Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 1. Stuttgart, 1834.Kepler's Gesetze. neten v = m + 5° 49' = 117° 11', und der Radius Vectorr = 9,7330 ist. Addirt man dann zu der wahren Anomalie die Länge des Perihels, und subtrahirt von dieser Summe die Länge des Knotens, so erhält man das Argument der Breite u = 94° 43', wie §. 119, daher man dann aus diesen Größen, so wie dort, die heliocentrische und geocentrische Länge und Breite erhal- ten wird, weil wir dort schon auf die erst hier gefundene Verbes- serung von 5° 49' Rücksicht genommen haben. Die Aenderung, welche durch die elliptischen Hypothesen in jenen Rechnungen ein- geführt wird, bezieht sich also bloß auf die Correction, welche das Argument u der Breite und der Radius Vector r erhält, während alles übrige ungeändert bleibt. Das Vorhergehende wird genügen, das Verfahren, welches §. 144. (Einrichtung der Planetentafeln.) Um die vielen Kepler’s Geſetze. neten v = m + 5° 49′ = 117° 11′, und der Radius Vectorr = 9,7330 iſt. Addirt man dann zu der wahren Anomalie die Länge des Perihels, und ſubtrahirt von dieſer Summe die Länge des Knotens, ſo erhält man das Argument der Breite u = 94° 43′, wie §. 119, daher man dann aus dieſen Größen, ſo wie dort, die heliocentriſche und geocentriſche Länge und Breite erhal- ten wird, weil wir dort ſchon auf die erſt hier gefundene Verbeſ- ſerung von 5° 49′ Rückſicht genommen haben. Die Aenderung, welche durch die elliptiſchen Hypotheſen in jenen Rechnungen ein- geführt wird, bezieht ſich alſo bloß auf die Correction, welche das Argument u der Breite und der Radius Vector r erhält, während alles übrige ungeändert bleibt. Das Vorhergehende wird genügen, das Verfahren, welches §. 144. (Einrichtung der Planetentafeln.) Um die vielen <TEI> <text> <body> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0295" n="283"/><fw place="top" type="header">Kepler’s Geſetze.</fw><lb/> neten <hi rendition="#aq">v = m</hi> + 5° 49′ = 117° 11′, und der Radius Vector<lb/><hi rendition="#aq">r</hi> = 9,<hi rendition="#sub">7330</hi> iſt. Addirt man dann zu der wahren Anomalie die<lb/> Länge des Perihels, und ſubtrahirt von dieſer Summe die Länge<lb/> des Knotens, ſo erhält man das Argument der Breite <hi rendition="#aq">u</hi> = 94°<lb/> 43′, wie §. 119, daher man dann aus dieſen Größen, ſo wie<lb/> dort, die heliocentriſche und geocentriſche Länge und Breite erhal-<lb/> ten wird, weil wir dort ſchon auf die erſt hier gefundene Verbeſ-<lb/> ſerung von 5° 49′ Rückſicht genommen haben. Die Aenderung,<lb/> welche durch die elliptiſchen Hypotheſen in jenen Rechnungen ein-<lb/> geführt wird, bezieht ſich alſo bloß auf die Correction, welche<lb/> das Argument <hi rendition="#aq">u</hi> der Breite und der Radius Vector <hi rendition="#aq">r</hi> erhält,<lb/> während alles übrige ungeändert bleibt.</p><lb/> <p>Das Vorhergehende wird genügen, das Verfahren, welches<lb/> die Aſtronomen bei ihren Berechnungen der Planeten beobachten,<lb/> wenigſtens im Allgemeinen kennen zu lernen. Uebrigens iſt in<lb/> dieſer elliptiſchen Hypotheſe die Uebereinſtimmung der Berechnun-<lb/> gen mit den Beobachtungen ſo groß, daß ſie mit den Reſul-<lb/> taten der älteren Aſtronomen in keine weitere Vergleichung ge-<lb/> bracht werden kann, und daß eben dieſe Uebereinſtimmung von<lb/> beinahe zahlloſen Beobachtungen mit der neuen Theorie der beſte<lb/> Beweis für die Wahrheit der letzteren iſt.