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Lohenstein, Daniel Casper von: Großmüthiger Feldherr Arminius oder Herrmann. Bd. 1. Leipzig, 1689.

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Arminius und Thußnelda.
seher-Kunst. Die Wissenschafft des Sternenlauffs sey aber nützlich. Ulsing muß ihm
ein Bein ablösen lassen und stirbt. Der streitbare Aleman führet einen Löwen mit sich/
erlegt die wildesten Thiere/ versteigt sich in Jagten/ wird von einer Heydexe errettet/
schlägt die Gallier. Kriegerische und Friedsame Fürsten sollen miteinander abwechseln.
Die Cheruskischen sind im Heyrathen glücklich. Alemann verehlicht seinen Sohn Hun-
nus mit des Britannischen Königs Tochter/ welcher das Atlantische Eyland erobert.
Der Carthaginenser/ Phönicier/ Egyptier/ Nord-Völcker/ Scythen/ Britannier/ Bata-
ver/ Friesen Schiffarth dahin. Die Britannier wären durch Ungewitter dahin verschla-
gen worden. Madoch der Cimbern Hertzog wäre 300. Jahr ehe dahin gereiset/ und die
Sitonier lange vorher für dem Wüterich Harfager in die Atlantische Jnsel geflo-
hen. Jhr Reichthum wäre Ursach/ daß nimmer ein Volck für dem andern verborgen/
gleichwohl hätte das Erdbeben ein gut Theil davon verschlungen. Der Griechen und
Römer Schiffarthen/ welche aber sich in das Atlantische Eyland nicht erstrecket. Mar-
comir der sechste Cheruskische Feldherr erbt von der Mutter Britannien und viel ande-
re Länder; sein Bruder der Noricher Hertzog der Bojen und Kwaden Gebiete. Mar-
comirs Kriege wieder Usesivaln der Gallier Hertzog/ wider die Hermundurer/ Catten
und den Scythischen König Salomin. Er richtet zwey Seulen auff der Atlantischen
Jnsel auff/ erobert viel grosse Länder und schaffet die in der Welt so gemeine Menschen-
Opfferung darinnen ab. Würde der Reichs-Urheber und ihrer Vergrösserer. Ob A-
lexander dem Julius oder dieser jenem vorzuziehen? Marcomirs Siege/ Reisen und Ab-
legung seiner Herrschafft. Welche die löblichste Vorbereitung zum Tode wäre. Der
Seele sey ein geheimer Zug gegen GOtt/ und ein Verlangen nach der Unsterbligkeit an-
gebohren. Jrrdische Ursachen der Abdanckungen. Mit dem Alter verfielen die besten
Fürsten. Die Reue folge der Niederlegung der Würden auff dem Fusse. Marcomir
verläst seinem Sohne Hippon die fremden/ seinem Bruder Jngram die deutschen Län-
der und die Feldherrschafft. Beyspiele etlicher anderer sich ihres Reichs enteusernder
Fürsten. Der Getischen Könige dienstbare Herrschafft. Des Rakimis Abdanckung
wegen verfallenen Ansehns bey seinem Volcke. Der siebende Feldherr Jngram und der
Dacier Hertzog Decebal bewerben sich widereinander um die Pannonische und Kwadi-
sche Hertzogin Hermildis. Decibal verfälscht Jngrams Schild durch Einschiebung ei-
nes Bildes der Cimbrischen Fürstin Gandeberge. Beyder Fürsten Turnier. Das Bild
wird in des Jngrams zerschmettertem Schilde entdecket und der Hoff wider ihn erbit-
tert. Die vermummte Hermildis kämpfft wider den Hertzog Jngram/ wird aber von
ihmhefftig verwundet. Grausamer Streit Jngramswider Decebaln/ welcher gezwun-
gen wird seinen Betrug zu bekennen. Decebal wird vom Hofe verbannt/ erregt aber
wider den König Lissudaval die Pannonier/ diese erwehlen seinen Sohn Gudwil zum
Könige. Gudwils Mißtrauen gegen den Jngram. Gottesdienst der Kihala bey den
Kwaden. Jngram betheuret seine Redligkeit/ und rühret einen glüenden Rost unver-
sehrt an. Jhm wird Hermildis vermählet. Lissudaval stirbt/ Gudwil wird vom
Salomin erlegt. Jngram erbt das Kwadische Reich/ krieget um das Pannonische mit
Decebaln. Er siegt/ verfällt aber mit den Scythen in Krieg. Schutz-Bilder gewisser
Oerter. Friedebald beschützt wider den Salomin die Stadt Vindobon; Decebal trit

