Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.

Bild:
<< vorherige Seite

Leben und Thaten der liefländischen Ordensmeister,
1524im Chor des Doms, am Abend Kiliani, unter einen meßingenen Grabmal
begraben. Jhm folgte also sein erwehlter Coadjutor, bisheriger 8 Jahr regieren-
der Bischof zu Revel und Dörpt, Johan Blanckenfeld, von Geburt ein
Berliner, welcher Doctor und Professor der Rechte auf der Universität zu
Frankfurt an der Oder gewesen, und sich bey einem hohen und herrschsüchtigen
Geiste zu den Ehrenstellen, die er bekleidete, empor geschwungen. Er dachte
sich durch sem Ansehen mit einer vorher übersandten seichten Bestätigung aller ri-
gischen
Privilegien, die Pforten der Stadt zu eröfnen, und begehrte auch die
Erstattung zweier Kirchen. Jn Lemsel setzte er den Stadtprediger aus dem
Dienste. Jn seiner Residenzstadt Kokenhausen verjagte er so gleich die beiden
Prediger Bernhard Brügmannen, Paul Bloshagen, und den Rector
der Schule Gisbert Schöslern, da er doch den Kokenhäusern alle Reli-
gionsfreiheit versichern lassen. Aus diesem Betragen lernten die zu Riga den
Erzbischof kennen, und wandten sich an ihren beliebten Herrn Meister, dem sie
mit Ausschliessung des Erzbischofs allein die Huldigung leisteten, und sich ver-
pflichteten, mit ihm gegen alle Einsprache gemeinschaftliche Sache zu machen.
Blankenfeldds doppelte Botschaft wiesen sie zurück, worüber den Domherren in
Riga der Muth dergestalt entfiel, daß sie mit Sack und Pack heimlich weggien-
gen, auch das Geschütz von dem Thurm und den Mauren hinter sich nachkommen
lassen wolten, welches aber der Rath hinderte, und alle liegende Gründe, Häu-
ser, Mühlen, oder was sonst bey der Stadt lag, sequestrirte, den Domher-
ren aber doch freies Gewerbe in der Stadt zu treiben erlaubte.

Jn
und feste, ohne einige Arglist oder Behelf unwiederruflich, ein jeder insonderheit zu
halten angeloben. Zu mehrerer Urkunde und Befestigung der sichern Warheit haben
wir alle und ein jeder bey sich die in der Gnade Gütern sitzen, und wohnen rechtes
Wissens, vor uns und unsre Erben unser angeboren Jnsiegel hier unten an diesen Brief
ein jeglicher unter seinen Namen gehänget, der gegeben und geschrieben ist in dem Mann-
tage zu Lembsel in dem Jahre unsers HErren, Tausend, Fünfhundert und Drey und
Zwanzig, Freytags nach Lätare*).
[Spaltenumbruch]
Andreas von Patkul,
Ridder
Friedrich Plater, Vogt
zu Kockenhausen.
Reinhold Gutzleff.
Claus Hastfer.
Hans Koßkül, Man-
richter.
Bartholomäus Patkül,
Tönnis Aderkas.
Jürgen Berlin.
Berthold Schwarthof.
Witzand Gutzleff.
Johan Nörken, der
jüngere.
Wulff von Plettenberg.
[Spaltenumbruch]
Meyneke von Schier-
stede,
Hofmeister.
Jürgen von der Pahl.
Johan von der Pahl.
Dirich Uxküll.
Frantz Blanckenfeldt.
Hans Massaw.
Bertram Orgies.
Reinhold Orgies,
Heinrich Vietinghof,
von Tepel.
Kersten von der Pahl.
Dirich Aderkaß.
Johan Albedyl.
[Spaltenumbruch]
Jürgen Krüdener,
Vogt zu Treyden.
Gödert von Nagel,
Stiftsvogt zu Kocken-
hausen.
Hinrich Wrangel.
Claus Uxküll.
Hinrich Saltze.
Ernst von Mengden.
Kersten Gutzleff.
Reinhold Koßküll.
Johan Plater.
Karsten Hane.
