Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891.

Bild:
<< vorherige Seite

Hamburg.
Der riesige, 31 m über dem Quai hohe Dampfkrahn auf der Land-
spitze zwischen dem Oberländer und dem Segelschiff-Hafen besitzt
eine Tragfähigkeit von 150 t und ist der grösste der Erde.

Der Bedeutung Hamburgs und dem gerühmten Unternehmungs-
geiste seiner Söhne entsprechend ist auch die Ausdehnung seiner Rhe-
derei und seines Schiffbaues. Beachtet man, dass in Hamburg 11 Schiffs-
werften für Stahl-, Eisen-, Holzschiffbau mit Maschinenfabriken und
zahllose Werkstätten für Schiffsreparaturen bestehen, so erkennt man
erst, welch ungeheurer Apparat zur Bewältigung des angewachsenen
Verkehres zu Hamburg in Betrieb gesetzt werden muss.

[Abbildung]

Hamburg (Alster).

Welch grossartiger Schauplatz voller Thätigkeit und voll des
buntesten Lebens ist dieser Hafen!

Feenhaft erglänzt er des Nachts, wenn ihn das elektrische Licht
aus zahllosen Sonnen überflutet.

Gegenüber der Fülle des Sehenswerthen im Hafen und der Aus-
dehnung desselben tritt die Bedeutung der Stadt Hamburg, in welcher
sich trotz ihres hohen Alters nur wenige Erinnerungen aus vergan-
genen Jahrhunderten erhalten haben, erheblich weit zurück.

Der Umgestaltungstrieb der Hamburger, dann auch der furcht-
bare Brand im Jahre 1842, welcher nahezu ein Viertel der Stadt

Hamburg.
Der riesige, 31 m über dem Quai hohe Dampfkrahn auf der Land-
spitze zwischen dem Oberländer und dem Segelschiff-Hafen besitzt
eine Tragfähigkeit von 150 t und ist der grösste der Erde.

Der Bedeutung Hamburgs und dem gerühmten Unternehmungs-
geiste seiner Söhne entsprechend ist auch die Ausdehnung seiner Rhe-
derei und seines Schiffbaues. Beachtet man, dass in Hamburg 11 Schiffs-
werften für Stahl-, Eisen-, Holzschiffbau mit Maschinenfabriken und
zahllose Werkstätten für Schiffsreparaturen bestehen, so erkennt man
erst, welch ungeheurer Apparat zur Bewältigung des angewachsenen
Verkehres zu Hamburg in Betrieb gesetzt werden muss.

[Abbildung]

Hamburg (Alster).

Welch grossartiger Schauplatz voller Thätigkeit und voll des
buntesten Lebens ist dieser Hafen!

Feenhaft erglänzt er des Nachts, wenn ihn das elektrische Licht
aus zahllosen Sonnen überflutet.

Gegenüber der Fülle des Sehenswerthen im Hafen und der Aus-
dehnung desselben tritt die Bedeutung der Stadt Hamburg, in welcher
sich trotz ihres hohen Alters nur wenige Erinnerungen aus vergan-
genen Jahrhunderten erhalten haben, erheblich weit zurück.

Der Umgestaltungstrieb der Hamburger, dann auch der furcht-
bare Brand im Jahre 1842, welcher nahezu ein Viertel der Stadt

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0761" n="741"/><fw place="top" type="header">Hamburg.</fw><lb/>
Der riesige, 31 <hi rendition="#i">m</hi> über dem Quai hohe Dampfkrahn auf der Land-<lb/>
spitze zwischen dem Oberländer und dem Segelschiff-Hafen besitzt<lb/>
eine Tragfähigkeit von 150 <hi rendition="#i">t</hi> und ist der grösste der Erde.</p><lb/>
          <p>Der Bedeutung Hamburgs und dem gerühmten Unternehmungs-<lb/>
geiste seiner Söhne entsprechend ist auch die Ausdehnung seiner Rhe-<lb/>
derei und seines Schiffbaues. Beachtet man, dass in Hamburg 11 Schiffs-<lb/>
werften für Stahl-, Eisen-, Holzschiffbau mit Maschinenfabriken und<lb/>
zahllose Werkstätten für Schiffsreparaturen bestehen, so erkennt man<lb/>
erst, welch ungeheurer Apparat zur Bewältigung des angewachsenen<lb/>
Verkehres zu Hamburg in Betrieb gesetzt werden muss.</p><lb/>
          <figure>
            <p><hi rendition="#b">Hamburg</hi> (Alster).</p>
          </figure><lb/>
          <p>Welch grossartiger Schauplatz voller Thätigkeit und voll des<lb/>
buntesten Lebens ist dieser Hafen!</p><lb/>
          <p>Feenhaft erglänzt er des Nachts, wenn ihn das elektrische Licht<lb/>
aus zahllosen Sonnen überflutet.</p><lb/>
          <p>Gegenüber der Fülle des Sehenswerthen im Hafen und der Aus-<lb/>
dehnung desselben tritt die Bedeutung der Stadt Hamburg, in welcher<lb/>
sich trotz ihres hohen Alters nur wenige Erinnerungen aus vergan-<lb/>
genen Jahrhunderten erhalten haben, erheblich weit zurück.</p><lb/>
          <p>Der Umgestaltungstrieb der Hamburger, dann auch der furcht-<lb/>
bare Brand im Jahre 1842, welcher nahezu ein Viertel der Stadt<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[741/0761] Hamburg. Der riesige, 31 m über dem Quai hohe Dampfkrahn auf der Land- spitze zwischen dem Oberländer und dem Segelschiff-Hafen besitzt eine Tragfähigkeit von 150 t und ist der grösste der Erde. Der Bedeutung Hamburgs und dem gerühmten Unternehmungs- geiste seiner Söhne entsprechend ist auch die Ausdehnung seiner Rhe- derei und seines Schiffbaues. Beachtet man, dass in Hamburg 11 Schiffs- werften für Stahl-, Eisen-, Holzschiffbau mit Maschinenfabriken und zahllose Werkstätten für Schiffsreparaturen bestehen, so erkennt man erst, welch ungeheurer Apparat zur Bewältigung des angewachsenen Verkehres zu Hamburg in Betrieb gesetzt werden muss. [Abbildung Hamburg (Alster). ] Welch grossartiger Schauplatz voller Thätigkeit und voll des buntesten Lebens ist dieser Hafen! Feenhaft erglänzt er des Nachts, wenn ihn das elektrische Licht aus zahllosen Sonnen überflutet. Gegenüber der Fülle des Sehenswerthen im Hafen und der Aus- dehnung desselben tritt die Bedeutung der Stadt Hamburg, in welcher sich trotz ihres hohen Alters nur wenige Erinnerungen aus vergan- genen Jahrhunderten erhalten haben, erheblich weit zurück. Der Umgestaltungstrieb der Hamburger, dann auch der furcht- bare Brand im Jahre 1842, welcher nahezu ein Viertel der Stadt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/761
Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 741. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/761>, abgerufen am 23.11.2024.