[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.Leben und Thaten der liefländischen Ordensmeister, 1524im Chor des Doms, am Abend Kiliani, unter einen meßingenen Grabmalbegraben. Jhm folgte also sein erwehlter Coadjutor, bisheriger 8 Jahr regieren- der Bischof zu Revel und Dörpt, Johan Blanckenfeld, von Geburt ein Berliner, welcher Doctor und Professor der Rechte auf der Universität zu Frankfurt an der Oder gewesen, und sich bey einem hohen und herrschsüchtigen Geiste zu den Ehrenstellen, die er bekleidete, empor geschwungen. Er dachte sich durch sem Ansehen mit einer vorher übersandten seichten Bestätigung aller ri- gischen Privilegien, die Pforten der Stadt zu eröfnen, und begehrte auch die Erstattung zweier Kirchen. Jn Lemsel setzte er den Stadtprediger aus dem Dienste. Jn seiner Residenzstadt Kokenhausen verjagte er so gleich die beiden Prediger Bernhard Brügmannen, Paul Bloshagen, und den Rector der Schule Gisbert Schöslern, da er doch den Kokenhäusern alle Reli- gionsfreiheit versichern lassen. Aus diesem Betragen lernten die zu Riga den Erzbischof kennen, und wandten sich an ihren beliebten Herrn Meister, dem sie mit Ausschliessung des Erzbischofs allein die Huldigung leisteten, und sich ver- pflichteten, mit ihm gegen alle Einsprache gemeinschaftliche Sache zu machen. Blankenfeldds doppelte Botschaft wiesen sie zurück, worüber den Domherren in Riga der Muth dergestalt entfiel, daß sie mit Sack und Pack heimlich weggien- gen, auch das Geschütz von dem Thurm und den Mauren hinter sich nachkommen lassen wolten, welches aber der Rath hinderte, und alle liegende Gründe, Häu- ser, Mühlen, oder was sonst bey der Stadt lag, sequestrirte, den Domher- ren aber doch freies Gewerbe in der Stadt zu treiben erlaubte. Jn und feste, ohne einige Arglist oder Behelf unwiederruflich, ein jeder insonderheit zu halten angeloben. Zu mehrerer Urkunde und Befestigung der sichern Warheit haben wir alle und ein jeder bey sich die in der Gnade Gütern sitzen, und wohnen rechtes Wissens, vor uns und unsre Erben unser angeboren Jnsiegel hier unten an diesen Brief ein jeglicher unter seinen Namen gehänget, der gegeben und geschrieben ist in dem Mann- tage zu Lembsel in dem Jahre unsers HErren, Tausend, Fünfhundert und Drey und Zwanzig, Freytags nach Lätare*). [Spaltenumbruch] Andreas von Patkul, Ridder Friedrich Plater, Vogt zu Kockenhausen. Reinhold Gutzleff. Claus Hastfer. Hans Koßkül, Man- richter. Bartholomäus Patkül, Tönnis Aderkas. Jürgen Berlin. Berthold Schwarthof. Witzand Gutzleff. Johan Nörken, der jüngere. Wulff von Plettenberg. Meyneke von Schier- stede, Hofmeister. Jürgen von der Pahl. Johan von der Pahl. Dirich Uxküll. Frantz Blanckenfeldt. Hans Massaw. Bertram Orgies. Reinhold Orgies, Heinrich Vietinghof, von Tepel. Kersten von der Pahl. Dirich Aderkaß. Johan Albedyl. Jürgen Krüdener, Vogt zu Treyden. Gödert von Nagel, Stiftsvogt zu Kocken- hausen. Hinrich Wrangel. Claus Uxküll. Hinrich Saltze. Ernst von Mengden. Kersten Gutzleff. Reinhold Koßküll. Johan Plater. Karsten Hane. Tönmes Vagt (Vaget) *) Ohnerachtet des Widerspruchs welchen die vier Familien in dem Rechte der samenden Hand, nemlich
