Leisewitz, Johann Anton: Julius von Tarent. Leipzig, 1776. Fürst. Jezt noch keine Erklärung, Mädchen -- ich weis, was mir Deine jungfräuliche Be- scheidenheit für eine geben müste, und mit der Zeit -- -- Verstehst Du, keine Erklärung! Caecilia. Bin ich nicht schon ihre Tochter? und ich will es bleiben, Sie nie verlassen, alles, was Jhnen Vergnügen machen kann, schon von ferne ausspähen, immer um Sie seyn, wenn mich Jhr Vergnügen nicht selbst abruft, aber -- Fürst. Jezt keine Erklärung, -- allein wenn Du mir an meinem künftigen Geburtstage Glück wünschest, vielleicht im Namen eines En- kels Glück wünschest, so denk' an diese Unterre- dung. Hörst Du, Caecilia, an diese Unterredung solst Du denken! Komm, das Frühstück wartet auf uns -- Deine Hand -- (er führt sie ab.) Fuͤrſt. Jezt noch keine Erklaͤrung, Maͤdchen — ich weis, was mir Deine jungfraͤuliche Be- ſcheidenheit fuͤr eine geben muͤſte, und mit der Zeit — — Verſtehſt Du, keine Erklaͤrung! Caecilia. Bin ich nicht ſchon ihre Tochter? und ich will es bleiben, Sie nie verlaſſen, alles, was Jhnen Vergnuͤgen machen kann, ſchon von ferne ausſpaͤhen, immer um Sie ſeyn, wenn mich Jhr Vergnuͤgen nicht ſelbſt abruft, aber — Fuͤrſt. Jezt keine Erklaͤrung, — allein wenn Du mir an meinem kuͤnftigen Geburtstage Gluͤck wuͤnſcheſt, vielleicht im Namen eines En- kels Gluͤck wuͤnſcheſt, ſo denk’ an dieſe Unterre- dung. Hoͤrſt Du, Caecilia, an dieſe Unterredung ſolſt Du denken! Komm, das Fruͤhſtuͤck wartet auf uns — Deine Hand — (er fuͤhrt ſie ab.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0034" n="30"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <sp who="#CON"> <speaker>Fuͤrſt.</speaker> <p>Jezt noch keine Erklaͤrung, Maͤdchen<lb/> — ich weis, was mir Deine jungfraͤuliche Be-<lb/> ſcheidenheit fuͤr eine geben muͤſte, und mit der<lb/> Zeit — — Verſtehſt Du, keine Erklaͤrung!</p> </sp><lb/> <sp who="#CAE"> <speaker>Caecilia.</speaker> <p>Bin ich nicht ſchon ihre Tochter?<lb/> und ich will es bleiben, Sie nie verlaſſen, alles,<lb/> was Jhnen Vergnuͤgen machen kann, ſchon von<lb/> ferne ausſpaͤhen, immer um Sie ſeyn, wenn mich<lb/> Jhr Vergnuͤgen nicht ſelbſt abruft, aber —</p> </sp><lb/> <sp who="#CON"> <speaker>Fuͤrſt.</speaker> <p>Jezt keine Erklaͤrung, — allein<lb/> wenn Du mir an meinem kuͤnftigen Geburtstage<lb/> Gluͤck wuͤnſcheſt, vielleicht im Namen eines En-<lb/> kels Gluͤck wuͤnſcheſt, ſo denk’ an dieſe Unterre-<lb/> dung. Hoͤrſt Du, Caecilia, an dieſe Unterredung<lb/> ſolſt Du denken! Komm, das Fruͤhſtuͤck wartet<lb/> auf uns — Deine Hand —</p><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(er fuͤhrt ſie ab.)</hi> </stage> </sp> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [30/0034]
Fuͤrſt. Jezt noch keine Erklaͤrung, Maͤdchen
— ich weis, was mir Deine jungfraͤuliche Be-
ſcheidenheit fuͤr eine geben muͤſte, und mit der
Zeit — — Verſtehſt Du, keine Erklaͤrung!
Caecilia. Bin ich nicht ſchon ihre Tochter?
und ich will es bleiben, Sie nie verlaſſen, alles,
was Jhnen Vergnuͤgen machen kann, ſchon von
ferne ausſpaͤhen, immer um Sie ſeyn, wenn mich
Jhr Vergnuͤgen nicht ſelbſt abruft, aber —
Fuͤrſt. Jezt keine Erklaͤrung, — allein
wenn Du mir an meinem kuͤnftigen Geburtstage
Gluͤck wuͤnſcheſt, vielleicht im Namen eines En-
kels Gluͤck wuͤnſcheſt, ſo denk’ an dieſe Unterre-
dung. Hoͤrſt Du, Caecilia, an dieſe Unterredung
ſolſt Du denken! Komm, das Fruͤhſtuͤck wartet
auf uns — Deine Hand —
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Zitationshilfe: | Leisewitz, Johann Anton: Julius von Tarent. Leipzig, 1776, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leisewitz_julius_1776/34>, abgerufen am 28.07.2024. |