Leyser, Polycarp: Eine Christliche Leichpredigt/ Bey der Begräbnuß/ deß ... Fritzen von der Schullenburg ... Frankfurt (Main), 1589.sich den Morgen vmb 6. Vhr was schwach doch nicht sonderlich befunden / ist aber vmb zehen auff gestanden / den Mittag am Tisch gesessen / Essen vnd Trincken aber hat nicht fort gewolt / wie die vorigen Tage auch nicht viel geredt. Gegen Abendt als die Edle vieltugentsame Fraw von der Schulenburg vmb vier Vhr wider kommen / fragen sie als bald wie es vmb jhren lieben Junckern stehe / vnnd wie sie bericht / er habe sich zu Beth gelegt / wurd sie sehr betrübt / befindet das seine Gest. in wendig grosse Hitz haben / vnd ein sorgliche Kranckheit darauß entstehen möcht. Wird in der selben Nacht ein Knecht abgefertigt welcher den Medicum von Braunscheig holen solte. Den Sontag nach Circumcisionis war der fünffte Tag Januarij / hat die Edle Fraw von der Schulenburg vmb Acht Vhr mir ein kleinen zettel auff die Pfarr gesendet / inhalts: Ich wolte die Leut zum Gebett vermanen / dann der Juncker zimlich schwach worden: Der wegen ich beids ehe das Euangelium verlesen / vnd denn auch nach der Predigt die Gemein des Sons Gottes vermahnet / sie wolten den Vatter aller Barmhertzigkeit vnd Gottes alles Trostes demütiglich anruffen / er wolte durch seinen werthen heyligen Geist den Junckern in erkanter warheit Göttliches Worts bestandhafftig erhalten / im Glauben vnd waren vertrawen an den HERRN Jesum Christum vnsern einigen Mitler vnd getrewen Heyland stärcken / vnd in gewisser Hoffnung der künfftigen Seligkeit vns bewaren. Vns allen nach seinem Vätterlichen willen zum besten S. G. fristen / vnd zur Gesundheit widerumb kommen lassen / sey es aber sein gnediger vnwandelbarer Wille nicht anderst / wolte er auß Gnaden S. G. ein seliges Ende bescheren vnnd mit Gnaden zu sich in das ewige Leben auffnemmen. Der zeit war ein Kindt in der gemein Lochten zutauffen / daß nach geschehener Predigt S. G. ich nicht besuchen sich den Morgen vmb 6. Vhr was schwach doch nicht sonderlich befunden / ist aber vmb zehen auff gestanden / den Mittag am Tisch gesessen / Essen vñ Trinckẽ aber hat nicht fort gewolt / wie die vorigen Tage auch nicht viel geredt. Gegen Abendt als die Edle vieltugentsame Fraw von der Schulenburg vmb vier Vhr wider kommen / fragen sie als bald wie es vmb jhren lieben Junckern stehe / vnnd wie sie bericht / er habe sich zu Beth gelegt / wurd sie sehr betrübt / befindet das seine Gest. in wendig grosse Hitz haben / vnd ein sorgliche Kranckheit darauß entstehen möcht. Wird in der selben Nacht ein Knecht abgefertigt welcher den Medicum von Braunscheig holen solte. Den Sontag nach Circumcisionis war der fünffte Tag Januarij / hat die Edle Fraw võ der Schulẽburg vmb Acht Vhr mir ein kleinen zettel auff die Pfarr gesendet / inhalts: Ich wolte die Leut zum Gebett vermanen / dann der Juncker zimlich schwach worden: Der wegen ich beids ehe das Euangelium verlesen / vnd denn auch nach der Predigt die Gemein des Sons Gottes vermahnet / sie wolten den Vatter aller Barmhertzigkeit vnd Gottes alles Trostes demütiglich anruffen / er wolte durch seinen werthẽ heyligen Geist den Junckern in erkanter warheit Göttliches Worts bestandhafftig erhalten / im Glauben vnd warẽ vertrawẽ an den HERRN Jesum Christum vnsern einigen Mitler vñ getrewen Heyland stärcken / vñ in gewisser Hoffnung der künfftigen Seligkeit vns bewaren. Vns allen nach seinem Vätterlichen willen zum besten S. G. fristen / vnd zur Gesundheit widerumb kommen lassen / sey es aber sein gnediger vnwandelbarer Wille nicht anderst / wolte er auß Gnaden S. G. ein seliges Ende bescheren vnnd mit Gnaden zu sich in das ewige Leben auffnemmen. Der zeit war ein Kindt in der gemein Lochten zutauffen / daß nach geschehener Predigt S. G. ich nicht besuchen <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0043" n="41"/> sich den Morgen vmb 6. 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Vns allen nach seinem Vätterlichen willen zum besten S. G. fristen / vnd zur Gesundheit widerumb kommen lassen / sey es aber sein gnediger vnwandelbarer Wille nicht anderst / wolte er auß Gnaden S. G. ein seliges Ende bescheren vnnd mit Gnaden zu sich in das ewige Leben auffnemmen.</p> <p>Der zeit war ein Kindt in der gemein Lochten zutauffen / daß nach geschehener Predigt S. G. ich nicht besuchen </p> </div> </body> </text> </TEI> [41/0043]
sich den Morgen vmb 6. Vhr was schwach doch nicht sonderlich befunden / ist aber vmb zehen auff gestanden / den Mittag am Tisch gesessen / Essen vñ Trinckẽ aber hat nicht fort gewolt / wie die vorigen Tage auch nicht viel geredt.
Gegen Abendt als die Edle vieltugentsame Fraw von der Schulenburg vmb vier Vhr wider kommen / fragen sie als bald wie es vmb jhren lieben Junckern stehe / vnnd wie sie bericht / er habe sich zu Beth gelegt / wurd sie sehr betrübt / befindet das seine Gest. in wendig grosse Hitz haben / vnd ein sorgliche Kranckheit darauß entstehen möcht.
Wird in der selben Nacht ein Knecht abgefertigt welcher den Medicum von Braunscheig holen solte.
Den Sontag nach Circumcisionis war der fünffte Tag Januarij / hat die Edle Fraw võ der Schulẽburg vmb Acht Vhr mir ein kleinen zettel auff die Pfarr gesendet / inhalts: Ich wolte die Leut zum Gebett vermanen / dann der Juncker zimlich schwach worden: Der wegen ich beids ehe das Euangelium verlesen / vnd denn auch nach der Predigt die Gemein des Sons Gottes vermahnet / sie wolten den Vatter aller Barmhertzigkeit vnd Gottes alles Trostes demütiglich anruffen / er wolte durch seinen werthẽ heyligen Geist den Junckern in erkanter warheit Göttliches Worts bestandhafftig erhalten / im Glauben vnd warẽ vertrawẽ an den HERRN Jesum Christum vnsern einigen Mitler vñ getrewen Heyland stärcken / vñ in gewisser Hoffnung der künfftigen Seligkeit vns bewaren. Vns allen nach seinem Vätterlichen willen zum besten S. G. fristen / vnd zur Gesundheit widerumb kommen lassen / sey es aber sein gnediger vnwandelbarer Wille nicht anderst / wolte er auß Gnaden S. G. ein seliges Ende bescheren vnnd mit Gnaden zu sich in das ewige Leben auffnemmen.
Der zeit war ein Kindt in der gemein Lochten zutauffen / daß nach geschehener Predigt S. G. ich nicht besuchen
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