Die Versorgung der Stadt mit Steinkohlen und Coaks leitet Eng- land trotz der verhältnissmässig hohen Zölle, welche auf dem ausländischen Pro- ducte lasten, weil die Kohlenlager Südrusslands zu weit von hier entfernt sind. Die Einfuhr stieg 1889 bis auf 10,714.580 q.
Die Einfuhr von Gusseisen aus Deutschland, Grossbritannien, Schweden und Frankreich, von Stangeneisen und Trägern aus Belgien und von Eisen- blech erreichte zusammen 1888 wegen der hohen Zölle nur mehr 303.120 q. In Maschinen und Werkzeugen aus Eisen und Stahl hat Deutschland Gross- britannien überflügelt.
Kupfer wird aus Schweden eingeführt, Zinn aus Grossbritannien, Blei in Blöcken aus England und über Frankreich aus Spanien (1888 102.866 q), Blei in Rollen und Zink in Blöcken und Tafeln, zur Verwendung bei den Bauten der Stadt, aus Deutschland.
In Farbwaaren, Droguen und Chemikalien ist St. Petersburg noch immer zu einem ansehnlichen Theile auf Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und Oesterreich-Ungarn angewiesen. Die Hauptartikel sind Indigo, calcinirte Soda (1888 21.460 q), Aetzsoda (74.370 q), Salpeter und Salpetersäure.
Zu erwähnen sind ferner Olivenöl aus Südeuropa (1888 29.500 q) und Cocosnussöl für Moskau bestimmt.
Der Seehandel von St. Petersburg und Kronstadt betrug in Tausenden von Papierrubeln:
[Tabelle]
Das Gouvernement St. Petersburg ist mit seiner Hauptstadt eines der drei ersten Industriecentren von Russland.
Wir finden hier Schafwollspinnerei, Tuchfabrication, Baumwollspinnerei und Weberei, Erzeugung von Posamentir- und Wirkwaaren, Hanffabriken, Färbe- reien, Fabriken für Papiere und Tapeten, Sägewerke, Möbelfabriken.
An die Erzeugung chemischer Fabricate schliessen sich Ziegelbrennereien. Glas- und Porzellanfabriken.
Wichtig sind die Tabakindustrie und die Erzeugung von Leder und Leder- waaren. Die Metallindustrie umfasst Maschinen aller Art, Eisengiessereien, Schienen- walzwerke, Fabriken für Gussstahl, Draht und Nägel, Schlosserwaaren, Gewehre, Fabricate aus Kupfer und Messing und endlich eine hochentwickelte Industrie in Gold- und Silberwaaren.
In St. Petersburg und Kronstadt liefen aus dem Auslande ein:
[Tabelle]
Ausserdem verkehrten 1889 in St. Petersburg und Kronstadt 640 Küsten- fahrer, darunter 417 Dampfer.
Mit der Verbesserung des Fahrwassers steigt natürlich die Zahl der Schiffe, welche bis St. Petersburg hinaufgehen.
Der atlantische Ocean.
Die Versorgung der Stadt mit Steinkohlen und Coaks leitet Eng- land trotz der verhältnissmässig hohen Zölle, welche auf dem ausländischen Pro- ducte lasten, weil die Kohlenlager Südrusslands zu weit von hier entfernt sind. Die Einfuhr stieg 1889 bis auf 10,714.580 q.
Die Einfuhr von Gusseisen aus Deutschland, Grossbritannien, Schweden und Frankreich, von Stangeneisen und Trägern aus Belgien und von Eisen- blech erreichte zusammen 1888 wegen der hohen Zölle nur mehr 303.120 q. In Maschinen und Werkzeugen aus Eisen und Stahl hat Deutschland Gross- britannien überflügelt.
Kupfer wird aus Schweden eingeführt, Zinn aus Grossbritannien, Blei in Blöcken aus England und über Frankreich aus Spanien (1888 102.866 q), Blei in Rollen und Zink in Blöcken und Tafeln, zur Verwendung bei den Bauten der Stadt, aus Deutschland.
In Farbwaaren, Droguen und Chemikalien ist St. Petersburg noch immer zu einem ansehnlichen Theile auf Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und Oesterreich-Ungarn angewiesen. Die Hauptartikel sind Indigo, calcinirte Soda (1888 21.460 q), Aetzsoda (74.370 q), Salpeter und Salpetersäure.
Zu erwähnen sind ferner Olivenöl aus Südeuropa (1888 29.500 q) und Cocosnussöl für Moskau bestimmt.