Tönmes Vagt (Vaget)
*) Ohnerachtet des Widerspruchs welchen die vier Familien in dem Rechte der samenden Hand, nemlich
von Tiesenhausen, von Ungern, von Rosen und von Yrkül, wider diese Vereinigung thaten,
bestätigte der Erzbischof Caspar dieselbe dennoch Donnerstags nach Mariä Himmelfahrt, auf
Ersuchen der 4 Deputirten 1523 zu Ronneburg, und von neuem der Erzbischof Johan, Dien-
stags nach Petri Kettenfeier 1524 zu Lemsel, zuletzt der Kaiser Carl der Vte zu Speyer, den
17 Sept 1528, welche kaiserliche Generalconfirmation auf dem Reichstage durch den Pfalzgraf
Friedrich, des Kaisers Statthalter ausgefertiget, und von der polnischen Revisionscommißion
den 9ten Octob. 1599, mit dem Vidimus versehen worden. Seine Andacht, der Erzbischof Tho-
mas,
hat diese Bestätigungen zusammen Donnerstags nach Martini 1531 ausm Schlosse Koken-
hausen
in ein Transsumt gezogen.

Leben und Thaten der lieflaͤndiſchen Ordensmeiſter,
1524im Chor des Doms, am Abend Kiliani, unter einen meßingenen Grabmal
begraben. Jhm folgte alſo ſein erwehlter Coadjutor, bisheriger 8 Jahr regieren-
der Biſchof zu Revel und Doͤrpt, Johan Blanckenfeld, von Geburt ein
Berliner, welcher Doctor und Profeſſor der Rechte auf der Univerſitaͤt zu
Frankfurt an der Oder geweſen, und ſich bey einem hohen und herrſchſuͤchtigen
Geiſte zu den Ehrenſtellen, die er bekleidete, empor geſchwungen. Er dachte
ſich durch ſem Anſehen mit einer vorher uͤberſandten ſeichten Beſtaͤtigung aller ri-
giſchen
Privilegien, die Pforten der Stadt zu eroͤfnen, und begehrte auch die
Erſtattung zweier Kirchen. Jn Lemſel ſetzte er den Stadtprediger aus dem
Dienſte. Jn ſeiner Reſidenzſtadt Kokenhauſen verjagte er ſo gleich die beiden
Prediger Bernhard Bruͤgmannen, Paul Bloshagen, und den Rector
der Schule Gisbert Schoͤslern, da er doch den Kokenhaͤuſern alle Reli-
gionsfreiheit verſichern laſſen. Aus dieſem Betragen lernten die zu Riga den
Erzbiſchof kennen, und wandten ſich an ihren beliebten Herrn Meiſter, dem ſie
mit Ausſchlieſſung des Erzbiſchofs allein die Huldigung leiſteten, und ſich ver-
pflichteten, mit ihm gegen alle Einſprache gemeinſchaftliche Sache zu machen.
Blankenfeldds doppelte Botſchaft wieſen ſie zuruͤck, woruͤber den Domherren in
Riga der Muth dergeſtalt entfiel, daß ſie mit Sack und Pack heimlich weggien-
gen, auch das Geſchuͤtz von dem Thurm und den Mauren hinter ſich nachkommen
laſſen wolten, welches aber der Rath hinderte, und alle liegende Gruͤnde, Haͤu-
ſer, Muͤhlen, oder was ſonſt bey der Stadt lag, ſequeſtrirte, den Domher-
ren aber doch freies Gewerbe in der Stadt zu treiben erlaubte.

Jn
und feſte, ohne einige Argliſt oder Behelf unwiederruflich, ein jeder inſonderheit zu
halten angeloben. Zu mehrerer Urkunde und Befeſtigung der ſichern Warheit haben
wir alle und ein jeder bey ſich die in der Gnade Guͤtern ſitzen, und wohnen rechtes
Wiſſens, vor uns und unſre Erben unſer angeboren Jnſiegel hier unten an dieſen Brief
ein jeglicher unter ſeinen Namen gehaͤnget, der gegeben und geſchrieben iſt in dem Mann-
tage zu Lembſel in dem Jahre unſers HErren, Tauſend, Fuͤnfhundert und Drey und
Zwanzig, Freytags nach Laͤtare*).
[Spaltenumbruch]
Andreas von Patkul,
Ridder
Friedrich Plater, Vogt
zu Kockenhauſen.
Reinhold Gutzleff.
Claus Haſtfer.
Hans Koßkuͤl, Man-
richter.
Bartholomaͤus Patkuͤl,
Toͤnnis Aderkas.
Juͤrgen Berlin.
Berthold Schwarthof.
Witzand Gutzleff.
Johan Noͤrken, der
juͤngere.
Wulff von Plettenberg.
[Spaltenumbruch]
Meyneke von Schier-
ſtede,
Hofmeiſter.
Juͤrgen von der Pahl.
Johan von der Pahl.