von Tiesenhausen, von Ungern, von Rosen und von Yrkül, wider diese Vereinigung thaten, bestätigte der Erzbischof Caspar dieselbe dennoch Donnerstags nach Mariä Himmelfahrt, auf Ersuchen der 4 Deputirten 1523 zu Ronneburg, und von neuem der Erzbischof Johan, Dien- stags nach Petri Kettenfeier 1524 zu Lemsel, zuletzt der Kaiser Carl der Vte zu Speyer, den 17 Sept 1528, welche kaiserliche Generalconfirmation auf dem Reichstage durch den Pfalzgraf Friedrich, des Kaisers Statthalter ausgefertiget, und von der polnischen Revisionscommißion den 9ten Octob. 1599, mit dem Vidimus versehen worden. Seine Andacht, der Erzbischof Tho- mas, hat diese Bestätigungen zusammen Donnerstags nach Martini 1531 ausm Schlosse Koken- hausen in ein Transsumt gezogen. Leben und Thaten der lieflaͤndiſchen Ordensmeiſter, 1524im Chor des Doms, am Abend Kiliani, unter einen meßingenen Grabmalbegraben. Jhm folgte alſo ſein erwehlter Coadjutor, bisheriger 8 Jahr regieren- der Biſchof zu Revel und Doͤrpt, Johan Blanckenfeld, von Geburt ein Berliner, welcher Doctor und Profeſſor der Rechte auf der Univerſitaͤt zu Frankfurt an der Oder geweſen, und ſich bey einem hohen und herrſchſuͤchtigen Geiſte zu den Ehrenſtellen, die er bekleidete, empor geſchwungen. Er dachte ſich durch ſem Anſehen mit einer vorher uͤberſandten ſeichten Beſtaͤtigung aller ri- giſchen Privilegien, die Pforten der Stadt zu eroͤfnen, und begehrte auch die Erſtattung zweier Kirchen. Jn Lemſel ſetzte er den Stadtprediger aus dem Dienſte. Jn ſeiner Reſidenzſtadt Kokenhauſen verjagte er ſo gleich die beiden Prediger Bernhard Bruͤgmannen, Paul Bloshagen, und den Rector der Schule Gisbert Schoͤslern, da er doch den Kokenhaͤuſern alle Reli- gionsfreiheit verſichern laſſen. Aus dieſem Betragen lernten die zu Riga den Erzbiſchof kennen, und wandten ſich an ihren beliebten Herrn Meiſter, dem ſie mit Ausſchlieſſung des Erzbiſchofs allein die Huldigung leiſteten, und ſich ver- pflichteten, mit ihm gegen alle Einſprache gemeinſchaftliche Sache zu machen. Blankenfeldds doppelte Botſchaft wieſen ſie zuruͤck, woruͤber den Domherren in Riga der Muth dergeſtalt entfiel, daß ſie mit Sack und Pack heimlich weggien- gen, auch das Geſchuͤtz von dem Thurm und den Mauren hinter ſich nachkommen laſſen wolten, welches aber der Rath hinderte, und alle liegende Gruͤnde, Haͤu- ſer, Muͤhlen, oder was ſonſt bey der Stadt lag, ſequeſtrirte, den Domher- ren aber doch freies Gewerbe in der Stadt zu treiben erlaubte. Jn und feſte, ohne einige Argliſt oder Behelf unwiederruflich, ein jeder inſonderheit zu halten angeloben. Zu mehrerer Urkunde und Befeſtigung der ſichern Warheit haben wir alle und ein jeder bey ſich die in der Gnade Guͤtern ſitzen, und wohnen rechtes Wiſſens, vor uns und unſre Erben unſer angeboren Jnſiegel hier unten an dieſen Brief ein jeglicher unter ſeinen Namen gehaͤnget, der gegeben und geſchrieben iſt in dem Mann- tage zu Lembſel in dem Jahre unſers HErren, Tauſend, Fuͤnfhundert und Drey und Zwanzig, Freytags nach Laͤtare*). [Spaltenumbruch] Andreas von Patkul, Ridder Friedrich Plater, Vogt zu Kockenhauſen. Reinhold Gutzleff. Claus Haſtfer. Hans Koßkuͤl, Man- richter. Bartholomaͤus Patkuͤl, Toͤnnis Aderkas. Juͤrgen Berlin. Berthold Schwarthof. Witzand Gutzleff. Johan Noͤrken, der juͤngere. Wulff von Plettenberg. Meyneke von Schier- ſtede, Hofmeiſter. Juͤrgen von der Pahl. Johan von der Pahl. Dirich Uxkuͤll. Frantz Blanckenfeldt. Hans Maſſaw. Bertram Orgies. Reinhold Orgies, Heinrich Vietinghof, von Tepel. Kerſten von der Pahl. Dirich Aderkaß. Johan Albedyl. Juͤrgen Kruͤdener, Vogt zu Treyden. Goͤdert von Nagel, Stiftsvogt zu Kocken- hauſen. Hinrich Wrangel. Claus Uxkuͤll. Hinrich Saltze. Ernſt von Mengden. Kerſten Gutzleff. Reinhold Koßkuͤll. Johan Plater. Karſten Hane. Toͤnmes Vagt (Vaget) *) Ohnerachtet des Widerſpruchs welchen die vier Familien in dem Rechte der ſamenden Hand, nemlich
