cetera, nicht auf seine vielen Geschäfte, sondern auf die eloquentiam und gratiam ziele, worinn, wie er vorher schon gesagt, Nävius und sein Advo- cat Hortensius ihm und seinem Clienten so sehr ü- berlegen. Mancher, der auch sonst eben kein Wort- klauber ist, wird sich also kaum des Lachens enthal- ten können, wenn er siehet, daß der Herr Prof. Philippi über die so wunderbar übersetzte Worte des Cicero nachfolgende Anmerckung nacht: "Ut sum-" ma haberem cetera. Hierinne liegt eine Ruhm-" sucht. Denn Cicero will so viel sagen, als: Se-" het doch, wie sehr ich mir alles übrige angelegen" seyn lasse: Was würdet ihr euch also von mir ver-" sprechen können, wenn ich nur genugsame Zeit ge-" habt." (not. 8.) Und p. 72. verdollmetschet er die eben nicht dunckele Worte des Cicero: Nam qui ab adulescentulo quaestum sibi instituisset sine impendio, posteaquam nescio quid impendit, & in commune contulit, mediocri quaestu con- tentus esse non poterat, auf eine gar besondere Weise, also: "Denn da er als ein junger Kerl ohne" Mühe sich was erworben, nachher weiß nicht" was vorgehabt, und in gemeiner Casse eingeleget" etc. und macht dabey die poßierliche Anmerckung:" Cicero will sagen: Der Narr hatte ich weiß nicht" was vor Chimeren im Kopf: So verdreust es al-" so dem Cicero, daß dieser Wind-Beutel sich durch" seine Windbeuteley zum Hochmuth verleiten las-" sen, mithin straft er an andern, was bey ihm selbst," obwohl in einer andern Art der Windbeuteley," zutraf." (not. 57.)
Einem Manne, der es so weit in der lateinischen
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cetera, nicht auf ſeine vielen Geſchaͤfte, ſondern auf die eloquentiam und gratiam ziele, worinn, wie er vorher ſchon geſagt, Naͤvius und ſein Advo- cat Hortenſius ihm und ſeinem Clienten ſo ſehr uͤ- berlegen. Mancher, der auch ſonſt eben kein Wort- klauber iſt, wird ſich alſo kaum des Lachens enthal- ten koͤnnen, wenn er ſiehet, daß der Herr Prof. Philippi uͤber die ſo wunderbar uͤberſetzte Worte des Cicero nachfolgende Anmerckung nacht: „Ut ſum-„ ma haberem cetera. Hierinne liegt eine Ruhm-„ ſucht. Denn Cicero will ſo viel ſagen, als: Se-„ het doch, wie ſehr ich mir alles uͤbrige angelegen„ ſeyn laſſe: Was wuͤrdet ihr euch alſo von mir ver-„ ſprechen koͤnnen, wenn ich nur genugſame Zeit ge-„ habt.‟ (not. 8.) Und p. 72. verdollmetſchet er die eben nicht dunckele Worte des Cicero: Nam qui ab aduleſcentulo quæſtum ſibi inſtituiſſet ſine impendio, poſteaquam neſcio quid impendit, & in commune contulit, mediocri quæſtu con- tentus eſſe non poterat, auf eine gar beſondere Weiſe, alſo: „Denn da er als ein junger Kerl ohne„ Muͤhe ſich was erworben, nachher weiß nicht„ was vorgehabt, und in gemeiner Caſſe eingeleget„ ꝛc. und macht dabey die poßierliche Anmerckung:„ Cicero will ſagen: Der Narr hatte ich weiß nicht„ was vor Chimeren im Kopf: So verdreuſt es al-„ ſo dem Cicero, daß dieſer Wind-Beutel ſich durch„ ſeine Windbeuteley zum Hochmuth verleiten laſ-„ ſen, mithin ſtraft er an andern, was bey ihm ſelbſt,„ obwohl in einer andern Art der Windbeuteley,„ zutraf.‟ (not. 57.)
Einem Manne, der es ſo weit in der lateiniſchen
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cetera, nicht auf ſeine vielen Geſchaͤfte, ſondern
auf die eloquentiam und gratiam ziele, worinn,
wie er vorher ſchon geſagt, Naͤvius und ſein Advo-
cat Hortenſius ihm und ſeinem Clienten ſo ſehr uͤ-
berlegen. Mancher, der auch ſonſt eben kein Wort-
klauber iſt, wird ſich alſo kaum des Lachens enthal-
ten koͤnnen, wenn er ſiehet, daß der Herr Prof.
Philippi uͤber die ſo wunderbar uͤberſetzte Worte des
Cicero nachfolgende Anmerckung nacht: „Ut ſum-„
ma haberem cetera. Hierinne liegt eine Ruhm-„
ſucht. Denn Cicero will ſo viel ſagen, als: Se-„
het doch, wie ſehr ich mir alles uͤbrige angelegen„
ſeyn laſſe: Was wuͤrdet ihr euch alſo von mir ver-„
ſprechen koͤnnen, wenn ich nur genugſame Zeit ge-„
habt.‟ (not. 8.) Und p. 72. verdollmetſchet er
die eben nicht dunckele Worte des Cicero: Nam
qui ab aduleſcentulo quæſtum ſibi inſtituiſſet
ſine impendio, poſteaquam neſcio quid impendit,
& in commune contulit, mediocri quæſtu con-
tentus eſſe non poterat, auf eine gar beſondere
Weiſe, alſo: „Denn da er als ein junger Kerl ohne„
Muͤhe ſich was erworben, nachher weiß nicht„
was vorgehabt, und in gemeiner Caſſe eingeleget„
ꝛc. und macht dabey die poßierliche Anmerckung:„
Cicero will ſagen: Der Narr hatte ich weiß nicht„
was vor Chimeren im Kopf: So verdreuſt es al-„
ſo dem Cicero, daß dieſer Wind-Beutel ſich durch„
ſeine Windbeuteley zum Hochmuth verleiten laſ-„
ſen, mithin ſtraft er an andern, was bey ihm ſelbſt,„
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 853. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/945>, abgerufen am 23.11.2024.
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