</p><lb/> <p>§. 144. (Einrichtung der Planetentafeln.) Um die vielen<lb/> Additionen zur Erhaltung der mittleren Länge der Planeten in<lb/> der Bahn zu vermeiden, hat man die mittleren Bewegungen<lb/> derſelben in Tafeln gebracht. Es wird nicht unangemeſſen<lb/> ſeyn, von der Einrichtung und dem Gebrauche dieſer Tafeln hier<lb/> kurz Nachricht zu geben. Sie enthalten zuerſt die Epochen der<lb/> mittleren Länge der einzelnen Jahre für den Mittag Wiens, und<lb/> zwar für den 1. Januar deſſelben, wenn es ein Schaltjahr, und<lb/> für den 31. December des vorhergehenden Jahres, wenn das ge-<lb/> genwärtige ein gemeines Jahr iſt. Hätten nämlich beide Gat-<lb/> tungen von Jahren einerlei Epoche, ſo würde man, da der Schalt-<lb/> tag am Ende des Februars angebracht wird, in Schaltjahren<lb/> alle zehn folgenden Monate des Jahres einen Tag mehr nehmen,<lb/> da man im Gegentheile jetzt, wo die Epoche des Schaltjahrs<lb/> ſchon einen Tag mehr hat, bloß in den beiden erſten Monaten<lb/> einen Tag weniger zu nehmen braucht, um dieſelbe Tafel für<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [283/0295]
Kepler’s Geſetze.
neten v = m + 5° 49′ = 117° 11′, und der Radius Vector
r = 9,7330 iſt. Addirt man dann zu der wahren Anomalie die
Länge des Perihels, und ſubtrahirt von dieſer Summe die Länge
des Knotens, ſo erhält man das Argument der Breite u = 94°
43′, wie §. 119, daher man dann aus dieſen Größen, ſo wie
dort, die heliocentriſche und geocentriſche Länge und Breite erhal-
ten wird, weil wir dort ſchon auf die erſt hier gefundene Verbeſ-
ſerung von 5° 49′ Rückſicht genommen haben. Die Aenderung,
welche durch die elliptiſchen Hypotheſen in jenen Rechnungen ein-
geführt wird, bezieht ſich alſo bloß auf die Correction, welche
das Argument u der Breite und der Radius Vector r erhält,
während alles übrige ungeändert bleibt.
Das Vorhergehende wird genügen, das Verfahren, welches
die Aſtronomen bei ihren Berechnungen der Planeten beobachten,
wenigſtens im Allgemeinen kennen zu lernen. Uebrigens iſt in
dieſer elliptiſchen Hypotheſe die Uebereinſtimmung der Berechnun-
gen mit den Beobachtungen ſo groß, daß ſie mit den Reſul-
taten der älteren Aſtronomen in keine weitere Vergleichung ge-
bracht werden kann, und daß eben dieſe Uebereinſtimmung von
beinahe zahlloſen Beobachtungen mit der neuen Theorie der beſte
Beweis für die Wahrheit der letzteren iſt.
§. 144. (Einrichtung der Planetentafeln.) Um die vielen
Additionen zur Erhaltung der mittleren Länge der Planeten in
der Bahn zu vermeiden, hat man die mittleren Bewegungen
derſelben in Tafeln gebracht. Es wird nicht unangemeſſen
ſeyn, von der Einrichtung und dem Gebrauche dieſer Tafeln hier
kurz Nachricht zu geben. Sie enthalten zuerſt die Epochen der
mittleren Länge der einzelnen Jahre für den Mittag Wiens, und
zwar für den 1. Januar deſſelben, wenn es ein Schaltjahr, und
für den 31. December des vorhergehenden Jahres, wenn das ge-
genwärtige ein gemeines Jahr iſt. Hätten nämlich beide Gat-
tungen von Jahren einerlei Epoche, ſo würde man, da der Schalt-
tag am Ende des Februars angebracht wird, in Schaltjahren
alle zehn folgenden Monate des Jahres einen Tag mehr nehmen,
da man im Gegentheile jetzt, wo die Epoche des Schaltjahrs
ſchon einen Tag mehr hat, bloß in den beiden erſten Monaten
einen Tag weniger zu nehmen braucht, um dieſelbe Tafel für
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