von Tieſenhauſen, von Ungern, von Roſen und von Yrkuͤl, wider dieſe Vereinigung thaten, beſtaͤtigte der Erzbiſchof Caſpar dieſelbe dennoch Donnerſtags nach Mariaͤ Himmelfahrt, auf Erſuchen der 4 Deputirten 1523 zu Ronneburg, und von neuem der Erzbiſchof Johan, Dien- ſtags nach Petri Kettenfeier 1524 zu Lemſel, zuletzt der Kaiſer Carl der Vte zu Speyer, den 17 Sept 1528, welche kaiſerliche Generalconfirmation auf dem Reichstage durch den Pfalzgraf Friedrich, des Kaiſers Statthalter ausgefertiget, und von der polniſchen Reviſionscommißion den 9ten Octob. 1599, mit dem Vidimus verſehen worden. Seine Andacht, der Erzbiſchof Tho- mas, hat dieſe Beſtaͤtigungen zuſammen Donnerſtags nach Martini 1531 auſm Schloſſe Koken- hauſen in ein Transſumt gezogen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0206" n="188"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Leben und Thaten der lieflaͤndiſchen Ordensmeiſter,</hi></fw><lb/><note place="left">1524</note>im Chor des Doms, am Abend <hi rendition="#fr">Kiliani,</hi> unter einen meßingenen Grabmal<lb/> begraben. Jhm folgte alſo ſein erwehlter Coadjutor, bisheriger 8 Jahr regieren-<lb/> der Biſchof zu <hi rendition="#fr">Revel</hi> und <hi rendition="#fr">Doͤrpt, Johan Blanckenfeld,</hi> von Geburt ein<lb/><hi rendition="#fr">Berliner,</hi> welcher Doctor und Profeſſor der Rechte auf der Univerſitaͤt zu<lb/><hi rendition="#fr">Frankfurt</hi> an der Oder geweſen, und ſich bey einem hohen und herrſchſuͤchtigen<lb/> Geiſte zu den Ehrenſtellen, die er bekleidete, empor geſchwungen. Er dachte<lb/> ſich durch ſem Anſehen mit einer vorher uͤberſandten ſeichten Beſtaͤtigung aller <hi rendition="#fr">ri-<lb/> giſchen</hi> Privilegien, die Pforten der Stadt zu eroͤfnen, und begehrte auch die<lb/> Erſtattung zweier Kirchen. Jn <hi rendition="#fr">Lemſel</hi> ſetzte er den Stadtprediger aus dem<lb/> Dienſte. Jn ſeiner Reſidenzſtadt <hi rendition="#fr">Kokenhauſen</hi> verjagte er ſo gleich die beiden<lb/> Prediger <hi rendition="#fr">Bernhard Bruͤgmannen, Paul Bloshagen,</hi> und den Rector<lb/> der Schule <hi rendition="#fr">Gisbert Schoͤslern,</hi> da er doch den <hi rendition="#fr">Kokenhaͤuſern</hi> alle Reli-<lb/> gionsfreiheit verſichern laſſen. Aus dieſem Betragen lernten die zu <hi rendition="#fr">Riga</hi> den<lb/> Erzbiſchof kennen, und wandten ſich an ihren beliebten Herrn Meiſter, dem ſie<lb/> mit Ausſchlieſſung des Erzbiſchofs allein die Huldigung leiſteten, und ſich ver-<lb/> pflichteten, mit ihm gegen alle Einſprache gemeinſchaftliche Sache zu machen.<lb/><hi rendition="#fr">Blankenfeldds</hi> doppelte Botſchaft wieſen ſie zuruͤck, woruͤber den Domherren in<lb/><hi rendition="#fr">Riga</hi> der Muth dergeſtalt entfiel, daß ſie mit Sack und Pack heimlich weggien-<lb/> gen, auch das Geſchuͤtz von dem Thurm und den Mauren hinter ſich nachkommen<lb/> laſſen wolten, welches aber der Rath hinderte, und alle liegende Gruͤnde, Haͤu-<lb/> ſer, Muͤhlen, oder was ſonſt bey der Stadt lag, ſequeſtrirte, den Domher-<lb/> ren aber doch freies Gewerbe in der Stadt zu treiben erlaubte.