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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 2. Leipzig, 1843.

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Dich sieht, und gerade in ihm wirst Du den
treusten Beistand finden, wie ich ihn kenne."

In solchen Gesprächen und in fröhlichen
Entwürfen für die Zukunft flogen die Stunden
vorüber, und Herr Meier mußte Jenny erin-
nern, welche Absicht sie eigentlich hierher geführt.



Wie leicht mit Glücklichen zu unterhandeln
sei, das empfand der Vater der kranken Marie
bald. Was er irgend verlangte, wurde ihm
gern und schnell gewährt. Man kam überein,
ihm eine Summe zur Erweiterung seines Ge-
werbes anzuvertrauen, während man für Marie
und ihr Kind ein kleines Kapital festsetzte, hin-
reichend, sie unabhängig von ihrem Vater zu
unterhalten, der unter diesen Verhältnissen nicht
anstand, der Tochter und dem Enkel sein Haus

Dich ſieht, und gerade in ihm wirſt Du den
treuſten Beiſtand finden, wie ich ihn kenne.“

In ſolchen Geſprächen und in fröhlichen
Entwürfen für die Zukunft flogen die Stunden
vorüber, und Herr Meier mußte Jenny erin-
nern, welche Abſicht ſie eigentlich hierher geführt.



Wie leicht mit Glücklichen zu unterhandeln
ſei, das empfand der Vater der kranken Marie
bald. Was er irgend verlangte, wurde ihm
gern und ſchnell gewährt. Man kam überein,
ihm eine Summe zur Erweiterung ſeines Ge-
werbes anzuvertrauen, während man für Marie
und ihr Kind ein kleines Kapital feſtſetzte, hin-
reichend, ſie unabhängig von ihrem Vater zu
unterhalten, der unter dieſen Verhältniſſen nicht
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[284/0294] Dich ſieht, und gerade in ihm wirſt Du den treuſten Beiſtand finden, wie ich ihn kenne.“ In ſolchen Geſprächen und in fröhlichen Entwürfen für die Zukunft flogen die Stunden vorüber, und Herr Meier mußte Jenny erin- nern, welche Abſicht ſie eigentlich hierher geführt. Wie leicht mit Glücklichen zu unterhandeln ſei, das empfand der Vater der kranken Marie bald. Was er irgend verlangte, wurde ihm gern und ſchnell gewährt. Man kam überein, ihm eine Summe zur Erweiterung ſeines Ge- werbes anzuvertrauen, während man für Marie und ihr Kind ein kleines Kapital feſtſetzte, hin- reichend, ſie unabhängig von ihrem Vater zu unterhalten, der unter dieſen Verhältniſſen nicht anſtand, der Tochter und dem Enkel ſein Haus

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Zitationshilfe: Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 2. Leipzig, 1843, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny02_1843/294>, abgerufen am 10.05.2024.