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Loeber, Christoph Heinrich: Eigentliche Beschreibung Des Entsetzlich-grossen Heuschrecken-Heers Welches [...] Bey und unweit Jena [...] erschienen. Jena, [1693].

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(in meinem Hertzen) einen/ der machte Heuschrecken/
Raupen/ Zwiefelter und andere.

§. 45. Weiln denn nun vors Sechste/ Gottes son-
derbare Wercke ingemein auch was anders nach sich zie-
hen/ und zu bedeuten haben/ so ist fast männiglich besorget/
was doch dieser Heeres-Zug der Heuschrecken bedeuten/
und nach sich ziehen möchte? Die meisten besorgen nichts
gutes/ und verständige Christen beten mit den frommen
Jüden/ 2. Macc. c. 5. v. 4. daß es ja nichts böses bedeu-
ten möge
.

§. 46. Zwar/ es muß iedermann gestehen/ daß nie-
mand unter uns Menschen so weise und verständig sey/
daß er Gottes Anschläge ergründen/ und was er vorha-
be/ errathen könne. Jedoch/ wenn man die Geschichte
voriger Zeiten/ ingleichen die heutigen Welt-Läuffte/ ne-
ben ein und anderer natürlichen Ursachen/ mit Fleiß ü-
berleget/ so kan man gar warscheinlich muthmassen/ daß
nichts gutes auf diesen Zug erfolgen werde.

§. 47. Vors Erste/ ist das sonst die gemeine Mey-
nung/ wie Buchnerus in voce locusta anführet: Earum appul-
sum fames comitatur
, daß auf dergleichen Züge der
Heuschrecken theure Zeit und Hungers-Noth er-
folge
. Wie denn auch die alten Egyptier/ in ihren Bil-
der-Schrifften (Hieroglyphicis) durch die Heuschrecken
theure Zeit und Hungers Noth abgebildet haben. Und
das hat seine natürliche Ursachen. Denn/ wenn das Un-
geziefer das Getraide wegfrisset/ und das Land verwüstet/
wo wil hernach der Vorrath und gute Zeiten herkom-
men?

§. 48. Nun können wir zwar Gott nicht gnugsam

ver-

(in meinem Hertzen) einen/ der machte Heuſchrecken/
Raupen/ Zwiefelter und andere.

§. 45. Weiln denn nun vors Sechſte/ Gottes ſon-
derbare Wercke ingemein auch was anders nach ſich zie-
hen/ und zu bedeuten haben/ ſo iſt faſt maͤnniglich beſorget/
was doch dieſer Heeres-Zug der Heuſchrecken bedeuten/
und nach ſich ziehen moͤchte? Die meiſten beſorgen nichts
gutes/ und verſtaͤndige Chriſten beten mit den frommen
Juͤden/ 2. Macc. c. 5. v. 4. daß es ja nichts boͤſes bedeu-
ten moͤge
.

§. 46. Zwar/ es muß iedermann geſtehen/ daß nie-
mand unter uns Menſchen ſo weiſe und verſtaͤndig ſey/
daß er Gottes Anſchlaͤge ergruͤnden/ und was er vorha-
be/ errathen koͤnne. Jedoch/ wenn man die Geſchichte
voriger Zeiten/ ingleichen die heutigen Welt-Laͤuffte/ ne-
ben ein und anderer natuͤrlichen Urſachen/ mit Fleiß uͤ-
berleget/ ſo kan man gar warſcheinlich muthmaſſen/ daß
nichts gutes auf dieſen Zug erfolgen werde.

§. 47. Vors Erſte/ iſt das ſonſt die gemeine Mey-
nung/ wie Buchnerus in voce locuſta anfuͤhret: Earum appul-
ſum fames comitatur
, daß auf dergleichen Zuͤge der
Heuſchrecken theure Zeit und Hungers-Noth er-
folge
. Wie denn auch die alten Egyptier/ in ihren Bil-
der-Schrifften (Hieroglyphicis) durch die Heuſchrecken
theure Zeit und Hungers Noth abgebildet haben. Und
das hat ſeine natuͤrliche Urſachen. Denn/ wenn das Un-
geziefer das Getraide wegfriſſet/ und das Land verwuͤſtet/
wo wil hernach der Vorrath und gute Zeiten herkom-
men?

§. 48. Nun koͤnnen wir zwar Gott nicht gnugſam

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[26/0028] (in meinem Hertzen) einen/ der machte Heuſchrecken/ Raupen/ Zwiefelter und andere. §. 45. Weiln denn nun vors Sechſte/ Gottes ſon- derbare Wercke ingemein auch was anders nach ſich zie- hen/ und zu bedeuten haben/ ſo iſt faſt maͤnniglich beſorget/ was doch dieſer Heeres-Zug der Heuſchrecken bedeuten/ und nach ſich ziehen moͤchte? Die meiſten beſorgen nichts gutes/ und verſtaͤndige Chriſten beten mit den frommen Juͤden/ 2. Macc. c. 5. v. 4. daß es ja nichts boͤſes bedeu- ten moͤge. §. 46. Zwar/ es muß iedermann geſtehen/ daß nie- mand unter uns Menſchen ſo weiſe und verſtaͤndig ſey/ daß er Gottes Anſchlaͤge ergruͤnden/ und was er vorha- be/ errathen koͤnne. Jedoch/ wenn man die Geſchichte voriger Zeiten/ ingleichen die heutigen Welt-Laͤuffte/ ne- ben ein und anderer natuͤrlichen Urſachen/ mit Fleiß uͤ- berleget/ ſo kan man gar warſcheinlich muthmaſſen/ daß nichts gutes auf dieſen Zug erfolgen werde. §. 47. Vors Erſte/ iſt das ſonſt die gemeine Mey- nung/ wie Buchnerus in voce locuſta anfuͤhret: Earum appul- ſum fames comitatur, daß auf dergleichen Zuͤge der Heuſchrecken theure Zeit und Hungers-Noth er- folge. Wie denn auch die alten Egyptier/ in ihren Bil- der-Schrifften (Hieroglyphicis) durch die Heuſchrecken theure Zeit und Hungers Noth abgebildet haben. Und das hat ſeine natuͤrliche Urſachen. Denn/ wenn das Un- geziefer das Getraide wegfriſſet/ und das Land verwuͤſtet/ wo wil hernach der Vorrath und gute Zeiten herkom- men? §. 48. Nun koͤnnen wir zwar Gott nicht gnugſam ver-

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Zitationshilfe: Loeber, Christoph Heinrich: Eigentliche Beschreibung Des Entsetzlich-grossen Heuschrecken-Heers Welches [...] Bey und unweit Jena [...] erschienen. Jena, [1693], S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loeber_heuschrecken_1693/28>, abgerufen am 25.11.2024.