An diesen schliesst sich der 13·4 ha grosse Petroleumhafen (N) an, welcher, 6·3 m tief, im Jahre 1887 umgebaut wurde und grosse Lagerräume und Tanks besitzt.
Weiter nach Westen sind auf dem "Kleinen Grasbrook" die grossen Holzhäfen und zu Steinwärder noch eine Zahl von Flethscanälen für kleinere Schiffe.
Die Gesammtlänge der für die Seeschiffahrt bestimmten Ham- burger Quais beträgt 11.456 m, jene der Quai-Schuppen und Speicher 4690 m und die Gesammtwasserfläche der Häfen und Canäle des hamburgischen Freihafengebietes 156·7 ha.
Die hier gegebenen Daten über die Eintheilung und Grösse des Hafens beziehen sich auf den Stand der Arbeiten zu Ende des Jahres 1889. Es ist selbstverständlich, dass bei dem regen Schaffenstriebe der Hamburger und infolge des riesigen Aufschwunges des Verkehrs ein Stillstand in den Hafenarbeiten nicht eintreten kann und fort- währende Veränderungen stattfinden. So sind im Laufe des Jahres 1890 zwei neue Bassins zwischen dem Segelschiffhafen und dem Petroleumhafen in Ausführung begriffen, welche grösstentheils für Seeschiffe bestimmt sind.
Das Freihafengebiet umfasst circa 1000 ha, wovon etwa 300 ha Wasser und 700 ha Landfläche sind.
Ausserhalb des Freihafengebietes münden in die Elbe aus dem Stadtcentrum kommend eine Zahl von Canälen, darunter die Alster- arme, deren System mit dem sogenannten Oberhafen (R, S) in Ver- bindung steht und vornehmlich für Flussfahrzeuge bestimmt ist. Ein zweites System von Canälen, welches ebenfalls mit dem Ober- hafen communicirt, ist jenes des Bille-Flüsschens. Bei Rothenburgsort ist das 2 m tiefe Bassin des Zollhafens (Y).
Der Hafen von Hamburg ist selbstverständlich mit allen Hilfs- mitteln ausgestattet, welche die Schiffahrt an ein so gewaltiges Ver- kehrsemporium zu stellen berechtigt ist. Eisenbahnschienen führen an alle Quais und an den Speichern vorbei; sie sind untereinander und mit den acht Bahnhöfen der Stadt in Verbindung. Eine 1887 dem Betrieb übergebene 600 m lange Brücke (13) und neben derselben die Eisenbahnbrücke (12) überschreiten ausserhalb des Freihafen- gebietes die Elbe. Gross ist die Zahl der vorhandenen Docks, deren grösstes bei 167·5 m Länge Schiffe von 5000 t Gehalt aufzunehmen vermag.
Sechs Aufholspligs für Schiffe bis zu 1150 t Gehalt, dann Dampf- krahne und hydraulische Hebevorrichtungen stehen zur Verfügung.
Der atlantische Ocean.
An diesen schliesst sich der 13·4 ha grosse Petroleumhafen (N) an, welcher, 6·3 m tief, im Jahre 1887 umgebaut wurde und grosse Lagerräume und Tanks besitzt.
Weiter nach Westen sind auf dem „Kleinen Grasbrook“ die grossen Holzhäfen und zu Steinwärder noch eine Zahl von Flethscanälen für kleinere Schiffe.
Die Gesammtlänge der für die Seeschiffahrt bestimmten Ham- burger Quais beträgt 11.456 m, jene der Quai-Schuppen und Speicher 4690 m und die Gesammtwasserfläche der Häfen und Canäle des hamburgischen Freihafengebietes 156·7 ha.
Die hier gegebenen Daten über die Eintheilung und Grösse des Hafens beziehen sich auf den Stand der Arbeiten zu Ende des Jahres 1889. Es ist selbstverständlich, dass bei dem regen Schaffenstriebe der Hamburger und infolge des riesigen Aufschwunges des Verkehrs ein Stillstand in den Hafenarbeiten nicht eintreten kann und fort- währende Veränderungen stattfinden. So sind im Laufe des Jahres 1890 zwei neue Bassins zwischen dem Segelschiffhafen und dem Petroleumhafen in Ausführung begriffen, welche grösstentheils für Seeschiffe bestimmt sind.
Das Freihafengebiet umfasst circa 1000 ha, wovon etwa 300 ha Wasser und 700 ha Landfläche sind.
