[Lessing, Gotthold Ephraim]: Hamburgische Dramaturgie. Bd. 1. Hamburg u. a., [1769].Er hat sich für seine Person alles von dem "Me- Croi-moi, ces prejuges de sang & de nais- Er hat ſich fuͤr ſeine Perſon alles von dem 〟Me- Croi-moi, ces prejugés de ſang & de naiſ- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0381" n="367"/> Er hat ſich fuͤr ſeine Perſon alles von dem<lb/> Aegisth zu verſehen; Aegisth verlangt nur ſein<lb/> Schwerdt wieder, um den ganzen Streit zwiſchen<lb/> ihnen mit eins zu entſcheiden; und dieſen tollkuͤh-<lb/> nen Aegisth laͤßt er ſich an dem Altare, wo das<lb/> erſte das beſte, was ihm in die Hand faͤllt, ein<lb/> Schwerdt werden kann, ſo nahe kommen? Der<lb/> Polyphont des Maffei iſt von dieſen Ungereimt-<lb/> heiten frey; denn dieſer kennt den Aegisth nicht,<lb/> und haͤlt ihn fuͤr ſeinen Freund. Warum haͤtte<lb/> Aegisth ſich ihm alſo bey dem Altare nicht naͤ-<lb/> hern duͤrfen? Niemand gab auf ſeine Bewe-<lb/> gungen Acht; der Streich war geſchehen, und<lb/> er zu dem zweyten ſchon bereit, ehe es noch ei-<lb/> nem Menſchen einkommen konnte, den erſten zu<lb/> raͤchen.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">〟Me-</fw><lb/> <p> <note xml:id="seg2pn_9_2" prev="#seg2pn_9_1" place="foot" n="(*)"> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">Croi-moi, ces prejugés de ſang & de naiſ-<lb/><hi rendition="#et">ſance</hi><lb/> Revivrons dans les cœurs, y prendront ſa<lb/><hi rendition="#et">defenſe.</hi><lb/> Le ſouvenir du pere, & cent rois pour<lb/><hi rendition="#et">ayeux,</hi><lb/> Cet honneur pretendu d’être iſſu de nos<lb/><hi rendition="#et">Dieux;</hi><lb/> Le cris, & le deſeſpoir d’une mere eplo-<lb/><hi rendition="#et">rée,</hi><lb/> Detruiront ma puiſſance encor mal aſ-<lb/><hi rendition="#et">ſurée.</hi></hi> </quote> </cit> </note> </p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [367/0381]
Er hat ſich fuͤr ſeine Perſon alles von dem
Aegisth zu verſehen; Aegisth verlangt nur ſein
Schwerdt wieder, um den ganzen Streit zwiſchen
ihnen mit eins zu entſcheiden; und dieſen tollkuͤh-
nen Aegisth laͤßt er ſich an dem Altare, wo das
erſte das beſte, was ihm in die Hand faͤllt, ein
Schwerdt werden kann, ſo nahe kommen? Der
Polyphont des Maffei iſt von dieſen Ungereimt-
heiten frey; denn dieſer kennt den Aegisth nicht,
und haͤlt ihn fuͤr ſeinen Freund. Warum haͤtte
Aegisth ſich ihm alſo bey dem Altare nicht naͤ-
hern duͤrfen? Niemand gab auf ſeine Bewe-
gungen Acht; der Streich war geſchehen, und
er zu dem zweyten ſchon bereit, ehe es noch ei-
nem Menſchen einkommen konnte, den erſten zu
raͤchen.
〟Me-
(*)
(*) Croi-moi, ces prejugés de ſang & de naiſ-
ſance
Revivrons dans les cœurs, y prendront ſa
defenſe.
Le ſouvenir du pere, & cent rois pour
ayeux,
Cet honneur pretendu d’être iſſu de nos
Dieux;
Le cris, & le deſeſpoir d’une mere eplo-
rée,
Detruiront ma puiſſance encor mal aſ-
ſurée.
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