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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Westindische Häfen.
der Stadt auf einem 100 m hohen Hügel situirt, als sehr markantes
Object bemerkenswerth.

Die Stadt, am nördlichen Abhange eines Gebirgsrückens gelegen,
welcher sich etwa 20 km südsüdöstlich der Stadt im Princes-Pic zu
1500 m Höhe erhebt, breitet sich unmittelbar am Ufer in einer Aus-
dehnung von fast 2 km aus, kann jedoch nur an einem geringen Theile
der Uferlänge betreten werden, da das Ufer zum grössten Theile seicht
und riffig verlauft. Nördlich und östlich der Stadt erstreckt sich eine

[Abbildung]

Port au Prince.

weite, von Bergen umschlossene Ebene, der Cul de sac, einst von
reichen Plantagen und Landhäusern bedeckt, heute eine wüste, unge-
sunde Marschgegend.

Durch seine Lage im Hintergrunde der tief in das Land ein-
schneidenden Bai, welche zu beiden Seiten von hohen, schön bewal-
deten Gebirgszügen eingerahmt wird und auch nach aussen durch die
gleichfalls dicht bewaldete, bis 760 m hohe Insel Gonave einen wir-
kungsvollen Abschluss erhält, begünstigt, gewährt Port au Prince
einen sehr malerischen und freundlichen Anblick. Aber dieser gute
Eindruck verkehrt sich sofort in das Gegentheil, wenn man die Stadt

Westindische Häfen.
der Stadt auf einem 100 m hohen Hügel situirt, als sehr markantes
Object bemerkenswerth.

Die Stadt, am nördlichen Abhange eines Gebirgsrückens gelegen,
welcher sich etwa 20 km südsüdöstlich der Stadt im Princes-Pic zu
1500 m Höhe erhebt, breitet sich unmittelbar am Ufer in einer Aus-
dehnung von fast 2 km aus, kann jedoch nur an einem geringen Theile
der Uferlänge betreten werden, da das Ufer zum grössten Theile seicht
und riffig verlauft. Nördlich und östlich der Stadt erstreckt sich eine

[Abbildung]

Port au Prince.

weite, von Bergen umschlossene Ebene, der Cul de sac, einst von
reichen Plantagen und Landhäusern bedeckt, heute eine wüste, unge-
sunde Marschgegend.

Durch seine Lage im Hintergrunde der tief in das Land ein-
schneidenden Bai, welche zu beiden Seiten von hohen, schön bewal-
deten Gebirgszügen eingerahmt wird und auch nach aussen durch die
gleichfalls dicht bewaldete, bis 760 m hohe Insel Gonave einen wir-
kungsvollen Abschluss erhält, begünstigt, gewährt Port au Prince
einen sehr malerischen und freundlichen Anblick. Aber dieser gute
Eindruck verkehrt sich sofort in das Gegentheil, wenn man die Stadt

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[197/0213] Westindische Häfen. der Stadt auf einem 100 m hohen Hügel situirt, als sehr markantes Object bemerkenswerth. Die Stadt, am nördlichen Abhange eines Gebirgsrückens gelegen, welcher sich etwa 20 km südsüdöstlich der Stadt im Princes-Pic zu 1500 m Höhe erhebt, breitet sich unmittelbar am Ufer in einer Aus- dehnung von fast 2 km aus, kann jedoch nur an einem geringen Theile der Uferlänge betreten werden, da das Ufer zum grössten Theile seicht und riffig verlauft. Nördlich und östlich der Stadt erstreckt sich eine [Abbildung Port au Prince.] weite, von Bergen umschlossene Ebene, der Cul de sac, einst von reichen Plantagen und Landhäusern bedeckt, heute eine wüste, unge- sunde Marschgegend. Durch seine Lage im Hintergrunde der tief in das Land ein- schneidenden Bai, welche zu beiden Seiten von hohen, schön bewal- deten Gebirgszügen eingerahmt wird und auch nach aussen durch die gleichfalls dicht bewaldete, bis 760 m hohe Insel Gonave einen wir- kungsvollen Abschluss erhält, begünstigt, gewährt Port au Prince einen sehr malerischen und freundlichen Anblick. Aber dieser gute Eindruck verkehrt sich sofort in das Gegentheil, wenn man die Stadt

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/213>, abgerufen am 30.04.2024.