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Lohenstein, Daniel Casper von: Großmüthiger Feldherr Arminius oder Herrmann. Bd. 1. Leipzig, 1689.

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Anderes Buch
Was die Thiere den Menschen für Artzneyen gewiesen. Ob die unvernünftigen Thie-
re/ wie die Menschen/ Gemüths-Regungen haben? Malovend gedencket eines Wun-
der-Horns/ welches eine Wald-Göttin einem Fürsten seines Geschlechts gegeben. Der
Römer Großsprechen von ihren Thaten. Jhre gegen frembde Völcker verübte Boß-
heiten/ und Verdrückung anderer Siege. Die Fürsten fällen viel wilde Schweine/
derer eines Rhemetalcen verwundet. Fürtreffligkeit der Britannischen Tocken und
anderer Hunde. Erlegung zweyer Bären. Die Treue der Hunde gegen ihre Herren.
Alfesleben verlieret bey Ausweidung des Bäres einen eisernen Ring. Schätzbarkeit
gewisser Ringe/ und warumb die Cattischen Edelleute biß zu Erlegung eines Feindes
eiserne tragen? Das Recht güldne und eiserne Ringe zu tragen/ die Gewohnheit
selbte zu verschencken/ an gewissen Gliedern zu tragen/ und gewisse Bilder
darein zu etzen. Was die Catten und andere für Wappen geführt. Alfesleben wird
von einer Sau verwundet. Andeutungen durch Ringe und andere seltzame Wir-
ckungen. Die Fürsten speisen in des Feldherrn Jäger-Hause. Beschreibung des
Boller-Brunnes/ und anderer wunderbaren Wässer. Deutschland wäre Außlän-
dern wider die Wahrheit allzu rauh beschrieben/ und hätte sich durch die Gemein-
schafft mit den Römern verbessert. Die Natur wäre mit wenigem vergnügt/ und
hätte iedem Lande seine Nothdurfft verschafft. Scheltung des lüsternen Uberflusses.
Schädligkeit frembder Gewächse. Ob die Natur deßwegen in allen Landen nicht
alles wachsen lasse/ daß eines mit dem andern Gemeinschafft haben solle? Ob der
Mensch sein Leben durch Erfindungen zu verbessern/ oder sich mit den blossen Gaben
der Natur zu vergnügen habe? Verwerffung der Zärtligkeit und Verschwendung/
und das Lob der menschlichen Abhärtung; iedoch sey die Tugend keine Feindin der Ge-
mächligkeit. Der Deutschen Uhrsprung. Die Geschichte Hermions des ersten deut-
schen Feldherrns aus dem Cheruskischen Geschlechte. Der Kwaden Hertzog Atcoroth
hat Mißfallen über Hermions Wahl. Seine Tochter Emma ist verliebt in Hermions
Sohn Marß. Hermion nimmt sich der vom Atcoroth bekriegter Noricher/ nebst dem
Fürsten der Rhetier Bato an; schlägt und zwinget ihn/ daß er ihm die Länder zwi-
schen der March und Wage/ seinem Sohne Mars die Tochter/ dem Bato sein Wahl-
Recht abtreten muß. Seine Gemahlin Künigundis verleitet den Atcoroth zum Frie-
dens-Bruche/ sperret die Emma ein/ und bringt den Mars umbs Auge. Atcoroth
wird geschlagen/ erstochen/ Künigundis belägert/ aber durch den Emma an Mars/ der
Jutta des Hermions Tochter an Valuscenes des Atcoroths Sohn geschehene Verhey-
rathung Friede gemacht. Hermion überwindet die Sequaner/ und lehret die Wei-
ber kriegen. Mars wird nach ihm wider Svasandufaln den Fürsten der Tencterer
zum Feldherrn erkieset/ dieser auch von jenem/ und jener vom Fürsten der Alemänner
erlegt. Cridifer sein Sohn wird von Dulwigen der Vindelicher Hertzoge gefangen.
Nach neun andern wird Vandal der dritte Cheruskische Feldherr. Dieser schlägt
Micasirn den Sarmater/ stirbt aber zeitlich. Jhm folgt der kluge und friedsame Her-
tzog Ulsing; herrschet lange; vermählet seinen Sohn Alemann an Vercingentorichs
Tochter und macht ihn zum fünften Feldherrn. Lob des Friedens. Ulsings nützliche Ge-
bäue. Verachtung der unnützen aber kostbaren/ wie auch der wahrsagenden Stern-