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Jn</fw><lb/> <note xml:id="h90" prev="#h89" place="foot" n="m)">und feſte, ohne einige Argliſt oder Behelf unwiederruflich, ein jeder inſonderheit zu<lb/> halten angeloben. Zu mehrerer Urkunde und Befeſtigung der ſichern Warheit haben<lb/> wir alle und ein jeder bey ſich die in der Gnade Guͤtern ſitzen, und wohnen rechtes<lb/> Wiſſens, vor uns und unſre Erben unſer angeboren Jnſiegel hier unten an dieſen Brief<lb/> ein jeglicher unter ſeinen Namen gehaͤnget, der gegeben und geſchrieben iſt in dem Mann-<lb/> tage zu Lembſel in dem Jahre unſers HErren, Tauſend, Fuͤnfhundert und Drey und<lb/> Zwanzig, Freytags nach <hi rendition="#fr">Laͤtare</hi><note place="foot" n="*)">Ohnerachtet des Widerſpruchs welchen die vier Familien in dem Rechte der ſamenden Hand, nemlich<lb/> von <hi rendition="#fr">Tieſenhauſen,</hi> von <hi rendition="#fr">Ungern,</hi> von <hi rendition="#fr">Roſen</hi> und von <hi rendition="#fr">Yrkuͤl,</hi> wider dieſe Vereinigung thaten,<lb/> beſtaͤtigte der Erzbiſchof <hi rendition="#fr">Caſpar</hi> dieſelbe dennoch Donnerſtags nach <hi rendition="#fr">Mariaͤ</hi> Himmelfahrt, auf<lb/> Erſuchen der 4 Deputirten 1523 zu <hi rendition="#fr">Ronneburg,</hi> und von neuem der Erzbiſchof <hi rendition="#fr">Johan,</hi> Dien-<lb/> ſtags nach <hi rendition="#fr">Petri</hi> Kettenfeier 1524 zu <hi rendition="#fr">Lemſel,</hi> zuletzt der Kaiſer <hi rendition="#fr">Carl</hi> der <hi rendition="#aq">V</hi>te zu <hi rendition="#fr">Speyer,</hi> den<lb/> 17 Sept 1528, welche kaiſerliche Generalconfirmation auf dem Reichstage durch den Pfalzgraf<lb/><hi rendition="#fr">Friedrich,</hi> des Kaiſers Statthalter ausgefertiget, und von der <hi rendition="#fr">polniſchen</hi> Reviſionscommißion<lb/> den 9ten Octob. 1599, mit dem <hi rendition="#aq">Vidimus</hi> verſehen worden. Seine Andacht, der Erzbiſchof <hi rendition="#fr">Tho-<lb/> mas,</hi> hat dieſe Beſtaͤtigungen zuſammen Donnerſtags nach <hi rendition="#fr">Martini</hi> 1531 auſm Schloſſe <hi rendition="#fr">Koken-<lb/> hauſen</hi> in ein Transſumt gezogen.</note>.<lb/><cb/> <list><item><hi rendition="#fr">Andreas</hi> von <hi rendition="#fr">Patkul,</hi><lb/> Ridder</item><lb/><item><hi rendition="#fr">Friedrich Plater,</hi> Vogt<lb/> zu <hi rendition="#fr">Kockenhauſen.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Reinhold Gutzleff.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Claus Haſtfer.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Hans Koßkuͤl,</hi> Man-<lb/> richter.</item><lb/><item><hi rendition="#fr">Bartholomaͤus Patkuͤl,</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Toͤnnis Aderkas.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Juͤrgen Berlin.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Berthold Schwarthof.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Witzand Gutzleff.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Johan Noͤrken,</hi> der<lb/> juͤngere.</item><lb/><item><hi rendition="#fr">Wulff</hi> von <hi rendition="#fr">Plettenberg.