dem
L 2

Arminius und Thußnelda.
ſeher-Kunſt. Die Wiſſenſchafft des Sternenlauffs ſey aber nuͤtzlich. Ulſing muß ihm
ein Bein abloͤſen laſſen und ſtirbt. Der ſtreitbare Aleman fuͤhret einen Loͤwen mit ſich/
erlegt die wildeſten Thiere/ verſteigt ſich in Jagten/ wird von einer Heydexe errettet/
ſchlaͤgt die Gallier. Kriegeriſche und Friedſame Fuͤrſten ſollen miteinander abwechſeln.
Die Cheruſkiſchen ſind im Heyrathen gluͤcklich. Alemann verehlicht ſeinen Sohn Hun-
nus mit des Britanniſchen Koͤnigs Tochter/ welcher das Atlantiſche Eyland erobert.
Der Carthaginenſer/ Phoͤnicier/ Egyptier/ Nord-Voͤlcker/ Scythen/ Britañier/ Bata-
ver/ Frieſen Schiffarth dahin. Die Britannier waͤren durch Ungewitter dahin verſchla-
gen worden. Madoch der Cimbern Hertzog waͤre 300. Jahr ehe dahin gereiſet/ und die
Sitonier lange vorher fuͤr dem Wuͤterich Harfager in die Atlantiſche Jnſel geflo-
hen. Jhr Reichthum waͤre Urſach/ daß nimmer ein Volck fuͤr dem andern verborgen/
gleichwohl haͤtte das Erdbeben ein gut Theil davon verſchlungen. Der Griechen und
Roͤmer Schiffarthen/ welche aber ſich in das Atlantiſche Eyland nicht erſtrecket. Mar-
comir der ſechſte Cheruſkiſche Feldherr erbt von der Mutter Britannien und viel ande-
re Laͤnder; ſein Bruder der Noricher Hertzog der Bojen und Kwaden Gebiete. Mar-
comirs Kriege wieder Uſeſivaln der Gallier Hertzog/ wider die Hermundurer/ Catten
und den Scythiſchen Koͤnig Salomin. Er richtet zwey Seulen auff der Atlantiſchen
Jnſel auff/ erobert viel groſſe Laͤnder und ſchaffet die in der Welt ſo gemeine Menſchen-
Opfferung darinnen ab. Wuͤrde der Reichs-Urheber und ihrer Vergroͤſſerer. Ob A-
lexander dem Julius oder dieſer jenem vorzuziehen? Marcomirs Siege/ Reiſen und Ab-
legung ſeiner Herrſchafft. Welche die loͤblichſte Vorbereitung zum Tode waͤre. Der
Seele ſey ein geheimer Zug gegen GOtt/ und ein Verlangen nach der Unſterbligkeit an-
gebohren. Jrrdiſche Urſachen der Abdanckungen. Mit dem Alter verfielen die beſten
Fuͤrſten. Die Reue folge der Niederlegung der Wuͤrden auff dem Fuſſe. Marcomir
verlaͤſt ſeinem Sohne Hippon die fremden/ ſeinem Bruder Jngram die deutſchen Laͤn-
der und die Feldherrſchafft. Beyſpiele etlicher anderer ſich ihres Reichs enteuſernder
Fuͤrſten. Der Getiſchen Koͤnige dienſtbare Herrſchafft. Des Rakimis Abdanckung
wegen verfallenen Anſehns bey ſeinem Volcke. Der ſiebende Feldherr Jngram und der
Dacier Hertzog Decebal bewerben ſich widereinander um die Pannoniſche und Kwadi-
ſche Hertzogin Hermildis. Decibal verfaͤlſcht Jngrams Schild durch Einſchiebung ei-
nes Bildes der Cimbriſchen Fuͤrſtin Gandeberge. Beyder Fuͤrſten Turnier. Das Bild
wird in des Jngrams zerſchmettertem Schilde entdecket und der Hoff wider ihn erbit-
tert. Die vermum̃te Hermildis kaͤmpfft wider den Hertzog Jngram/ wird aber von
ihmhefftig verwundet. Grauſamer Streit Jngramswider Decebaln/ welcher gezwun-
gen wird ſeinen Betrug zu bekennen. Decebal wird vom Hofe verbannt/ erregt aber
wider den Koͤnig Liſſudaval die Pannonier/ dieſe erwehlen ſeinen Sohn Gudwil zum
Koͤnige. Gudwils Mißtrauen gegen den Jngram. Gottesdienſt der Kihala bey den
Kwaden. Jngram betheuret ſeine Redligkeit/ und ruͤhret einen gluͤenden Roſt unver-
ſehrt an. Jhm wird Hermildis vermaͤhlet. Liſſudaval ſtirbt/ Gudwil wird vom
Salomin erlegt. Jngram erbt das Kwadiſche Reich/ krieget um das Pannoniſche mit
Decebaln. Er ſiegt/ verfaͤllt aber mit den Scythen in Krieg. Schutz-Bilder gewiſſer
Oerter. Friedebald beſchuͤtzt wider den Salomin die Stadt Vindobon; Decebal trit