seher-

Anderes Buch
Was die Thiere den Menſchen fuͤr Artzneyen gewieſen. Ob die unvernuͤnftigen Thie-
re/ wie die Menſchen/ Gemuͤths-Regungen haben? Malovend gedencket eines Wun-
der-Horns/ welches eine Wald-Goͤttin einem Fuͤrſten ſeines Geſchlechts gegeben. Der
Roͤmer Großſprechen von ihren Thaten. Jhre gegen frembde Voͤlcker veruͤbte Boß-
heiten/ und Verdruͤckung anderer Siege. Die Fuͤrſten faͤllen viel wilde Schweine/
derer eines Rhemetalcen verwundet. Fuͤrtreffligkeit der Britanniſchen Tocken und
anderer Hunde. Erlegung zweyer Baͤren. Die Treue der Hunde gegen ihre Herren.
Alfesleben verlieret bey Ausweidung des Baͤres einen eiſernen Ring. Schaͤtzbarkeit
gewiſſer Ringe/ und warumb die Cattiſchen Edelleute biß zu Erlegung eines Feindes
eiſerne tragen? Das Recht guͤldne und eiſerne Ringe zu tragen/ die Gewohnheit
ſelbte zu verſchencken/ an gewiſſen Gliedern zu tragen/ und gewiſſe Bilder
darein zu etzen. Was die Catten und andere fuͤr Wappen gefuͤhrt. Alfesleben wird
von einer Sau verwundet. Andeutungen durch Ringe und andere ſeltzame Wir-
ckungen. Die Fuͤrſten ſpeiſen in des Feldherrn Jaͤger-Hauſe. Beſchreibung des
Boller-Brunnes/ und anderer wunderbaren Waͤſſer. Deutſchland waͤre Außlaͤn-
dern wider die Wahrheit allzu rauh beſchrieben/ und haͤtte ſich durch die Gemein-
ſchafft mit den Roͤmern verbeſſert. Die Natur waͤre mit wenigem vergnuͤgt/ und
haͤtte iedem Lande ſeine Nothdurfft verſchafft. Scheltung des luͤſternen Uberfluſſes.
Schaͤdligkeit frembder Gewaͤchſe. Ob die Natur deßwegen in allen Landen nicht
alles wachſen laſſe/ daß eines mit dem andern Gemeinſchafft haben ſolle? Ob der
Menſch ſein Leben durch Erfindungen zu verbeſſern/ oder ſich mit den bloſſen Gaben
der Natur zu vergnuͤgen habe? Verwerffung der Zaͤrtligkeit und Verſchwendung/
und das Lob der menſchlichen Abhaͤrtung; iedoch ſey die Tugend keine Feindin der Ge-
maͤchligkeit. Der Deutſchen Uhrſprung. Die Geſchichte Hermions des erſten deut-
ſchen Feldherrns aus dem Cheruskiſchen Geſchlechte. Der Kwaden Hertzog Atcoroth
hat Mißfallen uͤber Hermions Wahl. Seine Tochter Emma iſt verliebt in Hermions
Sohn Marß. Hermion nim̃t ſich der vom Atcoroth bekriegter Noricher/ nebſt dem
Fuͤrſten der Rhetier Bato an; ſchlaͤgt und zwinget ihn/ daß er ihm die Laͤnder zwi-
ſchen der March und Wage/ ſeinem Sohne Mars die Tochter/ dem Bato ſein Wahl-
Recht abtreten muß. Seine Gemahlin Kuͤnigundis verleitet den Atcoroth zum Frie-
dens-Bruche/ ſperret die Emma ein/ und bringt den Mars umbs Auge. Atcoroth
wird geſchlagen/ erſtochen/ Kuͤnigundis belaͤgert/ aber durch den Emma an Mars/ der
Jutta des Hermions Tochter an Valuſcenes des Atcoroths Sohn geſchehene Verhey-
rathung Friede gemacht. Hermion uͤberwindet die Sequaner/ und lehret die Wei-
ber kriegen. Mars wird nach ihm wider Svaſandufaln den Fuͤrſten der Tencterer
zum Feldherrn erkieſet/ dieſer auch von jenem/ und jener vom Fuͤrſten der Alemaͤnner
erlegt. Cridifer ſein Sohn wird von Dulwigen der Vindelicher Hertzoge gefangen.
Nach neun andern wird Vandal der dritte Cheruskiſche Feldherr. Dieſer ſchlaͤgt
Micaſirn den Sarmater/ ſtirbt aber zeitlich. Jhm folgt der kluge und friedſame Her-
tzog Ulſing; herrſchet lange; vermaͤhlet ſeinen Sohn Alemann an Vercingentorichs
Tochter und macht ihn zum fuͤnften Feldherrn. Lob des Friedens. Ulſings nuͤtzliche Ge-
baͤue. Verachtung der unnuͤtzen aber koſtbaren/ wie auch der wahrſagenden Stern-