Ausserhalb des Freihafengebietes münden in die Elbe aus dem Stadtcentrum kommend eine Zahl von Canälen, darunter die Alster- arme, deren System mit dem sogenannten Oberhafen (R, S) in Ver- bindung steht und vornehmlich für Flussfahrzeuge bestimmt ist. Ein zweites System von Canälen, welches ebenfalls mit dem Ober- hafen communicirt, ist jenes des Bille-Flüsschens. Bei Rothenburgsort ist das 2 m tiefe Bassin des Zollhafens (Y).
Der Hafen von Hamburg ist selbstverständlich mit allen Hilfs- mitteln ausgestattet, welche die Schiffahrt an ein so gewaltiges Ver- kehrsemporium zu stellen berechtigt ist. Eisenbahnschienen führen an alle Quais und an den Speichern vorbei; sie sind untereinander und mit den acht Bahnhöfen der Stadt in Verbindung. Eine 1887 dem Betrieb übergebene 600 m lange Brücke (13) und neben derselben die Eisenbahnbrücke (12) überschreiten ausserhalb des Freihafen- gebietes die Elbe. Gross ist die Zahl der vorhandenen Docks, deren grösstes bei 167·5 m Länge Schiffe von 5000 t Gehalt aufzunehmen vermag.
Sechs Aufholspligs für Schiffe bis zu 1150 t Gehalt, dann Dampf- krahne und hydraulische Hebevorrichtungen stehen zur Verfügung.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0760"n="740"/><fwplace="top"type="header">Der atlantische Ocean.</fw><lb/><p>An diesen schliesst sich der 13·4 <hirendition="#i">ha</hi> grosse <hirendition="#g">Petroleumhafen</hi><lb/>
(<hirendition="#b">N</hi>) an, welcher, 6·3 <hirendition="#i">m</hi> tief, im Jahre 1887 umgebaut wurde und grosse<lb/>
Lagerräume und Tanks besitzt.</p><lb/><p>Weiter nach Westen sind auf dem „<hirendition="#g">Kleinen Grasbrook</hi>“<lb/>
die grossen Holzhäfen und zu <hirendition="#g">Steinwärder</hi> noch eine Zahl von<lb/>
Flethscanälen für kleinere Schiffe.</p><lb/><p>Die Gesammtlänge der für die Seeschiffahrt bestimmten Ham-<lb/>
burger Quais beträgt 11.456 <hirendition="#i">m</hi>, jene der Quai-Schuppen und Speicher<lb/>
4690 <hirendition="#i">m</hi> und die Gesammtwasserfläche der Häfen und Canäle des<lb/>
hamburgischen Freihafengebietes 156·7 <hirendition="#i">ha</hi>.</p><lb/><p>Die hier gegebenen Daten über die Eintheilung und Grösse des<lb/>
Hafens beziehen sich auf den Stand der Arbeiten zu Ende des Jahres<lb/>
1889. Es ist selbstverständlich, dass bei dem regen Schaffenstriebe<lb/>
der Hamburger und infolge des riesigen Aufschwunges des Verkehrs<lb/>
ein Stillstand in den Hafenarbeiten nicht eintreten kann und fort-<lb/>
währende Veränderungen stattfinden. So sind im Laufe des Jahres<lb/>
1890 zwei neue Bassins zwischen dem Segelschiffhafen und dem<lb/>
Petroleumhafen in Ausführung begriffen, welche grösstentheils für<lb/>
Seeschiffe bestimmt sind.</p><lb/><p>Das Freihafengebiet umfasst circa 1000 <hirendition="#i">ha</hi>, wovon etwa 300 <hirendition="#i">ha</hi><lb/>
Wasser und 700 <hirendition="#i">ha</hi> Landfläche sind.</p><lb/><p>Ausserhalb des Freihafengebietes münden in die Elbe aus dem<lb/>
Stadtcentrum kommend eine Zahl von Canälen, darunter die Alster-<lb/>
arme, deren System mit dem sogenannten <hirendition="#g">Oberhafen</hi> (<hirendition="#b">R</hi>, <hirendition="#b">S</hi>) in Ver-<lb/>
bindung steht und vornehmlich für Flussfahrzeuge bestimmt ist.<lb/>
Ein zweites System von Canälen, welches ebenfalls mit dem Ober-<lb/>
hafen communicirt, ist jenes des Bille-Flüsschens. Bei Rothenburgsort<lb/>
ist das 2 <hirendition="#i">m</hi> tiefe Bassin des <hirendition="#g">Zollhafens</hi> (<hirendition="#b">Y</hi>).</p><lb/><p>Der Hafen von Hamburg ist selbstverständlich mit allen Hilfs-<lb/>