Dirich Uxkuͤll.
Frantz Blanckenfeldt.
Hans Maſſaw.
Bertram Orgies.
Reinhold Orgies,
Heinrich Vietinghof,
von Tepel.
Kerſten von der Pahl.
Dirich Aderkaß.
Johan Albedyl.
[Spaltenumbruch]
Juͤrgen Kruͤdener,
Vogt zu Treyden.
Goͤdert von Nagel,
Stiftsvogt zu Kocken-
hauſen.
Hinrich Wrangel.
Claus Uxkuͤll.
Hinrich Saltze.
Ernſt von Mengden.
Kerſten Gutzleff.
Reinhold Koßkuͤll.
Johan Plater.
Karſten Hane.
Toͤnmes Vagt (Vaget)
*) Ohnerachtet des Widerſpruchs welchen die vier Familien in dem Rechte der ſamenden Hand, nemlich
von Tieſenhauſen, von Ungern, von Roſen und von Yrkuͤl, wider dieſe Vereinigung thaten,
beſtaͤtigte der Erzbiſchof Caſpar dieſelbe dennoch Donnerſtags nach Mariaͤ Himmelfahrt, auf
Erſuchen der 4 Deputirten 1523 zu Ronneburg, und von neuem der Erzbiſchof Johan, Dien-
ſtags nach Petri Kettenfeier 1524 zu Lemſel, zuletzt der Kaiſer Carl der Vte zu Speyer, den
17 Sept 1528, welche kaiſerliche Generalconfirmation auf dem Reichstage durch den Pfalzgraf
Friedrich, des Kaiſers Statthalter ausgefertiget, und von der polniſchen Reviſionscommißion
den 9ten Octob. 1599, mit dem Vidimus verſehen worden. Seine Andacht, der Erzbiſchof Tho-
mas,
hat dieſe Beſtaͤtigungen zuſammen Donnerſtags nach Martini 1531 auſm Schloſſe Koken-
hauſen
in ein Transſumt gezogen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0206" n="188"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Leben und Thaten der liefla&#x0364;ndi&#x017F;chen Ordensmei&#x017F;ter,</hi></fw><lb/><note place="left">1524</note>im Chor des Doms, am Abend <hi rendition="#fr">Kiliani,</hi> unter einen meßingenen Grabmal<lb/>
begraben. Jhm folgte al&#x017F;o &#x017F;ein erwehlter Coadjutor, bisheriger 8 Jahr regieren-<lb/>
der Bi&#x017F;chof zu <hi rendition="#fr">Revel</hi> und <hi rendition="#fr">Do&#x0364;rpt, Johan Blanckenfeld,</hi> von Geburt ein<lb/><hi rendition="#fr">Berliner,</hi> welcher Doctor und Profe&#x017F;&#x017F;or der Rechte auf der Univer&#x017F;ita&#x0364;t zu<lb/><hi rendition="#fr">Frankfurt</hi> an der Oder gewe&#x017F;en, und &#x017F;ich bey einem hohen und herr&#x017F;ch&#x017F;u&#x0364;chtigen<lb/>
Gei&#x017F;te zu den Ehren&#x017F;tellen, die er bekleidete, empor ge&#x017F;chwungen. Er dachte<lb/>
&#x017F;ich durch &#x017F;em An&#x017F;ehen mit einer vorher u&#x0364;ber&#x017F;andten &#x017F;eichten Be&#x017F;ta&#x0364;tigung aller <hi rendition="#fr">ri-<lb/>
gi&#x017F;chen</hi> Privilegien, die Pforten der Stadt zu ero&#x0364;fnen, und begehrte auch die<lb/>
Er&#x017F;tattung zweier Kirchen. Jn <hi rendition="#fr">Lem&#x017F;el</hi> &#x017F;etzte er den Stadtprediger aus dem<lb/>
Dien&#x017F;te. Jn &#x017F;einer Re&#x017F;idenz&#x017F;tadt <hi rendition="#fr">Kokenhau&#x017F;en</hi> verjagte er &#x017F;o gleich die beiden<lb/>
Prediger <hi rendition="#fr">Bernhard Bru&#x0364;gmannen, Paul Bloshagen,</hi> und den Rector<lb/>
der Schule <hi rendition="#fr">Gisbert Scho&#x0364;slern,</hi> da er doch den <hi rendition="#fr">Kokenha&#x0364;u&#x017F;ern</hi> alle Reli-<lb/>
gionsfreiheit ver&#x017F;ichern la&#x017F;&#x017F;en. Aus die&#x017F;em Betragen lernten die zu <hi rendition="#fr">Riga</hi> den<lb/>
Erzbi&#x017F;chof kennen, und wandten &#x017F;ich an ihren beliebten Herrn Mei&#x017F;ter, dem &#x017F;ie<lb/>
mit Aus&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;ung des Erzbi&#x017F;chofs allein die Huldigung lei&#x017F;teten, und &#x017F;ich ver-<lb/>
