Glomaci ist ein Stück des grossen Pagi Daleminci oder Glomaci, welches diesen Nahmen absonderlich bey denen Scri- benten und in den Diplomatibus führet; Es umbschloß den berühmten Brunnen Glomaci, worvon beym Ditmaro zum Anfang deß Chronici zu lesen/ ingleichen die Burgvvardia Bo- ruz und Zadili, den Ort Cirin &c. Vid. Graunii Dalemincia §. XVIII. Zu unsrer Zeit ist der Nahme Lommatzsch noch davon übrig.
Siusli, wie es die Antiquitates Fuldenses An. 869. und Ditmarus nennen/ oder Siusilli, wie es in Diplomate Ottonis I. von A. 965. heisset/ liegt unter obigen an der Elbe/ und ist ein gar alter Pagus: Der Haubt-Ort allhier war Misni, jetzt Meis- sen/ alwo nicht nur ein Burgvvardium war/ sondern/ nachdem auch im 10den Sec. eine Marck-Graffschafft alhier gestifftet worden/ hat gegen das 12te Sec. schon dieser Pagus nebst de- nen Pagis, Niseni, Daleminci und Chutici, und folgends auch das Osterland und Ertzgebürge den Nahmen des Meißner Lands angenommen: Ferner Holm, davon ein Diploma Ottonis von A. 961. meldet/ das Burgvvardium Bresnice, die villae, Lucivvice, Wirnotine &c. Goldastus und der neue Scholiastes Henelii wol- len Sliusi und also Schlesien daraus machen/ es hat ihnen aber der haubtgelehrte Herr Tenzelius in seiner Curieusen Bibliothec p. 735. seq. unlängst billig abgelegt. Das Kloster Seuselitz hält noch heut zu Tage das Gedächtnüß dieses Pagi. Milcieni, oder wie Ditmarus schreibet/ Milzeni ist ein Pagus etwas über obigen/ der noch über die Elbe hinan an die schwartze Elster gehet.
Niseni, oder wie es in Diplomate Henrici IV. heist/ Nisici, war ein grosser Pagus unter obigen/ der an das Böhmische Ge- bürge stieß. Das Andencken hiervon hat annoch die Stadt Nossen. Hieher gehören die Burgvvardia Buistrizi und Gozne, oder Woz, nebst Nossen, Scarpenberg (Scharffenberg) und Brochotina chetla. Jm Diplomate Fundationis Episc. Mis- nensis wird er Nisen und Nisici genennet.
Ehe wir weiter gehen ist auch zu mercken/ daß die Pagi Nede- lice, Tuchurino, Geraha, Vedu und Plisni, weil sie ehemahls von
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Hiſtor. medii ævi.
Glomaci iſt ein Stuͤck des groſſen Pagi Daleminci oder Glomaci, welches dieſen Nahmen abſonderlich bey denen Scri- benten und in den Diplomatibus fuͤhret; Es umbſchloß den beruͤhmten Brunnen Glomaci, worvon beym Ditmaro zum Anfang deß Chronici zu leſen/ ingleichen die Burgvvardia Bo- ruz uñ Zadili, den Ort Cirin &c. Vid. Graunii Dalemincia §. XVIII. Zu unſrer Zeit iſt der Nahme Lom̃atzſch noch davon uͤbrig.
Siusli, wie es die Antiquitates Fuldenſes An. 869. und Ditmarus nennen/ oder Siuſilli, wie es in Diplomate Ottonis I. von A. 965. heiſſet/ liegt unter obigen an der Elbe/ und iſt ein gar alter Pagus: Der Haubt-Ort allhier war Miſni, jetzt Meiſ- ſen/ alwo nicht nur ein Burgvvardium war/ ſondern/ nachdem auch im 10den Sec. eine Marck-Graffſchafft alhier geſtifftet worden/ hat gegen das 12te Sec. ſchon dieſer Pagus nebſt de- nen Pagis, Niſeni, Daleminci und Chutici, und folgends auch das Oſterland und Ertzgebuͤrge den Nahmen des Meißner Lands angenom̃en: Ferner Holm, davon ein Diploma Ottonis von A. 961. meldet/ das Burgvvardium Breſnice, die villæ, Lucivvice, Wirnotine &c. Goldaſtus uñ der neue Scholiaſtes Henelii wol- len Sliuſi und alſo Schleſien daꝛaus machen/ es hat ihnen aber der haubtgelehrte Herr Tenzelius in ſeiner Curieuſen Bibliothec p. 735. ſeq. unlaͤngſt billig abgelegt. Das Kloſter Seuſelitz haͤlt noch heut zu Tage das Gedaͤchtnuͤß dieſes Pagi. Milcieni, oder wie Ditmarus ſchreibet/ Milzeni iſt ein Pagus etwas uͤber obigen/ der noch uͤber die Elbe hinan an die ſchwartze Elſter gehet.
Niſeni, oder wie es in Diplomate Henrici IV. heiſt/ Niſici, war ein groſſer Pagus unter obigen/ der an das Boͤhmiſche Ge- buͤrge ſtieß. Das Andencken hiervon hat annoch die Stadt Noſſen. Hieher gehoͤren die Burgvvardia Buiſtrizi und Gozne, oder Woz, nebſt Noſſen, Scarpenberg (Scharffenberg) und Brochotina chetla. Jm Diplomate Fundationis Epiſc. Miſ- nenſis wird er Niſen und Niſici genennet.
Ehe wir weiter gehen iſt auch zu mercken/ daß die Pagi Nede- lice, Tuchurino, Geraha, Vedu uñ Pliſni, weil ſie ehemahls von
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Hiſtor. medii ævi.
Glomaci iſt ein Stuͤck des groſſen Pagi Daleminci oder
Glomaci, welches dieſen Nahmen abſonderlich bey denen Scri-
benten und in den Diplomatibus fuͤhret; Es umbſchloß den
beruͤhmten Brunnen Glomaci, worvon beym Ditmaro zum
Anfang deß Chronici zu leſen/ ingleichen die Burgvvardia Bo-
ruz uñ Zadili, den Ort Cirin &c. Vid. Graunii Dalemincia §.
XVIII. Zu unſrer Zeit iſt der Nahme Lom̃atzſch noch davon uͤbrig.
Siusli, wie es die Antiquitates Fuldenſes An. 869. und
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ſen/ alwo nicht nur ein Burgvvardium war/ ſondern/ nachdem
auch im 10den Sec. eine Marck-Graffſchafft alhier geſtifftet
worden/ hat gegen das 12te Sec. ſchon dieſer Pagus nebſt de-
nen Pagis, Niſeni, Daleminci und Chutici, und folgends auch
das Oſterland und Ertzgebuͤrge den Nahmen des Meißner Lands
angenom̃en: Ferner Holm, davon ein Diploma Ottonis von A.
961. meldet/ das Burgvvardium Breſnice, die villæ, Lucivvice,
Wirnotine &c. Goldaſtus uñ der neue Scholiaſtes Henelii wol-
len Sliuſi und alſo Schleſien daꝛaus machen/ es hat ihnen aber der
haubtgelehrte Herr Tenzelius in ſeiner Curieuſen Bibliothec
p. 735. ſeq. unlaͤngſt billig abgelegt. Das Kloſter Seuſelitz haͤlt
noch heut zu Tage das Gedaͤchtnuͤß dieſes Pagi. Milcieni, oder wie
Ditmarus ſchreibet/ Milzeni iſt ein Pagus etwas uͤber obigen/
der noch uͤber die Elbe hinan an die ſchwartze Elſter gehet.
Niſeni, oder wie es in Diplomate Henrici IV. heiſt/ Niſici,
war ein groſſer Pagus unter obigen/ der an das Boͤhmiſche Ge-
buͤrge ſtieß. Das Andencken hiervon hat annoch die Stadt
Noſſen. Hieher gehoͤren die Burgvvardia Buiſtrizi und Gozne,
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Ehe wir weiter gehen iſt auch zu mercken/ daß die Pagi Nede-
lice, Tuchurino, Geraha, Vedu uñ Pliſni, weil ſie ehemahls von
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Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/235>, abgerufen am 16.02.2025.
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