Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und Pathologie. Braunschweig, 1842.im Thierorganismus. schen Action unterliegen müssen. Eingeweide und Lunge wer-den immer gleichzeitig abnormale Veränderungen erfahren. In dem Stoffwechsel selbst, in der Umsetzung der be- Zur Unterhaltung der unwillkürlichen Bewegungen im Wenn wir uns nun auch denken können, daß die belebte Wenn man nun erwägt, daß die unmerklichste Bewegung im Thierorganismus. ſchen Action unterliegen müſſen. Eingeweide und Lunge wer-den immer gleichzeitig abnormale Veränderungen erfahren. In dem Stoffwechſel ſelbſt, in der Umſetzung der be- Zur Unterhaltung der unwillkürlichen Bewegungen im Wenn wir uns nun auch denken können, daß die belebte Wenn man nun erwägt, daß die unmerklichſte Bewegung <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0255" n="231"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">im Thierorganismus</hi>.</fw><lb/> ſchen Action unterliegen müſſen. Eingeweide und Lunge wer-<lb/> den immer gleichzeitig abnormale Veränderungen erfahren.</p><lb/> <p>In dem Stoffwechſel ſelbſt, in der Umſetzung der be-<lb/> lebten Subſtanz des Muskularſyſtems, erhalten dieſe Organe<lb/> den zu ihrem Beſtehen unentbehrlichen Widerſtand gegen die<lb/> Einwirkung des Sauerſtoffs; je nach ſeiner Beſchleunigung<lb/> nimmt die Quantität der ſecernirten Galle zu, die Menge<lb/> des vorhandenen Fettes nimmt in gradem Verhältniß ab.</p><lb/> <p>Zur Unterhaltung der unwillkürlichen Bewegungen im<lb/> Thierkörper wird in jedem Zeitmomente ſeines Lebens eine<lb/> gewiſſe Quantität Lebenskraft verbraucht und es findet des-<lb/> halb ein unaufhörlicher Stoffwechſel ſtatt, allein die Menge<lb/> der Subſtanz, welche in Folge der verbrauchten Kraft ihren<lb/> Zuſtand des Lebens, ihre Fähigkeit der Zunahme an Maſſe<lb/> verliert, iſt in enge Grenzen eingeſchloſſen; ſie ſteht in gra-<lb/> dem Verhältniß zu der, zu dieſen Bewegungen, nöthigen Kraft.</p><lb/> <p>Wenn wir uns nun auch denken können, daß die belebte<lb/> Muskelſubſtanz bei hinreichender Zufuhr an Nahrung ihre<lb/> Fähigkeit der Zunahme in keinem Zeitmomente verliert,<lb/> daß ſich dieſe Form der Lebens-Aeußerung unausgeſetzt gel-<lb/> tend macht, ſo kann dies keineswegs für diejenigen Kör-<lb/> pertheile angenommen werden, deren frei wirkende Lebens-<lb/> kraft zur mechaniſchen Bewegung verbraucht worden iſt. Der<lb/> Verbrauch an Stoff durch Bewegung und Anſtrengung iſt bei<lb/> je zwei Individuen höchſt verſchieden.</p><lb/> <p>Wenn man nun erwägt, daß die unmerklichſte Bewegung<lb/> eines Fingers und der Glieder Kraft verbraucht, daß, in<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [231/0255]
im Thierorganismus.
ſchen Action unterliegen müſſen. Eingeweide und Lunge wer-
den immer gleichzeitig abnormale Veränderungen erfahren.
In dem Stoffwechſel ſelbſt, in der Umſetzung der be-
lebten Subſtanz des Muskularſyſtems, erhalten dieſe Organe
den zu ihrem Beſtehen unentbehrlichen Widerſtand gegen die
Einwirkung des Sauerſtoffs; je nach ſeiner Beſchleunigung
nimmt die Quantität der ſecernirten Galle zu, die Menge
des vorhandenen Fettes nimmt in gradem Verhältniß ab.
Zur Unterhaltung der unwillkürlichen Bewegungen im
Thierkörper wird in jedem Zeitmomente ſeines Lebens eine
gewiſſe Quantität Lebenskraft verbraucht und es findet des-
halb ein unaufhörlicher Stoffwechſel ſtatt, allein die Menge
der Subſtanz, welche in Folge der verbrauchten Kraft ihren
Zuſtand des Lebens, ihre Fähigkeit der Zunahme an Maſſe
verliert, iſt in enge Grenzen eingeſchloſſen; ſie ſteht in gra-
dem Verhältniß zu der, zu dieſen Bewegungen, nöthigen Kraft.
Wenn wir uns nun auch denken können, daß die belebte
Muskelſubſtanz bei hinreichender Zufuhr an Nahrung ihre
Fähigkeit der Zunahme in keinem Zeitmomente verliert,
daß ſich dieſe Form der Lebens-Aeußerung unausgeſetzt gel-
tend macht, ſo kann dies keineswegs für diejenigen Kör-
pertheile angenommen werden, deren frei wirkende Lebens-
kraft zur mechaniſchen Bewegung verbraucht worden iſt. Der
Verbrauch an Stoff durch Bewegung und Anſtrengung iſt bei
je zwei Individuen höchſt verſchieden.
Wenn man nun erwägt, daß die unmerklichſte Bewegung
eines Fingers und der Glieder Kraft verbraucht, daß, in
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |