Loeber, Christoph Heinrich: Eigentliche Beschreibung Des Entsetzlich-grossen Heuschrecken-Heers Welches [...] Bey und unweit Jena [...] erschienen. Jena, [1693].sere Heuschrecken von Eyern vor itzo ganz dicke und voll/ §. 51. Vors andere/ so ziehet der Heuschrecken- §. 52.
ſere Heuſchrecken von Eyern vor itzo ganz dicke und voll/ §. 51. Vors andere/ ſo ziehet der Heuſchrecken- §. 52.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0030" n="28"/> ſere Heuſchrecken von Eyern vor itzo ganz dicke und voll/<lb/> ſo etliche unbeſchreibliche Heere verurſachen koͤnten; Wo-<lb/> fern nicht etwa GOtt in Gnaden dieſelben daͤmpfen ſol-<lb/> te/ ehe ſie alles ſetzen/ oder die Brut durch Naͤſſe und Kaͤl-<lb/> te des Winters verderben. Zwar es wil zur Zeit nie-<lb/> mand ſolche Eyer gefunden haben. Allein/ die Heuſchrecken<lb/> muͤſſen doch ſchon haben angefangen zu leichen/ indem<lb/> ſchon kleine Heuſchrecken unter ihnen fliegen. Davon ich<lb/> am 2. Septembr ſelbſten zwey zu ſehen bekom̃en. Und wie<lb/> dem allen? Wer findet itzo/ was unſere gruͤne Heuſchre-<lb/> cken leichen/ und woraus ſie im Fruͤlinge wieder wachſen?<lb/> Solte nun/ da GOtt in Gnaden vor ſey/ von dieſen un-<lb/> ſern frembden Gaͤſten/ ein ſolcher verborgener Saamen/<lb/> in den Buͤſchen/ Hecken/ Raͤndern/ Wieſen und Feldern<lb/> bleiben/ ſo wuͤrde hernach des S<supplied>a</supplied>ame<supplied>n</supplied>s/ Saat und Ern-<lb/> de in groͤſter Gefahr ſtehen/ und die Theurung mit Ge-<lb/> walt zunehmen.</p><lb/> <p>§. 51. Vors andere/ ſo ziehet der Heuſchrecken-<lb/> Zug auch gerne eine <hi rendition="#aq">Infection</hi> und Sterben nach ſich. Vor-<lb/> belobter <hi rendition="#aq">Buchnerus</hi> beruͤhret ſolches auch/ wenn er weiter<lb/> anfuͤhret: <hi rendition="#aq">Earum appulſum fames comitatur, & peſtis, ſi<lb/> computruerint</hi>, das iſt <hi rendition="#fr">wenn die Heuſchrecken an einem<lb/> Orte verfaulen/ ſo kommet gerne die Peſt darauf</hi>.<lb/> Solten nun die Heuſchrecken (wie es endlich kommen<lb/> muß) durch die annaͤhernde Kaͤlte alſo getoͤdtet werden/<lb/> daß ſie an manchem Orte in groſſer Menge und Dicke<lb/> auf einander liegen blieben/ und bald Hitze einfiele/ ſo ſie<lb/> zur Faͤulung braͤchte/ ſo koͤnte leicht von dem Geſtanck die<lb/> Lufft <hi rendition="#aq">infici</hi>ret/ und gifftige Kranckheiten verurſachet wer-<lb/> den zumahln ohne dem hin und wieder allerley Fieber im<lb/> Schwange gehen.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">§. 52.</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [28/0030]
ſere Heuſchrecken von Eyern vor itzo ganz dicke und voll/
ſo etliche unbeſchreibliche Heere verurſachen koͤnten; Wo-
fern nicht etwa GOtt in Gnaden dieſelben daͤmpfen ſol-
te/ ehe ſie alles ſetzen/ oder die Brut durch Naͤſſe und Kaͤl-
te des Winters verderben. Zwar es wil zur Zeit nie-
mand ſolche Eyer gefunden haben. Allein/ die Heuſchrecken
muͤſſen doch ſchon haben angefangen zu leichen/ indem
ſchon kleine Heuſchrecken unter ihnen fliegen. Davon ich
am 2. Septembr ſelbſten zwey zu ſehen bekom̃en. Und wie
dem allen? Wer findet itzo/ was unſere gruͤne Heuſchre-
cken leichen/ und woraus ſie im Fruͤlinge wieder wachſen?
Solte nun/ da GOtt in Gnaden vor ſey/ von dieſen un-
ſern frembden Gaͤſten/ ein ſolcher verborgener Saamen/
in den Buͤſchen/ Hecken/ Raͤndern/ Wieſen und Feldern
bleiben/ ſo wuͤrde hernach des Saamens/ Saat und Ern-
de in groͤſter Gefahr ſtehen/ und die Theurung mit Ge-
walt zunehmen.
§. 51. Vors andere/ ſo ziehet der Heuſchrecken-
Zug auch gerne eine Infection und Sterben nach ſich. Vor-
belobter Buchnerus beruͤhret ſolches auch/ wenn er weiter
anfuͤhret: Earum appulſum fames comitatur, & peſtis, ſi
computruerint, das iſt wenn die Heuſchrecken an einem
Orte verfaulen/ ſo kommet gerne die Peſt darauf.
Solten nun die Heuſchrecken (wie es endlich kommen
muß) durch die annaͤhernde Kaͤlte alſo getoͤdtet werden/
daß ſie an manchem Orte in groſſer Menge und Dicke
auf einander liegen blieben/ und bald Hitze einfiele/ ſo ſie
zur Faͤulung braͤchte/ ſo koͤnte leicht von dem Geſtanck die
Lufft inficiret/ und gifftige Kranckheiten verurſachet wer-
den zumahln ohne dem hin und wieder allerley Fieber im
Schwange gehen.
§. 52.
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Zitationshilfe: | Loeber, Christoph Heinrich: Eigentliche Beschreibung Des Entsetzlich-grossen Heuschrecken-Heers Welches [...] Bey und unweit Jena [...] erschienen. Jena, [1693], S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loeber_heuschrecken_1693/30>, abgerufen am 16.07.2024. |