</hi></item></list><lb/><cb/> <list><item><hi rendition="#fr">Meyneke</hi> von <hi rendition="#fr">Schier-<lb/> ſtede,</hi> Hofmeiſter.</item><lb/><item><hi rendition="#fr">Juͤrgen</hi> von der <hi rendition="#fr">Pahl.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Johan</hi> von der <hi rendition="#fr">Pahl.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Dirich Uxkuͤll.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Frantz Blanckenfeldt.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Hans Maſſaw.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Bertram Orgies.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Reinhold Orgies,</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Heinrich Vietinghof,</hi><lb/> von <hi rendition="#fr">Tepel.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Kerſten</hi> von der <hi rendition="#fr">Pahl.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Dirich Aderkaß.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Johan Albedyl.</hi></item></list><lb/><cb/> <list><item><hi rendition="#fr">Juͤrgen Kruͤdener,</hi><lb/> Vogt zu <hi rendition="#fr">Treyden.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Goͤdert</hi> von <hi rendition="#fr">Nagel,</hi><lb/> Stiftsvogt zu <hi rendition="#fr">Kocken-<lb/> hauſen.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Hinrich Wrangel.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Claus Uxkuͤll.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Hinrich Saltze.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Ernſt</hi> von <hi rendition="#fr">Mengden.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Kerſten Gutzleff.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Reinhold Koßkuͤll.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Johan Plater.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Karſten Hane.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Toͤnmes Vagt (Vaget)</hi></item></list></note><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [188/0206]
Leben und Thaten der lieflaͤndiſchen Ordensmeiſter,
im Chor des Doms, am Abend Kiliani, unter einen meßingenen Grabmal
begraben. Jhm folgte alſo ſein erwehlter Coadjutor, bisheriger 8 Jahr regieren-
der Biſchof zu Revel und Doͤrpt, Johan Blanckenfeld, von Geburt ein
Berliner, welcher Doctor und Profeſſor der Rechte auf der Univerſitaͤt zu
Frankfurt an der Oder geweſen, und ſich bey einem hohen und herrſchſuͤchtigen
Geiſte zu den Ehrenſtellen, die er bekleidete, empor geſchwungen. Er dachte
ſich durch ſem Anſehen mit einer vorher uͤberſandten ſeichten Beſtaͤtigung aller ri-
giſchen Privilegien, die Pforten der Stadt zu eroͤfnen, und begehrte auch die
Erſtattung zweier Kirchen. Jn Lemſel ſetzte er den Stadtprediger aus dem
Dienſte. Jn ſeiner Reſidenzſtadt Kokenhauſen verjagte er ſo gleich die beiden
Prediger Bernhard Bruͤgmannen, Paul Bloshagen, und den Rector
der Schule Gisbert Schoͤslern, da er doch den Kokenhaͤuſern alle Reli-
gionsfreiheit verſichern laſſen. Aus dieſem Betragen lernten die zu Riga den
Erzbiſchof kennen, und wandten ſich an ihren beliebten Herrn Meiſter, dem ſie
mit Ausſchlieſſung des Erzbiſchofs allein die Huldigung leiſteten, und ſich ver-
pflichteten, mit ihm gegen alle Einſprache gemeinſchaftliche Sache zu machen.
