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Leyser, Polycarp: Eine Christliche Leichpredigt/ Bey der Begräbnuß/ deß ... Fritzen von der Schullenburg ... Frankfurt (Main), 1589.

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selbs vmb das seine bringet / sondern solches geschicht durch Gottes verhengnuß / so haben doch die Leut mit einem ein mitleiden / hat einer ein gut Gewissen darbey / vnd zugewarten / daß weil Gottes Hand vnverkürtzt ist / daß er entweder noch jhme oder doch seine Erben wider segnen werde / wie bey diesem Junckern zusehen ist.

Welchen aber Gott nichts gegeben / sondern in Armuth vnd vnvermügengesetzt hat / die sollen doch darumb nicht klein mütig werden / noch verzagen / sondern gedencken / daß man jhr wol mehr gefunden habe / welche in der jugent Arm gewesen seyn / dannoch weil sie Gott vertrauwet / vnd sich redlich vnd ehrlich bey den Leuten gehalten haben / so hat jhnen Gott fort geholffen / vnnd sie zu letzt Reich gnug gemacht. Wie auch Dauids Spruch solchesPsal. 37. mit sich bringet: Ich bin jung gewesen vnd Alt worden / vnd hab noch nie gesehen den gerechten verlassen / oder seinen Samen nach Brot gehen. Dieser alte Gott lebet noch / dem soll man vertrawen / so wirt er wol fort helffen.

Darnach / da dieser Juncker etwas erwuchß vnnd2. gleichwol auch an fieng darnach zutrachten / wie er etwas erwerben möchte / sich seinem Stand gemeß zuerhalten. Da ist den Alten bewust / daß da zumal / zuvor vnd ehe dann der gemeine Landfrieden auffgerichtet ward / sehr gebreuchlich war / daß man sich pflegte auß dem Stegreiff zunehren. Dieweil aber solches wider Gott vnd alle Rechte ist / vnnd aber dieser Juncker redliches vnd ehrliches Geblüts vnd gemüts war / so hat er seine Gedancken dahin gerichtet / daß er sich in offentlichen Kriegswesen etwas versuchen möchte / derwegen so hat er alle seine Kleider / die er ein zeitlang bey Herren diensten zusammen gespart hatte / verkaufft / vnd ein Hellenparten darfür gezeuget / vnnd sich damit in den Krieg begeben. Da er dann nicht derer elenden Landsknecht einer gewesen ist / die bißweilen sich nur dieser

selbs vmb das seine bringet / sondern solches geschicht durch Gottes verhengnuß / so haben doch die Leut mit einem ein mitleiden / hat einer ein gut Gewissen darbey / vnd zugewarten / daß weil Gottes Hand vnverkürtzt ist / daß er entweder noch jhme oder doch seine Erben wider segnen werde / wie bey diesem Junckern zusehen ist.

Welchen aber Gott nichts gegeben / sondern in Armuth vnd vnvermügengesetzt hat / die sollen doch darumb nicht klein mütig werden / noch verzagen / sondern gedencken / daß man jhr wol mehr gefunden habe / welche in der jugent Arm gewesen seyn / dannoch weil sie Gott vertrauwet / vnd sich redlich vnd ehrlich bey den Leuten gehalten haben / so hat jhnen Gott fort geholffen / vnnd sie zu letzt Reich gnug gemacht. Wie auch Dauids Spruch solchesPsal. 37. mit sich bringet: Ich bin jung gewesen vnd Alt worden / vñ hab noch nie gesehen den gerechten verlassen / oder seinen Samen nach Brot gehen. Dieser alte Gott lebet noch / dem soll man vertrawen / so wirt er wol fort helffen.

Darnach / da dieser Juncker etwas erwuchß vnnd2. gleichwol auch an fieng darnach zutrachten / wie er etwas erwerben möchte / sich seinem Stand gemeß zuerhalten. Da ist den Alten bewust / daß da zumal / zuvor vnd ehe dann der gemeine Landfrieden auffgerichtet ward / sehr gebreuchlich war / daß man sich pflegte auß dem Stegreiff zunehrẽ. Dieweil aber solches wider Gott vnd alle Rechte ist / vnnd aber dieser Juncker redliches vnd ehrliches Geblüts vnd gemüts war / so hat er seine Gedancken dahin gerichtet / daß er sich in offentlichen Kriegswesen etwas versuchen möchte / derwegen so hat er alle seine Kleider / die er ein zeitlang bey Herren diensten zusam̃en gespart hatte / verkaufft / vnd ein Hellenparten darfür gezeuget / vnnd sich damit in den Krieg begeben. Da er dann nicht derer elenden Landsknecht einer gewesen ist / die bißweilen sich nur dieser

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[27/0029] selbs vmb das seine bringet / sondern solches geschicht durch Gottes verhengnuß / so haben doch die Leut mit einem ein mitleiden / hat einer ein gut Gewissen darbey / vnd zugewarten / daß weil Gottes Hand vnverkürtzt ist / daß er entweder noch jhme oder doch seine Erben wider segnen werde / wie bey diesem Junckern zusehen ist. Welchen aber Gott nichts gegeben / sondern in Armuth vnd vnvermügengesetzt hat / die sollen doch darumb nicht klein mütig werden / noch verzagen / sondern gedencken / daß man jhr wol mehr gefunden habe / welche in der jugent Arm gewesen seyn / dannoch weil sie Gott vertrauwet / vnd sich redlich vnd ehrlich bey den Leuten gehalten haben / so hat jhnen Gott fort geholffen / vnnd sie zu letzt Reich gnug gemacht. Wie auch Dauids Spruch solches mit sich bringet: Ich bin jung gewesen vnd Alt worden / vñ hab noch nie gesehen den gerechten verlassen / oder seinen Samen nach Brot gehen. Dieser alte Gott lebet noch / dem soll man vertrawen / so wirt er wol fort helffen. Psal. 37. Darnach / da dieser Juncker etwas erwuchß vnnd gleichwol auch an fieng darnach zutrachten / wie er etwas erwerben möchte / sich seinem Stand gemeß zuerhalten. Da ist den Alten bewust / daß da zumal / zuvor vnd ehe dann der gemeine Landfrieden auffgerichtet ward / sehr gebreuchlich war / daß man sich pflegte auß dem Stegreiff zunehrẽ. Dieweil aber solches wider Gott vnd alle Rechte ist / vnnd aber dieser Juncker redliches vnd ehrliches Geblüts vnd gemüts war / so hat er seine Gedancken dahin gerichtet / daß er sich in offentlichen Kriegswesen etwas versuchen möchte / derwegen so hat er alle seine Kleider / die er ein zeitlang bey Herren diensten zusam̃en gespart hatte / verkaufft / vnd ein Hellenparten darfür gezeuget / vnnd sich damit in den Krieg begeben. Da er dann nicht derer elenden Landsknecht einer gewesen ist / die bißweilen sich nur dieser 2.

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Zitationshilfe: Leyser, Polycarp: Eine Christliche Leichpredigt/ Bey der Begräbnuß/ deß ... Fritzen von der Schullenburg ... Frankfurt (Main), 1589, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leyser_leichpredigt_1589/29>, abgerufen am 21.11.2024.