mitteln ausgestattet, welche die Schiffahrt an ein so gewaltiges Ver-<lb/>
kehrsemporium zu stellen berechtigt ist. Eisenbahnschienen führen an<lb/>
alle Quais und an den Speichern vorbei; sie sind untereinander und<lb/>
mit den acht Bahnhöfen der Stadt in Verbindung. Eine 1887 dem<lb/>
Betrieb übergebene 600 <hirendition="#i">m</hi> lange Brücke (13) und neben derselben<lb/>
die Eisenbahnbrücke (12) überschreiten ausserhalb des Freihafen-<lb/>
gebietes die Elbe. Gross ist die Zahl der vorhandenen Docks, deren<lb/>
grösstes bei 167·5 <hirendition="#i">m</hi> Länge Schiffe von 5000 <hirendition="#i">t</hi> Gehalt aufzunehmen<lb/>
vermag.</p><lb/><p>Sechs Aufholspligs für Schiffe bis zu 1150 <hirendition="#i">t</hi> Gehalt, dann Dampf-<lb/>
krahne und hydraulische Hebevorrichtungen stehen zur Verfügung.<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[740/0760]
Der atlantische Ocean.
An diesen schliesst sich der 13·4 ha grosse Petroleumhafen
(N) an, welcher, 6·3 m tief, im Jahre 1887 umgebaut wurde und grosse
Lagerräume und Tanks besitzt.
Weiter nach Westen sind auf dem „Kleinen Grasbrook“
die grossen Holzhäfen und zu Steinwärder noch eine Zahl von
Flethscanälen für kleinere Schiffe.
Die Gesammtlänge der für die Seeschiffahrt bestimmten Ham-
burger Quais beträgt 11.456 m, jene der Quai-Schuppen und Speicher
4690 m und die Gesammtwasserfläche der Häfen und Canäle des
hamburgischen Freihafengebietes 156·7 ha.
Die hier gegebenen Daten über die Eintheilung und Grösse des
Hafens beziehen sich auf den Stand der Arbeiten zu Ende des Jahres
1889. Es ist selbstverständlich, dass bei dem regen Schaffenstriebe
der Hamburger und infolge des riesigen Aufschwunges des Verkehrs
ein Stillstand in den Hafenarbeiten nicht eintreten kann und fort-
währende Veränderungen stattfinden. So sind im Laufe des Jahres
1890 zwei neue Bassins zwischen dem Segelschiffhafen und dem
Petroleumhafen in Ausführung begriffen, welche grösstentheils für
Seeschiffe bestimmt sind.
Das Freihafengebiet umfasst circa 1000 ha, wovon etwa 300 ha
Wasser und 700 ha Landfläche sind.
Ausserhalb des Freihafengebietes münden in die Elbe aus dem
Stadtcentrum kommend eine Zahl von Canälen, darunter die Alster-
arme, deren System mit dem sogenannten Oberhafen (R, S) in Ver-
bindung steht und vornehmlich für Flussfahrzeuge bestimmt ist.
Ein zweites System von Canälen, welches ebenfalls mit dem Ober-
hafen communicirt, ist jenes des Bille-Flüsschens. Bei Rothenburgsort
ist das 2 m tiefe Bassin des Zollhafens (Y).
Der Hafen von Hamburg ist selbstverständlich mit allen Hilfs-
mitteln ausgestattet, welche die Schiffahrt an ein so gewaltiges Ver-
kehrsemporium zu stellen berechtigt ist. Eisenbahnschienen führen an
alle Quais und an den Speichern vorbei; sie sind untereinander und
mit den acht Bahnhöfen der Stadt in Verbindung. Eine 1887 dem
Betrieb übergebene 600 m lange Brücke (13) und neben derselben
die Eisenbahnbrücke (12) überschreiten ausserhalb des Freihafen-
gebietes die Elbe. Gross ist die Zahl der vorhandenen Docks, deren
grösstes bei 167·5 m Länge Schiffe von 5000 t Gehalt aufzunehmen
vermag.
Sechs Aufholspligs für Schiffe bis zu 1150 t Gehalt, dann Dampf-
krahne und hydraulische Hebevorrichtungen stehen zur Verfügung.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 740. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/760>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.