wu&#x0364;rd&#x2019;/ ihr Reiche/ wie ihr wolt.</l><lb/>
                <l>Jhr &#x017F;eit aus Silber/ Ertz&#x2019;t/ Stahl/ Thone/ meine Glieder.</l><lb/>
                <l>Jch bin das Haupt; und dis i&#x017F;t feines Gold.</l><lb/>
                <l>Und meine gu&#x0364;ldne Zeit ko&#x0364;m&#x0303;t mit euch keiner wieder.</l><lb/>
                <fw place="bottom" type="sig">G</fw>
                <fw place="bottom" type="catch">Mein</fw><lb/>
              </lg>
            </lg>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[97/0134] SOPHONISBE. Die Scipionen ſolln der Juno Stadt zerſtoͤren. Scipio. Dich/ Maſaniſſa/ wird Rom ſtets als Bunds-Freund ehren. Dis uͤberliefert dir des Syphax Reich durch mich. Nim̃ Cron und Zepter hin; du wirſt hingegen dich Der Roͤmer treuer Freund hinfort zu ſterben muͤhen. Alle. Daß Rom und Seipio und Maſaniſſa bluͤhen. Reyen Des Verhaͤngnuͤſſes der vier Monarchien. Das Verhaͤngnuͤs. JHr groſſen Reiche dieſer Welt/ Die ihr verbluͤht ſeit/ und ſolt bluͤhen. Mein Arm der Erd’ und Himmel haͤlt/ Der euch hat Sieg und Macht verliehen/ Stellt einen guͤldnen Siegs-Krantz hier Dem Groͤſten unter allen fuͤr. Jch hab’ Jhn an den Himmel an Mit Stahl und Diamant gebunden/ Daß ihn kein Arm abreiſſen kan/ Als der den Welt-Kreiß uͤberwunden. Kom̃t und verſuchet euer Heil. Dem Staͤrckſten wird der Preiß zu theil. Das Aſſyriſche Reich. Ruͤhmt eure Wuͤrd’/ ihr Reiche/ wie ihr wolt. Jhr ſeit aus Silber/ Ertz’t/ Stahl/ Thone/ meine Glieder. Jch bin das Haupt; und dis iſt feines Gold. Und meine guͤldne Zeit koͤm̃t mit euch keiner wieder. Mein G

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lohenstein_sophonisbe_1680
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lohenstein_sophonisbe_1680/134
Zitationshilfe: Lohenstein, Daniel Casper von: Sophonisbe. Breslau, 1680, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohenstein_sophonisbe_1680/134>, abgerufen am 25.11.2024.