pflichteten, mit ihm gegen alle Ein&#x017F;prache gemein&#x017F;chaftliche Sache zu machen.<lb/><hi rendition="#fr">Blankenfeldds</hi> doppelte Bot&#x017F;chaft wie&#x017F;en &#x017F;ie zuru&#x0364;ck, woru&#x0364;ber den Domherren in<lb/><hi rendition="#fr">Riga</hi> der Muth derge&#x017F;talt entfiel, daß &#x017F;ie mit Sack und Pack heimlich weggien-<lb/>
gen, auch das Ge&#x017F;chu&#x0364;tz von dem Thurm und den Mauren hinter &#x017F;ich nachkommen<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en wolten, welches aber der Rath hinderte, und alle liegende Gru&#x0364;nde, Ha&#x0364;u-<lb/>
&#x017F;er, Mu&#x0364;hlen, oder was &#x017F;on&#x017F;t bey der Stadt lag, &#x017F;eque&#x017F;trirte, den Domher-<lb/>
ren aber doch freies Gewerbe in der Stadt zu treiben erlaubte.</p><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Jn</fw><lb/>
        <note xml:id="h90" prev="#h89" place="foot" n="m)">und fe&#x017F;te, ohne einige Argli&#x017F;t oder Behelf unwiederruflich, ein jeder in&#x017F;onderheit zu<lb/>
halten angeloben. Zu mehrerer Urkunde und Befe&#x017F;tigung der &#x017F;ichern Warheit haben<lb/>
wir alle und ein jeder bey &#x017F;ich die in der Gnade Gu&#x0364;tern &#x017F;itzen, und wohnen rechtes<lb/>
Wi&#x017F;&#x017F;ens, vor uns und un&#x017F;re Erben un&#x017F;er angeboren Jn&#x017F;iegel hier unten an die&#x017F;en Brief<lb/>
ein jeglicher unter &#x017F;einen Namen geha&#x0364;nget, der gegeben und ge&#x017F;chrieben i&#x017F;t in dem Mann-<lb/>
tage zu Lemb&#x017F;el in dem Jahre un&#x017F;ers HErren, Tau&#x017F;end, Fu&#x0364;nfhundert und Drey und<lb/>
Zwanzig, Freytags nach <hi rendition="#fr">La&#x0364;tare</hi><note place="foot" n="*)">Ohnerachtet des Wider&#x017F;pruchs welchen die vier Familien in dem Rechte der &#x017F;amenden Hand, nemlich<lb/>
von <hi rendition="#fr">Tie&#x017F;enhau&#x017F;en,</hi> von <hi rendition="#fr">Ungern,</hi> von <hi rendition="#fr">Ro&#x017F;en</hi> und von <hi rendition="#fr">Yrku&#x0364;l,</hi> wider die&#x017F;e Vereinigung thaten,<lb/>
be&#x017F;ta&#x0364;tigte der Erzbi&#x017F;chof <hi rendition="#fr">Ca&#x017F;par</hi> die&#x017F;elbe dennoch Donner&#x017F;tags nach <hi rendition="#fr">Maria&#x0364;</hi> Himmelfahrt, auf<lb/>
Er&#x017F;uchen der 4 Deputirten 1523 zu <hi rendition="#fr">Ronneburg,</hi> und von neuem der Erzbi&#x017F;chof <hi rendition="#fr">Johan,</hi> Dien-<lb/>
&#x017F;tags nach <hi rendition="#fr">Petri</hi> Kettenfeier 1524 zu <hi rendition="#fr">Lem&#x017F;el,</hi> zuletzt der Kai&#x017F;er <hi rendition="#fr">Carl</hi> der <hi rendition="#aq">V</hi>te zu <hi rendition="#fr">Speyer,</hi> den<lb/>
17 Sept 1528, welche kai&#x017F;erliche Generalconfirmation auf dem Reichstage durch den Pfalzgraf<lb/><hi rendition="#fr">Friedrich,</hi> des Kai&#x017F;ers Statthalter ausgefertiget, und von der <hi rendition="#fr">polni&#x017F;chen</hi> Revi&#x017F;ionscommißion<lb/>
den 9ten Octob. 1599, mit dem <hi rendition="#aq">Vidimus</hi> ver&#x017F;ehen worden. Seine Andacht, der Erzbi&#x017F;chof <hi rendition="#fr">Tho-<lb/>
mas,</hi> hat die&#x017F;e Be&#x017F;ta&#x0364;tigungen zu&#x017F;ammen Donner&#x017F;tags nach <hi rendition="#fr">Martini</hi> 1531 au&#x017F;m Schlo&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#fr">Koken-<lb/>
hau&#x017F;en</hi> in ein Trans&#x017F;umt gezogen.</note>.<lb/><cb/>
<list><item><hi rendition="#fr">Andreas</hi> von <hi rendition="#fr">Patkul,</hi><lb/>
Ridder</item><lb/><item><hi rendition="#fr">Friedrich Plater,</hi> Vogt<lb/>