dem
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[83/0133] Arminius und Thußnelda. ſeher-Kunſt. Die Wiſſenſchafft des Sternenlauffs ſey aber nuͤtzlich. Ulſing muß ihm ein Bein abloͤſen laſſen und ſtirbt. Der ſtreitbare Aleman fuͤhret einen Loͤwen mit ſich/ erlegt die wildeſten Thiere/ verſteigt ſich in Jagten/ wird von einer Heydexe errettet/ ſchlaͤgt die Gallier. Kriegeriſche und Friedſame Fuͤrſten ſollen miteinander abwechſeln. Die Cheruſkiſchen ſind im Heyrathen gluͤcklich. Alemann verehlicht ſeinen Sohn Hun- nus mit des Britanniſchen Koͤnigs Tochter/ welcher das Atlantiſche Eyland erobert. Der Carthaginenſer/ Phoͤnicier/ Egyptier/ Nord-Voͤlcker/ Scythen/ Britañier/ Bata- ver/ Frieſen Schiffarth dahin. Die Britannier waͤren durch Ungewitter dahin verſchla- gen worden. Madoch der Cimbern Hertzog waͤre 300. Jahr ehe dahin gereiſet/ und die Sitonier lange vorher fuͤr dem Wuͤterich Harfager in die Atlantiſche Jnſel geflo- hen. Jhr Reichthum waͤre Urſach/ daß nimmer ein Volck fuͤr dem andern verborgen/ gleichwohl haͤtte das Erdbeben ein gut Theil davon verſchlungen. Der Griechen und Roͤmer Schiffarthen/ welche aber ſich in das Atlantiſche Eyland nicht erſtrecket. Mar- comir der ſechſte Cheruſkiſche Feldherr erbt von der Mutter Britannien und viel ande- re Laͤnder; ſein Bruder der Noricher Hertzog der Bojen und Kwaden Gebiete. Mar- comirs Kriege wieder Uſeſivaln der Gallier Hertzog/ wider die Hermundurer/ Catten und den Scythiſchen Koͤnig Salomin. Er richtet zwey Seulen auff der Atlantiſchen Jnſel auff/ erobert viel groſſe Laͤnder und ſchaffet die in der Welt ſo gemeine Menſchen- Opfferung darinnen ab. Wuͤrde der Reichs-Urheber und ihrer Vergroͤſſerer. Ob A- lexander dem Julius oder dieſer jenem vorzuziehen? Marcomirs Siege/ Reiſen und Ab- legung ſeiner Herrſchafft. Welche die loͤblichſte Vorbereitung zum Tode waͤre. Der Seele ſey ein geheimer Zug gegen GOtt/ und ein Verlangen nach der Unſterbligkeit an- gebohren. Jrrdiſche Urſachen der Abdanckungen. Mit dem Alter verfielen die beſten Fuͤrſten. Die Reue folge der Niederlegung der Wuͤrden auff dem Fuſſe. Marcomir verlaͤſt ſeinem Sohne Hippon die fremden/ ſeinem Bruder Jngram die deutſchen Laͤn- der und die Feldherrſchafft. Beyſpiele etlicher anderer ſich ihres Reichs enteuſernder Fuͤrſten. Der Getiſchen Koͤnige dienſtbare Herrſchafft. Des Rakimis Abdanckung wegen verfallenen Anſehns bey ſeinem Volcke. Der ſiebende Feldherr Jngram und der Dacier Hertzog Decebal bewerben ſich widereinander um die Pannoniſche und Kwadi- ſche Hertzogin Hermildis. Decibal verfaͤlſcht Jngrams Schild durch Einſchiebung ei- nes Bildes der Cimbriſchen Fuͤrſtin Gandeberge. Beyder Fuͤrſten Turnier. Das Bild wird in des Jngrams zerſchmettertem Schilde entdecket und der Hoff wider ihn erbit- tert. Die vermum̃te Hermildis kaͤmpfft wider den Hertzog Jngram/ wird aber von ihmhefftig verwundet. Grauſamer Streit Jngramswider Decebaln/ welcher gezwun- gen wird ſeinen Betrug zu bekennen. Decebal wird vom Hofe verbannt/ erregt aber wider den Koͤnig Liſſudaval die Pannonier/ dieſe erwehlen ſeinen Sohn Gudwil zum Koͤnige. Gudwils Mißtrauen gegen den Jngram. Gottesdienſt der Kihala bey den Kwaden. Jngram betheuret ſeine Redligkeit/ und ruͤhret einen gluͤenden Roſt unver- ſehrt an. Jhm wird Hermildis vermaͤhlet. Liſſudaval ſtirbt/ Gudwil wird vom Salomin erlegt. Jngram erbt das Kwadiſche Reich/ krieget um das Pannoniſche mit Decebaln. Er ſiegt/ verfaͤllt aber mit den Scythen in Krieg. Schutz-Bilder gewiſſer Oerter. Friedebald beſchuͤtzt wider den Salomin die Stadt Vindobon; Decebal trit dem L 2

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Zitationshilfe: Lohenstein, Daniel Casper von: Großmüthiger Feldherr Arminius oder Herrmann. Bd. 1. Leipzig, 1689, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohenstein_feldherr01_1689/133>, abgerufen am 27.11.2024.