mischer noch und dunkler sah es in seiner Seele aus.
Wie hatte er sich absichtlich so über seine Gefühle täuschen können, wie diese Liebe ver- kennen? Jetzt, da er mit klarem Blicke zu- rückdachte, fühlte er fast mit einer Art von Be- schämung, daß er in Clara von den ersten Au- genblicken, da er zu ihr gerufen wurde, nicht nur die Leidende, Kranke, sondern immer das schöne Weib gesehen hatte. Ihre Liebenswür- digkeit, ihr ruhiger Verstand waren ihm von Tag zu Tag anziehender geworden, und er konnte es sich nicht verbergen, daß Clara für ihn das Ideal eines Mädchens sei. So hatte er sich seine Geliebte gedacht, so seine künftige Frau gewünscht, und sollte er sich nicht auf dem Gipfel des Glückes wähnen, da Clara ihn liebte? Er konnte nicht daran zweifeln. Jeder Blick, jedes Wort des schönen Mädchens ver-
miſcher noch und dunkler ſah es in ſeiner Seele aus.
Wie hatte er ſich abſichtlich ſo über ſeine Gefühle täuſchen können, wie dieſe Liebe ver- kennen? Jetzt, da er mit klarem Blicke zu- rückdachte, fühlte er faſt mit einer Art von Be- ſchämung, daß er in Clara von den erſten Au- genblicken, da er zu ihr gerufen wurde, nicht nur die Leidende, Kranke, ſondern immer das ſchöne Weib geſehen hatte. Ihre Liebenswür- digkeit, ihr ruhiger Verſtand waren ihm von Tag zu Tag anziehender geworden, und er konnte es ſich nicht verbergen, daß Clara für ihn das Ideal eines Mädchens ſei. So hatte er ſich ſeine Geliebte gedacht, ſo ſeine künftige Frau gewünſcht, und ſollte er ſich nicht auf dem Gipfel des Glückes wähnen, da Clara ihn liebte? Er konnte nicht daran zweifeln. Jeder Blick, jedes Wort des ſchönen Mädchens ver-
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miſcher noch und dunkler ſah es in ſeiner
Seele aus.
Wie hatte er ſich abſichtlich ſo über ſeine
Gefühle täuſchen können, wie dieſe Liebe ver-
kennen? Jetzt, da er mit klarem Blicke zu-
rückdachte, fühlte er faſt mit einer Art von Be-
ſchämung, daß er in Clara von den erſten Au-
genblicken, da er zu ihr gerufen wurde, nicht
nur die Leidende, Kranke, ſondern immer das
ſchöne Weib geſehen hatte. Ihre Liebenswür-
digkeit, ihr ruhiger Verſtand waren ihm von
Tag zu Tag anziehender geworden, und er
konnte es ſich nicht verbergen, daß Clara für
ihn das Ideal eines Mädchens ſei. So hatte
er ſich ſeine Geliebte gedacht, ſo ſeine künftige
Frau gewünſcht, und ſollte er ſich nicht auf
dem Gipfel des Glückes wähnen, da Clara ihn
liebte? Er konnte nicht daran zweifeln. Jeder
Blick, jedes Wort des ſchönen Mädchens ver-
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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 1. Leipzig, 1843, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny01_1843/152>, abgerufen am 25.11.2024.
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