Meerbusen. Eine stark besuchte Strasse geht von hier über Schiras nach Ispahan und Teheran. Dieser beschwerliche Weg gewinnt immer mehr an Bedeutung; je mehr nämlich Russland die nördlichen und westlichen Zufahrtshäfen nach Persien unter seine Controle nimmt, desto wichtiger wird namentlich für England der Weg über Buschir. Buschirs Handel beherrschen vollständig die Engländer.
[Abbildung]
Abuschehr (Bushire). Sonden in Metern.
[Abbildung]
A Sandbank, B Residenz, C Windthurm, D Stadtmauer, E Stadtthor, G Sumpf, H Steilküsten, J Hütten, K Flaggenstock.
Der Handelsverkehr Buschirs weist während der letzten Jahre eine leb- hafte Steigerung auf. Die Ausfuhr, welche im Jahre 1888 einen Gesammtwerth von 378.148 L erreichte, stieg im Jahre 1889 auf 515.907 L, also um mehr als 30 %. Die Steigerung tritt bei der Vergleichung der Importwerthe noch deut- licher zu Tage. Die Einfuhr hob sich nämlich von 527.235 L des Jahres 1888 auf 791.823 L, was einer mehr als 50 %igen Erhöhung entspricht.
Den weitaus grössten Theil des Handels von und nach Buschir besorgen England und seine Colonien, namentlich aber spielt es in der Einfuhr dieses Hafens eine ganz hervorragende Rolle. Von den auf rund 791.000 L veranschlagten Importwerthen des Jahres 1889 entfielen auf Grossbritannien 415.452 L, auf Britisch-Ostindien und die Colonien 328.566 L, während die directen Provenienzen aus allen anderen europäischen Ländern nur 32.739 L umfassten. China, welches für die Ausfuhr Buschirs von grosser Bedeutung ist und beispielsweise 1889
Häfen des persischen Golfes.
Meerbusen. Eine stark besuchte Strasse geht von hier über Schiras nach Ispahan und Teheran. Dieser beschwerliche Weg gewinnt immer mehr an Bedeutung; je mehr nämlich Russland die nördlichen und westlichen Zufahrtshäfen nach Persien unter seine Controle nimmt, desto wichtiger wird namentlich für England der Weg über Buschir. Buschirs Handel beherrschen vollständig die Engländer.
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Abuschehr (Bushire). Sonden in Metern.
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A Sandbank, B Residenz, C Windthurm, D Stadtmauer, E Stadtthor, G Sumpf, H Steilküsten, J Hütten, K Flaggenstock.
Der Handelsverkehr Buschirs weist während der letzten Jahre eine leb- hafte Steigerung auf. Die Ausfuhr, welche im Jahre 1888 einen Gesammtwerth von 378.148 ₤ erreichte, stieg im Jahre 1889 auf 515.907 ₤, also um mehr als 30 %. Die Steigerung tritt bei der Vergleichung der Importwerthe noch deut- licher zu Tage. Die Einfuhr hob sich nämlich von 527.235 ₤ des Jahres 1888 auf 791.823 ₤, was einer mehr als 50 %igen Erhöhung entspricht.
Den weitaus grössten Theil des Handels von und nach Buschir besorgen England und seine Colonien, namentlich aber spielt es in der Einfuhr dieses Hafens eine ganz hervorragende Rolle. Von den auf rund 791.000 ₤ veranschlagten Importwerthen des Jahres 1889 entfielen auf Grossbritannien 415.452 ₤, auf Britisch-Ostindien und die Colonien 328.566 ₤, während die directen Provenienzen aus allen anderen europäischen Ländern nur 32.739 ₤ umfassten. China, welches für die Ausfuhr Buschirs von grosser Bedeutung ist und beispielsweise 1889
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Häfen des persischen Golfes.
Meerbusen. Eine stark besuchte Strasse geht von hier über Schiras
nach Ispahan und Teheran. Dieser beschwerliche Weg gewinnt immer
mehr an Bedeutung; je mehr nämlich Russland die nördlichen und
westlichen Zufahrtshäfen nach Persien unter seine Controle nimmt,
desto wichtiger wird namentlich für England der Weg über Buschir.
Buschirs Handel beherrschen vollständig die Engländer.
[Abbildung Abuschehr (Bushire). Sonden in Metern. ]
[Abbildung A Sandbank, B Residenz, C Windthurm, D Stadtmauer, E Stadtthor, G Sumpf, H Steilküsten,
J Hütten, K Flaggenstock. ]
Der Handelsverkehr Buschirs weist während der letzten Jahre eine leb-
hafte Steigerung auf. Die Ausfuhr, welche im Jahre 1888 einen Gesammtwerth
von 378.148 ₤ erreichte, stieg im Jahre 1889 auf 515.907 ₤, also um mehr als
30 %. Die Steigerung tritt bei der Vergleichung der Importwerthe noch deut-
licher zu Tage. Die Einfuhr hob sich nämlich von 527.235 ₤ des Jahres 1888
auf 791.823 ₤, was einer mehr als 50 %igen Erhöhung entspricht.
Den weitaus grössten Theil des Handels von und nach Buschir besorgen
England und seine Colonien, namentlich aber spielt es in der Einfuhr dieses
Hafens eine ganz hervorragende Rolle. Von den auf rund 791.000 ₤ veranschlagten
Importwerthen des Jahres 1889 entfielen auf Grossbritannien 415.452 ₤, auf
Britisch-Ostindien und die Colonien 328.566 ₤, während die directen Provenienzen
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 621. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/637>, abgerufen am 22.11.2024.
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