zu <hi rendition="#fr">Kockenhau&#x017F;en.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Reinhold Gutzleff.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Claus Ha&#x017F;tfer.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Hans Koßku&#x0364;l,</hi> Man-<lb/>
richter.</item><lb/><item><hi rendition="#fr">Bartholoma&#x0364;us Patku&#x0364;l,</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">To&#x0364;nnis Aderkas.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Ju&#x0364;rgen Berlin.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Berthold Schwarthof.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Witzand Gutzleff.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Johan No&#x0364;rken,</hi> der<lb/>
ju&#x0364;ngere.</item><lb/><item><hi rendition="#fr">Wulff</hi> von <hi rendition="#fr">Plettenberg.</hi></item></list><lb/><cb/>
<list><item><hi rendition="#fr">Meyneke</hi> von <hi rendition="#fr">Schier-<lb/>
&#x017F;tede,</hi> Hofmei&#x017F;ter.</item><lb/><item><hi rendition="#fr">Ju&#x0364;rgen</hi> von der <hi rendition="#fr">Pahl.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Johan</hi> von der <hi rendition="#fr">Pahl.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Dirich Uxku&#x0364;ll.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Frantz Blanckenfeldt.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Hans Ma&#x017F;&#x017F;aw.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Bertram Orgies.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Reinhold Orgies,</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Heinrich Vietinghof,</hi><lb/>
von <hi rendition="#fr">Tepel.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Ker&#x017F;ten</hi> von der <hi rendition="#fr">Pahl.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Dirich Aderkaß.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Johan Albedyl.</hi></item></list><lb/><cb/>
<list><item><hi rendition="#fr">Ju&#x0364;rgen Kru&#x0364;dener,</hi><lb/>
Vogt zu <hi rendition="#fr">Treyden.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Go&#x0364;dert</hi> von <hi rendition="#fr">Nagel,</hi><lb/>
Stiftsvogt zu <hi rendition="#fr">Kocken-<lb/>
hau&#x017F;en.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Hinrich Wrangel.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Claus Uxku&#x0364;ll.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Hinrich Saltze.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Ern&#x017F;t</hi> von <hi rendition="#fr">Mengden.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Ker&#x017F;ten Gutzleff.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Reinhold Koßku&#x0364;ll.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Johan Plater.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">Kar&#x017F;ten Hane.</hi></item><lb/><item><hi rendition="#fr">To&#x0364;nmes Vagt (Vaget)</hi></item></list></note><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[188/0206] Leben und Thaten der lieflaͤndiſchen Ordensmeiſter, im Chor des Doms, am Abend Kiliani, unter einen meßingenen Grabmal begraben. Jhm folgte alſo ſein erwehlter Coadjutor, bisheriger 8 Jahr regieren- der Biſchof zu Revel und Doͤrpt, Johan Blanckenfeld, von Geburt ein Berliner, welcher Doctor und Profeſſor der Rechte auf der Univerſitaͤt zu Frankfurt an der Oder geweſen, und ſich bey einem hohen und herrſchſuͤchtigen Geiſte zu den Ehrenſtellen, die er bekleidete, empor geſchwungen. Er dachte ſich durch ſem Anſehen mit einer vorher uͤberſandten ſeichten Beſtaͤtigung aller ri- giſchen Privilegien, die Pforten der Stadt zu