Von Producten des Thierreiches werden in grösseren Mengen eingeführt Häute und Felle, von diesen viele aus Hamburg, ferner thierische Fette, Schweine- fleisch und Därme. Die Einfuhr von Stockfischen aus dem Auslande betrug 1888 24.850 q, die von gesalzenen Fischen im Küstenhandel 30.933 q.
Zu nennen sind noch Kohlen und Coaks aus England (1881 681.069 q) und Petroleum aus Amerika (1888 36.725 q Rohöl und 21.933 q raffinirtes aus dem Auslande und 7577 q im Küstenverkehre) für den Localbedarf.
Von Industrieartikeln werden ausser Sprit eingeführt Papier aus Frank- reich und Deutschland, Glaswaaren aus Frankreich, einiges auch aus Böhmen, Webwaaren aus Deutschland und fertige Kleider aus Wien.
Bei der Gruppe der Textilindustrie ist zu bemerken, dass 1888 um 600.000 Pesetas Baumwollwaaren, mehr als 5000 q Hanf und Jute, um mehr als 1 Million Pesetas Hanf-, Leinen- und Jutegarne, aber um nur 100.000 Pesetas dergleichen Gewebe eingeführt wurden. Die Einfuhr von Schafwollwaaren erreicht 800.000 bis 900.000 Pesetas; von ihnen sind Wirkwaaren und Tuch besonders hervorzuheben.
Für seine Seidenindustrie führt Valencia Rohseide ein (1888 6723 kg) und ausserdem um eine halbe Million Pesetas Seiden- und Sammtwaaren.
Galanteriewaaren kommen aus Paris und Berlin.
Möbel werden eingeführt aus Böhmen und Wien, Maschinen und Eisen- bahnmaterial aus Deutschland, Schneidewaaren und Kleinzeug aus Stahl und Eisen von Solingen und Remscheid.
Die Einfuhr von Eisen- und Eisenwaaren erreichte 1888 einen Werth von 2,400.000 Pesetas.
Wichtig ist auch die Einfuhr von Kupfer und Zinn und den daraus herge- stellten Fabricaten.
Der Handelsumsatz Valencias erreichte in Pesetas:
[Tabelle]
Es nahm somit 1888 Valencia im auswärtigen Verkehre in der Einfuhr und der Ausfuhr die vierte Stelle unter den Häfen Spaniens ein.
Bei der Einfuhr sind deutsche Industrieerzeugnisse mit französischen und englischen hervorragend betheiligt, bei der Ausfuhr in erster Linie England und Frankreich.
Die früher wichtige Fabrication von Seidenstoffen, besonders von Bändern in Valencia scheint dem Untergange verfallen zu sein und die Arbeiter wenden sich nach Barcelona; wir finden hier noch Mühlen, Oel-, Seifen- und Chocoladen- bereitung, Spiritusbrennereien, Seilereien, eine Schwefelsäurefabrik, Böttcherwaaren und die Erzeugung von bemalten und unbemalten Thonfliesen und ordinärem Geschirr.
Der Schiffsverkehr von Valencia betrug:
[Tabelle]
Der Schiffsverkehr ist 1889 abermals zurückgegangen.
Das Mittelmeerbecken.
Von Producten des Thierreiches werden in grösseren Mengen eingeführt Häute und Felle, von diesen viele aus Hamburg, ferner thierische Fette, Schweine- fleisch und Därme. Die Einfuhr von Stockfischen aus dem Auslande betrug 1888 24.850 q, die von gesalzenen Fischen im Küstenhandel 30.933 q.
Zu nennen sind noch Kohlen und Coaks aus England (1881 681.069 q) und Petroleum aus Amerika (1888 36.725 q Rohöl und 21.933 q raffinirtes aus dem Auslande und 7577 q im Küstenverkehre) für den Localbedarf.
Von Industrieartikeln werden ausser Sprit eingeführt Papier aus Frank- reich und Deutschland, Glaswaaren aus Frankreich, einiges auch aus Böhmen, Webwaaren aus Deutschland und fertige Kleider aus Wien.
Bei der Gruppe der Textilindustrie ist zu bemerken, dass 1888 um 600.000 Pesetas Baumwollwaaren, mehr als 5000 q Hanf und Jute, um mehr als 1 Million Pesetas Hanf-, Leinen- und Jutegarne, aber um nur 100.000 Pesetas dergleichen Gewebe eingeführt wurden. Die Einfuhr von Schafwollwaaren erreicht 800.000 bis 900.000 Pesetas; von ihnen sind Wirkwaaren und Tuch besonders hervorzuheben.
Für seine Seidenindustrie führt Valencia Rohseide ein (1888 6723 kg) und ausserdem um eine halbe Million Pesetas Seiden- und Sammtwaaren.
Galanteriewaaren kommen aus Paris und Berlin.
