Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 1. Leipzig, 1843.Land fahren: da würdest Du die Unmöglich- "Aber Sie können doch Jenny nicht zu- "Warum nicht?" sagte Reinhard, gereizt "Streitet doch nicht um des Kaisers Land fahren: da würdeſt Du die Unmöglich- „Aber Sie können doch Jenny nicht zu- „Warum nicht?“ ſagte Reinhard, gereizt „Streitet doch nicht um des Kaiſers <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0343" n="335"/> Land fahren: da würdeſt Du die Unmöglich-<lb/> keit einer Staats-Equipage für uns gleich zu-<lb/> geben.“</p><lb/> <p>„Aber Sie können doch Jenny nicht zu-<lb/> muthen, auf einem Leiterwagen oder irgend ei-<lb/> ner andern Karette zu ſitzen?“ meinte die<lb/> Mutter verdrießlich.</p><lb/> <p>„Warum nicht?“ ſagte Reinhard, gereizt<lb/> durch den Ton dieſer Frage. „Meine Mutter<lb/> iſt Jahrelang ſo gefahren und es iſt ihr vor-<lb/> trefflich bekommen, obgleich ſie es ebenſo we-<lb/> nig gewöhnt war als Jenny! Aus Liebe kann<lb/> man Viel!“</p><lb/> <p>„Streitet doch nicht um des Kaiſers<lb/> Bart!“ rief Eduard dazwiſchen, als er ſah,<lb/> wie unangenehm Jenny dieſe Wendung des<lb/> Geſprächs ſein mußte. „Wenn Guſtav eine<lb/> Pfarre haben wird, mögt Ihr nach dieſer<lb/> Stelle Euren Wagen einrichten und das iſt<lb/> noch weit im Felde!“</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [335/0343]
Land fahren: da würdeſt Du die Unmöglich-
keit einer Staats-Equipage für uns gleich zu-
geben.“
„Aber Sie können doch Jenny nicht zu-
muthen, auf einem Leiterwagen oder irgend ei-
ner andern Karette zu ſitzen?“ meinte die
Mutter verdrießlich.
„Warum nicht?“ ſagte Reinhard, gereizt
durch den Ton dieſer Frage. „Meine Mutter
iſt Jahrelang ſo gefahren und es iſt ihr vor-
trefflich bekommen, obgleich ſie es ebenſo we-
nig gewöhnt war als Jenny! Aus Liebe kann
man Viel!“
„Streitet doch nicht um des Kaiſers
Bart!“ rief Eduard dazwiſchen, als er ſah,
wie unangenehm Jenny dieſe Wendung des
Geſprächs ſein mußte. „Wenn Guſtav eine
Pfarre haben wird, mögt Ihr nach dieſer
Stelle Euren Wagen einrichten und das iſt
noch weit im Felde!“
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