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Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und Pathologie. Braunschweig, 1842.

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Die Bewegungserscheinungen
Folge der verzehrten mechanischen Kraft, ein correspondiren-
der Theil der Muskeln an Volumen abnimmt, so ist klar,
daß ein Gleichgewicht im Ersatz und Verbrauch
an Stoff (an belebten Körpertheilen) nur dann sich herstel-
len kann, wenn der ausgetretene Körpertheil in dem nämli-
chen Augenblicke, wo er seinen Zustand des Lebens ver-
liert, wieder an einer andern Stelle erneuert wird.

Die Fähigkeit der Zunahme an Masse ist abhängig von
dem, einem jeden Körpertheile zukommenden Kraftmomente,
sie muß sich unausgesetzt äußern können, so lange (bei hin-
länglicher Zufuhr von Nahrungsstoff) er dieses Kraftmoment
nicht verliert (durch Verwendung z. B. zur mechanischen Be-
wegung).

Unter allen Umständen ist die Zunahme selbst an die Zeit
gebunden, d. h. sie kann für eine begrenzte Zeit nicht unbe-
grenzt sein.

In dem nämlichen Augenblick, in welchem ein belebter
Körpertheil seinen Zustand des Lebens verliert und aus dem
Organ in der Form einer unbelebten Verbindung austritt,
kann dieser Theil nicht zunehmen, seine Masse, seine Volu-
men nehmen ja ab.

Durch die fortdauernde Verwendung der Kraftmomente
belebter Körpertheile zu mechanischen Effecten, wird demnach
ein fortdauerndes Austreten von Masse bedingt, und erst von
dem Augenblicke an, wo die Ursache des Verbrauchs nicht
mehr wirkt, kann sich die Fähigkeit der Zunahme wieder
äußern.


Die Bewegungserſcheinungen
Folge der verzehrten mechaniſchen Kraft, ein correſpondiren-
der Theil der Muskeln an Volumen abnimmt, ſo iſt klar,
daß ein Gleichgewicht im Erſatz und Verbrauch
an Stoff (an belebten Körpertheilen) nur dann ſich herſtel-
len kann, wenn der ausgetretene Körpertheil in dem nämli-
chen Augenblicke, wo er ſeinen Zuſtand des Lebens ver-
liert, wieder an einer andern Stelle erneuert wird.

Die Fähigkeit der Zunahme an Maſſe iſt abhängig von
dem, einem jeden Körpertheile zukommenden Kraftmomente,
ſie muß ſich unausgeſetzt äußern können, ſo lange (bei hin-
länglicher Zufuhr von Nahrungsſtoff) er dieſes Kraftmoment
nicht verliert (durch Verwendung z. B. zur mechaniſchen Be-
wegung).

Unter allen Umſtänden iſt die Zunahme ſelbſt an die Zeit
gebunden, d. h. ſie kann für eine begrenzte Zeit nicht unbe-
grenzt ſein.

In dem nämlichen Augenblick, in welchem ein belebter
Körpertheil ſeinen Zuſtand des Lebens verliert und aus dem
Organ in der Form einer unbelebten Verbindung austritt,
kann dieſer Theil nicht zunehmen, ſeine Maſſe, ſeine Volu-
men nehmen ja ab.

Durch die fortdauernde Verwendung der Kraftmomente
belebter Körpertheile zu mechaniſchen Effecten, wird demnach
ein fortdauerndes Austreten von Maſſe bedingt, und erſt von
dem Augenblicke an, wo die Urſache des Verbrauchs nicht
mehr wirkt, kann ſich die Fähigkeit der Zunahme wieder
äußern.


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[232/0256] Die Bewegungserſcheinungen Folge der verzehrten mechaniſchen Kraft, ein correſpondiren- der Theil der Muskeln an Volumen abnimmt, ſo iſt klar, daß ein Gleichgewicht im Erſatz und Verbrauch an Stoff (an belebten Körpertheilen) nur dann ſich herſtel- len kann, wenn der ausgetretene Körpertheil in dem nämli- chen Augenblicke, wo er ſeinen Zuſtand des Lebens ver- liert, wieder an einer andern Stelle erneuert wird. Die Fähigkeit der Zunahme an Maſſe iſt abhängig von dem, einem jeden Körpertheile zukommenden Kraftmomente, ſie muß ſich unausgeſetzt äußern können, ſo lange (bei hin- länglicher Zufuhr von Nahrungsſtoff) er dieſes Kraftmoment nicht verliert (durch Verwendung z. B. zur mechaniſchen Be- wegung). Unter allen Umſtänden iſt die Zunahme ſelbſt an die Zeit gebunden, d. h. ſie kann für eine begrenzte Zeit nicht unbe- grenzt ſein. In dem nämlichen Augenblick, in welchem ein belebter Körpertheil ſeinen Zuſtand des Lebens verliert und aus dem Organ in der Form einer unbelebten Verbindung austritt, kann dieſer Theil nicht zunehmen, ſeine Maſſe, ſeine Volu- men nehmen ja ab. Durch die fortdauernde Verwendung der Kraftmomente belebter Körpertheile zu mechaniſchen Effecten, wird demnach ein fortdauerndes Austreten von Maſſe bedingt, und erſt von dem Augenblicke an, wo die Urſache des Verbrauchs nicht mehr wirkt, kann ſich die Fähigkeit der Zunahme wieder äußern.

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Zitationshilfe: Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und Pathologie. Braunschweig, 1842, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liebig_physiologie_1842/256>, abgerufen am 22.11.2024.