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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891.

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Dünkirchen.
Aufschwung. Auch in jener Kriegsepoche zeichnete sich die Seemannschaft Dün-
kirchens durch beherzte Thaten aus. 1793 belagerte der Herzog von York die
Stadt, als aber die Franzosen bei Hondschoote siegten, musste er abziehen.

Der neue Aufschwung des Platzes datirt seit den Sechzigerjahren unseres
Jahrhunderts, zu welcher Zeit die grossen Hafenbauten begannen. Einen rascheren
Flug hat aber die Entwicklung erst in den jüngst verflossenen Jahren genommen.

Dünkirchen liegt unter 51° 15' nördl. Breite und 2° 23' östl.
Länge von Greenwich und zählt ungefähr 38.000 Einwohner.

Die Stadt besitzt nur wenige öffentliche Plätze, unter welchen

[Abbildung]

Dünkirchen.

die Place Jean Bart, auf welcher sich das Standbild des vorne ge-
nannten Seehelden erhebt, das Centrum der eigentlichen Ville ein-
nimmt.

Unter den öffentlichen Bauwerken verdient die Kirche Saint-
Eloi, welche im XVI. Jahrhundert umgebaut wurde und einige sehens-
werthe Kunstwerke und Denkmäler, worunter das Grabmal Jean
Bart's, enthält, genannt zu werden.

Der westliche Theil der Kirche wurde im XVIII. Jahrhundert
abgetragen, um Raum für die Gasse Rue de l'Eglise zu gewinnen,

Die Seehäfen des Weltverkehrs. I. Band. 81

Dünkirchen.
Aufschwung. Auch in jener Kriegsepoche zeichnete sich die Seemannschaft Dün-
kirchens durch beherzte Thaten aus. 1793 belagerte der Herzog von York die
Stadt, als aber die Franzosen bei Hondschoote siegten, musste er abziehen.

Der neue Aufschwung des Platzes datirt seit den Sechzigerjahren unseres
Jahrhunderts, zu welcher Zeit die grossen Hafenbauten begannen. Einen rascheren
Flug hat aber die Entwicklung erst in den jüngst verflossenen Jahren genommen.

Dünkirchen liegt unter 51° 15′ nördl. Breite und 2° 23′ östl.
Länge von Greenwich und zählt ungefähr 38.000 Einwohner.

Die Stadt besitzt nur wenige öffentliche Plätze, unter welchen

[Abbildung]

Dünkirchen.

die Place Jean Bart, auf welcher sich das Standbild des vorne ge-
nannten Seehelden erhebt, das Centrum der eigentlichen Ville ein-
nimmt.

Unter den öffentlichen Bauwerken verdient die Kirche Saint-
Eloi, welche im XVI. Jahrhundert umgebaut wurde und einige sehens-
werthe Kunstwerke und Denkmäler, worunter das Grabmal Jean
Bart’s, enthält, genannt zu werden.

Der westliche Theil der Kirche wurde im XVIII. Jahrhundert
abgetragen, um Raum für die Gasse Rue de l’Église zu gewinnen,

Die Seehäfen des Weltverkehrs. I. Band. 81
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[641/0661] Dünkirchen. Aufschwung. Auch in jener Kriegsepoche zeichnete sich die Seemannschaft Dün- kirchens durch beherzte Thaten aus. 1793 belagerte der Herzog von York die Stadt, als aber die Franzosen bei Hondschoote siegten, musste er abziehen. Der neue Aufschwung des Platzes datirt seit den Sechzigerjahren unseres Jahrhunderts, zu welcher Zeit die grossen Hafenbauten begannen. Einen rascheren Flug hat aber die Entwicklung erst in den jüngst verflossenen Jahren genommen. Dünkirchen liegt unter 51° 15′ nördl. Breite und 2° 23′ östl. Länge von Greenwich und zählt ungefähr 38.000 Einwohner. Die Stadt besitzt nur wenige öffentliche Plätze, unter welchen [Abbildung Dünkirchen.] die Place Jean Bart, auf welcher sich das Standbild des vorne ge- nannten Seehelden erhebt, das Centrum der eigentlichen Ville ein- nimmt. Unter den öffentlichen Bauwerken verdient die Kirche Saint- Eloi, welche im XVI. Jahrhundert umgebaut wurde und einige sehens- werthe Kunstwerke und Denkmäler, worunter das Grabmal Jean Bart’s, enthält, genannt zu werden. Der westliche Theil der Kirche wurde im XVIII. Jahrhundert abgetragen, um Raum für die Gasse Rue de l’Église zu gewinnen, Die Seehäfen des Weltverkehrs. I. Band. 81

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 641. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/661>, abgerufen am 23.11.2024.