Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lessing, Gotthold Ephraim: Minna von Barnhelm, oder das Soldatenglück. Berlin, 1767.

Bild:
<< vorherige Seite
oder das Soldatenglück.


Das Fräulein. Von mir?
v. Tellheim. Von Jhnen. -- Sie nie, nie
wieder zu sehen. -- Oder doch so entschlossen, so
fest entschlossen, -- keine Niederträchtigkeit zu
begehen, -- Sie keine Unbesonnenheit begehen
zu lassen -- Lassen Sie mich, Minna!
(reißt sich
los und ab.)
Das Fräulein. (ihm nach) Minna Sie lassen?
Tellheim! Tellheim!

Ende des zweyten Aufzuges.


Dritter Aufzug.
Erster Auftritt.
(die Scene, der Saal)
Just. (einen Brief in der Hand)
Muß ich doch noch einmal in das verdammte
Haus kommen! -- Ein Briefchen von meinem
Herrn an das gnädige Fräulein, das seine Schwester
seyn will. -- Wenn sich nur da nichts anspinnt! --
Sonst wird des Brieftragens kein Ende werden. --
Jch wär es gern los; aber ich möchte auch nicht
gern
E 5
oder das Soldatengluͤck.


Das Fraͤulein. Von mir?
v. Tellheim. Von Jhnen. — Sie nie, nie
wieder zu ſehen. — Oder doch ſo entſchloſſen, ſo
feſt entſchloſſen, — keine Niedertraͤchtigkeit zu
begehen, — Sie keine Unbeſonnenheit begehen
zu laſſen — Laſſen Sie mich, Minna!
(reißt ſich
los und ab.)
Das Fraͤulein. (ihm nach) Minna Sie laſſen?
Tellheim! Tellheim!

Ende des zweyten Aufzuges.


Dritter Aufzug.
Erſter Auftritt.
(die Scene, der Saal)
Juſt. (einen Brief in der Hand)
Muß ich doch noch einmal in das verdammte
Haus kommen! — Ein Briefchen von meinem
Herrn an das gnaͤdige Fraͤulein, das ſeine Schweſter
ſeyn will. — Wenn ſich nur da nichts anſpinnt! —
Sonſt wird des Brieftragens kein Ende werden. —
Jch waͤr es gern los; aber ich moͤchte auch nicht
gern
E 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#TEL">
            <pb facs="#f0077" n="73"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">oder das Soldatenglu&#x0364;ck.</hi> </fw><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MIN">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Das Fra&#x0364;ulein.</hi> </speaker>
            <p>Von mir?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#TEL">
            <speaker> <hi rendition="#fr">v. Tellheim.</hi> </speaker>
            <p>Von Jhnen. &#x2014; Sie nie, nie<lb/>
wieder zu &#x017F;ehen. &#x2014; Oder doch &#x017F;o ent&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;o<lb/>
fe&#x017F;t ent&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en, &#x2014; keine Niedertra&#x0364;chtigkeit zu<lb/>
begehen, &#x2014; Sie keine Unbe&#x017F;onnenheit begehen<lb/>
zu la&#x017F;&#x017F;en &#x2014; La&#x017F;&#x017F;en Sie mich, Minna!</p>
            <stage>(reißt &#x017F;ich<lb/>
los und ab.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MIN">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Das Fra&#x0364;ulein.</hi> </speaker>
            <stage>(ihm nach)</stage>
            <p>Minna Sie la&#x017F;&#x017F;en?<lb/>
Tellheim! Tellheim!</p><lb/>
            <p> <hi rendition="#c">Ende des zweyten Aufzuges.</hi> </p>
          </sp>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Dritter Aufzug.</hi> </hi> </head><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Er&#x017F;ter Auftritt.</hi> </head><lb/>
          <stage>(die Scene, der Saal)</stage><lb/>
          <sp who="#JUS">
            <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#g">Ju&#x017F;t.</hi> </hi> </speaker>
            <stage>(einen Brief in der Hand)</stage><lb/>
            <p>Muß ich doch noch einmal in das verdammte<lb/>
Haus kommen! &#x2014; Ein Briefchen von meinem<lb/>
Herrn an das gna&#x0364;dige Fra&#x0364;ulein, das &#x017F;eine Schwe&#x017F;ter<lb/>
&#x017F;eyn will. &#x2014; Wenn &#x017F;ich nur da nichts an&#x017F;pinnt! &#x2014;<lb/>
Son&#x017F;t wird des Brieftragens kein Ende werden. &#x2014;<lb/>
Jch wa&#x0364;r es gern los; aber ich mo&#x0364;chte auch nicht<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">E 5</fw><fw place="bottom" type="catch">gern</fw><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[73/0077] oder das Soldatengluͤck. Das Fraͤulein. Von mir? v. Tellheim. Von Jhnen. — Sie nie, nie wieder zu ſehen. — Oder doch ſo entſchloſſen, ſo feſt entſchloſſen, — keine Niedertraͤchtigkeit zu begehen, — Sie keine Unbeſonnenheit begehen zu laſſen — Laſſen Sie mich, Minna! (reißt ſich los und ab.) Das Fraͤulein. (ihm nach) Minna Sie laſſen? Tellheim! Tellheim! Ende des zweyten Aufzuges. Dritter Aufzug. Erſter Auftritt. (die Scene, der Saal) Juſt. (einen Brief in der Hand) Muß ich doch noch einmal in das verdammte Haus kommen! — Ein Briefchen von meinem Herrn an das gnaͤdige Fraͤulein, das ſeine Schweſter ſeyn will. — Wenn ſich nur da nichts anſpinnt! — Sonſt wird des Brieftragens kein Ende werden. — Jch waͤr es gern los; aber ich moͤchte auch nicht gern E 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_minna_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_minna_1767/77
Zitationshilfe: Lessing, Gotthold Ephraim: Minna von Barnhelm, oder das Soldatenglück. Berlin, 1767, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_minna_1767/77>, abgerufen am 30.04.2024.