eroͤfnen, und begehrte auch die Erſtattung zweier Kirchen. Jn Lemſel ſetzte er den Stadtprediger aus dem Dienſte. Jn ſeiner Reſidenzſtadt Kokenhauſen verjagte er ſo gleich die beiden Prediger Bernhard Bruͤgmannen, Paul Bloshagen, und den Rector der Schule Gisbert Schoͤslern, da er doch den Kokenhaͤuſern alle Reli- gionsfreiheit verſichern laſſen. Aus dieſem Betragen lernten die zu Riga den Erzbiſchof kennen, und wandten ſich an ihren beliebten Herrn Meiſter, dem ſie mit Ausſchlieſſung des Erzbiſchofs allein die Huldigung leiſteten, und ſich ver- pflichteten, mit ihm gegen alle Einſprache gemeinſchaftliche Sache zu machen. Blankenfeldds doppelte Botſchaft wieſen ſie zuruͤck, woruͤber den Domherren in Riga der Muth dergeſtalt entfiel, daß ſie mit Sack und Pack heimlich weggien- gen, auch das Geſchuͤtz von dem Thurm und den Mauren hinter ſich nachkommen laſſen wolten, welches aber der Rath hinderte, und alle liegende Gruͤnde, Haͤu- ſer, Muͤhlen, oder was ſonſt bey der Stadt lag, ſequeſtrirte, den Domher- ren aber doch freies Gewerbe in der Stadt zu treiben erlaubte. 1524 Jn m) m) und feſte, ohne einige Argliſt oder Behelf unwiederruflich, ein jeder inſonderheit zu halten angeloben. Zu mehrerer Urkunde und Befeſtigung der ſichern Warheit haben wir alle und ein jeder bey ſich die in der Gnade Guͤtern ſitzen, und wohnen rechtes Wiſſens, vor uns und unſre Erben unſer angeboren Jnſiegel hier unten an dieſen Brief ein jeglicher unter ſeinen Namen gehaͤnget, der gegeben und geſchrieben iſt in dem Mann- tage zu Lembſel in dem Jahre unſers HErren, Tauſend, Fuͤnfhundert und Drey und Zwanzig, Freytags nach Laͤtare *). Andreas von Patkul, Ridder Friedrich Plater, Vogt zu Kockenhauſen. Reinhold Gutzleff. Claus Haſtfer. Hans Koßkuͤl, Man- richter. Bartholomaͤus Patkuͤl, Toͤnnis Aderkas. Juͤrgen Berlin. Berthold Schwarthof. Witzand Gutzleff. Johan Noͤrken, der juͤngere. Wulff von Plettenberg. Meyneke von Schier- ſtede, Hofmeiſter. Juͤrgen von der Pahl. Johan von der Pahl. Dirich Uxkuͤll. Frantz Blanckenfeldt. Hans Maſſaw. Bertram Orgies. Reinhold Orgies, Heinrich Vietinghof, von Tepel. Kerſten von der Pahl. Dirich Aderkaß. Johan Albedyl. Juͤrgen Kruͤdener, Vogt zu Treyden. Goͤdert von Nagel, Stiftsvogt zu Kocken- hauſen. Hinrich Wrangel. Claus Uxkuͤll. Hinrich Saltze. Ernſt von Mengden. Kerſten Gutzleff. Reinhold Koßkuͤll. Johan Plater. Karſten Hane. Toͤnmes Vagt (Vaget) *) Ohnerachtet des Widerſpruchs welchen die vier Familien in dem Rechte der ſamenden Hand, nemlich von Tieſenhauſen, von Ungern, von Roſen und von Yrkuͤl, wider dieſe Vereinigung thaten, beſtaͤtigte der Erzbiſchof Caſpar dieſelbe dennoch Donnerſtags nach Mariaͤ Himmelfahrt, auf Erſuchen der 4 Deputirten 1523 zu Ronneburg, und von neuem der Erzbiſchof Johan, Dien- ſtags nach Petri Kettenfeier 1524 zu Lemſel, zuletzt der Kaiſer Carl der Vte zu Speyer, den 17 Sept 1528, welche kaiſerliche Generalconfirmation auf dem Reichstage durch den Pfalzgraf Friedrich, des Kaiſers Statthalter ausgefertiget, und von der polniſchen Reviſionscommißion den 9ten Octob. 1599, mit dem Vidimus verſehen worden. Seine Andacht, der Erzbiſchof Tho- mas, hat dieſe Beſtaͤtigungen zuſammen Donnerſtags nach Martini 1531 auſm Schloſſe Koken- hauſen in ein Transſumt gezogen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lettus_chronik02_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lettus_chronik02_1753/206
Zitationshilfe: [Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lettus_chronik02_1753/206>, abgerufen am 27.04.2024.