Möbel werden eingeführt aus Böhmen und Wien, Maschinen und Eisen- bahnmaterial aus Deutschland, Schneidewaaren und Kleinzeug aus Stahl und Eisen von Solingen und Remscheid.
Die Einfuhr von Eisen- und Eisenwaaren erreichte 1888 einen Werth von 2,400.000 Pesetas.
Wichtig ist auch die Einfuhr von Kupfer und Zinn und den daraus herge- stellten Fabricaten.
Der Handelsumsatz Valencias erreichte in Pesetas:
[Tabelle]
Es nahm somit 1888 Valencia im auswärtigen Verkehre in der Einfuhr und der Ausfuhr die vierte Stelle unter den Häfen Spaniens ein.
Bei der Einfuhr sind deutsche Industrieerzeugnisse mit französischen und englischen hervorragend betheiligt, bei der Ausfuhr in erster Linie England und Frankreich.
Die früher wichtige Fabrication von Seidenstoffen, besonders von Bändern in Valencia scheint dem Untergange verfallen zu sein und die Arbeiter wenden sich nach Barcelona; wir finden hier noch Mühlen, Oel-, Seifen- und Chocoladen- bereitung, Spiritusbrennereien, Seilereien, eine Schwefelsäurefabrik, Böttcherwaaren und die Erzeugung von bemalten und unbemalten Thonfliesen und ordinärem Geschirr.
Der Schiffsverkehr von Valencia betrug:
[Tabelle]
Der Schiffsverkehr ist 1889 abermals zurückgegangen.
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Das Mittelmeerbecken.
Von Producten des Thierreiches werden in grösseren Mengen eingeführt
Häute und Felle, von diesen viele aus Hamburg, ferner thierische Fette, Schweine-
fleisch und Därme. Die Einfuhr von Stockfischen aus dem Auslande betrug 1888
24.850 q, die von gesalzenen Fischen im Küstenhandel 30.933 q.
Zu nennen sind noch Kohlen und Coaks aus England (1881 681.069 q) und
Petroleum aus Amerika (1888 36.725 q Rohöl und 21.933 q raffinirtes aus dem
Auslande und 7577 q im Küstenverkehre) für den Localbedarf.
Von Industrieartikeln werden ausser Sprit eingeführt Papier aus Frank-
reich und Deutschland, Glaswaaren aus Frankreich, einiges auch aus Böhmen,
Webwaaren aus Deutschland und fertige Kleider aus Wien.
Bei der Gruppe der Textilindustrie ist zu bemerken, dass 1888 um 600.000
Pesetas Baumwollwaaren, mehr als 5000 q Hanf und Jute, um mehr als 1 Million
Pesetas Hanf-, Leinen- und Jutegarne, aber um nur 100.000 Pesetas dergleichen
Gewebe eingeführt wurden. Die Einfuhr von Schafwollwaaren erreicht 800.000 bis
900.000 Pesetas; von ihnen sind Wirkwaaren und Tuch besonders hervorzuheben.
Für seine Seidenindustrie führt Valencia Rohseide ein (1888 6723 kg) und
ausserdem um eine halbe Million Pesetas Seiden- und Sammtwaaren.
Galanteriewaaren kommen aus Paris und Berlin.
Möbel werden eingeführt aus Böhmen und Wien, Maschinen und Eisen-
bahnmaterial aus Deutschland, Schneidewaaren und Kleinzeug aus Stahl und Eisen
von Solingen und Remscheid.
Die Einfuhr von Eisen- und Eisenwaaren erreichte 1888 einen Werth von
2,400.000 Pesetas.
Wichtig ist auch die Einfuhr von Kupfer und Zinn und den daraus herge-
stellten Fabricaten.
Der Handelsumsatz Valencias erreichte in Pesetas:
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Es nahm somit 1888 Valencia im auswärtigen Verkehre in der Einfuhr
und der Ausfuhr die vierte Stelle unter den Häfen Spaniens ein.
Bei der Einfuhr sind deutsche Industrieerzeugnisse mit französischen und
englischen hervorragend betheiligt, bei der Ausfuhr in erster Linie England und
Frankreich.
Die früher wichtige Fabrication von Seidenstoffen, besonders von Bändern
in Valencia scheint dem Untergange verfallen zu sein und die Arbeiter wenden
sich nach Barcelona; wir finden hier noch Mühlen, Oel-, Seifen- und Chocoladen-
bereitung, Spiritusbrennereien, Seilereien, eine Schwefelsäurefabrik, Böttcherwaaren
und die Erzeugung von bemalten und unbemalten Thonfliesen und ordinärem
Geschirr.
Der Schiffsverkehr von Valencia betrug:
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Der Schiffsverkehr ist 1889 abermals zurückgegangen.
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 470. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/490>, abgerufen am 22.11.2024.
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