Blankenfeldds doppelte Botſchaft wieſen ſie zuruͤck, woruͤber den Domherren in
Riga der Muth dergeſtalt entfiel, daß ſie mit Sack und Pack heimlich weggien-
gen, auch das Geſchuͤtz von dem Thurm und den Mauren hinter ſich nachkommen
laſſen wolten, welches aber der Rath hinderte, und alle liegende Gruͤnde, Haͤu-
ſer, Muͤhlen, oder was ſonſt bey der Stadt lag, ſequeſtrirte, den Domher-
ren aber doch freies Gewerbe in der Stadt zu treiben erlaubte.
1524
Jn
m)
m) und feſte, ohne einige Argliſt oder Behelf unwiederruflich, ein jeder inſonderheit zu
halten angeloben. Zu mehrerer Urkunde und Befeſtigung der ſichern Warheit haben
wir alle und ein jeder bey ſich die in der Gnade Guͤtern ſitzen, und wohnen rechtes
Wiſſens, vor uns und unſre Erben unſer angeboren Jnſiegel hier unten an dieſen Brief
ein jeglicher unter ſeinen Namen gehaͤnget, der gegeben und geſchrieben iſt in dem Mann-
tage zu Lembſel in dem Jahre unſers HErren, Tauſend, Fuͤnfhundert und Drey und
Zwanzig, Freytags nach Laͤtare *).
Andreas von Patkul,
Ridder
Friedrich Plater, Vogt
zu Kockenhauſen.
Reinhold Gutzleff.
Claus Haſtfer.
Hans Koßkuͤl, Man-
richter.
Bartholomaͤus Patkuͤl,
Toͤnnis Aderkas.
Juͤrgen Berlin.
Berthold Schwarthof.
Witzand Gutzleff.
Johan Noͤrken, der
juͤngere.
Wulff von Plettenberg.
Meyneke von Schier-
ſtede, Hofmeiſter.
Juͤrgen von der Pahl.
Johan von der Pahl.
Dirich Uxkuͤll.
Frantz Blanckenfeldt.
Hans Maſſaw.
Bertram Orgies.
Reinhold Orgies,
Heinrich Vietinghof,
von Tepel.
Kerſten von der Pahl.
Dirich Aderkaß.
Johan Albedyl.
Juͤrgen Kruͤdener,
Vogt zu Treyden.
Goͤdert von Nagel,
Stiftsvogt zu Kocken-
hauſen.
Hinrich Wrangel.
Claus Uxkuͤll.
Hinrich Saltze.
Ernſt von Mengden.
Kerſten Gutzleff.
Reinhold Koßkuͤll.
Johan Plater.
Karſten Hane.
Toͤnmes Vagt (Vaget)
*) Ohnerachtet des Widerſpruchs welchen die vier Familien in dem Rechte der ſamenden Hand, nemlich
von Tieſenhauſen, von Ungern, von Roſen und von Yrkuͤl, wider dieſe Vereinigung thaten,
beſtaͤtigte der Erzbiſchof Caſpar dieſelbe dennoch Donnerſtags nach Mariaͤ Himmelfahrt, auf
Erſuchen der 4 Deputirten 1523 zu Ronneburg, und von neuem der Erzbiſchof Johan, Dien-
ſtags nach Petri Kettenfeier 1524 zu Lemſel, zuletzt der Kaiſer Carl der Vte zu Speyer, den
17 Sept 1528, welche kaiſerliche Generalconfirmation auf dem Reichstage durch den Pfalzgraf
Friedrich, des Kaiſers Statthalter ausgefertiget, und von der polniſchen Reviſionscommißion
den 9ten Octob. 1599, mit dem Vidimus verſehen worden. Seine Andacht, der Erzbiſchof Tho-
mas, hat dieſe Beſtaͤtigungen zuſammen Donnerſtags nach Martini 1531 auſm Schloſſe Koken-
hauſen in ein Transſumt gezogen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |