Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lessing, Gotthold Ephraim: Nathan der Weise. Berlin, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite
Sittah.
So bleibt es? Nun dann: Schach! und doppelt Schach!
Saladin.
Nun freylich; dieses Abschach hab' ich nicht
Gesehn, das meine Königinn zugleich
Mit niederwirft.
Sittah.
War dem noch abzuhelfen?
Laß sehn.
Saladin.
Nein, nein; nimm nur die Königinn.
Jch war mit diesem Steine nie recht glücklich.
Sittah.
Blos mit dem Steine?
Saladin.
Fort damit! -- Das thut
Mir nichts. Denn so ist alles wiederum
Geschützt.
Sittah.
Wie höflich man mit Königinnen
Verfahren müsse: hat mein Bruder mich
Zu wohl gelehrt.
(Sie läßt sie stehen.)
Saladin.
Nimm, oder nimm sie nicht!
Jch habe keine mehr.

Sittah.
D 3
Sittah.
So bleibt es? Nun dann: Schach! und doppelt Schach!
Saladin.
Nun freylich; dieſes Abſchach hab’ ich nicht
Geſehn, das meine Koͤniginn zugleich
Mit niederwirft.
Sittah.
War dem noch abzuhelfen?
Laß ſehn.
Saladin.
Nein, nein; nimm nur die Koͤniginn.
Jch war mit dieſem Steine nie recht gluͤcklich.
Sittah.
Blos mit dem Steine?
Saladin.
Fort damit! — Das thut
Mir nichts. Denn ſo iſt alles wiederum
Geſchuͤtzt.
Sittah.
Wie hoͤflich man mit Koͤniginnen
Verfahren muͤſſe: hat mein Bruder mich
Zu wohl gelehrt.
(Sie laͤßt ſie ſtehen.)
Saladin.
Nimm, oder nimm ſie nicht!
Jch habe keine mehr.

Sittah.
D 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0061" n="53"/>
            <sp who="#SIT">
              <speaker> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Sittah.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>So bleibt es? Nun dann: Schach! und doppelt Schach!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#SAL">
              <speaker> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Saladin.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Nun freylich; die&#x017F;es Ab&#x017F;chach hab&#x2019; ich nicht<lb/>
Ge&#x017F;ehn, das meine Ko&#x0364;niginn zugleich<lb/>
Mit niederwirft.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#SIT">
              <speaker> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Sittah.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p><hi rendition="#et">War dem noch abzuhelfen?</hi><lb/>
Laß &#x017F;ehn.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#SAL">
              <speaker> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Saladin.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Nein, nein; nimm nur die Ko&#x0364;niginn.</hi><lb/>
Jch war mit die&#x017F;em Steine nie recht glu&#x0364;cklich.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#SIT">
              <speaker> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Sittah.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Blos mit dem Steine?</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#SAL">
              <speaker> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Saladin.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Fort damit! &#x2014; Das thut</hi><lb/>
Mir nichts. Denn &#x017F;o i&#x017F;t alles wiederum<lb/>
Ge&#x017F;chu&#x0364;tzt.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#SIT">
              <speaker> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Sittah.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Wie ho&#x0364;flich man mit Ko&#x0364;niginnen</hi><lb/>
Verfahren mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e: hat mein Bruder mich<lb/>
Zu wohl gelehrt.</p>
              <stage>(Sie la&#x0364;ßt &#x017F;ie &#x017F;tehen.)</stage>
            </sp><lb/>
            <sp who="#SAL">
              <speaker> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Saladin.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Nimm, oder nimm &#x017F;ie nicht!</hi><lb/>
Jch habe keine mehr.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig">D 3</fw>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Sittah.</hi> </fw><lb/>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[53/0061] Sittah. So bleibt es? Nun dann: Schach! und doppelt Schach! Saladin. Nun freylich; dieſes Abſchach hab’ ich nicht Geſehn, das meine Koͤniginn zugleich Mit niederwirft. Sittah. War dem noch abzuhelfen? Laß ſehn. Saladin. Nein, nein; nimm nur die Koͤniginn. Jch war mit dieſem Steine nie recht gluͤcklich. Sittah. Blos mit dem Steine? Saladin. Fort damit! — Das thut Mir nichts. Denn ſo iſt alles wiederum Geſchuͤtzt. Sittah. Wie hoͤflich man mit Koͤniginnen Verfahren muͤſſe: hat mein Bruder mich Zu wohl gelehrt. (Sie laͤßt ſie ſtehen.) Saladin. Nimm, oder nimm ſie nicht! Jch habe keine mehr. Sittah. D 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_nathan_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_nathan_1779/61
Zitationshilfe: Lessing, Gotthold Ephraim: Nathan der Weise. Berlin, 1779, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_nathan_1779/61>, abgerufen am 19.04.2024.