ſeher-
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[82/0132] Anderes Buch Was die Thiere den Menſchen fuͤr Artzneyen gewieſen. Ob die unvernuͤnftigen Thie- re/ wie die Menſchen/ Gemuͤths-Regungen haben? Malovend gedencket eines Wun- der-Horns/ welches eine Wald-Goͤttin einem Fuͤrſten ſeines Geſchlechts gegeben. Der Roͤmer Großſprechen von ihren Thaten. Jhre gegen frembde Voͤlcker veruͤbte Boß- heiten/ und Verdruͤckung anderer Siege. Die Fuͤrſten faͤllen viel wilde Schweine/ derer eines Rhemetalcen verwundet. Fuͤrtreffligkeit der Britanniſchen Tocken und anderer Hunde. Erlegung zweyer Baͤren. Die Treue der Hunde gegen ihre Herren. Alfesleben verlieret bey Ausweidung des Baͤres einen eiſernen Ring. Schaͤtzbarkeit gewiſſer Ringe/ und warumb die Cattiſchen Edelleute biß zu Erlegung eines Feindes eiſerne tragen? Das Recht guͤldne und eiſerne Ringe zu tragen/ die Gewohnheit ſelbte zu verſchencken/ an gewiſſen Gliedern zu tragen/ und gewiſſe Bilder darein zu etzen. Was die Catten und andere fuͤr Wappen gefuͤhrt. Alfesleben wird von einer Sau verwundet. Andeutungen durch Ringe und andere ſeltzame Wir- ckungen. Die Fuͤrſten ſpeiſen in des Feldherrn Jaͤger-Hauſe. Beſchreibung des Boller-Brunnes/ und anderer wunderbaren Waͤſſer. Deutſchland waͤre Außlaͤn- dern wider die Wahrheit allzu rauh beſchrieben/ und haͤtte ſich durch die Gemein- ſchafft mit den Roͤmern verbeſſert. Die Natur waͤre mit wenigem vergnuͤgt/ und haͤtte iedem Lande ſeine Nothdurfft verſchafft. Scheltung des luͤſternen Uberfluſſes. Schaͤdligkeit frembder Gewaͤchſe. Ob die Natur deßwegen in allen Landen nicht alles wachſen laſſe/ daß eines mit dem andern Gemeinſchafft haben ſolle? Ob der Menſch ſein Leben durch Erfindungen zu verbeſſern/ oder ſich mit den bloſſen Gaben der Natur zu vergnuͤgen habe? Verwerffung der Zaͤrtligkeit und Verſchwendung/ und das Lob der menſchlichen Abhaͤrtung; iedoch ſey die Tugend keine Feindin der Ge- maͤchligkeit. Der Deutſchen Uhrſprung. Die Geſchichte Hermions des erſten deut- ſchen Feldherrns aus dem Cheruskiſchen Geſchlechte. Der Kwaden Hertzog Atcoroth hat Mißfallen uͤber Hermions Wahl. Seine Tochter Emma iſt verliebt in Hermions Sohn Marß. Hermion nim̃t ſich der vom Atcoroth bekriegter Noricher/ nebſt dem Fuͤrſten der Rhetier Bato an; ſchlaͤgt und zwinget ihn/ daß er ihm die Laͤnder zwi- ſchen der March und Wage/ ſeinem Sohne Mars die Tochter/ dem Bato ſein Wahl- Recht abtreten muß. Seine Gemahlin Kuͤnigundis verleitet den Atcoroth zum Frie- dens-Bruche/ ſperret die Emma ein/ und bringt den Mars umbs Auge. Atcoroth wird geſchlagen/ erſtochen/ Kuͤnigundis belaͤgert/ aber durch den Emma an Mars/ der Jutta des Hermions Tochter an Valuſcenes des Atcoroths Sohn geſchehene Verhey- rathung Friede gemacht. Hermion uͤberwindet die Sequaner/ und lehret die Wei- ber kriegen. Mars wird nach ihm wider Svaſandufaln den Fuͤrſten der Tencterer zum Feldherrn erkieſet/ dieſer auch von jenem/ und jener vom Fuͤrſten der Alemaͤnner erlegt. Cridifer ſein Sohn wird von Dulwigen der Vindelicher Hertzoge gefangen. Nach neun andern wird Vandal der dritte Cheruskiſche Feldherr. Dieſer ſchlaͤgt Micaſirn den Sarmater/ ſtirbt aber zeitlich. Jhm folgt der kluge und friedſame Her- tzog Ulſing; herrſchet lange; vermaͤhlet ſeinen Sohn Alemann an Vercingentorichs Tochter und macht ihn zum fuͤnften Feldherrn. Lob des Friedens. Ulſings nuͤtzliche Ge- baͤue. Verachtung der unnuͤtzen aber koſtbaren/ wie auch der wahrſagenden Stern- ſeher-

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Zitationshilfe: Lohenstein, Daniel Casper von: Großmüthiger Feldherr Arminius oder Herrmann. Bd. 1. Leipzig, 1689, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohenstein_feldherr01_1689/132>, abgerufen am 24.11.2024.