Der Seehandel von St. Petersburg und Kronstadt betrug in Tausenden von Papierrubeln:
[Tabelle]
Das Gouvernement St. Petersburg ist mit seiner Hauptstadt eines der drei ersten Industriecentren von Russland.
Wir finden hier Schafwollspinnerei, Tuchfabrication, Baumwollspinnerei und Weberei, Erzeugung von Posamentir- und Wirkwaaren, Hanffabriken, Färbe- reien, Fabriken für Papiere und Tapeten, Sägewerke, Möbelfabriken.
An die Erzeugung chemischer Fabricate schliessen sich Ziegelbrennereien. Glas- und Porzellanfabriken.
Wichtig sind die Tabakindustrie und die Erzeugung von Leder und Leder- waaren. Die Metallindustrie umfasst Maschinen aller Art, Eisengiessereien, Schienen- walzwerke, Fabriken für Gussstahl, Draht und Nägel, Schlosserwaaren, Gewehre, Fabricate aus Kupfer und Messing und endlich eine hochentwickelte Industrie in Gold- und Silberwaaren.
In St. Petersburg und Kronstadt liefen aus dem Auslande ein:
[Tabelle]
Ausserdem verkehrten 1889 in St. Petersburg und Kronstadt 640 Küsten- fahrer, darunter 417 Dampfer.
Mit der Verbesserung des Fahrwassers steigt natürlich die Zahl der Schiffe, welche bis St. Petersburg hinaufgehen.
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[878/0898]
Der atlantische Ocean.
Die Versorgung der Stadt mit Steinkohlen und Coaks leitet Eng-
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ducte lasten, weil die Kohlenlager Südrusslands zu weit von hier entfernt sind.
Die Einfuhr stieg 1889 bis auf 10,714.580 q.
Die Einfuhr von Gusseisen aus Deutschland, Grossbritannien, Schweden
und Frankreich, von Stangeneisen und Trägern aus Belgien und von Eisen-
blech erreichte zusammen 1888 wegen der hohen Zölle nur mehr 303.120 q. In
Maschinen und Werkzeugen aus Eisen und Stahl hat Deutschland Gross-
britannien überflügelt.
Kupfer wird aus Schweden eingeführt, Zinn aus Grossbritannien, Blei
in Blöcken aus England und über Frankreich aus Spanien (1888 102.866 q), Blei
in Rollen und Zink in Blöcken und Tafeln, zur Verwendung bei den Bauten der
Stadt, aus Deutschland.
In Farbwaaren, Droguen und Chemikalien ist St. Petersburg noch
immer zu einem ansehnlichen Theile auf Deutschland, Frankreich, Grossbritannien
und Oesterreich-Ungarn angewiesen. Die Hauptartikel sind Indigo, calcinirte
Soda (1888 21.460 q), Aetzsoda (74.370 q), Salpeter und Salpetersäure.
Zu erwähnen sind ferner Olivenöl aus Südeuropa (1888 29.500 q) und
Cocosnussöl für Moskau bestimmt.
Der Seehandel von St. Petersburg und Kronstadt betrug in Tausenden
von Papierrubeln:
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Das Gouvernement St. Petersburg ist mit seiner Hauptstadt eines der
drei ersten Industriecentren von Russland.
Wir finden hier Schafwollspinnerei, Tuchfabrication, Baumwollspinnerei
und Weberei, Erzeugung von Posamentir- und Wirkwaaren, Hanffabriken, Färbe-
reien, Fabriken für Papiere und Tapeten, Sägewerke, Möbelfabriken.
An die Erzeugung chemischer Fabricate schliessen sich Ziegelbrennereien.
Glas- und Porzellanfabriken.
Wichtig sind die Tabakindustrie und die Erzeugung von Leder und Leder-
waaren. Die Metallindustrie umfasst Maschinen aller Art, Eisengiessereien, Schienen-
walzwerke, Fabriken für Gussstahl, Draht und Nägel, Schlosserwaaren, Gewehre,
Fabricate aus Kupfer und Messing und endlich eine hochentwickelte Industrie in
Gold- und Silberwaaren.
In St. Petersburg und Kronstadt liefen aus dem Auslande ein:
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Ausserdem verkehrten 1889 in St. Petersburg und Kronstadt 640 Küsten-
fahrer, darunter 417 Dampfer.
Mit der Verbesserung des Fahrwassers steigt natürlich die Zahl der Schiffe,
welche bis St. Petersburg hinaufgehen.
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 878. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/898>, abgerufen am 23.11.2024.
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